Council of Scientific & Industrial Research
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An initiative of CSIR and Ministry of AYUSH

CCRUM

Der Central Council for Research in Unani Medicine(CCRUM) wurde 1978 als autonome Einrichtung des Ministeriums für Gesundheit und Soziales der indischen Regierung gebildet. Dieser Zentralrat ist zuständig für die vielfältigen Forschungsaktivitäten im Bereich der Unani-Medizin wie klinische Forschung, literarische Forschung sowie für ein Programm zum Erfassen & Anbau von Heilpflanzen. Zu diesem Zentralrat gehört ein Netz mit 25, in den verschiedensten Landesteilen tätigen Forschungsinstituten/Einrichtungen. Zu ihnen zählen zwei zentrale Forschungsinstitute für Unani-Medizin in Hyderabad und Lucknow; acht regionale Forschungsinstitute für Unani-Medizin in Chennai, Bhadrak, Patna, Kolkata, Aligarh, Neu Delhi, Srinagar und Mumbai; sechs klinische Forschungsreinrichtungen in Allahabad, Karimganj (Assam), Bhopal, Burhanpur, Bangalore und Meerut; ein Zentrum für Unani-Medizin in Neu Delhi; vier Forschungseinrichtungen für Arzneimittelnormung in Neu Delhi, Lucknow, Chennai und Bangalore; eine chemische Forschungseinheit in Aligarh und ein literarisches Forschungsinstitut in Neu Delhi. Mit Sitz in Neu Delhi gelang es dem Zentralrat in den 25 Jahren seines Bestehens seine Forschung mit Riesenschritten voranzutreiben, bedeutende Durchbrüche zu erzielen und sich zu einer der wichtigsten Forschungsorganisationen des Landes zu entwickeln.

Im Rahmen seines klinischen Forschungsprogramms beschäftigt sich der Zentralrat mit der klinischen Untersuchung von mehr als 30 Erkrankungen, von denen viele landesweit von großer Priorität sind. Zu ihnen gehören: Bars (Leucopathia acquista-Weißfleckenkrankheit), Nar-e-Farsi (Ekzeme), Dau Sadaf (Schuppenflechte), Iltehab-e-Kabid (infektiöse Hepatitis), Hasatul Kuliya Wa Masana (Nieren- und Blasensteine), Qarah-e-Meda wa Asna-e-Ashari (Zwölffingerdarmgeschwüre), Ishal-e-Muzmin (Chronische Diarhöe), Ishal-e-Atfal (Infantile Diarhöe), Deedan-e-Ama (Wurmkrankheit), Waram-e-Kuliya (Nephritis-Nierenentzündung), Rabu-e-Nazli (Tropische Lungeneosinophilie), Jarbul Ajfan (Trachom), Waram-e-Lissa (Gingivitis-Zahnfleischentzündung), KasZentralrat-e-Tams (Menorrhagie), Sailan-ur-Rahem (Leukorrhöe), Humma-e-Ijamia (Malaria), Zusantaria Mevi (Ruhr), Humma-e-Aswad (Kala Azar, Leishmaniose), Daul Feel (Filariose), Ziabetus Sukari (Diabetes mellitus), Waja-ul-Mafasil (Rheumatoide Arthritis), Iltehab-e-Tajaweef-e-Anf (Sinusitis-Stirnhöhlenvereiterung), Zeequn Nafas (Bronchialasthma), KasZentralrat-e-Shahmuddam (Hyperlipidämie), Falij-e-Nisfi (Hemiplegie-Halbseitenlähmung), Irq-e-Madani (Dracontiasis), Zaghtuddam Qawi (Bluthochdruck), Muzmin Zubeh-e-Sadaria Sabit (stabile Angina), Bawaseer (Hämorrhoiden), Takassur Kuliya Muzmin (Nierenversagen). Für diese Erkrankungen wurden umfangreiche Studien durchgeführt. Bis jetzt überprüfte der Zentralrat 120 neue Präparate/Arzneimittel für die verschiedensten Leiden. Mittlerweile wurden 55 Präparate/Arzneimittel getestet, deren Wirksamkeit bei Voruntersuchungen bestätigt wurde. Für 30 dieser Arzneimittel sind die Untersuchungen abgeschlossen. Bedeutender Fortschritt wurde auch bei der erfolgreichen Behandlung chronischer Leiden erzielt, wie Bars (Vitiligo), Iltehab-e-Kabid (Infektiöse Hepatitis), Zeequn Nafas (Bronchialasthma), Iltehab-e-Tajaweef-e-Anf (Sinusitis-Stirnhöhlenvereiterung), Waja-ul-Mafasil (Rheumatoide Arthritis), Nar-e-Farsi (Ekzem), Daus Sadaf (Psoriasis), Humma-e-Ijamia (Malaria), Daul Feel (Filariose), Ishal-e-Atfal (Infantile Diarhö), Irq-e-Madani (Dracontiasis) und Sailan-ur-Raham (Leukorrhö). Der Zentralrat entwickelte bisher 20 Arzneimittel. Zwölf Arzneimittel wurden bereits aufgeschlüsselt und die Studienergebnisse als Monografien veröffentlicht. Für achtzehn der vom Zentralrat entwickelten Arzneimittel wurde der Patentantrag eingereicht, während 11 andere Mittel auf ihre Patentierung warten. Ferner wurde vom Zentralrat ein Arzneimittelsatz mit 24 Arzneimittel für häufig auftretende/jahreszeitlich bedingte Krankheiten für ein provisorisches Patent angemeldet.

Außer klinischen Tests untersucht der Zentralrat auch die Vorteile von Unani-Therapien wie Munzij- und Mushil, Hajamat (Schröpfen) und das wissenschaftliche Ansetzen von Blutegeln. Bei diesen Studien wurde festgestellt, dass diese Therapien für die Behandlung von chronischen Leiden wie Waja-ul-Mafasil (Rheumatoide Arthritis), Irqun- Nisa (Ischias), Zaghtuddam Qawi (Bluthochdruck), Nar-e-Farsi (Ekzeme) und Frostbeulen ein enorm großes Potenzial besitzen.

Ferner wird auf nationaler Ebene die Zusammenarbeit mit namhaften wissenschaftlichen Einrichtungen und führenden medizinischen Hochschulen und Krankenhäusern in den Bereichen klinische Forschung, Arzneimittelnormung und Qualitätskontrolle, Unbedenklichkeitsbewertungen und Toxizitätsstudien und die Entwicklung bioaktiver Moleküle weitergeführt. Zu diesen Einrichtungen zählen u.a. CSIR, V.B. Patel Chest Institute, New Delhi, Deccan Medical College, Hyderabad, Gandhi Medical College, Bhopal und NRDC- New Delhi.

Zusätzlich zu seiner Forschungstätigkeit werden vom Zentralrat in seinen medizinischen Einrichtungen Patienten ambulant behandelt und Medikamente für häufig auftretende Krankheiten bereitgestellt. In ihnen werden jährlich mehr als 200 000 Patienten behandelt. Von der ISM&H Abteilung (heute die staatliche Abteilung AYUSH) wurde 1998 im Dr. Ram Manohar Lohia Hospital in der Hauptstadt eine Unani-Fachabteilung eingerichtet. Diese Abteilung wird vom Zentralrat betrieben und genießt zur Behandlung zahlreicher chronischer Leiden inzwischen einen ausgezeichneten Ruf. Unter den Behandelten befinden sich zahlreiche Patienten, die von den anderen Abteilungen des RML-Krankenhauses dorthin überwiesen wurden. Dieses Zentrum registrierte mehr als 190 000 neue Patienten. Forschungsorientierte medizinische Hilfe wird auch in städtischen Elendssiedlungen und Stammesregionen geleistet.Von diesem Programm werden 2 000 000 Menschen in 180 Dörfern/ländlichen Gebieten erfasst. Bis jetzt kamen diese Leistungen 250 000 Patienten zugute. Um die Sterblichkeitsrate insbesondere unter Schulkindern zu senken, laufen schulische Gesundheitsinitiativen.

Die Forschung über die grundlegenden Aspekte der Unani-Medizin wird fortgesetzt mit dem Ziel, das der Humoraltheorie und der Theorie von den Temperamenten zugrunde liegende Konzept auf wissenschaftlicher Basis zu ergründen. Phase I der Studie über die Erforschung der Theorie von den Temperamenten ist bereits abgeschlossen, während Phase II, die sich mit der Anfälligkeit gegen Krankheiten im Zusammenhang mit den verschiedenen Temperamenten befasst, derzeit noch läuft.

Im Rahmen des Arzneimittelnormungs-Programms konnte der Zentralrat bis jetzt 277 Einzelmedikamente und 385 Präparate normen. Normen für 122 Einzelmedikamente wurden in die National Unani Pharmacopoeia von Indien mit einbezogen. Ebenso wurde die Arbeit zur Entwicklung von Standardarbeitsanweisungen (SoP) für zusammengesetzte Präparate aufgenommen. Ferner 48 werden Unani Arzneimittel auch auf Einhaltung der ihnen von der AYUSH-Abteilung vorgeschriebenen pharmazeutischen Normen untersucht. In den pharmazeutischen Labors des Zentralrates wurde damit begonnen, die Unani-Präparate auf das Vorhandensein von Schwermetallen zu untersuchen.

In Zusammenarbeit mit dem Council for Scientific and Industrial Research (CSIR) werden Untersuchungen über die Entwicklung bioaktiver Moleküle 54 in Unani-Präparaten weiter vorangetrieben. Die aus unterschiedlichen Proben gewonnenen Erkenntnisse weisen zusätzlich zu ihren vor Leishmanose schützenden Eigenschaften, ihren antioxidanten, filarienabtötenden, gegen Angstzustände und Depressionen vorbeugenden Eigenschaften auch auf immunomodulatorische, antibakterielle, antifungielle, leberschützende Eigenschaften hin.

Im Rahmen des Programms zur Erfassung & und zum Anbau von Heilkräutern wurde in Waldflächen in 11 Bundesstaaten eine ethno-botanische Studie durchgeführt, bei der 59462 Pflanzenproben eingesammelt wurden. Ferner wurden 9000 Patentansprüche von verschiedenen Volksstämmen erfasst. Eine Datenbank in vier Bänden mit diesen Informationen wurde bereits veröffentlicht. Im Rahmen des experimentellen & großflächigen Anbaus von Heilpflanzen gelang dem Zentralrat der Anbau von 22 Heilpflanzen auf experimenteller Basis. Für unterschiedliche Pflanzen wurden separate Anbaumethoden entwickelt. Einige dieser Pflanzen wie Atrilal  (Ammi majus-weißer Dill), Gulnar Farsi (Punica grantum Linn-Granatapfel.) (abortiv) werden derzeit großflächig angebaut. Der Zentralrat ließ auch einen Heilpflanzengarten in Lucknow sowie Gärtnereien für Heilkräuter in den verschiedenen Einrichtungen des Zentralrates anlegen. Vom Zentralrat wurden 9 000 volkstümliche Patentansprüche erfasst, von denen 6000 in vier Bänden mit den folgenden Titeln veröffentlicht wurden:  Medicinal Plants in Folklore of Northern India, Medicinal Plants in Folklore of Southern India, Medicinal Plants in Folklore of Bihar & Orissa, and Medicinal Plants in Folklore of Kashmir Himalayas.

Im Rahmen des literarischen Forschungsprogrammes gab der Zentralrat 52 bedeutende klassische Schriften/Büchern heraus, die von Arabisch/Persisch ins Urdu und andere Sprachen übersetzt wurden. Außerdem wurden zwei Bücher und 17Broschüren über die verschiedensten Erkrankungen kompiliert. Im Rahmen des Projektes Traditional Knowledge Digital Library (TKDL) wurde eine Datenbank mit Informationen aus klassischen Unani-Werken zusammengestellt mit 77000 Präparaten aus 14 Klassikern in 35 Bänden .

Bei Ausbruch von Epedemien und Naturkatastrophen beteiligt sich der Zentralrat aktiv an den Hilfsarbeiten und stellt durch seine Unani-Heilpräparate medizinische Hilfe zur Verfügung. Bei der Bekämpfung der unterschiedlichsten Epedemien erwiesen sich Unani-Präparate als äßerst wirksam.

Um für eine Verbreitung der durch seine Forschungstätigkeit gesammelten Erkenntnisse zu sorgen und um mit der Gemeinschaft der Wissenschaftler zusammenzuarbeiten, veranstaltete der Zentralrat zwei  internationale Seminare/Konferenzen über Unani-Medizin, 13 nationale Seminare und 20 Workshops.. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Zentralrates produzierten bislang 1400 Forschungsarbeiten. Diese Arbeiten wurden auf verschiedenen Seminaren vorgestellt. An die 250 Arbeiten wurden außerdem in indischen und internationalen wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht. In den verschiedenen Fachrichtungen werden regelmäßig medizinische Weiterbildungsprogramme veranstaltet, die mit den neuesten Erkenntnissen bekannt machen.

Außer einer Weiterführung der Forschung zu medizinischen Belangen, die auf Landesebene Priorität haben sowie anderen modernen Erkrankungen werden auch gemeinsame Bemühungen bei der Bekämpfung neuer medizinischer Herausforderungen unternommen wie HIV/ AIDS und Krebs, bei denen die Unani-Medizin durch eine Verbesserung der Immunität und damit der Lebensqualität eine entscheidende Rolle spielen kann. Der Zentralrat ist unter der folgenden Adresse zu finden  www.unanimedicine.org