Council of Scientific & Industrial Research
Traditionelles Wissen Digitale Bibliothek
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Glossar

1 Ācāra Rasāyana
Kāyacikitsā
Regeln fßr gutes Verhalten und Handeln. Gilt im Ayurveda als eine Art Rasāyana-Therapie und bezieht sich auf einen nicht-pharmakologischen Behandlungsansatz in Form von besserem Verhalten, um ohne Verwendung stofflicher Rasāyana die verjßngenden Aspekte des Rasāyana zu verwirklichen wie Langlebigkeit, Immunit”t und eine Verbesserung des Erinnerungsvermôgens
2 Ādānakāla
Kāyacikitsā
Eine der zwei Ayurveda-Jahreszeiten, die in den Verhaltensregeln fßr die verschiedenen Jahreszeiten (Ṛtucaryā) erwähnt wird. Ādāna bedeutet wôrtlich wegnehmen und verkôrpert die Wintersonnenwende, den Zeitraum zwischen Winter und Sommersonnenwende. Es ist eine Jahreszeit, in der der Kôrper an Energie/Kraft verliert und zwar aufgrund der starken Sonneneinstrahlung, die den Lebewesen heiße und trockene Eigenschaften verleiht. Zu diesem Zeitraum gehôren drei Jahresezeiten: Śiśira (feuchte & kalte Jahreszeit), Vasanta (Frßhling), Grīṣma (Sommer).
3 Āgantuja
Roga Nidāna
Bezeichnet Erkrankungen, die eine externe Ursache haben. Dieser Begriff bezieht sich auf Stôrungen und Beschwerden, bei denen als erstes Schmerzen zu spßren sind, gefolgt von der Manifestation einer Stôrung des Doṣa-Dhātu-Gleichgewichts. In diese Gruppe fallen Beschwerden, die durch Verletzungen, Vergiftungen, Parasiten und Bakterien verursacht werden.
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Āhāra 


Kāyacikitsā
Dieser Begriff wird im Ayurveda fßr Nahrung verwendet. Alles, was man isst und trinkt, versorgt uns nicht nur mit N”hrstoffen, sondern ist auch Nahrung fßr Geist und Seele und wird als Āhāra bezeichnet. Āhāra, eine der drei Haupts”ulen einer gesunden Lebensweise (Upastambha), wird vom Ayurveda eine große Bedeutung einger”umt. Ayurveda glaubt, dass wir das sind, was wir essen und trinken und alle Krankheiten ihre Ursache in einer falschen Ern”hrung haben. Es gibt zwei Arten von Āhāra: gesunde Ern”hrung (Hita Āhāra) und ungesunde Ern”hrung (Ahita Āhāra).
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Ākāśa 


Padārtha Vijñāna
Freier offener Raum. Ākāśa gilt als das fßnfte und feinste der fßnf Lebenselemente, der Pañcamahābhūta. Es handelt sich um das universelle Raumprinzip, das verkôrpert wird durch die R”ume des menschlichen Kôrpers wie Mund, Nase, Atemwege usw. Nachdem der Raum das Mittel zur Ïbertragung von Schallwellen ist, ist der Klang (Śabda) das Merkmal von Ākāśa und die Ohren sind die Sinnesorgane, deren Merkmal Akasa mahabhuta ist.
6 Ālocaka Pitta
Śārīrakriyā
Eine der fßnf Subtypen von Pitta. Es hat seinen Sitz in den Augen und reguliert das Sehvermôgen und bef”higt uns, die Form von Gegenst”nden klar und scharf wahrzunehmen.
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Āmāśaya


RacanāŚ ārīra
Ïbersetzt bedeutet dieser Begriff Ort oder Aufnahmestelle unverdauter Nahrung (Āma). Mit diesem Begriff sind die Verdauungsorgane zwischen Nabel (Nābhi) und Brustkorb (Stana) gemeint. Anatomisch handelt es sich um den Magen und den oberen Teil des Zwôlffingerdarms (Duodenum).
8 Ąma
Roga Nidāna
Ïbersetzt bedeutet dieser Begriff nicht ausgereift, ungekocht oder unreif. Im Ayurveda handelt es sich um einen Oberbegriff fßr giftige Stoffwechsel- Rßckst”nde, die das Ergebnis unverdauter Nahrung sind, deren Ursache ein beeintr”chtigtes (geschw”chtes oder irregul”res) Agni ist. Āma gilt als Hauptursache von Magen- und Darmbeschwerden wie auch systemischer Erkrankungen.
9 Ąmaya
Roga NidĒna
Bedeutet 'von Āma' verursacht. Es handelt sich um ein Synonym fßr Allgemeinkrankheiten, da Āma die h”ufigste Krankheitsursache ist. Siehe Vyādhi, Gada.
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Āpaḥ

 

Padārtha Vijñāna
Das Element Wasser. Eines der fßnf Naturelemente (Pañcamahābhūta), Āpaḥ verkôrpert das universale Ordnungsprinzip der Fließeigenschaften, das jede Art Ver”nderung und Bewegung charkterisiert. Es ist ein Element ohne Stabilit”t und sein Hauptmerkmal ist der Geschmack (Rasa). Nachdem dieses Element dem Geschmack zugeordnet wird, gilt die Zunge als das Sinnesorgan, an welchem dieses Element vorherrschend zu finden ist. Dieses Element wird durch Kôrperflßssigkeiten verkôrpert wie Blut & Gewebeflßssigkeit.  
11 Āpta
Padārtha Vijñāna
Bedeutet ßbersetzt angekommen oder erreicht. Im Ayurveda bezieht sich dieser Begriff auf eine glaubwßrdige Instanz oder Person, die unvoreingenommen ist und keinen emotionellen Einfluss ausßbt und Dinge so darstellt, wie sie sind. Eine solche Person gilt als vertauenswßrdig und ihre Worte gelten als Quell wertvollen Wissens.
12 Āptopadeśa
Padārtha Vijñāna
Dieser Begriff bezieht sich auf die Anweisungen, Ausfßhrungen oder Kommunikationen solch glaubwßrdiger Personen (Āpta). Vom Ayurveda als allgemeingßltiger Wissensquell (Pramāṇa) bezeichnet, sind auch die klassischen Schriften eine Form von Āptopadeśa. Es ist eine der ersten Methoden zur Bestimmung einer Krankheit und ihrer Ursache.
13 Ārogya
Kāyacikitsā
Dieser Begriff bedeutet ßbersetzt krankheitsfreier Zustand. Obwohl er als Synonym fßr einen gesunden Kôrperzustand verwendet wird, bedeutet Gesundheit nicht nur die Abwesenheit von Krankheiten. Arogya kann als der Zustand vor dem Auftreten einer Krankheit und nach der Heilung beschrieben werden. Dieser Zustand bildet praktisch die Grundlage fßr die Ktankheitsdiagnose, Prognose, medikamentôse Behandlung und Krankenpflege. Siehe auch Svāstha.
14 Ārtava
Śārīrakriyā
Ist der Saṁskṛt-Begriff fßr Monatsblut. Gilt als ein Upadhātu des Rakta und wird weiter unterteilt in die Untergruppe Antaḥpuṣpa (Ova bzw. Eizelle) und Bahiḥpuṣpa (Monatsblutung).
15 Āśaya
Śārīrakriyā
Sitz, Auffangort oder Aufenthaltsort. Damit sind die Kôrperhôhlen bzw. inneren Organe gemeint, die die Dosa (Kôrpers”fte), Dhatu (Kôrpergewebe) und Mala (Abfallprodukte) aufnehmen. Davon gibt es sieben fßr M”nner und acht fßr Frauen. Jeder Āśaya ist Sitz eines bestimmten Kôrperteils und verkôrpert ein bestimmtes Organ, was am Namen zu erkennen ist, wie Vātāśaya (Dickdarm), Pittāśaya (Leber & oberer Teil des Dßnndarms), Raktāśaya (Herz), Āmāśaya (Magen), Agnāśaya (Pankreas), Pakvāśaya (Blinddarm) & Garbhāśaya (Geb”rmutter).
16 Āścyotana
Śālākya/ Kāyacikitsā
Eine der Ayurveda-Augenbehandlungen. Bezieht sich auf die Gabe von Augentropfen. Dazu werden meist die S”fte von Heilkr”utern verwendet (Svarasa). Art & Dosierung h”ngt davon ab, wie stark das Gleichgewicht der Dosa gestôrt ist.
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Āsana 


Svasthavṛtta
Dieser Begriff l”sst sich mit Sitz ßbersetzen, womit ganz spezifisch die Kôrperhaltung w”hrend l”ngerer Meditation gemeint ist. Als dritter und bekanntester Zweig des klassischen Aṣṭāṅga Yoga bezieht sich Āsana auf die Kôrperhaltungen des Yoga. Es wird als Weg betrachtet, auf dem sich eine Einheit von Kôrper und Geist im Einklang mit der Natur verwirklichen l”sst. Jeder Asana hat einen ganz spezifischen therapeutischen Wert und fôrdert einen spezifischen Energiefluss. Im Ayurveda sind Asana festgelegte Kôrperhaltungen mit ganz spezifischer heilender wie auch vorbeugender Wirkung, die den Dosa helfen, sich selbst zu regulieren.
18 Āsava-Ariṣṭa
Bhaiṣajya Kalpanā
Medizinische Flßssigkeiten, die selbst erzeugten Alkohol enthalten. Fßr die Herstellung dieser Pr”parate werden die Substanzen (S”fte oder Dekokte) zusammen mit Sßßungsmitteln (Honig/Vollrohrzucker) und Fermentierungsmitteln wie den Blßten der Woodfordia frutocosa zu bestimmten Teilen in ein Tongef”ss zur G”rung gegeben. W”hrend Āsavas mittels Fermentierung unbehandelter Substanzen oder S”fte hergestellt werden, werden Ariṣṭas durch die Fermentierung des Dekokts der Heilmittel gewonnen. Diese fermentierten Rezepturen enthalten zul”ssige Mengen Alkohol und sind l”nger haltbar. Sie helfen, das Verdauungsfeuer zu verbessern und sind leichter zu absorbieren.
19 Āsthāpana
Basti Kāyacikitsā
Medizinische Einl”ufe auf Dekokt-Basis zur Entschlackung. Sie sind fester Bestandteil ayurvedischer Pañacakarma Behandlungen. Diese Dekokte werden ßber den After eingefßhrt. Da diese Heilbehandlung haupts”chlich den Kôrper von Schlacken befreien soll, mßssen die Einl”ufe nicht l”nger als achtundvierzig Minuten im Kôrper bleiben. Sie werden bei Unterleibsbeschwerden verwendet wie auch bei nervlich bedingten Vata-Stôrungen und werden Niruha Basti genannt. Siehe auch Basti.
20 Āyuḥ
Padārtha Vijñāna
Bedeutet ßbersetzt Dauer bzw. Lebensspanne womit ganz spezifisch Leben gemeint ist. Laut Ayurveda handelt es sich bei Āyuḥ um die komplexe vierdimensionale Einheit von Kôrper (Śārīra), Sinnesorganen (Indriya), Intellekt (Satva) und Seele (Ātmā) die harmonisch und im Gleichgewicht miteinander existieren. Dieser Begriff bezieht sich nicht nur auf kôrperliche Aspekte, sondern vor allem auch auf geistige.
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Āyurveda 


Saṁhitā
Saṁskṛt-Begriff, der sich aus den zwei Worten Āyuḥ (Leben) & Veda (Wissen) zusammensetzt und folglich 'Wissenschaft vom Leben' bedeutet. Es ist ein holistisches, natßrliches und eines der ”ltesten Naturheilkundesysteme der Welt, das seine Geburt vor etwa 5000 Jahren in Indien erlebte. Es gilt als das Upaveda des Atharva Veda und soll den Menschen zu einer gesunden Ern”hrung und Lebensweise verhelfen, damit gesunde Menschen gesund bleiben und Kranke geheilt und ihr Gesundheitszustand verbessert werden kann. Es enth”lt anschauliche Erl”uterungen ßber die vorteilhaften (Hita), nachteiligen (Ahita), glßcklichen (Sukha) & unglßcklichen (Dukha) Lebensaspekte. Ayurveda ist das einzige Naturheilkundesystem, das sich mit vorbeugenden wie auch heilenden Aspekten befasst.
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Abhyaṅga 


Kāyacikitsā
Eine Art externer Ôlung, zu der das sanfte, gleichm”ßige Massieren oder Einreiben der Kßrperteile mit normalen oder medizinischen Ölen in Richtung Haarwachstum gehört. Zu diesem Prozess gehören spezifische Handbewegungen fßr spezifische Kôrperteile. Sie sind Teil der Kôrperpflege (Swasthavṛtta). T”gliche oder regelm”ßige Massagen sind nicht nur fßr den bestimmten Kôrperteil vorteilhaft, sondern regen den Blutkreislauf an, reduzieren die Trockenheit der Haut und helfen, die beeintr”chtigten Doṣa wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Siehe auch Udvartana.
23 Agada
Kāyacikitsā
Ganz allgemein bedeutet der Begriff 'Gada' Erkrankung, weshalb 'A-gada' frei von Erkrankungen heißt. Agada bezieht sich auf Arzneimittel oder Medizin. Mit diesem Begriff sind ganz spezifische Gegenmittel gemeint bzw. Arzneimittel, die Giften entgegenwirken.
24 Agada Taṁtra
Aṣṭāṅga-Āyurveda
Dieser Begriff wird im Ayurveda fßr Nahrung verwendet. Alles, was man isst und trinkt, versorgt uns nicht nur mit N”hrstoffen, sondern ist auch Nahrung fßr Geist und Seele und wird als Āhāra bezeichnet. Āhāra, eine der drei Haupts”ulen einer gesunden Lebensweise (Upastambha), wird vom Ayurveda eine große Bedeutung einger”umt. Ayurveda glaubt, dass wir das sind, was wir essen und trinken und alle Krankheiten ihre Ursache in einer falschen Ern”hrung haben. Es gibt zwei Arten von Āhāra: gesunde Ern”hrung (Hita Āhāra) und ungesunde Ern”hrung (Ahita Āhāra).
25 Agni
Kāyacikitsā
Heißt ßbersetzt Feuer. Mit diesem Begriff ist die grundlegende Form des Feuers und der Hitze in unserem Kôrper gemeint. Es regelt alle biologischen Lebensprozesse und ist verantwortlich fßr die Erzeugung der Kôrperw”rme, des Sehvermôgens und fßr die Verdauung und bildet die Grundlage des Verdauungssystems. Seine Funktion ist die Umwandlung, Absorption und Ausscheidung und es ist unerl”sslich fßr die Verdauung und den Stoffwechsel. Es gibt dreizehn Arten von Agni: ein Jaṭharāgni, fßnf Bhūtāgnis & sieben Dhātvāgnis.
26. Agnikarma
Śalya
Therapeutische Kauterisation mittels Hitze. Agnikarma bezieht sich insbesondere auf das Verbrennen, Verbrßhen oder Vernarben von organischem Gewebe mittels eines heißen Eisenstabs (Dagdhaśalākā) oder ”hnlichen Instrumenten. Sie galt in der alten Āyurveda-Chirurgie als beste parachirurgische Methode zur Behandlung von Erkrankungen, die mit pflanzlichen Pr”paraten oder chirurgischen Eingriffen nicht geheilt werden konnten. Mit Agnikarma behandelte Erkrankungen verschwinden und kehren nicht wieder.
27 Agni Mahābhūta
Padārtha Vijñāna
Heißt wôrtlich ßbersetzt Feuer. Agni, eines der fßnf Elemente, Pañcamahābhūta genannt, ist die Naturkraft, die Hitze produziert und Licht ausstrahlt. Dieses Element ist das ordnende Prinzip, das alle Arten von Umwandlungen bzw. Stoffwechselprozesse kontrolliert. Sein Hauptmerkmal ist die Sehkraft (Rūpa) mit den Augen als Sinnesorganen.
28 Ajīrṇa 
Kāyacikitsā
Bezieht sich auf Magen-Darm-Erkrankungen bzw. Verdauungsstôrungen. Sie sind das Resultat eines schwachen Verdauungsfeuers (Jaṭharāgni) was auch Ursache zahlreicher anderer Unterleibsbeschwerden ist.

Akṣitarpaṇa 


Śālākya/ Kāya Cikitsā
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt N”hrung (Tarpaṇa) fßr die Augen(Netra). Es handelt sich um eine Spezialbehandlung, bei der die Augen in reinen oder medizinischen Flßssigkeiten (gekl”rte Butter/Ôl/Dekokt) gebadet werden. Nach der massage werden dazu organsiche Teigringe aus frischem Urdbohnen ßber die Augenhôhlen gelegt. Medizinische Ghṛta (gekl”rte Butter), die in heissem Wasser erw”rmt wird, wird in lauwarmem Zustand in die Teigringe gegossen, wo sie 15-20 Minuten lang verbleibt. In dieser Zeit werden die Augen wiederholt geôffnet und geschlossen. Dieses Ôlbad lôst Verspannungen, beruhigt die Nerven, verbessert das Sehvermôgen und l”sst Falten verschwinden, w”hrend es Giftstsoffe und Unreinheiten entfernt. Es hilft insbesondere Augen, die durch l”ngeren Kontakt mit dem Computer- oder Fernsehbildschirm stark belastet sind sowie bei Kurzsichtigkeit und anderen Augenkrankheiten.
30 Amla
Padārtha Vijñāna
Eine der sechs Geschmacksrichtungen (Ṣaḍ Rasas). Im Ayurveda ist damit sauer gemeint. Es wird als heilsam und Stimulans bezeichnet, Vāta beruhigend, das Herz st”rkend, (Hṛdaya), appetitanregend und verdauungsfôrdernd soll allerdings in ßberm”ßigen Mengen Sodbrennen verursachen. Siehe auch Rasa.
31 Amlapitta
Kāyacikitsā
Magen-Darm-Erkrankung, bei der das beeintr”chtigte Pitta bitter wird und eine Entzßndung der Magenschleimh”ute verursacht. Anzeichen sind Appetitverlust, Sodbrennen, Aufstoßen und Schwindelgefßhl. Diese Erkrankung kann auch als Magenßbers”uerung oder Dyspepsie bezeichnet werden.
32 Aṁgula
Racanā Śārīra
Siehe Aṁguli
33 Aṁguli
Racanā Śārīra
Eine Art Maß aus dem Altertum, etwa das Gleiche wie ein Fingerbreit.
34 Añjana
Kāyacikitsā
Eine der fßnf Augenbehandlungen des Ayurveda, bei der schwarzes Pigment in Form von Pulver oder Salbe in die Augen gegeben wird.
35 Antaḥ Parimārjana
Kāyacikitsā
Dieser Begriff bezieht sich auf interne Ayurveda-Behandlungen. Sie unterteilen sich in zwei Gruppen - Saṁśodhana (reinigende Therapie) & Saṁśodhana (palliative Therapie). Zur reinigenden Therapie gehôren Pañcakarma w”hrend palliative Therapien je nach Art der Erkrankung Behandlungen mit Arzneimitteln, Ern”hrungsvorschriften und eine Anpassung der Lebensweise einschließen. Siehe auch Bāhya Parimārjana.
36 Anu
Padārtha Vijñāna
Eine Vorsilbe im Saṁskṛt, die oft im Ayurveda verwendet wird und die nach, fast vôllig oder untergeordnet bedeutet.
37 Anulomana
Dravyaguṇa
Dieser Begriff bedeutet, etwas in die richtige Richtung zu lenken oder bringen. Eine der pharmakologischen Wirkungen von Ayurveda-Arzneimitteln. Damit sind Heilpflanzen gemeint, die die Ausscheidung von Abfallprodukten (Mala) ßber die natßrlichen Kôrperôffnungen anregen. Solcherart Heilmittel helfen bei Bl”hungen und leichter Verstopfung. Sie schließen aromatische und windtreibende Heilkr”uter ein wie Harītaki (Terminalia chebula).
38 Anumāna
Padārtha Vijñāna
Eine der im Ayurveda erw”hnten Pramāṇa (wertvolle Wissensquelle), bezieht sich auf Erkenntnisse, die aus Schlussfolgerungen gewonnenen werden, denen rationales bzw. ausgewogenes Denken (Yukti) zugrunde liegt. Ableiten des Zustands des Verdauungsfeuers (Jaṭharāgni) von der der F”higkeit eines Individuums, Nahrung zu verdauen.
39 Anupāna
Kāyacikitsā
Flßssige Tr”gersubstanz, die zusammen mit der Medizin oder sofort danach eingenommen wird. Es soll fßr eine bessere Absorption oder Vertr”glichkeit des Arzneimittels und eine bessere Wirksamkeit sorgen. Die alten Schriften erw”hnen je nach Erkrankung und Eigenschaften des Hauptmedikaments verschiedene Anupānas. Die wichtigsten Mittel sind Honig, gekl”rte Butter, Buttermilch und der Saft bestimmter Heilkr”uter. Kann auch als Getr”nk nach dem Essen genommen werden.
40 Anupaśaya
Roga Nidāna
Die vierte Stufe des Ayurveda-Diagnoseprozesses (Pañcanidāna). Bezieht sich auf Ern”hrung, Arzneimittel oder Kuren, die den Zustand des Patienten verschlechtern. Es ist das Gegenteil von Upaśaya. Anupaśaya, mit dem verborgene Anzeichen und Symptome festgestellt werden, wird zur Differenzialdiagnose verwendet, um Art und Schwere der Krankheit genau zu beurteilen. Bei Gelenkrheumatismus (Āmavāta) beispielsweise gilt die Verwendung von Ôlen (Snehana) als Anupaśaya und fßhrt zu einer Verschlechterung des Zustands, hilft aber bei Arthritis (Saṁdhivāta) und gilt in diesem Fall als Upaśaya. Siehe auch Upaśaya.
41 Anurasa
Dravyaguṇa
Nebengeschmack. Bezeichnet den Geschmack, der zum Schluss bzw. zu Ende des Rasa erscheint. So ist beispielsweise der saure Geschmack von Buttermilch Rasa und der bittere Beigeschmack, der zum Schluss auftaucht, ist der 'Anurasa'. Der Nebengeschmack bzw. Anurasa ist im frischen Zustand einer Substanz vorhanden, verschwindet aber im getrockneten Zustand. Siehe auch Rasa.
42 Anuvāsana Basti
Kāyacikitsā
Einer der im Ayurveda erw”hnten Bastis (intrarektale Therapien). Anuvāsana bezieht sich auf ôlige medizinische Einl”ufe, die mindestens neun Stunden im Kôrper bleiben mßssen, um die gewßnschte Heilwirkung zu erzielen. Sie n”hren und befeuchten trockene Gewebe und Organe und sind bei Vāta-Erkrankungen wirksam.
43 Apāna
Śārīrakriyā
Eine der fßnf Subtypen von Vāta. Dieser Begriff bedeutet wortwôrtlich sich nach unten bewegende Luft. Nachdem es sich im Dickdarm befindet, dem wichtigsten Vāta-Ort, erh”lt und kontrolliert es alle anderen Subtypen. Es reguliert die nach unten gerichteten Impulse der Darmentleerung, Blasenentleerung und des Eisprungs.
44 Apāna Vāyu
Śārīrakriyā
Flatulenz. Einer der Dr”nge, die sich nicht unterdrßcken lassen. Dieser Begriff wird insbesondere fßr Wind verwendet, der durch den unteren Kôrperteil entweicht,den Anus.
45 Aparigraha
Maulika Siddhānta
Das fßnfte Yama. Parigraha bedeutet, zu nehmen, zu besitzen oder an sich zu reißen und die Vorsilbe A in Sanskrit bedeutet nicht, also das Gegenteil. Aprigraha bedeutet deshalb Nicht-Begehren, Nicht-Anh”ufen. Damit ist der Besitz von Sinnesobjekten gemeint, die fßr ein geistiges Wachstum bedeutungslos sind.
46 Apatarpaṇa
Kāyacikitsā
Eine der zwei am h”ufigsten eingesetzten Ayurveda-Behandlungen. Dieser Begriff bezieht sich auf Abmagerungs-oder Entschlackungstherapien. Sie sollen helfen, Kôrpermasse abzubauen. Schließt eine Reihe von Di”ten und andere Heilbehandlungen ein, die den Kôrper leichter werden lassen wie Fasten, Kôrperßbungen, Aufenthalt in der Sonne und die Einnahme von Medikamenten. Es setzt sich aus den sechs gundlegenden Behandlungsmethoden (Upakrama) zusammen - Laṁghana (Licht), Rukṣaṇa (Trocknen) und Svedava (Schwitzen). Sie erfßllen alle die gleiche Aufgabe - Leichtigkeit zu produzieren. Siehe auch Saṁtarpaṇa.
47 Apathya
Padārtha Vijñāna
Eine der im Ayurveda erw”hnten Pramāṇa (wertvolle Wissensquelle), bezieht sich auf Erkenntnisse, die aus Schlussfolgerungen gewonnenen werden, denen rationales bzw. ausgewogenes Denken (Yukti) zugrunde liegt. Ableiten des Zustands des Verdauungsfeuers (Jaṭharāgni) von der der F”higkeit eines Individuums, Nahrung zu verdauen.
48 Apatya
Kaumāra Bhṛtya
Sprôssling, Kind bzw. Nachkomme.
49 Ariṣṭa
Padārtha Vijñāna The term signifies unfavourable symptoms that predict death. Ariṣṭa specific to different diseases have been mentioned. Regarded as clinic discipline in Āyurveda (Ariṣṭa Vijñāna), its knowledge helps the physician to ascertain the possibility of cure of a disease. See Āsava Ariṣṭa also.' Mit diesem Begriff werden ungßnstige Symptome bezeichnet, die den Tod vorhersagen. Es werden die fßr verschiedene Krankheiten spezifischen Ariṣṭa beschrieben. Als einer der klinischen Ayurveda-Fachbereiche (Ariṣṭa Vijñāna) hilft dieses Wissen dem Arzt, die Chancen fßr eine Heilung zu bestimmen. Siehe auch Āsava Ariṣṭa.'
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Arka


Dravyaguṇa
Sanskritname fßr die Heilpflanze Oscher/Calotropis procera.
51 Arka
Bhaiṣajya Kalpanā
A pharmaceutical preparation of volatile drugs. The term refers to distilled or concerntrated aromatic waters used both in Āyurveda & Unānī medicine. It is prepared by distillation of drugs which have been soaked in water for at least twenty four hours. Such preparations can be preserved for longer periods of time than infusions. Ein pharmazeutisches Pr”parat aus leicht flßchtigen Substanzen. Dieser Begriff bezieht sich auf destillierte oder konzentrierte aromatische Wasser, die von der Ayurveda- und Unani-Medizin verwendet werden. Sie werden durch die Destillierung von Heilmitteln gewonnen, die mindestens 24 Stunden lang im Wasser weichen mßssen. Solche Pr”parate sind l”nger haltbar als Aufgßsse/Infusionen.
52 Artha
Padārtha Vijñāna
Dieser Begriff bedeutet wôrtlich ßbersetzt so viel wie Bedeutung eines Wortes oder Redewendung bzw. das Wesentliche eines Gedankens. Ganz spezifisch steht er fßr Ziel, Zweck bzw. Gegenstand, nach dem man strebt, den man sich wßnscht, den man besitzen môchte, der das Streben eines Menschen nach Sinnesobjekten befriedigt. Damit ist auch das Schaffen von materiellem Wohlstand gemeint, eines der vier Hauptziele im Leben eines Menschen.
53 Aṣṭāṅga Āyurveda
Padārtha Vijñāna
Die acht Zweige des Ayurveda werden als Aṣṭāṅga Ayurveda zusammengefasst. Es handelt sich um Kayacikitsa (innere Medizin), Kaumara Bhṛtya (Pädiatrie), Bhūta Vidyā (Psychiatrie), Śālākya (Otorhinolaryngologie und Ophthalmologie), Śalya (Chirurgie), Agada Taṁtra (Toxikologie), Rasāyana (Geriatrie) & Vājīkaraṇa (Eugenik und Aphrodisiaka).
54 Aṣṭāṅga Hṛdaya
Saṁhitā
Eine der drei wichtigsten Abhandlungen der indischen Heilkunde, eine klassische Schrift von Vāgabatta aus dem siebenten Jahrhundert. Sie gilt als eine geraffte Fassung des Aṣṭāṅga Saṅgraha, die auf Caraka und Sushruta Samhita basiert. Diese Schrift enth”lt neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Zeit nach den alten Schriften und ist eine komplette Abhandlung ßber das Ayurveda.
55 Aṣṭavarga
Dravyaguṇa
Gruppe mit acht seltenen Heilkr”uterwurzeln, die umstimmend und nutritiv sind. Sie sind gesundheitsfôrdernd und helfen generell bei Kraftlosigkeit, die durch chronische Erkrankungen wie Schwindsucht verursacht wird. Zu ihnen gehôren Jīvaka, Ṛṣabhaka, Medā, Mahāmedā, Ṛddhi, Vṛddhi, Kākolī & Kṣīrakākolī. Die meisten Substanzen dieser Gruppe sind heute nicht mehr erh”ltlich. Fßr sie gibt es Ersatzstoffe (Pratinidhī Dravya). Sie werden mit warmer Milch und Ghṛta als Adjuvans genommen und sind Bestandteil des beliebten Avleha-Pr”parats Cyavanaprāśa.
56 Aṣṭavidha Parīkṣā
Roga Nidāna
Eine der Methoden des Rogī Parīkṣā. Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser achtfache Untersuchung. Zu ihr gehôrt die Untersuchung des Nād̂ī (Puls), Mala (Stuhl), Mūtra (Urin), Jihvā (Zunge), Śabda (Stimme), Sparśa (Haut), Dṛk (Sehvermögen) und Ākṛti (Erscheinung). Sie vermittelt eine Vorstellung vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten und der Krankheitsart. Hilft auch den Krankheitsverlauf zu bestimmen.
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Asthi


Racanā Śārīra
Knochengewebe. Eines der sieben Kôrpergewebe (Dhatus), das von Fett (Medā) & Knochenmark (Majjā) gebildet wird. Es ist das h”rteste Gewebe, das dem menschlichen Kôrper seine Form schenkt, ihn stßtzt und schßtzt, ganz abgesehen davon, dass es das Knochenmark n”hrt.
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Auṣadhi   


Kāyacikitsā
Sanskrit-Begriff fßr Substanzen mit therapeutsichen Eigenschaften. In diesem Zusammenhang wird dieser Begriff fßr therapeutische Modalit”ten, Heilmittel und Behandlungen benutzt. Er schliesst s”mtliche Heilmethoden ein, einschliesslich Rituale und Bittgebete/Beschwôrungen, die fôrderlich fßr die Gesundheit sind. Als eine der drei S”ulen des Ayurveda (Trisūtra), besch”ftigt sich Auṣadhī mit dem Umgang mit Erkrankungen. Siehe auch Bheṣaja.
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Avagāhana


Kāyacikitsā
Eine Art nasse Fomentation (Drava Sveda) bei der der betroffene Kôrperteil in ein Gef”ss mit warmen medizinischen Flßssigkeiten gegeben wird. Mit einem Bad in einer Badewanne vergleichbar. Sie regt den Blutkreislauf an, beruhigt die Nerven, kr”ftigt die Muskeln und ist schmerzlindernd und hilft gegen Gelenksteife. Sie wird insbesondere bei Vāta-Erkrankungen eingesetzt, bei H”morrhoiden, Dysurie und anderen schmerzhaften Erkrankungen. Siehe auch Drava Sveda.
60 Avalambaka Kapha
Kriyā Śārīra
Avalambaka ist eine der fßnf Subtypen des Kapha. Es befindet sich in der Herz- und Lungenregion und ist zust”ndig fßr lebenswichtige Funktionen wie Ern”hrung, Schmierung und Schutz dieser beiden Gewebe.
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Avaleha 


Bhaiūajya KalpanĒ
Medicinal preparation meant to be licked or lapped up by the tongue. It has consistency of thick paste and is prepared by boiling and reducing the strained decoction to desired consistency and adding sugar or jaggery to it. Easily assimilable, CyavanaprĒša is the most popularly used Avaleha.
1 Bāhya Parimārjana
Kāyacikitsā
Externe Reinigungstherapien. Behandlungen mittels externer Reinigungstechniken. Dazu gehôren Ôlungen wie Abhyaṅga, Schwitzkuren (Svedana) und medizinisches Gurgeln (Gaṇḍūṣa).
2 Bala
Śārīrakriyā
Sanskrit-Begriff fßr Kraft. Im Ayurveda sind damit nicht nur Kôrperkr”fte gemeint, sondern auch die Immunit”t, die wirkt, ohne dass man sie spßrt. Sie wird in die drei Untergruppen unterteilt - natßrliche Kr”fte (Sahaja Bala), jahreszeitliche Kr”fte (Kālaja Bala) und angeeignete Kr”fte (Yuktikṛta Bala).
3 Balya
Dravyaguṇa
Mit diesem Begriff wird all das bezeichnet, was Kr”fte fôrdernd ist. Er bezieht sich auf die pharmakologischen Eigenschaften eines Heilmittels und wird fßr Kr”ftespender verwendet, die den Kôrper st”rken. Sie kr”ftigen nicht nur die Muskeln und bauen sie auf, sondern verbessern auch die Immunit”t bzw. die F”higkeit, Krankheiten Widerstand zu leisten.
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Baṁdha 


Śalya Taṁtra
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt Verband, Fessel. Im Ayurveda werden mit diesem Begriff Knoten und Verb”nde bezeichnet, die einen wichtigen Aspekt der Chirurgie bilden (Śalyataṁtra). Es werden fßnfzehn Arten von Verb”nden fßr unterschiedliche Kôrperteile und Bereiche beschrieben.
5 Basti
Racanā Śārīra
Saṁskṛt-Begriff fßr Blase. Gem”ss Ayurveda eines der lebenswichtigen Organe (Marma).
6 Basti
Kāyacikitsā
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt Harnblase. Basti bezieht sich auf die therapeutische Gabe von Medikamenten ßber Rektum, Vagina oder Harnröhre. Dieser Namen stammt aus dem Altertum, als man die Blase grosser Tiere wie Ziegen und Kßhe als Einlaufbeutel verwendete. Es ist der wichtigste Teil der PañacaKarma-Therapie und die beste Methode zur Heilung und Linderung von Vata-Erkrankungen. Als Teil einer anderen oder auch als selbst”ndige Therapie besitzt sie verjßngende (gesundheitsfôrdernde) Eigenschaften.
7 Bhānupāka
Bhaiṣajya Kalpanā
Bhanu heisst Sonne Sonne und Pāka bedeutet Verarbeitung. Folglich ist mit diesem Begriff die Weiterverarbeitung von Heilmitteln in der Sonne gemeint. Es handelt sich grunds”tzlich um das Verdunsten der in Substanzen enthaltenen Feuchtigkeit/Flßssigkeit in der Sonne. Wird insbesondere im Zusammenhang mit der Herstellung von Loha Bhasma erw”hnt.
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Bhāvanā  


Bhaiṣajya Kalpanā
Das Hinzufßgen von Flßssigkeiten (Dekokte/S”fte) zu medizinischen Pulvern (pflanzlicher oder mineralischer Herkunft) gefolgt von der Zerreibung der Substanz bis zum Eintrocknen der Flßssigkeit. Die gel”ufigste Methode zur Herstellung solcher Pr”parate, die die Wirkung des ursprßnglichen Heilmittels verst”rkt. Dieser Prozess wird gewôhnlich mehrere Male wiederholt so dass das Heilmittel das Wirkprinzip der hinzugefßgten Flßssigkeiten annimmt.
9 Bhaiṣajya Kalpanā
Aṣṭāṅga Āyurveda
Ayurveda-Pharmazeutika. Das Wort 'Bhaishajya' bedeutet Medizin und 'Kalpanā' heisst Form. Dieser Ayurveda-Zweig besch”ftigt sich mit der pharmazeutischen Herstellung verschiedener Arten von Arzneimitteln in Form von Sirup, Tabletten oder Pulvern.
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Bhasma


Rasaśāstra
Dieser Begriff heisst ßbersetzt heilige Asche. Im Ayurveda sind damit alkalihaltige Aschen aus organischen (pflanzlichen und tierischen) wie auch anorganischen (mineralischen und metallischen) Substanzen gemeint. Dieser Begriff bezieht sich generell auf die kalzinierte bzw. verbrannte Form von Mineralien und metallischen Substanzen, die durch die komplizierten Śodhana- und Māraṇa-Prozesse gewonnen werden. In Wasser lôsliche, aus Pflanzen gewonnene Bhasmas werden als Kṣara bezeichnet. Die Verwendung von Bhasmas ist weit verbreitet, da sie jederzeit erh”ltlich und ßber l”ngere Zeitr”ume haltbar und bereits in kleinen Dosierungen sehr wirksam sind. Sie sind alle zum Einnehmen.
11 Bheda
Roga Nidāna
Bedeutet ßbersetzt Art, Unterteilung, Vielseitigkeit oder Merkmal und wird vom Ayurveda zur Beschreibung der Krankheitsart verwendet. Damit wird aber auch die Stufe einer unbehandelten Erkrankung beschrieben; es ist die sechste Krankheitsstufe, die durch Komplikationen und Verschlechterungen gekennzeichnet ist und zu Chronizit”t fßhrt.
12 Bhedana
Dravyaguṇa
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff durchbrechen oder durchstechen. Er beschreibt eine der pharmakologischen Wirkungen von Ayurveda-Heilmitteln und wird fßr Abfßhrmittel wie Picrorhiza kurroa verwendet, die durch das Auseinanderbrechen von hartem Stuhl Stuhlgang herbeifßhren.
13 Bhedana
Śalya Taṁtra
Eine der acht chirurgischen Ayurveda-Methoden (Śastra Karma). Damit ist ein Einschnitt zur wirksamen Drainage oder zum Offenlegen der unteren Hautschichten gemeint. Wird zur Behandlung von eitrigen Erkrankungen verwendet, fßr die eine Drainage notwendig ist wie z.B. Abszesse (Vidradhi).
14 Bodhaka Kapha
 Kapha Śārīrakriyā
Bedeutet ßbersetzt so viel wie der Wachrßttelnde oder derjenige, der Wissen katalysiert. Es handelt sich um einen Subtyp von Kapha, der sich auf der Zunge befindet und fßr den Geschmackssinn zust”ndig ist.
15 Bṛhaṁṇa
Kāyacikitsā
Ayurveda-Aufbautherapien. Eine der sechs Vorbehandlungen (Upakrama) zur Kr”ftigung des Kôrpers. Dazu gehôrt das Einnehmen von bestimmten Heilmitteln oder Nahrungsmitteln, die It Balya (Kr”fte fôrdernd) sind zusammen mit Heilprogrammen wie Schlaf, B”dern, schonenden Massagen und Einl”ufen mit medizinischen Ôlen (Anuvāsana Basti). Vorwiegend fßr Vata-Erkrankungen verwendet. L”sst sich auch als Paliativtherapie beschreiben.
16 Bṛhattrayī
Saṁhitā
Die drei ”ltesten und wichtigsten Schriften ßber Ayurveda, Caraka Saṁhitā, Suśruta Saṁhitā und Aṣṭāṅga Hṛdaya werden unter dem Oberbegriff Bṛhattrayī bzw. die drei bedeutendsten Schriften, zusammengefasst. Sie bilden derzeit die wichtigste Datenbank der Ayurveda-Medizin. Es handelt sich um eine systematische Erfassung s”mtlichen Ayurveda-Wissens bis zum siebenten Jahrhundert. Jede dieser Arbeiten befasst sich nicht nur mit den theoretischen und philosophischen Aspekten des Ayurveda, sondern ebenso mit der Diagnose, Behandlungsmethoden sowie der Zubereitung der zahlreichen Rezepturen.
17 Bhrājaka Pitta
Śārīrakriyā
Ein Subtyp von Pitta, der sich in der Haut befindet und Glanz, Teint und Kôrpertemperatur durch Schweiausscheidung ßber die Schweiss- und Talgdrßsen der Haut reguliert.
18 Bhrama
Roga Nidāna
Sanskrit-Begriff fßr Illusion, T”uschung oder falsche Vorstellung. Vom Ayurveda als Geisteskrankheit eingestuft, sind damit T”uschungen gemeint, wie beispeilsweise, wenn ein Seil fßr eine Schlange gehalten wird.
19 Bhūtāgni
Śārīrakriyā
Die Form von Agni auf molekularer Ebene. Gem”ß der Pañcamahābhūta gibt es davon fßnf Arten. Ihm obliegt die Aufgabe, das diesbezßgliche Element in den Speisen umzuwandeln und damit den Stoffwechsel zu fôrdern. Kann auch als Verdauungsenzym bezeichnet werden.
20 Bhūta Vidyā
Aṣṭāṅga Āyurveda
Einer der acht Zweige des Ayurveda, der sich mit der Bes”nftigung von D”monen und Geistern mittels Yoga und frommer Therapien besch”ftigt wie Maṁtra Cikitsā, Prāṇāyama und ŚāntiKarma usw. Nachdem es sich um psychologische Symptome handelt, die mit rationalen Methoden behandelt werden, kann es auch als Ayurveda-Psychiatrie der Neuzeit bezeichnet werden.
21 Brahmacarya
Svasthavṛtta
Eine der drei S”ulen (Upastambha) einer gesunden Lebensweise und vierter Arm des Yama im Aṣṭāṅga Yoga. Es schließt nicht nur sexuelle Zurßckhaltung und Enthaltsamkeit ein, sondern auch einen klugen Umgang mit den Sexualkr”ften. Es ist die erste Āśrama bzw. Instanz eines spirituellen Lebens.
22 Brahma Mūhūrta
Svasthavṛtta
Die Stunden unmittelbar vor der Morgend”mmerung. Es handelt sich um die Zeit von etwa 11/2 Stunden bzw. neunzig Minuten vor Sonnenaufgang. Laut Ayurveda ist es der beste Zeitpunkt zum Aufstehen. Auch die Stunde Gottes genannt, soll sie die beste Zeit zum Meditieren sein, um sich Wissen um das Wesen Gottes anzueignen und ewiges Glßck zu finden.
23 Buddhi
Padārtha Vijñāna
Sanskrit-Begriff, der auf das Wort 'Buddha' zurßckzufßhren ist, was Wissen bedeutet. Wôrtlich l”sst sich der Begriff mit Intellekt ßbersetzen. Es handelt sich um die F”higkeit zu lernen, intelligent zu handeln und zu unterscheiden. Es ist der oberste Entscheidungstr”ger, ein Zustand, der uns bef”higt, zu unterscheiden.
1.

Cakra



Svasthavṛtta
Sanskrit-Begriff fßr Rad oder Scheibe. Im Ayurveda werden damit die sieben Energiezentren des Kôrpers bezeichnet, die zusammen unser Bewusstsein pr”gen. Im physischen Kôrper entsprechen diese Zentren dem Nervensystem bzw. den Drßsen entlang des Rßckgrates - von den Fßßen bis hinauf zum Kopf. Es handelt sich um heilige Tore, die den subtilen psychosomatischen Aspekt unseres inneren Wesens regulieren. Sie werden im Yoga und bei der Meditation genutzt und besitzen Eigenschaften, mit denen sich innere Ausgeglichenheit und Gesundheit wiederherstellen lassen.
2.

Cakṣu 

 

Padārtha Vijñāna
Sanskrit-Synonym fßr Auge, das Sinnesorgan zum Sehen. Da es Sehvermôgen, Licht und Klarheit verkôrpert, wird es auch Akṣi, Nayana und Netra genannt.
3. Cakṣuṣya
Dravyaguṇa
Dieser Begriff bezieht sich auf Heilmittel, die fßr die Augen Rasāyana (vorteilhaft) sind. Der Begriff wird fßr Heilmittel verwendet, die den Augen Gesundheit und ein langes Leben schenken.
4. Caraka
Saṁhitā
Der ursprßngliche Verfasser der Caraka Saṁhitā, der als Vater der Ayurveda-Medizin gilt.
5. Caraka Saṁhitā
Saṁhitā
Der ”lteste verbindliche Arbeit ßber das Ayurveda, die heute zur Verfßgung steht. Die ursprßnglich in Saṁskṛt und Versform verfasste Schrift befasst sich vorwiegend mit der externen und internen Verwendung von Heilmitteln. Sie erl”utert die Logik und Philosophie, die dem Ayurveda-Heilsystem zugrunde liegt und gilt bis zum heutigen Tag als die bedeutendste Ayurveda-Arbeit ßber interne Medizin.
6. Catuṣpāda
Saṁhitā
Die vier Requisiten einer erfolgreichen ”rztlichen Behandlung. Es sind Bhiṣaka (Arzt), Dravya (Heilmittel, Krankenkost und andere fßr eine Behandlung notwendigen medizinischen Einrichtungen), Upasthātā (Pflege- oder Krankenpersonal) & Rogī (Patient). Das sinnvolle und wirksame Zusammenwirken dieser vier therapeutischen Aspekte ist ausschlaggebend fßr den Erfolg einer Behandlung.
7. Cetanā
Padārtha Vijñāna
L”sst sich auf die Wurzel 'Citta' zurßckfßhren, was wahrnehmen und verstehen bedeutet. Mit diesem Begriff ist das individuelle Bewusstsein bzw. der Intellekt gemeint bzw. das, mit dem wir uns selbst und unsere Umwelt wahrnehmen. Im Ayurveda gilt das Herz als Hauptsitz des Bewusstseins (Cetanā Sthāna).
8. Chardi
Roga Nidāna
Wird vom Ayurveda als Krankheit eingestuft. Dieser Begriff bezieht sich auf Erbrechen, das seine Ursache in einer Doṣa-Stôrung hat oder durch eine unangenehme Sinneswahrnehmung ausgelôst wird. Tritt insbesondere bei einer Stôrung des sich nach oben bewegenden Udānavāyu auf.
9. Chedana
Dravyaguṇa
Bedeutet ßbersetzt so viel wie wegschneiden. Eine der pharmakologischen Wirkungen von Ayurveda-Heilmitteln, die sich auf Heilkr”uter bezieht, die die Dosa aus dem Gewebe herauskratzen wie z.B. Marica (Frucht des schwarzen Pfeffers).
10. Chedana
Śalya Taṁtra
Bedeutet operative Entfernung. Eine der acht chirurgischen Eingriffe (Śastra Karma). Eine Methode, bei der ein Glied teilweise oder vôllig vom Körper getrennt wird. Wird fßr nicht-vereitertes, verh”rtetes und nekrotisierende Gewebsl”sionen verwendet.
11. Cikitsā
Kāya Cikitsā
Abgeleitet von der Wurzel 'Kiṭ Rogāpnayane' bezieht sich auf Maßnahmen zur Heilung von Erkrankungen und Linderung von Krankheitssymptomen. Es ist ein Synonym fßr Behandlungen bzw. Therapien, die Maßnahmen zur Beseitigung der Krankheitsursache einschließen. Ayurveda-Behandlungen sind grßndlicher und ganzheitlicher als die anderer Heilsysteme. Vom Prinzip her lassen sie sich in drei Kategorien unterteilen - Saṁśodhana (Reinigungstherapien), Saṁśamana (palliative Therapien) und Nidānaparivarjana (Beseitigung der Krankheitsursache).
12. Citta
Padārtha Vijñāna
Unterbewusstsein, wo alle Erinnerungen gespeichert werden, das als Sitz der dreifachen geistigen F”higkeiten gilt - Buddhī (Intellekt), Mana (Geist/Verstand) und dem Ahaṁkāra (Ich/Selbst).
13.

Cūrṇa

 

Bhaiṣajya Kalpanā
Dieser Begriff steht fßr Pulver. Er bezieht sich auf das feine Pulver eines Heilmittels oder auf eine feine Heilmittelmischung. Eine weit verbreitete Form von Ayurveda-Heilmitteln, die bei vorschriftsm”ßiger Aufbewahrung eine Haltbarkeitsdauer von einem Jahr haben.
1. Daivavyāpāśraya Cikitsā (Daivī Cikitsā)
Kāya Cikitsā
Eine der drei Hauptbehandlungsmethoden. Fromme Behandlungen werden fßr Leiden verordnet, die durch sßndhafte Handlungen verursacht wurden und keine kôrperlichen oder geistigen Ursachen haben wie Apasmāra (Epilepsie) und Unmāda (psychologische Leiden). Zur Behandlung gehôren Beschwôrungen (Maṁtra), das Tragen von bestimmten Edelsteinen(Maṇi/ Ratana) & Opfer, die das Wohlwollen der Gôtter gewinnen sollen, um diese Leiden zu heilen.
2.

Daśamūla 

 

Kāya Cikitsā
Wird wôrtlich mit zehn Wurzeln ßbersetzt. Es handelt sich um eine altherkômmliche Kombination aus den Wurzeln zehn starker Heilkr”uter, die zu gleichen Mengen verwendet werden. Diese Mittel haben die mehr oder weniger gleiche therapeutische Wirkung. Zu dieser Gruppe gehôren die Wurzeln des Aegle marmelos, Gmelina arborea Roxb., Oroxylum indicum (Linn.) Venten, clerodendrum multiflorum (Burm.f.) Kuntze Syn.: C. phlomoides Linn. / Premna integrifolia Linn. / Premna mucronata Roxb., Stereospermum chelonoides (Linn. F.) DC. Syn.: S. suaveolens (Roxb.) DC., and roots of Desmodium gangeticum (Linn.) DC, Uraria picta (Jacq.) Desv. ex DC., Solanum indicum Linn., Solanum surattense Burm. und Tribulus terrestris. In alten Schriften als Śothahara Mahākaṣāya bezeichnet, besitzt diese Gruppe entzßndungshemmende Eigenschaften und wird zur Behandlung von Kāsa (Bronchitis), Sandhigatavāta (Arthritis), Śirasūla (Kopfschmerzen), Jvra (Fieber), Dhātukṣaya (Schw”che), Tandra (Benommenheit) und Verdauungsproblemen verwendet.
3. Daśavidha Parīkṣā
Roga Nidāna
Zehnfache Ayurveda-Diagnose eines Patienten. Zur zehnfachen Ayurveda-Diagnose gehört die ”rztliche Beurteilung des Patienten in seiner Gesamtheit, seiner Konstitution (Prakṛti), der Doṣa-Stôrungen (Vikṛti), des Gewebezustands (Sāra), seines Kôrperbaus (Saṁhanana), seiner generellen Erscheinung und kôrperlichen Ausgewogenheit(Pramāṇa ), physischen Kraft (Vyāyāma Śakti), Anpassungsf”higkeit (Sātmya), seines seelischen Gleichgewichts (Sattva), seiner Verdauungsf”higkeit (Āhāra Śakti) und Alterungsrate (Vaya).
4. Dhamanī
Racanā Śārīra
Dieser Begriff wird mit Blasrohr zu ßbersetzt und bezieht sich im Ayurveda auf die Gef”ßstrukturen, ßber die das Vyāna Vāyu s”mtliche Kôrperteile mit N”hrstoffen versorgen. Wenn sich Flßssigkeiten durch diese Hohlorgane bewegen, kommt es zur Entstehung eines Lautes, der sich wie Blasen anhôrt. Von ihnen gibt es vierundzwanzig, die alle ihren Ursprung im Nabelbereich haben.
5. Dhanvantarī
Saṁhitā
Arzt der Gôtter. Gilt als Vater des Ayurveda und soll eine Inkarnation des Hindugottes Vishnu sein, der, als die Meere von den Devas und Asuras auf ihrer Suche nach Ambrosium (Verjßngungsnektar/Nektar der Unsterblichkeit) umgerßhrt wurden, mit dem Topf mit Ambrosium dem Ozen entstieg.
6. Dhātu
Śārīrakriyā
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff so viel wie das, was abstßtzt, zusammenh”lt und verbindet. In der Ayurveda-Physiologie sind mit diesem Begriff die Kôrpergewebe gemeint, die die Stßtzen des Kôrpers bilden. Ïber sie erh”lt der Kôrper seine N”hrstoffe, sie sind zust”ndig fßr sein Wachstum und seine Anatomie. Sie n”hren Kôrper wie auch Geist und sind selbst stabil. Von ihnen gibt es insgesamt sieben: Rasa (Plasma/Gewebeflßssigkeit), Rakta (Blut), Māṁsa (Fleisch), Medā (Fett/Fettgewebe), Asthi (Knochen), Majjā (Knochenmark) und Śukra (Samen/Sperma). Jedes Dhātu ist Tr”gersubstanz fßr die Bildung neuer Dhātu bzw. Vorl”ufer eines neuen Dhātu.
7. Dhātu
Rasaśāstra
Steht fßr das, was stßtzt, zusammenh”lt und miteinander verbindet. Dieser Begriff bezieht sich auf Metalle, die von Ayurveda-Pharmazeutika als Heilsubstanzen verwendet werden.
8. Dhātvāgni
Śārīrakriyā
Besonders verdauungsfôrdernde Mittel fßr die Kôrpergewebe. Es handelt sich um das jedem Dhātu innewohnende Feuer, das ihren Metabolismus reguliert und ihre Umwandlung in andere Dhātu bewirkt. Der gesamte Metabolismus ist von ihnen abh”ngig, wovon wiederum Jaṭharāgni abh”ngig ist.
9. Dhī
Roga Nidāna
Sanskrit-Begriff fßr den Erwerb von Wissen. Als einer der Aspekte der Geisteskraft ist damit die F”higkeit gemeint, zu lernen und sich Wissen anzueignen. Es ”ußert sich im logischen Denken, in der F”higkeit zu lernen und zu begreifen und ist so etwas wie ein Arbeitsspeicher. Ein Verlust von Dhī zusammen mit den beiden Aspekten geistiger Kraft bzw. Dhṛti und Smṛti gilt als eine wichtige Krankheitsursache im Ayurveda. Siehe auch Dhṛti, Smṛti und Prajñāparādha.
10. Dhṛti
Roga Nidāna
Sanskrit-Begriff fßr die F”higkeit, Gelerntes zu behalten. Es ist die Weiterverarbeitung des Gelernten im Geist und Gehirn, was zur Bildung des Ged”chtnisses und Erinnerungen fßhrt, die sp”ter wieder abgerufen werden kônnen. Es handelt sich um die F”higkeit des Geistes, Wissen fßr sp”tere Referenzen zu speichern.
11. Dhūmapāna
Kāya Cikitsā/ Śālākya Taṁtra
Inhalieren von medizinischem Rauch. Diese Therapie wird vorwiegend bei Śālākya Taṁtra-Behandlungen eingesetzt. Ausgew”hlte Substanzen werden zermahlen, zu Z”pfchen verarbeitet, mit Ghṛta/Ôl geschmiert, in einen trockenen Zylinder gegeben und angezßndet. Der so gebildete Rauch wird durch die Nase ein- und durch den Mund ausgeatmet. Diese Methode wird als Nachbehandlung von Vamana und Nasya erw”hnt.
12. Dhūpana
Kāya Cikitsā
Sanskrit-Begriff fßr Ausr”ucherung. Zu dieser Behandlungsmethode gehôrt das Verbrennen einer Kombination pflanzlicher und Heilmittel tierischer oder mineralischer Herkunft an einem dazu vorgesehenem Ort zur Erzeugung von medizinischem Rauch. Auf diese Art soll die Luft fßr heilende und vorbeugende Zwecke keimfrei gemacht werden. Sie wird auch zur Behandlung von Wunden und Geschwßren eingesetzt.
13. Dīpana
Dravyaguṇa
Eine der pharmakologischen Wirkungen von Ayurveda-Heilmitteln. Damit werden Heilmittel oder natßrliche Substanzen bezeichnet, die das Verdauungsfeuer anfachen und den Appetit anregen. Diese Heilmittel helfen auf indirektem Weg bei der Verdauung der Speisen. Zu ihnen gehôren z.B. Ingwer, Pfeffer usw.
14. Dinacaryā
Svasthavṛtta
Saṁskṛt-Begriff fßr Alltagsroutine. Dieser Begriff bezieht sich auf einen, wie von den alten Ayurveda-Texten vorgeschriebenen geregelten Tagesablauf ( Verhalten im Alltag),der eingehalten werden muss, um ein gesundes Leben zu fßhren, was eines der Ziele des Ayurveda ist. Damit sind die Aktivit”ten einer Person vom Aufstehen bis zum Einschlafen gemeint.
15. Doṣa
Śārīrakriyā
Wortwôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff verderblicher Einfluss bzw.stôrender Faktor. Im Zusammenhang mit Ayurveda sind damit die Prim”rkr”fte gemeint, die Bioenergien, die alle biologischen Prozesse lebender Organismen steuern bzw. das psychische und physische Verhalten bestimmen. Es handelt sich um die Kôrpers”fte, die zu bestimmten Anteilen im Kôrper vorhanden sind und die Konstitution eines Menschen (Prakṛti) bestimmen Wenn sie sich in einem Zustand des Gleichgewichts befinden, dann sind sie die Pfeiler einer guten Gesundheit. Allerdings neigen sie dazu, aus dem Gleichgewicht zu geraten und dadurch das Kôrpergewebe negativ zu beeinflussen, was zum Auftreten von Erkrankungen fßhrt. Sie werden in zwei Arten unterteilt: Śārīrika (physisch) & Mānasika (geistig). Śārīrika, auch Tridoṣa genannt, schließt Vāta, Pitta & Kapha ein, w”hrend zu Mānasika Raja & Tama gehôren.
16. Drava
Dravyaguṇa
Bedeutet ßbersetzt Flßssigkeit und ist ein Begriff, der sich auf eine der zwanzig, von der Ayurveda-Pharmakologie identifizierten stofflichen Eigenschaften bezieht, die Trockenheit im Kôrper bek”mpft.
17.

Drava Sveda 

 

Kāya Cikitsā
Schwitzen mittels medizinischer Flßssigkeiten. Wird Patienten verordnet, bei denen Vāta-Pitta vorherrschen. Dazu wird der betroffene Kôrperteil entweder in ein Gef”ß mit warmen medizinischen Flßssigkeiten (Avagāhana) gegeben oder diese Flßssigkeiten werden ßber die betroffenen Stellen gegossen(Pariṣeka).
18. Dravya
Kāya Cikitsā
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt Substanz. Mit diesem Begriff werden in der Ayurveda-Heilkunde Substanzen bzw. Stoffe bezeichnet, die als Arzneimittel Verwendung finden. Laut Ayurveda gibt es auf der Welt keinen einzigen Stoff, der nicht irgendwelche heilende Eigenschaften besitzt. Es wird in den alten Schriften als einer der vier Grunbehandlungen bezeichnet(Catuṣpāda).
19. Dravya
Padārtha Vijñāna
Bedeutet ßbersetzt Substanz; mit diesem Begriff werden Substanzen beschrieben, die fßr bestimmte Eigenschaften (Guṇa) und Wirkungen(Karma) verantwortlich sind. Laut Ayurveda-Philosophie setzt sich das Universum aus neun unverg”nglichen Substanzen zusammen, Kāraṇa Dravya genannt, zu denen Pañcamahābhūta, Ātmā (Seele), Mana (Geist/Intellekt), Kāla (Zeit) und Diśā (Raum) gehôren.
20. Dravyaguṇa
Aṣṭāṅga Āyurveda
Steht fßr Ayurveda-Pharmakologie und Pharmakognosie. Es ist der Ayurveda-Zweig, der sich mit der Erkennung, Einordnung sowie den Eigenschaften und Wirkungen von Heilmitteln besch”ftigt, insbesondere pflanzlicher. Diese Wissenschaft, die sich wie ein roter Faden durch das Aṣṭāṅga Ayurveda zieht, befasst sich mit Heilmitteln, (Dravya), ihren therapeutischen Besonderheiten und ihrer pharmakologischen Wirkung.
21. Dūṣya
Śārīrakriyā
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff verdorbene Grôßen bzw. das, was verunreinigt wurde. Es handelt sich um Dhātu und Mala, die Nebenprodukte gestôrter Doṣa. Damit sind aus dem Gleichgewicht geratene oder gestôrte Gewebe gemeint, die als Krankheitsherd des Kôrpers gelten. Gestôrte Doṣa werden auch als Dūṣya bezeichnet.
22. Dvandvaja / Dvidoṣaja Śārīrakriyā
Zustand, bei dem zwei Doṣa gleichzeitig vorherrschend sind. Es kann auch als ganz besondere Konstitution eines Menschen (Prakṛti) bezeichnetwerden oder als eine Art von Erkrankung.
1. Eṣaṇā
Padārtha Vijñāna
Ïbersetzt bedeutet dieser Begriff nach etwas streben. Im Ayurveda ist damit das Streben nach einer gesunden Lebensweise gemeint, die druch folgende 3 Dinge charakterisiert ist: Langlebigkeit (Paraloka Eṣaṇā), Aneignen von Wohlstand, um sich seine weltlichen Begehren zu erfßllen (Dhanaiṣaṇā) und Ruhe/Glßckseligkeit im Jenseits (Paralokeṣaṇā).
1. Gada
Roga Nidāna
Erkrankung oder Leiden. Dieser Begriff bezieht sich auf einen Zustand, der einen Menschen behindert.
2.

Gandhaka

 

Rasaśāstra
Saṁskṛt-Bezeichnung fßr Schwefel, den am h”ufigsten verwendeten mineralischen Bestandteil von Ayurveda-Pr”paraten. Im Ayurveda gilt er als Sekund”r-Mineral und wird verwendet, um die Toxizit”t von Quecksilber (Pārada) zu reduzieren und seine Wirksamkeit zu steigern.
3.

Gaṇḍūṣa



Śālākya/Kāya Cikitsā
Ayurveda-Mundwasser. Es handelt sich um einen Schritt des Dinacaryā, wobei Flßssigkeiten wie Ôl, Honig, Milch oder ein Dekokt bewegungslos fßr einen gewissen Zeitraum (3-8 Min.) in der Mundhôhle behalten werden (Mukha dhāraṇa). Es hilft nicht nur, Z”hne und Zahnfleisch zu kr”ftigen, sondern verfeinert auch die Stimme und die Empfindsamkeit der Geschmacksknospen. Siehe auch Kaṁvala.
4. Garbha
Maulika Siddhānta
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt Mutterleib, innere Kammer, das Innere oder die Mitte einer Sache.
5.

Garbha



Prasuti Taṁtra
Bedeutet Fôtus oder Embryo. Die Seele (Ātmā) zusammen mit Jīva (Geist) steigt herab in die Zygote, die sich aus dem m”nnlichen Sperma und der Eizelle gebildet hat, was wiederum zur Bildung des Embryos fßhrt. Der Embryo bleibt im Uterus (der Geb”rmutter), wo er sich in neun Monaten zu einem zur Geburt bereiten Fôtus entwickelt.
6.

Garbhāśaya



Strīroga
Die achte Āśaya einer Frau, die den Fôtus aufnimmt. Der anatomische Begriff ist Uterus.
7.

Ghṛta/ Ghī



Kāya Cikitsā
Saṁskṛt-Begriff fßr gekl”rte Butter, in Hindi Ghee genannt. Dazu wird Butter auf kleiner Flamme erhitzt bis das Wasser verdunstet ist und sich das Ghee unten am Tiegel abgesetzt hat. Zum Schluss wird alles durch ein Sieb gegossen. Ghṛta bzw. gekl”rte Butter wird mit Nektar verglichen bzw. Amṛta. Sie wird in reiner wie auch weiterverarbeiteter Form als pharmazeutisches Pr”parat verwendet, zu dessen Herstellung medizinische Flßssigkeiten (Kvātha) und Pasten (Kalka) mit reiner Ghīe vermischt und gekocht werden, bis die Flßssigkeit verdunstet und der Schaum verschwunden ist.
8. Grahaṇī
Roga Nidāna
Im Ayurveda ist mit diesem Begriff nicht nur eine anatomische Struktur gemeint, sondern er bezieht sich auch auf eine Erkrankung, genauer gesagt eine Stôrung in der Verdauung und Nahrungsaufnahme im Dßnndarm. Unter die Kategorie der Grahaṇī fallen Leiden wie Reizdarm, Sprue usw.
9.
Racanā Śārīra
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff Beh”ltnis bzw. etwas, was etwas aufnimmt. Er bezieht sich auf den Teil des Magen-Darm-Systems (Koṣṭha), zu dem das untere Ende des Magens und der obere Teil des Dickdarms gehôrt. W”hrend des Verdauungsprozesses wird die Nahrung hier aufgenommen und zurßckbehalten. Er gilt als Sitz des Pācaka Pitta und Jaṭharāgni.
10. Grāhī
Dravyaguṇa
Wird wôrtlich mit verbinden ßbersetzt. Dieser Begriff bezieht sich auf die pharmakodynamischen Eigenschaften von Ayurveda-Pr”paraten. Damit sind pflanzliche Heilmittel bzw. Heilmittel gemeint, die die Absorption von Darmflßssigkeiten fôrdern. Diese Pr”parate sind appetitanregend und adstringierend und werden bei Darmstôrungen verwendetwie Reizdarm, nicht-infektiôse Diarrhöe usw. Von der Wirkung her sind diese Mittel Uṣṇa und vom Geschmack her scharf, wie z.B. Śuṇṭhī (Zingiber Officinale).
11. Graṁthi
Śalya Taṁtra
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt Knoten oder komplex. Im Ayurveda wird dieser Begriff fßr einen Tumor, eine Geschwulst oder einen Knoten verwendet, der sichtbar oder tastbar ist. Dieser Begriff steht im Ayurveda fßr eine spezifische Krankheitsgruppe, zu der mehrere Arten von Erkrankungen gehôren.
12. Grīṣma
Svasthavṛtta
Dieser Begriff steht fßr Sommer, eine der drei Jahreszeiten des Ādāna Kāla. Er kennzeichnet das Ende des Ādāna Kāla und ist die Zeit zwischen Mitte Mai und Mitte Juli. Laut Ayurveda ist diese Jahreszeit durch einen Rßckgang des Kapha und Stôrungen des Vāta gekennzeichnet. Siehe auch Ādāna Kāla, Ṛtucaryā.
13.

Guḍa



Bhaiṣajya Kalpanā
Dieser Begriff steht fßr Jaggery, indischen Rohrzucker. Es handelt sich um verfestigten Zuckerrohrsaft, der Bestandteil zahlreicher Ayurveda-Pr”parate ist. Es ist ein Aufbaumittel, fôrdert das Wasserlassen und den Stuhlgang. Enth”lt auch Vitamine und Minerale.
14. Guṇa
Padārtha Vijñāna
Saṁskṛt-Begriff, der sich mit Qualit”t oder Wesenszug ßbersetzen l”sst. Er bezieht sich auf die einer Substanz innewohnenden Eigenschaften. Das Ayurveda erw”hnt insgesamt einundvierzig Guṇas, von denen es sich bei zwanzig um physikalisch-pharmakodynamische Eigenschaften von Heilmitteln und Nahrungsmitteln handelt, wie schwer, kalt, weich u.”. Feinstoffliche Substanzen haben drei grundlegende Merkmale, die als Triguṇa bezeichnet werden. Es handelt sich um: Sattva (ruhende, lichte Substanz), Raja (inh”rente Energie /Bewegung) und Tama (tr”ge Substanz/ Widerstand/ Passive Substanz).
15. Gurū
Dravyaguṇa / Maulika Siddhānta
Mit diesem Begriff wird ein Mensch bezeichnet, der die Dunkelheit (Rū) vertreibt (Gu). Ein solcher Mensch gilt als spiritueller Lehrer. Es ist die Anrede fßr einen Vertreter einer philosophischen oder Glaubensrichtung. In der Ayurveda-Pharmakologie wird dieser Begriff fßr Schwere verwendet, eine der physikalisch-pharmakodynamischen Eigenschaften eines Heilmittels, das sich aus Erde und Wasser zusammensetzt. Diese Art Heilmittel soll Befriedigung schenken (Tṛpti) und die Masse einer Substanz (Bṛhaṁṇa) erhôhen wie beispeilsweise das Heilmittel Māṣa (Phaseolus mungo-Urdbohne).
16.

Guṭikā



Bhaiṣajya Kalpanā
Kugel oder Pustel bzw. Ayurveda-Heilmittel in Pillenform. Es handelt sich um eine feste bzw. halbfeste kugelfôrmige Masse zum Schlucken. Es ist eine etwas stabilere Form von Cūrṇa. Sie werden durch Verfestigen eines Heilmittel-Dekokts mit oder ohne Untermischen von Heilmittelpulvern hergestellt. Zur anderen Methode gehört das Bhāvana gewisser Flßssigkeiten, die zu Heilmittelpulvern (Cūrṇa) gegeben werden, die getrocknet und zu halbfesten Pillen verarbeitet werden. Sie haben den Vorteil, sich bequem aufbewahren zu lassen, sind leicht einzunehmen und enthalten die exakte Dosis an Heilmitteln. Synonyme fßr diesen Begriff sind Vati, Vātaka, Modaka usw.
1. Hemanta
Svasthavṛtta
Winter. Es ist die Zeit zwischen Mitte November und Mitte Januar. Eine der drei Jahreszeiten des Viṣarga Kāla (Zeitraum, in dem der Kôrper zu neuen Kr”ften gelangt).
2. Hikka
Roga Nidāna
Saṁskṛt-Begriff fßr Schluckauf, der nach dem Hick-Ger”usch benannt wurde, das dabei entsteht. Er gilt in der modernen Medizin als Krankheitssymptom und wird vom Ayurveda als Erkrankung bezeichnet, deren Ursache eine Reizung und das Aufsteigen des Vata ist. Unregelm”ßige Essgewohnheiten und psychische Belastungen wie Sorgen, Nervosit”t und „Ärger werden ebenso also Ursache fßr Schluckauf erw”hnt.
3. Hima
Bhaiṣajya Kalpanā
Eines der fßnf pharmazeutischen Grundpr”parate, Pañcavidha Kaṣāya Kalpanā genannt. Mit diesem Begriff werden kalte Aufgßsse bezeichnet fßr die ein Teil einer fein zermahlenen Substanz in sechs Teilen Wasser ßber Nacht (zwôlf Stunden) eingeweicht wird. Dieses Filtrat wird dann als Hima eingenommen.
4. Hṛdaya
Racanā Śārīra
Saṁskṛt-Begriff fßr Herz. 'Hṛ' heißt nehmen und 'Dya' heißt abgeben. Dieser Begriff bezieht sich folglich auf den physiologischen Aspekt des Herzens, das ein neutrales Organ und der Ort ist, wo der Austausch der Kôrperflßssigkeiten stattfindet d.h. sauerstoffarmes in sauerstoffreiches Blut umgewandelt wird. Es ist Sitz des Bewusstseins (Cetanā) und Intellekts (Mana). Im Ayurveda gilt es auch als Sitz der Prāṇa/Lebenskraft und als Ort, an dem sich die acht wichtigen Ojas befinden.
5.

Hṛdya



Dravyaguṇa
Eine der pharmakologisch-dynamischen Eigenschaften von Ayurveda-Pr”paraten. Dieser Begriff bezieht sich auf Mittel, die das Herz kr”ftigen bzw. Heilmittel, Handlungen oder Rasa, die Herz, Blut und Kreislauf st”rken. Diese Mittel fôrdern das Wohlbefinden durch eine St”rkung des Herz-Kreislauf-Systems. Die Geschmacksrichtung sauer (Amla Rasa) gilt im Ayurveda als bestes St”rkungsmittel fßr das Herz. Zu den anderen Hṛdya-Heilkr”utern gehôren Arjuna (Terminalia arjuna) und Granatapfel.
1. Indriya
Racanā Śārīra
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt zu Indra gehôrend. Im Ayurveda bezieht sich dieser Begriff auf die elf Fakult”ten des Wahrnehmens und Handelns. Fßnf davon sind Sinnesorgane (Jñānendriya) und fßnf Tastorgane (Karmendriya). Die elfte ist die Psyche (Manaḥ), das Doppelorgan der Wahrnehmung wie auch der Tat (Ubhayendriya). Im Ayurveda gelten sie als die Komponenten des Āyuḥ.
1. Jāṅgama
Dravyaguṇa
L”sst sich auf den Wortstamm 'Gam' zurßckfßhren und heißt so viel wie gehen bzw. sich bewegen. Mit ihm werden Wesen bezeichnet, die sich selbst bewegen kônnen und insbesondere als Wanderer bezeichnet werden.
2. Jāṅgama 
Dravya Dravyaguṇa
Aus tierischen Substanzen gewonnene Heilmittel oder Produkte. Sie werden h”ufig in Ayurveda-Pr”paraten verwendet wie z.B. Milch, Urin. Dung, Blut, Haare und N”gel. Es wird ferner auch die Jahres- und Tageszeit erw”hnt, zu der diese Produkte eingesammelt werden sollen. Blut, Haare N”gel usw. mßssen von kr”ftigen Jungtieren stammen. Produkte wie Milch, Urin und Dung sollen nach Verdauung des Futters eingesammelt werden.
3. Jala
Maulika Siddhānta
Siehe Āpaḥ.
4.

Jalūkā



Śalya Cikitsā
Dieser Begriff bedeutet so viel wie dessen Leben das Wasser ist bzw. einer, der im Wasser lebt. Damit sind aquatische blutsaugende Wßrmer gemeint wie Blutegel. Sie werden zum Absaugen von schlechtem oder gestôrtem Blut verwendet und heilen folglich Erkrankungen, die durch schlechtes Blut oder eine Stôrung des Pitta verursacht wurden. Dazu gehôren Schwellungen, Tumore, Brennen, Jucken usw. Es ist die sanfteste Form von Aderlass (Raktamokṣaṇa), die verwendet wird, wenn keine Anzeichen von Sirāvedha vorhanden sind. Jalūkāvacāraṇa wird im Ayurveda als eigenst”ndige Therapie behandelt.
5. Jarā
Roga Nidāna
Leitet sich von dem Wortstamm 'Jṛś' ab, was so viel wie alt werden und Reduzierung des Lebensalters bedeutet. Das Ayurveda verwendet diesen Begriff ganz spezifisch fßr Altern. Es gilt als natßrliches Leiden (Svabhāvaja Vikāra) und wird mit Verjßngungstherapien wie Rasāyana behandelt. Von der Therapeutik Altindiens wird Rasāyana auch als Jarā-Cikitsā bezeichnet.
6. Jaṭharāgni
Kāya Cikitsā
Eine der dreizehn Arten von Agni in unserem Kôrper und die wichtigste, die im mittleren Kôrperteil angesiedelt ist. Es handelt sich um das Magenfeuer, das fßr die Verdauung, Absorption und Assimilation der aufgenommenen Nahrung zust”ndig ist und die Gesundheit erh”lt. Es soll sich im Bereich des Nabels (Nābhi) befinden, zwischen Magen (Āmāśaya) und Zwôlffingerdarm (Pakvāśaya). Seine Beeintr”chtigung gilt als Hauptursache s”mtlicher Erkrankungen des Kôrpers (Kāya). Es wird auch Kôrperfeuer (Kāyāgni) oder Verdauungsfeuer (PācakAgni) genannt. Siehe auch Agni.
7. Jaṭhara
Racanā Śārīra
Wôrtlich bedeutet dieser Begriff hart, alt oder gebunden und bezieht sich insbesondere auf den Abdomen, den Bauch (Āmāśaya).
8. Jīrṇa
Roga Nidāna
Dieser Begriff wird mit alt bzw. verbraucht ßbersetzt. In der Ayurveda-Pathologie bezeichnet er Erkrankungen, die einen chronischen Charakter haben bzw. die Vorsilbe wird zur Bezeichnung langwieriger Krankheiten verwendet. Sie bezeichnet auch einen Zustand, in dem die Nahrung vôllig verdaut ist.
9. Jīva
Maulika Siddhānta
Dieser Begriff leitet sich von 'Jīva' ab, was Leben bedeutet. Er bezieht sich generell auf ein lebendes Wesen und ist ein Synonym fßr das Wort Ātmā, das in altindischen Aurveda-Schriften zu finden ist. Mit ihm ist die ewige Lebenskraft gemeint, die dem Kôrper erlaubt, zu funktionieren. Es ist der Kern des Lebens (Jīvana).
10. Jīvana
Maulika Siddhānta
Hindi-Wort fßr Leben. Wird im Ayurveda als Āyuḥ bezeichnet. Siehe Āyuḥ.
11. Jīvanīya”
Dravyaguṇa
Dieser Begriff wird ßbersetzt mit alles, was fßr das Leben nutzbringend ist (Jīvana). Es handelt sich um verjßngende Heilpflanzen. Von Caraka als eine der Mahākaṣāya kategorisiert, bezieht er sich auf eine Gruppe von Heilmitteln, zu denen zusammen mit Jīvantī (Leptidinia reticulata) und Madhuyaṣṭi (Glyccrhizia Glabra) auch Aṣṭavarga gehôren.
12. Jñānendriya
Śārīrakriyā
Der Begriff 'Jñāna' steht fßr Wissen oder Wahrnehmung und 'Indriya' bedeutet Organ oder Wahrnehmungsmittel. Folglich bezieht sich dieser Begriff auf die Sinnesorgane. Zu den fßnf Wahrnehmungsorganen gehôren Gehôr mit dem Ohr (Śrotra), Sehvermôgen mit den Augen (Cakṣu), Tastsinn mit der Haut (Tvak), Geruchssinn mit der Nase (Ghraṇa) und Geschmackssinn mit der Zunge (Rāsanā).
13. Jvara
Nidāna
Saṁskṛt-Begriff fßr Fieber. Gilt als bedeutendste und kritischste aller Leiden, da es die einzige Erkrankung ist, von der jedes Lebewesen befallen wird. Sie zieht den ganzen Kôrper in Mitleidenschaft - die Sinnesorgane wie auch den Geist. Sie wird als eigenst”ndige Erkrankung wie auch als Symptom anderer Erkrankungen erw”hnt. Im Ayurveda gilt sie der Kônig aller Erkrankungen.
1. Kāla
Maulika Siddhānta
Dieser Begriff l”sst sich mit Zeit ßbersetzen. Er wird aber auch fßr die Jahreszeiten verwendet. Mit ihm wird der Zustand einer Person/Erkrankung bezeichnet. Die Zeit gilt als hôchste Grôsse und Bezwinger des Universums wie auch Yamas - des Todesgottes.
2. Kāla Basti
Kāya Cikitsā
Fßnfzehnt”gige Behandlungen einer Basti-Kur mit zehn Anuvāsana und sechs Āsthāpana Basti in einem Verh”ltnis von 1:6:6:3 mit einem Anuvāsana zu Beginn und drei am Ende und Anuvāsana und Āsthāpana zwischendurch im Wechsel. Diese Kur beruhigt das gestôrte Vāta.
3. Kāmalā
Roga Nidāna
Oberbegriff fßr alle Formen von Gelbsucht, der am h”ufigsten auftretenden Lebererkrankung. Es handelt sich um eine Pittaja Vikāra, die zu einer gelblichen F”rbung (Hāridra Varṇa) der Haut, Augen, Zunge, Schleimhaut und des Urins fßhrt. Der modernen Medizin zufolge handelt es sich um eine Lebererkrankung, die zu einer erhôhten Konzentration von Bilirubin im Blut fßhrt.
4. Kāsa
Roga Nidāna
Mit diesem Begriff wird Husten bezeichnet. Als Ursache fßr Husten fßhrt das Ayurveda eine Stôrung der Doṣa an wie auch externe Verletzungen (Kṣataja) und den Verlust von Kôrpergewebe (Kṣayaja).
5. Kāya
Maulika Siddhānta
Saṁskṛt-Begriff fßr Cikitsā, was mit Kôrper ßbersetzt wird. Er bezieht sich auf die Versorgung des Kôrpers mit Nahrung. Der Kôrper nimmt Nahrung auf, verdaut und absorbiert sie, wandelt sie um und assimiliert sie auf systematsiche Art. Dieser Begriff schließt den gesamten Stoffwechselprozess ein. Er wird auch fßr Agni verwendet, das die Grôße ist, die den Stoffwechsel steuert und folglich die Energie fßr alle kôrperlichen Aktivit”ten liefert. Ein Durcheinandergeraten des Agni ist die Hauptursache fßr Erkrankungen des Kôrpers, die behandlungsbedßrftig sind.
6. Kāya Cikitsā
Aṣṭāṅga Āyurveda
Ist der wichtigste Zweig des Aṣṭāṅga-Ayurveda. Kāya bedeutet Kôrper oder Agni und Cikitsā heißt Behandlung. Dieser Begriff ist ein Sammelbegriff fßr den Ayurveda-Zweig, der sich mit der Behandlung von Erkrankungen befasst, die den ganzen Kôrper betreffen und die ihre Ursache meist in einer Stôrung des Agni haben wie Jvara (Fieber), Kuṣṭha (Hautkrankheiten) u.a. Zu diesem Zweig gehôren alle Bereiche der Allgemeinmedizin.
7. Kāya Kalpa
Kāya Cikitsā
Kāya' bedeutet Kôrper und 'Kalpa' bedeutet Transformation. Dieser Sammelbegriff bezieht sich auf alle ßberlieferten Verjßngungstherapien, die zu radikalen Ver”nderungen im Leben und der Gesundheit fßhren und von der Heilung leichter Leiden bis zum Verschwinden von Alterserscheinungen reichen wie Falten und Verlust der Vitalit”t/Lebensfreude usw. Es handelt sich grunds”tzlich um Therapien, die den Alterungsprozess einhalten. Sie wurden erstmals fßr den achtzigj”hrigen Weisen Cyavana Ṛṣi verwendet, der sich in einen dreißigj”hrigen jungen Mann verwandelt haben soll. Zu dieser Behandlung gehôren strenge Regeln fßr die Tagesroutine und Ern”hrung, die eingehalten werden mßssen, wenn das gewßnschte Ergebnis erzielt werden soll.
8. Kajjlī
Rasaśāstra
Pulver/Amalgam, so fein wie Augensalbe, das durch das wiederholte Zerreiben von aufbereitetem Quecksilber (Pārada) und aufbereitetem Schwefel (Gandhaka) gewonnen wird. Es ist das primitivste Pr”parat der Ayurveda-Heilkunst, dass ziemlich unbedenklich ist und eine ideale Basis fßr die meisten der Rasa-Pr”parate bildet. Es hilft, die heilenden Eigenschaften anderer Substanzen zu verst”rken und bewirkt, dass sie leichter vom Kôrpergewebe aufgenommen werden kônnen.
9. Kala
Maulika Siddhānta
Mit diesem Begriff ist ein winziger Teilchen gemeint, ein Bruchteil oder ein Aspekt. Er wird meist fßr eine Mondphase verwendet oder eine kleine Zeiteinheit. Im Ayurveda ist damit ein winziges, membranartiges anatomisches Gebilde gemeint, das die wichtigsten Kôrpergewebe (Dhātu) von dem sie umgebenden Kôrper trennt (Āśaya). Der Ayurveda-Anatomie zufolge gibt es davon fßnf (Racanā Śārīra).
10.

Kalka



Maulika Siddhānta
Eines der fßnf grundlegenden Pr”parate (Pañcavidha Kaṣāya Kalpanā), die durch das Einweichen frischer oder getrockneter Heilpflanzenteile und ihr anschließendes Zerstoßen zu einer feuchten Paste hergestellt werden. Die zerstoßenen Pflazenteile werden verabreicht, ohne die S”fte auszupressen. Es wird fßr Heilmittel verwendet, deren Bestandteile in festem wie auch flßssigem Zustand wirksam sind. Es wird zur Herstellung medizinischer Ghṛta und Ôle verwendet. Seine Potenz ist geringer als der ausgepresste Saft (Svarasa).
11. Kalpa
Kāyacikitsā/ Bhaiṣajya Kalpanā
The word is derived from the Saṁskṛta word 'Kalpanā' which means to think or to imagine. In Ayurveda, the term refers to a drug or its preparation; or treatment regimes that have been formulated and have the power eradicate a disease and to transform or bring radical changes in health and life. In treatments administered in Kalpa form, the dosage is increased and decreased gradually in a definite pattern for a specific period of time to achieve desired results. Generally, Parpaṭī preparations like Vijaya Parpaṭī are administered in this way for the treatment of Grahaṇī (irritable bowel syndrome). It is mentioned that Āmalakī (Emblica officinalis), Bhallātaka (Semecarpus anacardium) and Pipallī (Piper longum) when taken in Kalpa form act as Rasāyana; i.e. immuno potentiators, anti ageing and anti oxidant agents.
12. Kaṁvala
Svasthavṛtta
Eine Form von ayurvedischer Mundspßlung, bei der ein pflanzliches Dekokt/Ôl/gekl”rte Butter fßr einen bestimmten Zeitraum im Mund behalten wird. Es hat eine reinigende wie auch kr”ftigende Wirkung auf Z”hne und Zahnfleisch. Siehe auch Gaṇḍūṣa.
13. Kapha
Śārīrakriyā
Ka'steht fßr Wasser und 'Pha' bezieht sich auf den biologischen Evolutionsprozess, weshalb dieser Begriff ßbersetzt wird mit 'Lebensflßssigkeit.' Es ist eines der drei Doṣas. Śleṣma ist ein anderes Wort fßr Kapha und bedeutet Zusammenhalt. Es ist verantwortlich fßr den Zusammenhalt der Kôrperstrukturen und ihre Stabilit”t. Es ist das stabilste der drei Doṣa, ein Kraftquell, st”rkt die natßrlichen Abwehrkr”fte bzw. schenkt Immunit”t. Es unterteilt sich in die fßnf Subtypen Śleṣaka, Tarpaka, Bodhaka, Kledaka und Avalambaka.
14. Karma
Maulika Siddhānta
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff Handlung bzw. Tat. Im Ayurveda hat er mehrere Bedeutungen. So bezieht er sich auf Handlungen in der Vergangenheit als auch solche der Gegenwart. Im vorherigen Leben begangene Taten sollen ihre Auswirkungen im jetzigen Dasein/Geburt (Daiva Karma) haben. Solche Taten werden in alten Schriften auch als die Ursache zahlreicher Krankheiten erw”hnt wie Kuṣṭha (Lepra), Apasmāra (Epilepsie) u.”.
15. Karma
Dravyaguṇa/Kāya Cikitsā
Dieser Begriff bezieht sich auf Heilmittelwirkungen und Behandlungsmethoden in unterschiedlichen Zusammenh”ngen. Die Wirkung eines spezifischen Heilmittels auf den Kôrper wird als Dravya Karma bezeichnet, w”hrend Behandlungsmethoden zum Beruhigen der gestôrten Doṣa wie Vamana (Erbrechen/Emesis), Virecana (Purgation/Abf3ßhren) als Karma (PañacaKarma) bezeichnet werden.
16. Karma Basti
Kāya Cikitsā
Eine dreißigt”gige Basti-Behandlung, zu der achtzehn Anuvāsana und zwôlf Āsthāpana Basti gehôren in einem Verh”ltnis von 1:12:12:5, mit einem Anuvāsana zu Beginn und fßnf zu Ende der Behandlung und sich zwischendruch abwechselnden Anuvāsana und Isthāpana. Sie hilft das Gleichgewicht des gestôrten Vāta wiederherzustellen.
17. Karmendriya
Maulika Siddhānta
Organe/arbeitende Sinne. Davon gibt es fßnf: Hasta (H”nde zum Greifen), Pāda (Fßße zum Fortbewegen), Mukha (Mund zum Sprechen), Guda (Anus zur Ausscheidung) und Upastha (Fortpflanzungsorgane zur Zeugung von Nachkommen). Siehe auch Indriya.
18. Kaṣāya
Maulika Siddhānta
Saṁskṛt-Begriff fßr die Geschmacksrichtung adstringierend/zusammenziehend. Es ist ein kßhlender Geschmack, der die Sekretion reduziert, insbesondere die Speichelbildung. Sie hat eine blutstillende Wirkung und beschleunigt den Heilungsprozess. Sie setzt sich aus den Elementen Vāyu und Pṛthvī zusammen, beruhigt Kapha und Pitta und steigert Vāta. Ïberm”ßiger Verzehr/Genuss fßhrt zu Trockenheit und Durst. Siehe auch Rasa.
19. Kaṣāya
Rasaśāstra
Dieser Begriff hat zwei Bedeutungen: Zerstôrung der ursprßnglichen Form/Gestalt eines Dravya bei der Herstellung medizinischer Pr”parate und Beseitigung oder Zerstôrung einer Krankheit. Dieser Begriff bezieht sich folglich spezifisch auf Heilpflanzen/Minerale, die vom Ayurveda als Heilmittel verwendet werden. Siehe auch Kaṣāya Kalpanā.
20. Kaṣāya Kalpanā
Bhaiṣajya Kalpanā
Kaṣāya' bezieht sich auf von der Ayurveda verwendete Pharmazeutika, w”hrend 'Kalpanā' Form bedeutet. Mit diesem Begriff ist folglich die Verarbeitung von Heilmitteln zu Formen gemeint, in denen sie leicht eingenommen oder verabreicht werden kônnen. Es wurden fßnf grundlegende Rezepturen als Ausgangspr”parate fßr andere Heilmittel (Pañcavidha Kaṣāya Kalpanā) erw”hnt. Diese fßnf Rasa werden mit Ausnahme von Lavaṇa als Quell der Kaṣāya Kalpanā bezeichnet wie svarasa, kalka, kvatha, hima und phanta .
21. Kaṭhina
Dravyaguṇa
Bedeutet ßbersetzt schwierig und bezeichnet eine der zwanzig physikalisch-pharmakologischen Eigenschaften der im Ayurveda erw”hnten Heilmittel. Dieser Begriff bezieht sich auf die H”rte eines Heilmittels. Substanzen mit harten Eigenschaften sind schwierig zu Heilmitteln zu verarbeiten. Diese Substanzen st”rken den Kôrper und verleihen ihm Widerstandskraft.
22.

Kaṭi Bast



Kāya Cikitsā
Der Begriff Basti bezieht sich auf Behandlungen mittels medizinischer Einl”ufe. 'Kaṭi Basti' allerdings ist eine Form von externer Basti, die in den alten Schriften als Therapeutika erw”hnt werden. Es handelt sich um eine Rßckenbehandlung im Lendenwirbelbereich, bei der dieser Bereich mit medizinischen Ôlen eingerieben wird. Der betroffene Bereich wird mit einer Paste aus schwarzen Linsen (Ud̂ada Dāla) abgegrenzt. Danach wird warmes medizinisches Ôl hineingegossen, das eine bestimmte Zeit lang darauf bleibt. Diese Methode ist wirksam bei Schmerzen im Ledenwirbelbereich, bei Spondolytis ankylosans, Bandscheibenvorfall und Ischias. Sie hilft gegen Muskelkr”mpfe und Steifheit der Lendenwirbel und kr”ftigt das Knochengewebe jenes Bereichs.
23. Kaṭu
Kāya Cikitsā
Saṁskṛt-Begriff fßr die Geschmacksrichtung herb. Es bezieht sich auf den herben Geschmack der in scharfen Gewßrzen zu finden ist, der den Appetit anregt und bei der Nahrungsaufnahme hilft. Diese Geschmacksrichtung hat lockernde und belebende Eigeschaften. Sie setzt sich aus den Elementen Vāyu und Agni zusammen, sie erhôht Vāta & Pitta und reduziert Kapha. Ein ßberm”ßiger Genuss von Rasa verursacht ein brennendes Gefßhl. Siehe auch Rasa.
24.

Kaumāra Bhṛtya



Aṣṭāṅga Āyurveda
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt das Kumāra (Kind) umsorgen. Es handelt sich um einen der acht Hauptzweige des Ayurveda. Dieser Begriff beinhaltet wesentlich mehr, als aus ihm hervorgeht. Es ist der Zweig, der sich mit der Entwicklung des Kumara besch”ftigt, vom frßhkindlichen Stadium bis zu dem Zeitpunkt, wenn das Kind beginnt, feste Nahrung zu sich nehmen; dem Vorteil guter Milch und des Stillens und damit verbundener Probleme; Baby-und Kinderkrankheiten & diesbezßgliche Behandlungsmôglichkeiten. Es schließt die Sorge um das Baby w”hrend der Schwangerschaft und nach der Geburt ein, wie auch Regeln fßr die Frau vor und w”hrend der Schwangerschaft. Zu diesem Zweig gehôren deshalb die Fachbereiche Gyn”kologie & Geburtshilfe wie auch P”diatrie.
25. Keśya
Dravyaguṇa
Bedeutet Haar, weshalb sich dieser Begriff auf alles bezieht, was gut fßr das Haar ist. Damit sind Heilkr”uter und Substanzen gemeint, die Haar und Haarwurzeln kr”ftigen wie z.B. Madhuyaṣṭi (Glycyrrhiza glabra Linn.), Āmalakī (Phyllanthus emblica Linn.) und Bhṛṅgarāja(Eclipta prostrata (Linn.).
26. Khara
Dravyaguṇa
Eine der zwanzig physikalisch-pharmakologischen Eigenschaften der in der Ayurveda-Pharmazeutik erw”hnten Heilmittel. Er bezieht sich auf die Rauheit oder Grobheit einer Substanz. Solche Pr”parate sind als Abschabmittel (Lekhana) effektiv.
27. Kiṭṭa
Śārīrakriyā
Mit diesem Begriff sind die Abfallprodukte der Verdauung und des Stoffwechsels gemeint. Er bezieht sich insbesondere auf die Abfallprodukte der Kôrpergewebe (Dhātu) außer der drei Mala Stuhl, Urin usw. Gallenflßssigkeit ist beispielsweise das Abfallprodukt (Kiṭṭa) von Rakta. Zu den anderen Beispielen fßr Kiṭṭa gehôren Haar, N”gel, Abfallprodukte der Nase, Augen und Ohren.
28. Kledaka Kapha
Śārīrakriyā
Eine der fßnf Subtypen von Kapha, das sich im Bauch befindet, wo es gemeinsam mit SamānaVāyu und Pācaka Pitta bei der Verdauung der Speisen hilft. Es hat die wichtige Aufgabe, die aufgenommene Nahrung zu erweichen und zu verflßssigen, um so die Verdauung zu erleichtern. Es n”hrt auch die anderen vier Subtypen durch seine feuchten Eigenschaften. Seine Stôrung manifestiert sich in der irregul”ren Abscheidung von Magens”ften, was zu Verdauungsstôrungen, Appetitverlust usw. fßhrt.
29. Koṣṭha
Śārīrakriyā
Mit diesem Begriff ist der Magen-Darm-Trakt gemeint, insbesondere der Darmzustand des Patienten. Eine Untersuchung des Koṣṭha ist notwendig, um die St”rke des zu verschreibenden Heilmittels zu bestimmen, insbesondere fßr Virecana. Je nachdem, welche Doṣa vorherrschend sind, werden drei Arten erw”hnt. Mṛdu Koṣṭha (weicher Stuhlgang) ist auf das Vorherrschen von Pitta zurßckzufßhren. Heiße Milch, Ghṛta oder Zuckerrohr bewirken eine Purgation. Madhyama Koṣṭha (mittlerer Stuhlgang) ist ein Zeichen fßr vorherrschendes Kapha, wobei milde Abfßhrmittel wie Triphalā und Isabgol den Stuhlgang anregen, w”hrend Krūra Koṣṭha (harter Stuhlgang) ein Zeichen fßr vorherrschendes Vāta ist, wobei zum Herbeifßhren von Stuhlgang starke Abfßhrmittel benôtigt werden.
30. Koṣṭhāgni
Śārīrakriyā
Siehe Jaṭharāgni.
31. Kṛmi
Roga Nidāna
Saṁskṛt-Begriff fßr Wßrmer und schließt den Befall durch Parasiten, Bakterien, Pilze und Hefe ein. Dazu gehôren externe (Bāhya) wie auch interne (Ābhyāntara) Parasiten. Davon gibt es insgesamt zwanzig, die weiter unterteilt wurden in Kaphaja, Purīṣaja und Raktaja. Raktaja Kṛmi kann mit Bakterien verglichen werden.
32. Kriyākāla
Roga Nidāna
Kriya bedeutet Handeln und Kāla bedeutet Zeit. Folglich ist mit diesem Begriff der Zeitpunkt rechtzeitigen Eingreifens/gßnstige Gelegenheit gemeint. Dieses Konzept bezieht sich auf die Art und Weise und die Stadien des Krankheitsverlaufs. Eine Erkrankung wird im Ayurveda in sechs Stadien unterteilt. Der Krankheitsverlauf beginnt mit einer Anh”ufung der an ihren diesbezßglichen Orten aus dem Gleichgewicht geratenen Doṣa, wodurch es zum Auftreten spezifischer klinischer Manifestationen und Symptome kommt. Bei den sechs Stadien handelt es sich um bestimmte Zeitr”ume, in denen die Doṣa aktiv sind. In jedem Stadium besteht die Môglichkeit, die Weiterverbreitung der Krankheit einzuhalten und sie rßckg”ngig zu machen. Bei den ersten drei Stadien bzw. Sañcaya, Prakopa und Prasara handelt es sich um subklinische Stadien, w”hrend es sich die anderen drei bzw. Sthānasaṁśraya, Vyakti und Bheda um die klinischen Stadien der Pathogenese handelt. Kriyākāla-Kenntnisse sind fßr einen Arzt unerl”sslich, um rechtzeitg eine Diagnose stellen zu kônnen, den Krankheitsverlauf beurteilen und rechtzeitig vorbeugende und heilende Maßnahmen ergreifen zu kônnen.
33. Kṣāra
Dravyaguṇa
Es ist der Saṁskṛt-Begriff fßr alkalische Substanzen. Sie sind leicht, warm, ”tzend und besitzen feuchtgkeitsspendende Eigenschaften. Sie werden generell zur Kauterisation verwendet und bilden eine separate Gruppe von Therapeutika. Vom Ayurveda werden Kṣāra pflanzlicher und mineralischer Herkunft verwendet wie Yavakṣāra (aus der Asche von Gersten”hren chemisch gewonnenes Kaliumkarbonat) und Ṭaṅkaṇa (Borax). Es wird fßr externe wie interne Anwendungen verschrieben.
34. Kṣāra Karma
Śalya
Mit diesem Begriff ist die externe (Pratisāraṇīya) wie auch interne (Pānīya) Verabreichung von Kṣāra (”tzenden und alkalischen Pr”paraten) gemeint. Es handelt sich im Ayurveda um eine chirurgische Unterdisziplin. Sie ist wirksamer als der Einsatz chirurgischer Instrumente, da sie nicht nur zum Ausmerzen (Chedana), Einschneiden (Bhedana) und Ausschaben (Lekhana) eingesetzt werden kann, sondern weil sie auch einer Stôrung der drei Doṣa entgegenwirkt. Sie besitzt die gleichen Wirkungen wie eine Vielzahl von Heilmitteln. Mittels Kṣāra Karma wird abgestorbens Gewebe entfernt und die Gewebeerneuerung gefôrdert. Extern werden mit dieser Methode Hautkrankheiten, H”morrhoiden und Fisteln behandelt, w”hrend sie intern als Verdauungs- und Abfßhrmittel eingesetzt wird und mit ihr Darmverschluss, Lebervergrôßerungen, Milz und Blasensteine behandelt werden.
35.

Kṣāra Sūtra



Śalya
Eine ambulante und unbedenkliche Alternative zur Behandlung von Beschwerden wie Fisteln (Bhagandara) und H”morrhoiden (Arśa) bietet. Dazu wird ein mit einer medizinischen Paste aus Gelbwurzpulver (Haridrā Cūrṇa) und der Milch der Euphorbia nerifolia (Snuhī Kṣīra) behandelter Faden verwendet. Dieser Faden hilft, das erkrankte Gewebe auszumerzen und Krampfadern zu heilen.
36. Kṣaya
Roga Nidāna
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff Verlust/Rßckgang/Atrophie. Dieser Begriff, der das Gegenteil von Vṛddhi ist, bezieht sich auf den Verlust und Schwund von Kôrpergewebe. In den alten Ayurveda-Schriften werden die Anzeichen und Symptome von VṛdDhī und Kshya der Doṣa & Dhātu ausfßhrlich beschrieben. Dieser Begriff bezieht sich im Ayurveda insbesondere auf Tuberkulose, eine Krankheit, die durch Auszehrung und den Schwund von Kôrpergewebe charakterisiert ist. Siehe auch Rājayakṣmā.
37.

Kṣaudra



Dravyaguṇa
Eine der acht Honigarten (Madhu), die nach ihrer Herkunft klassifiziert werden bzw. nach der Bienenart und ihrer Farbe. Es ist ein Produkt der braunfarbenen Honigbiene (Apies florae). In den alten Schriften wird es unter dem Begriff Kṣaudra Meha gefßhrt und ganz spezifisch bei der Behandlung von Diabetes erw”hnt. Die anderen Madhu-Arten sind: Mākṣika, Bhrāmara, Pautika, Chatraka, Irghya, Audālaka, Dāla.
38.

Kṣīra



Dravyaguṇa
Saṁskṛt-Begriff fßr Milch. Es wird Milch von acht Tierarten erw”hnt, die zur Herstellung von Ayurveda-Pr”paraten verwendet und unter dem Oberbegriff Ashta Kṣīra zusammengefasst wird. Es sind: Kuh, Bßffel, Ziege, Schaf, Elefant. Pferd, Kamel und die Frau. Milch ist Hauptbestandteil zahlreicher therapeutischer Verfahren, die an ihren Namen zu erkennen sind wie Kṣīra Basti, Kṣīra Dhārā usw. Dieser Begriff wird auch fßr den Milchsaft medizinsicher Pflanzen verwendet.
39. Kṣīra Pāka
Bhaiṣajya Kalpanā
Pharmazeutika, bei denen es sich um medizinische Milch handelt und die zubereitet werden, indem ein Teil des verschriebenen Heilmittels in acht Teilen Milch und zweiunddreissig Teilen Wasser gekocht wird, bis das Wasser eingekocht ist und nur noch die Milch zurßckbleibt. Eine solche Zubereitung beseitigt unerwßnschte Nebenwirkungen des Pr”parats wie z.B. bei Arjuna (Terminalia arjuna), das bei Herzerkrankungen verschrieben wird und das trocken ist, wohingegen Arjuna Kṣīrapāka weniger trocken als das unbehandelte Heilmittel ist.
40. Kṣudra Roga Nidāna
Dieser Begriff wird mit klein ßbersetzt. Er bezieht sich auf eine Gruppe von Krankheiten, die in den alten Schriften erw”hntwerden und deren Symptome nur schwer zu erkennen sind und deren Pathologie nur unklar definier ist. Diese Art von Erkrankungen wurden unter dem Begriff Kṣudra Roga zusammengefasst. Zu ihnen gehôren z.B. Aruṁṣikā (Schuppen), Cippa (Nagelbettentzßndung).
41. Kuṣṭha
Roga Nidāna
Dieser Begriff wird mit Gewebesch”den ßbersetzt. Es ist ein Sammelbegriff fßr Hautkrankheiten insbesondere Lepra, eine Krankheit, die entstellt, die Haut verf”rbt und Schande ßber den Erkrankten bringt. Sie zerstôrt das Gewebe und kann sogar zum Verlust von Gliedmaßen fßhren.
42. Kuṭīprāveśika
Kāya Cikitsā
Eine Art von Verjßngungstherapie, wozu der Patient in eine ganz speziell dazu gebaute Unterkunft eingewiesen wird. Es werden bestimmte Rasāyana-Pr”parate erw”hnt, die im Rahmen dieser Behandlung verabreicht werden.
43. Kvātha
Bhaiṣajya Kalpanā
Mit diesem Begriff ist ein Dekokt gemeint, eines der fßnf Grundpr”parate. (Pañcavidha Kaṣāya Kalpanā). Dazu wird ein Teil des oder der ausgew”hlten Heilmittel bei m”ßiger Hitzezufuhr (Madhyamāgni) in einem offenen Gef”ß mit vier, acht oder sechzehn Teilen Wasser (wie vorgeschrieben) gekocht, bis nur noch ein Viertel des Wassers ßbrig ist. Danach wird das Dekokt durch ein Stßck Stoff gegossen. Die Substanzen werden zuvor zu einem groben Pulver zerrieben und ßber Nacht in Wasser eingeweicht.Die Wassermenge richtet sich nach den physikalischen Eigenschaften der Heilmittelbestandteile bzw. ob sie weich, mittelhart oder hart sind. Es kann so verabreicht werden oder zur Herstellung von Sekund”r- Heilmitteln wie Avaleha, Ghṛta, Taila u.”. verwendet werden.
1. Laghu
Dravyaguṇa
Dieser Begriff bedeutet so viel wie Leichtigkeit, eine der zwanzig von der Ayurveda-Pharmakologie erw”hnten physikalisch-pharmakologischen Heilmittel-Eigenschaften. Es handelt sich um die Eigenschaft von Ākāśa. Heilmittel mit dieser Eigenschaft regen das Verdauungsfeuer an, sind leicht verdaulich, regen den Stoffwechsel der Kôrpergewebe an und spenden Kraft und Energie.
2. Laghutrayī
Saṁhitā
Die drei kurzen und leicht verst”ndlichen alten Schriften Mādhava Nidāna, Bhāvaprakāśa Saṁhitā und Śārṅgadhara Saṁhitā werden unter dem Begriff Laghutrayī zusammengefasst. Diese Schriften sind fßr das Ayurveda von maßgeblicher Bedeutung und enthalten wichtige Erkenntnisse ßber Krankheitsdiagnose, pflanzliche und mineralische Heilsubstanzne und die Herstellung zahlreicher Pr”parate in Form von Pulvern, Tabletten, Dekokten und Konzentraten.
3. Lakṣaṇa
Roga Nidāna
Dieser Begriff bezieht sich in der Ayurveda-Pathologie ganz spezifisch auf die Krankheitsmerkmale. Fßr die Diagnose einer Krankheit gelten Merkmale wie auch Symptome als Indikatoren. Die Symptome sind die subjektiven Indikatoren, die vom Patienten angegeben werden, w”hrend mit Anzeichen die vom Arzt bei der Untersuchung des Patienten festgestellten werden, kôrperlichen Ver”nderungen gemeint sind. Der Begriff 'Lakṣaṇa' bezieht sich ganz spezifisch auf die Symptome.
4. Laṅghana
Kāya Cikitsā
Fasten, Therapien zum Abnehmen und zur Reduzierung der Kôrpermasse. Eine der sechs im Ayurveda erw”hnten Vorbehandlungen (Upakrama). Er bezieht sich auf Techniken und Verfahren, die reduzieren, eleminieren, beruhigen und reinigen. Diese Behandlungen bauen Kôrpermasse ab. Zu ihnen gehôren vier eliminierende (Saṁśodhana) Verfahren, Vamana, Virecana, Nirūha Basti und Nasya genannt; der Verzehr von leichter Kost (Laghu Bhojana); Verabreichung von verdauungsfôrdernden Mitteln (Pācana); Fasten (Upavāsa); Kôrperßbungen (Vyāyāma); der Aufenthalt in der Sonne und an der frischen Luft (Māruta & Ātapa); Durstkontrolle (Tṛṣṇā). Es ist eine Behandlung, die fßr Āma verschrieben wird. Siehe auch Bṛhaṁṇa und Apatarpaṇa.
5. Lasikā
Racanā Śārīra
Kôrperflßssigkeit, die sich zwischen der Haut (Tvak) und dem Muskelgewebe (Māṁsa) befindet. Mit diesem Begriff sind talgartige Ausscheidungen gemeint. Sie wird als Sitz des Pitta beschrieben und ist der Faktor (Dūṣya), der bei zahlreichen Erkrankungen gestôrt ist, wie z.B. Prameha (Blasenleiden/Polyurie) und Kuṣṭha.
6. Lauha
Rasaśāstra
Begriff, der generell fßr Metalle oder pharmazeutische Pr”parate verwendet wird, die Loha Bhasma als Hauptbestandteil enthalten wie z.B. Saptamṛta Lauha.
7. Lavaṇa
Dravyaguṇa
Saṁskṛt-Begriff fßr salzig. Diese Geschmacksrtichtung ist von ihrer Beschaffenheit her leicht erw”rmend und hydrophil, appetitanregend, verdauungsfôrdernd, reinigt verstopfte Kan”le und regt den Blutkreislauf an. Es verleiht den Speisen Wßrze und aktiviert die Bildung von Speichel und den Fluss der Magens”fte. Er hilft, die Gewebe zu kr”ftigen, dezimiert sie aber, wenn in ßberm”ßigen Mengen zu sich genommen. Setzt sich aus den Elementen Jala und Agni zusammen, steigert Kapha und Pitta beruhigt aber gestôrtes Vāta. In ßberm”ßigen Mengen verursacht es Brennen, hohen Blutdruck, Impotenz, Kahlkôpfigkeit, Falten und Jucken. Siehe auch Rasa.
8.

Lavaṇa



Bhaiṣajya Kalpanā
Bedeutet Salz. Mit diesem Begriff sind die zur Herstellung ayurvedischer Pr”parate verwendeten Salze gemeint. Pharmazeutika verwenden Natursalze wie auch kßnstlich hergestellte Salze. Lavaṇas werden als Heilmittel wie auch als Zus”tze verwendet. Die am h”ufigsten verwendeten Lavaṇas werden unter dem Sammelbegriff 'Pañaca Lavaṇa' zusammengefasst, die Appetitanreger, Verdauungsmittel, Entschlackungsmittel und Weichmacher sind.
9. Leha
Bhaiṣajya Kalpanā
See Avaleha.
10. Lekhana
Dravyaguṇa
Bedeutet so viel wie Auskratzen. Es handelt sich um eine der pharmakologischen Eigenschaften eines Heilmittels. Dieser Begriff wird fßr Heilmittel/Kr”uter verwendet, die Rßckst”nde auskratzen und das System von aus dem Gleichgewicht geratenem Gewebe befreien. Heilmittel mit einer solchen Wirkung sind von Natur aus bitter (Tikta) und herb (Kaṭu) wie z.B. Guggulu (Commiphora wightti), Gelbwurz (Curcuma longa) und Vacā (Acorus calamus).
11. Lekhana
Śalya
Eine der acht, in den alten Schriften beschriebenen chirurgischen Techniken (Śastra Karma); dieser Begriff bedeutet Ausmerzen oder Ausschaben. Mit ihr werden harte eiternde Wunden mit dicken eingerollten R”ndern behandelt, die dazu neigen, aufzuplatzen und eine granulierte Oberfl”che haben. Diese Technik wird zum Entfernen von wildem Fleisch an Geschwßren und Zahnbelag verwendet.
12. Lekhanīya
Dravyaguṇa
Das, was die therapeutische Wirkung von Lekhana besitzt. Eine der fßnfzig von Caraka beschriebenen Mahākaṣāya. Es ist eine Gruppe von Heilkr”utern, die ßberschßssiges Gewebe ausmerzt, exzessive Sekretion oder Obstruktionen verhindert. Diese Heilmittel regen das Verdauungsfeuer an und beruhigen das Kapha Doṣa. Zu den Heilmitteln dieser Gruppe gehôren: Musta (Cyperus rotundus Linn. / Cyperus scariosus R. Br. / Cyperus arundinaceum Baker), Kuṣṭha (Saussurea lappa Clarke), Haridrā (Curcuma longa), Dāru Haridrā (Berberis asiatica Roxb.), Vacā (Acorus calamus Linn), Ativiṣā (Aconitum heterophyllum Wall. ex Royle), Kaṭuki (Picrorrhiza kurroa), Citraka (Plumbago zeylanica Linn), Cirabilva (Holoptelea integrifolia (Roxb.) Planch), Haimavatī (Paris polyphylla Sm).
13.

Lepa



Bhaiṣajya Kalpanā
Medikamente in Form von Pasten zur externen Anwendung. Die Heilmittel werden zu einem feinen Pulver verarbeitet und mit einer fßr das spezifische Heilmittel vorgeschriebenen Flßssigkeit vermischt und zu einer weichen Paste verarbeitet. Zu den zum Untermischen verwendeten Tr”gersubstanzen gehôren Kuhurin, Ôl, Ghṛta usw. Im Ayurveda werden mehrere Arten von Lepa beschrieben.
14.

Loha



Rasaśāstra
Saṁskṛt-Begriff fßr das Metall Eisen. In den alten Schriften werden drei Arten von Eisen erw”hnt, die nach ihren Besonderheiten und therapeutischen Eigenschaften eingeordnet werden und sich Muṇḍa, Tīkṣṇa und Kānta nennen.
1.

Maharasa



Rasaśāstra
Gruppe mit den acht bedeutenden Mineralen Abraka(Glimmer), Vaikranta(Turmalin), Maksika(Kupferkies), Vimala(Eisenkies), Silajatu(schwarzer Bitumen), Tuttha(Kupfervitriol), Capala(Bismuterz) und Rasaka(Galmei), die im Ayurveda in großem Umfang verwendet werden.
2. Māṁsa
Racanā Śārīra
Saṁskṛt-Begriff fßr Fleisch. Es handelt sich um das dritte der sieben Gewebe (Dhātu), das nach dem Rakta Dhātu und vor dem Medā Dhātu liegt. Es l”sst sich mit dem Muskelgewebe vergleichen, das dem Kôrper Stabilit”t verleiht, die Knochen umhßllt und das Fettgewebe n”hrt. Es macht die Kôrpermasse aus. Seine Stôrung ”ußert sich in Erkrankungen wie Geb”rmutterentzßndung, Kropf, Granulome und Tumore.
3. Mānasa Doṣa
Śārīrakriyā/ Maulika Siddhānta
Psychische Faktoren, die zum Auftreten von Gemßtsleiden fßhren. Von den Triguṇa gilt nur Satva Guṇa (Ausgeglichenheit) als Guṇa, w”hrend Raja (Leidenschaft) und Tama (Unwissenheit) die Doṣa sind. Es handelt sich um die psychologisch-pathogenetischen Faktoren, die den Geist beeinflussen und zum Auftreten von Gemßtsleiden fßhren.
4. Māraṇa
Rasaśāstra
Heißt ßbersetzt Tôten und bezieht sich auf die Behandlung von Metallen und Mineralien mittels Oxidation, die diese Substanzen in Bhasma (Asche-Pulver) verwandeln, die sich als Heilmittel verwenden lassen. Dieser Prozess verwandelt diese Substanzen in eine feinstoffliche Form/Verbindungen, die leicht zu absorbieren sind und keine negativen Wirkungen aufweisen. Zu diesem Prozess gehôrt das Zermahlen/Zerreiben der aufbereiteten Metalle und Minerale mit Pflanzens”ften und ihr Erhitzen bei hohen Temperaturen in einem Ofen, was mehrere Male wiederholt wird. Dies fßhrt zu einer Verbesserung der natßrlichen Eigenschaften dieser Metalle und Minerale und bereichert diese Substanzen um neue Eigenschaften.
5. Mātrā
Kāyacikitsā
Wir ganz allgemein fßr die korrekte Menge eines Heilmittels, korrekte Ern”hrung und korrekte kôrperliche Bet”tigung verwendet. Spezifisch bezieht sich dieser Begriff auf die korrekte Dosis von arzneilichen Pr”paraten, die ausreichend ist, um eine Krankheit ohne Nebenwirkungen bek”mpfen zu kônnen. Die Dosis eines Arzneimittels h”ngt von mehreren Faktoren ab wie Jahreszeit, Konstitution, Potenz des Heilmittels und der Form, in der das Heilmittel verabreicht wird wie Pulver, Paste, Dekokt usw.
6. Madātyaya
Kāyacikitsā
Bedeutet ßbersetzt so viel wie Rausch. Es ist der Zustand bzw. das Symptom, dass nach dem regelm”ßigen Genuss oder nach einer hohen Dosis von Substanzen auftritt, die einen Rausch erzeugen. Obwohl sich dieser Begriff auf jede Artvon Rausch bezieht, war mit ihm ursprßnglich nur Alkohol(Madya) gemeint. Von der modernen Medizin wird Sucht bzw. Drogenabh”ngigkeit in vier Phasen unterteilt - akuter Rauschzustand, Entziehungssymptome, Drogenabh”ngigkeit und schließlich Drogenmissbrauch. Der als Madātyaya bezeichnete Zustand l”sst sich mit der dritten und vierten Stufe vergleichen.
7. Madhumeha
Kāyacikitsā / Roga Nidāna
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff Ausscheidung von sßßem honigartigem Urin. Er bezieht sich generell auf Diabetes Mellitus, eine Krankheit, die zu einem Ansteigen des Blutzuckerspiegels fßhrt bis er die Grenzwerte der Niere ßberschreitet und im Urin ausgeschieden wird. Ayurveda betrachtet es als eine Art Prameha bzw. Harnkrankheit, die als unheilbar eingestuft wird.
8. Madhura
Śārīrakriyā
Eine der sechs RASA, die im Ayurveda beschrieben werden. Er bezeichnet die Geschmacksrichtung sßß. Es ist Guru (schwer), Snigdha (z”hflßssig) und Śīta (kßhlend). Es ist nahrhaft, kr”ftigend, beruhigend und gewebebildend. Es setzt sich aus den Elementen Pṛthvī & Jala zusammen, erhôht Kapha und beruhigt Vāta und Pitta. Ïberm”ßiger Genuss fßhrt zu Fettsucht, Diabetes und Lethargie. Siehe auch Rasa.
9. Madhyama
Maulika Siddhānta
Dieser Begriff kann mit dazwischenliegend oder dazwischen ßbersetzt werden. Im Ayurveda hat er zahlreiche Bedeutungen und bezieht sich aus anatomischer Sicht auf den mittleren Kôrperteil, den Rumpf und aus medizinischer Sicht das mittlere Alter.
10. Madya
Bhaiṣajya Kalpanā
Berauschender Stoff oder Substanz. Mit ihm sind ganz spezifisch gegorene alkoholische Pr”parate gemeint.
11. Mahābhūta
Maulika Siddhānta
Dieser Begriff bezieht sich auf die grundlegenden Naturelemente, die Bausteine des Lebens. Sie bilden eine unvorstellbare Vielfalt von Verbindungen mit Eigenschaften, die jedes von ihnen einmalig macht. Sie sind die kleinsten spaltbaren stofflichen Teilchen, aus denen das Universum gebildet wird. Der menschliche Kôrper ist eine Mini-Version des Universums. Die fßnf Lebenselemente sind: Erde (Pṛthvī), Wasser (Jala), Feuer (Teja), Luft (Vāyu) und Raum (Ikāśa). Jedes dieser fßnf Elemente wird durch eines unserer fßnf Sinnesorgane verkôrpert. Sie werden zusammengefasst als Pañcamahābhūta bezeichnet.
12. Mahākaṣāya
Dravyaguṇa
Kaṣāya” sind Substanzen mit therapeutischen Eigenschaften. Mahākaṣāya ist ein von Caraka zur Klassifizierung von Heilmitteln gepr”gter Begriff, der sich auf eine Gruppe von Heilmitteln bezieht, die fßr den gleichen Zweck verwendet werden und sich ”hnelnde therapeutische Wirkungen haben. Mahākaṣāya werden ihrer therapeutischen Wirkung und Anwendung gem”ß eingeordnet. Die alten Schriften beschreiben etwa 50 solcher Gruppen wie beispielsweise Balya (kraftspendend) Vedana Sthāpana (schmerzlindernd) usw.
13. Majjā
Racanā Śārīra
Eines der sieben Kôrpergewebe (Dhātu), das vom Asthi Dhātu (Knochen) stammt und Śukra (Samenflßssigkeit) produziert. Es ist eine fettige Substanz, die die Hohlr”ume und Poren der Knochen fßllt; sie ist insbesondere in den Hohlr”umen großer Knochen zu finden. Von seiner Lage her l”sst es sich mit dem Knochenmark vergleichen. Seine Aufgabe ist es, den Kôrper zu kr”ftigen. Es n”hrt ferner die Śukra (Sperma), das Fortpflanzungsgewebe. Eine Stôrung dieses Dhatu ”ußert sich in Schmerzen in den Fingergelenken, Schwindel, Bewusstlosigkeit u.”.
14. Mala
Śārīrakriyā
Dieser Begriff leitet sich von Dhātu Mṛab, was reinigen und s”ubern heißt. Mit ihm sind Stoffwechselprodukte gemeint, die verunreinigen bzw. den Kôrper unrein machen, wenn sie nicht ausgeschieden werden. Als Bestandteil der Lebens-Triade handelt es sich bei ihnen um die grundlegenden Bestandteile lebender Organismen, die, wie die Doṣa und Dhātu, ebenso einen Beitrag zum Erhalt und zum ordentlichen Funktionieren unseres des Kôrpers leisten. Zum Erhalt der Gesundheit ist ihre Bildung genauso wie ihre Ausscheidung wichtig, weil sie sich sonst in Giftstoffe verwandeln. Purīṣa (Stuhl), Mūtra (Urin) und Sveda (Schweiß) sind die wichtigsten Malas unseres Kôrpers.
15. Mana
Śārīrakriyā
Leitet sich vom Wortstamm Mṛ ab, was Denken bedeutet. Dieser Begriff bezieht sich auf psychische Energie, die Seele oder Elementarkraft der Natur, die einer Person ihre Individualit”t schenkt. Es bezieht sich auf den geistigen Instinkt bzw. den Ort, an dem sich das Begehren befindet. Es ist die Grôße, die zust”ndig ist fßr die Erzeugung von Wissen. Sie beherscht s”mtliche Sinnesorgane. Sie gilt als elftes Indriya, auch Ubhayendriya genannt, da es sich durch die Eigenschaft des Erkennungsvermôgens wie auch des Handelns auszeichnet. Es ist Teil des Tridaṇḍa (Dreifuß), auf den sich ein Individuum stßtzt und auf dessen Grundlage es funktioniert. Seine Merkmale sind Ekatva (Einsamkeit) und Aṇutva (Tiefgrßndigkeit). Urteilsvermôgen, Denkvermôgen und Vorstellungsvermôgen sind einige der fßr Mana bezeichnenden Funktionen.
16. Manda
Dravyaguṇa
Eine der zwanzig physikalisch-pharmakologischen Eigenschaften von Ayurveda-Heilmitteln. Dieser Begriff bedeutet so viel wie langsam. Es ist die Eigenschaft von Pṛthvī & Jala Mahābhūta. Heilmittel mit dieser Eigenschaft haben eine langsame Wirkung. Sie reizt das Kapha und beruhigt Pitta, wie z.B. Guḍucī (Tinospora cordifolia)
17. Maṇda
Bhaiṣajya Kalpanā
Steht fßr Reiswasser. Es handelt sich um ein Pr”parat, bei dem ein Teil Reis (Śāli Dhānya) in vierzehn Teilen Wasser weichgekocht wird. Das Wasser wird abgegossen und ohne Reis eingenommen. Es optimiert das Verdauungsfeuer.
18. Maṁdāgni
Kāyacikitsā
Dieser Begriff bezieht sich auf eine verminderte Verdauungsf”higkeit bzw. ein schwaches Verdauungsfeuer. Es handelt sich um eine Unausgewogenheit des Jaṭharāgni (Verdauungsfeuer), die durch eine Stôrung des Kapha ausgelôst wird. Es ist ein Zustand, bei dem auch in normalen Mengen zu sich genommene Nahrung nicht verdaut und verarbeitet werden kann. Es wird durch eine falsche Ern”hrung & Aktivit”ten verursacht, die das Kapha aus dem Gleichgewicht bringen wie beispielsweise tagsßber zu schlafen, zu viel Wasser trinken, unregelm”ßige Mahlzeiten und die Unterdrßckung des Harn- und Stuhldrangs. Es wird als Ursache zahlreicher Krankheiten erw”hnt. Siehe auch Agni.
19. Maṁtra
Kāyacikitsā
Dieser Begriff leitet sich vom Wortstamm Mana ab und bedeutet Geist. Die Nachsilbe 'Tra' bedeutet Werkzeug. Mit diesem Begriff sind die Werkzeuge des Geistes gemeint bzw. die Gedanken. Er bezieht sich auf fromme Kl”nge oder Silben, die ganz besondere Kr”fte fßr die Gesundheit und die geistige Entfaltung eines Menschen besitzen. Sie kônnen laut hergesagt werden oder leise wiederholt werden, um das gewßnschte Ergebnis zu erzielen. Maṁtras beruhigen den Geist, sorgen fßr innere Ausgewogenheit und stimulieren die im Menschen schlummernden spirituellen Kr”fte. Das Hersagen spezifischer Maṁtras wird als wirksam bei der Behandlung psychischer Leiden beschrieben. Es ist Teil des Daivī Cikitsā, einer in den alten Schriften erw”hnten Behandlungsmethode.
20. Mardana
Rasaśāstra
Mit diesem Begriff ist die Trituration von Heilmitteln gemeint, bei der Metalle und Minerale mit oder ohne Zugabe von Flßssigkeiten in feinstoffliche Substanzen umgewandelt werden.
21. Marma
Racanā Śārīra
Dieser Begriff bezieht sich auf die Vitalpunkte im Kôrper, die Sitz der Lebenskr”fte sind. Es handelt sich um empfindliche und leicht verletzliche Stellen. Ihre Verletzung fßhrt zu einer st”ndigen Organsch”digung oder auch zum Tod. Aus anatomischer Sicht sind es die Stellen, wo Muskulatur (Māṁsa), Venen (Sirā) und Arterien (Dhamanī) eng miteinander verknßpft sind. Vom Ayurveda werden einhundertundsieben (107) solcher Punkte im menschlichen Kôrper beschrieben, die von grôßer Bedeutung sind. Je nachdem, wie hoch das Risiko einer Verletzung ist, wurden sie weiter unterteilt in Sadyaprāṇahara (den sofortigen Tod auslôsend), Kālāntaraprāṇahara (Eintreten des Todes innerhalb eines bestimmten Zeitraums), Viśalyaghna (Eintritt des Todes nach Entfernung des Fremdkôrpers), Vaikalyakara (Verlust oder Sch”digung des Organs), Rujākara (im betroffenen Bereich starke Schmerzen verursachend). Kenntnisse ßber die Vitalpunkte sind insbesondere fßr Chirurgen von ßberragender Bedeutung. Dieses Thema soll die H”lfte allen chirurgischen Wissens im Ayurveda ausmachen.
22. Mastu
Bhaiṣajya Kalpanā
Joghurt-Wasser bzw. das Wasser, dass durch Abbinden des Joghurts ßbrig bleibt. Es wird extern wie intern angewendet und ist Bestandteil zahlreicher arzneilicher Pr”parate. Wird auch als Anupāna bezeichnet.
23. Medā
Racanā Śārīra
Saṁskṛt-Begriff fßr Fett oder Fettgewebe. Eines der sieben Kôrpergewebe (Dhātu), dem das Māṁsa (Muskelgewebe) vorausgeht und das Asthi Dhātu (Knochengewebe) folgt. Es ist haupts”chlich im Magen zu finden; es stßtzt den Kôrper und schenkt ihm Stabilit”t. Es n”hrt die Knochen, kßhlt den Kôrper durch Schweißbildung. Zu den Beschwerden, die durch die Unausgewogenheit des Kôrpergewebes verursacht werden, gehôren Durst, trockener Mund, Hals und Zunge, ein brennendes Gefßhl im Kôrper, Taubheit in den Gliedmaßen und Energiemangel.
24. Māraṇa
Śārīrakriyā
Saṁskṛt-Begriff fßr Intellekt. Wird wortwôrtlich ßbersetzt als das, was die Intelligenz tr”gt. Es handelt sich um Geisteskraft, Intelligenz bzw. Klugheit. Siehe auch Buddhī.
25. Medhya
Dravyaguṇa
Verallgemeinertder Begriff fßr die Wirkung von Arzneimitteln auf die verschiedenen Bereiche der Geistesfunktionen. Diese Heilkr”uter fôrdern geistige und intellektuelle F”higkeiten. Sie beeinflussen jeden einzelnen Aspekt geistiger F”higkeiten und helfen die Lernf”higkeit und das Erinnerungsvermôgen wie auch die Koordination zwischen diesen Aspekten zu verbessern. Dazu gehôren u.a. Brāhmī (Bacopa monnieri) und Śaṅkhapuṣpī (Convolvulus pluricaulis).
26. Mithyāyoga
Roga Nidāna
Bedeutet ßbersetzt, zu falschen Anteilen und wird vom Ayurveda als eine der zahlreichen Krankheitsursachen beschrieben. Damit ist eine falsche kôrperliche, geistige und sprachliche Bet”tigung gemeint bzw. die unangebrachte Nutzung des Verstandes, der Sprache und der kôrperlichen F”higkeiten eines Menschen. Das gleiche gilt auch im Zusammenhang mit den Jahreszeiten und der Ern”hrung. So beispielsweise wird das Auftreten von klimatischen Besonderheiten in einer anderen als der dafßr bekannten Jahreszeit als Kāla bezeichnet, w”hrend unwahre, zum falschen Zeitpunkt gesprochene und barsche Worte als Mithyāyoga der Sprache (Vācika) bezeichnet wird. Diese Art falscher Koordination fßhrt zum Auftreten von Krankheiten.
27. Mṛdu
Dravyaguṇa
Eine der zwanzig physikalisch-pharmakologischen Eigenschaften der im Ayurveda beschriebenen Heilmittel. Dieser Begriff bedeutet Weichheit. Es ist die Eigenschaft des Ikāśa und Jala. Kr”uter mit diesen Eigenschaften lassen sich leicht verarbeiten, verdauen und erweichen die Abfallprodukte. Diese Heilmittel st”rken Kapha und beruhigen Vāta und Pitta.
28. Mūhūrta
Maulika Siddhānta
Bedeutet ßbersetzt der Teil einer Stunde. Mit ihm wird ein bestimmter Zeitraum oder eine Tages- oder Nachtzeit bezeichnet. Es gibt drei Mūhūrta-Systeme. Das erste bezeichnet einen Mūhūrta als den achten Teil eines Tages oder einer Nacht (90 Minuten in einer Nacht von 12 Stunden), das zweite als den fßnfzehnten Teil eines Tages oder einer Nacht (48 Minuten) und das dritte als ein Sechzehntel eines Tags oder einer Nacht (45 Minuten). Mit Mūhūrta wird ferner die astrologische Wissenschaft zur Bestimmung eines Glßck verheißenden Zeitpunktes fßr bestimmte Aktivit”ten bezeichnet. Siehe auch Brāhmamūhūrta.
29. Mūla
Maulika Siddhānta / Dravyaguṇa
Beudetet ßbersetzt Wurzel oder Grundlage. Dieser Begriff bezieht sich auf eine Wurzel, den Boden oder das untere Ende eines Gegenstands. Er bedeutet aber auch grunds”tzlich, urspßnglich oder gelegentlich wie in dem Begriff Mūla Grantha bzw. Originaltext. Von der Ayurveda-Pharmakologie wird mit ihm die Wurzel einer Pflanze bezeichnet.
30. Mūrcchā
Roga Nidāna
Saṁskṛt-Begriff fßr Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit. Ein Zustand, der durch eine Stôrung des Tam verursacht wird, das zusammen mit den anderen Doṣa die sensorischen Nervenbahnen blockiert, was zu einem Verlust des Empfindens fßr Freude oder Schmerz fßhrt. Gilt als Vorstufe des Komas.
1.

Nābhi



Racanā Śārīra
Saṁskṛt-Begriff fßr Nabel bzw. Nabelschnur. Einer der zehn Vitalpunkte- der Deśaprāṇāyatana (Sitz der lebensnotwendigen Luft). Er ist auch Sitz eines der der sechs Cakras, Maṇipūra Cakra genannt. Es ist vom Wesen her Sadyaḥ Prāṇahara Marma (sofort tôdlich). Es ist von der Grôße einer Handfl”che und hat eine Breite von vier Fingern. Es ist mit den am Nabel befindlichen lebenswichtigen Organen verbunden.
2. Nād̂ī
Racanā Śārīra
Bedeutet ßbersetzt rôhrenfôrmiger Stengel oder Flôte und bezieht sich auf einen Kanal, Vene wie auch Arterie des menschlichen Kôrpers. Damit sind ferner auch die feinen Energiekan”le gemeint, durch die Bewegungen oder Impulse gesteuert werden. Dieser Begriff bezieht sich auf die Nervenstr”nge. Es gibt drei Haupt- Nād̂īs bzw. Id̂ā, Piṅgalā und Suṣumnā. Suṣumnā ist das Haupt-Nervenbßndel, das sich durch die Wirbels”ule zieht, w”hrend Id̂ā und Piṅgalā mit der Wirbels”ule verflochten sind.
3.

Nād̂ī Parīkṣā



Roga Nidāna
Als eine der Aṣṭavidha Parīkṣā ist damit die Pulsdiagnose gemeint. Es ist eine der einzigartigsten Diagnosemethoden weltweit. Dabei wird nicht nur der Puls gemessen, sondern es ist eine Kunst wie auch Wissenschaft, die hilft, den Zustand der Doṣika festzustellen, auf dieser Grundlage eine Diagnose zu stellen und den Patienten zu behandeln. Dies muss frßhmorgens auf leeren Magen geschehen. Der Puls wird an der Daumenwurzel gefßhlt, ein Aṅgula unterhalb des Maṇibandha SanDhīa durch die Beobachtung des Pulses der Schlagader. Dazu wird der Zeige-, Mittel- und Ringfinger verwendet. Vāta Doṣa wird mit der Spitze des Zeigefingers, Pitta mit der Spitze des Mittelfingers und Kapha mit der Spitze des Ringfingers untersucht. Am Pulsschlag ist der Kôrperzustand eines Patienten zu erkennen (Hunger, Durst, Schlaf und Verdauungsf”higkeit); Umwelteinflßsse (Aufenthalt in der Sonne, in der K”lte und bei Wind) und der geistige Zustand (Ä„rger, Kummer, Freude).
4. Nād̂ī Svedana
Kāyacikitsā
Schwitzen ßber einem Wasserkessel - eine Form lokalisierter W”rme-Fomentation, wozu die Kr”uter, aus denen das Dekokt hergestellt wird, bei kleiner Flamme in einem Dampfkochtopf gekocht werden. Der so entstandene Dampf wird ßber ein Rohr dem betroffenen Kôrperteil zugefßhrt. Es ist eine wirksame Methode zur Behandlung von Gelenkschmerzen, Muskelkr”mpfen, Spondylitis und L”hmungen.
5. Nānātmaja 
 Roga Kāyacikitsā
Eine Erkrankung, bei der ein einzelnes Doṣa vorherrscht, also entweder Vāta, Pitta oder Kapha ßberwiegt. 'Anatamaja' bezieht sich auf das, was sich nicht selbst reproduziert. Die Vorsilbe 'Nā', die nicht bedeutet, wurde dem Begriff Anātmaja' hinzugefßgt, so dass mit diesem Begriff eine Erkrankung gemeint ist, die ihre Ursache in sich selbst hat bzw. in einem einzelnen Dosa. In den alten Schriften werden acht Formen von Vāta-, vierzig von Pitta- & zwanzig Arten von Kapha Nānātmaja-Erkrankungen beschrieben.
6.

Nasya



Kāyacikitsā
Eine der fßnf Hauptbehandlungen einer Pañacakarma-Therapie. Nasa bedeutet Nase, weshalb sich dieser Begriff auf die Gabe von pflanzlichen Heilmitteln ßber die Nase bezieht. Die Nase ist das Tor zum Śira bzw. Gehirn und damit Bewusstsein. Es ist eine Spezialbehandlung fßr Erkrankungen oberhalb des Schlßsselbeins (Urdhvajatrugata), mit ihr kônnen aber auch gesunde Personen behandelt werden. Dazu gehôrt eine Ôlmassage von Kopf, Hals und Schultern und heiße Umschl”gen, wonach dann die Heilmittel in der vorgeschriebenen Menge in die Nase getropft werden. Diese Therapie entfernt Schleim und Giftstoffe aus Nase und Nasenhôhlen und st”rkt Geist und Intellekt. Ayurveda empfiehlt diese Behandlung zur Kr”ftigung des gesamten Atmungssystems, zur Beseitigung von Nasenhôhlenproblemen und zur Kl”rung von Kopf und Brust wie auch zur Beseitigung von Spannungen am Hals. Ein Ïberschuss an Kôrpers”ften, die sich in der Nasenhôhle, im Hals und im Kopfbereich angesammelt haben, wird durch die am n”chsten gelegene Ôffnung, die Nase ausgestoßen. Es gibt drei Arten von Nasya - purgativ (Śodhana), n”hrend (Bṛhaṁṇa) und palliativ (Śamana). Fßr jede Behandlung wird eine Substanz ausgew”hlt, die den gewßnschten Erfolg garantiert. Siehe auch Śirovirecana.
7. Śirovirecana also.
Nidāna Roga Nidāna
Saṁskṛt-Begriff, der sich auf „Ätiologie bezieht bzw. die Auslôser einer Krankheit, wie auch ihre Diagnose. Es ist ein Faktor, der maßgeblich fßr die Entstehung der Krankheit wie auch Kenntnisse ßber die Krankheit ist. Das, was der Same fßr den Keim ist, ist Nidāna fßr eine Krankheit. Es beschreibt alle ”tiologischen Faktoren- endogene, exogene, augenblickliche wie auch zu erwartende.
8. Nidāna Pañcaka
Roga Nidāna
„tiologische fßnffache Einheit. Mit diesem Begriff ist die fßnffache Methode zur Untersuchung der fßnf Stadien des Roga Parīkṣā gemeint, ein Mittel zum Feststellen der Herkunft der Krankheit. Sie helfen, die Krankheit richtig zu diagnostizieren. Dazu gehôren Nidāna (”tiologische Faktoren), Pūrvarūpa (der Krankheit vorausgehende Zeichen), Rūpa (Anzeichen & Symptome), Upaśaya (arzneiliche Tests) und Samprāpti (Pathogenese). Werden sie alle gemeinsam fßr eine ordnungsgem”ße Diagnose eingesetzt, so sind sie nicht nur individuell bedeutend sondern kßônnen auch fßr Behandlungen der unterschiedlichen Krankheitsstadien genutzt werden.
9. Nidrā
Śārīrakriyā
Saṁskṛt-Begriff fßr Schlaf. Wenn der Geist nachts von Tam beherrscht wird, nimmt das Kapha Doṣa zu und der natßrliche Schlaf wird beeintr”chtigt. Wenn die Wahrnehmungs- und Tatorgane bzw. Manaḥ und Indriya ermßdet sind, werden sie an der Ausßbung ihrer Funktionen gehindert und werden tr”ge. Kôrper und Geist begeben sich zur Ruhe. Folglich kommt das Zusammenwirken des Individuums mit seiner Umgebung zum Stillstand. Schlaf ist eine der drei S”ulen einer gesunden Lebensweise (Upastambha) wie auch ein Grundinstinkt und fßr Leben und Gesundheit unerl”sslich.
10. Nija Roga
Roga Nidāna
Innewohnend, intern, zu einem gehôrend. Mit diesem Begriff werden endogene (systemische) Krankheiten bezeichnet, die durch aus dem Gleichgewicht geratene Doṣa und inh”rente Faktoren aufgrund einer falschen Ern”hrung und Lebensweise verursacht werden. Die von außen wirkenden Faktoren beeinflussen zun”chst die Doṣa, was sich wiederum negativ auf die Dhātu auswirkt, die aus dem Gleichgewicht geraten und schmerzhafte Zust”nde bzw. Krankheiten auslôsen.
11. Nirāma
Roga Nidāna
Dieser Begriff bedeutet so viel wie frei von Ima. In diesem Zustand kônnen die Doṣa zwar gestôrt sein, lassen sich aber verh”ltnism”ßig leicht ins Gleichgewicht bringen, weshalb keine Vorbehandlung Dīpana - Pācana mit Heilmitteln benôtigt wird (Sāma mit Āma).
12. Niruha Basti
Kāyacikitsā
Siehe Āsthāpana Basti.
13. Niryāsa
Dravyaguṇa
Saṁskṛt-Begriff fßr aus Heilpflanzen gewonnene Exsudate.
14. Niyama
Svasthavṛtta
Persônliche Verhaltensregeln. Dieser Begriff bedeutet so viel wie sich beherrschen, kontrollieren oder prßfen. 'Ni' bezieht sich auf innerhalb und 'Yama' auf Selbstbeherrschung. Als zweiter Zweig des Aṣṭāṅga Yoga ist damit die Kunst der Selbstdisziplin gemeint bzw. das richtige Verhalten mit sich selbst. Dazu gehôrt der Umgang mit Besorgnis, Depressionen, schwachem Selbstwertgefßhl, Zweifeln und negativen Gedanken wie Hass, Zorn und Stolz und das Wiederherstellen von positivem Denken mittels einer konstruktiven Einstellung Santoṣa (Zufriedenheit), Śauca (Reinheit), Svādhyāya (Selbstdisziplin), Tapas (Enthaltsamkeit) und Īśvara Prāṇidhāna (Hingabe zu Gott).
1. Ojas
Śārīrakriyā
Kôrperkraft, F”higkeit oder Vitalkraft. Es ist die unsichtbare Lebenskraft bzw. Vitalit”t, die einer Person Kraft schenkt. Es ist der ultrafeine Extrakt der Kôrpergewebe (Dhātu), der zu Recht als Lebenssaft bezeichnet wird. Ojas sind positive, n”hrende Energien, die das Immun-, Nerven-, Hormon- und psychologische System einer Person st”rken. Sie sind das Ergebnis ordnungsgem”ß verdauter nahrhafter Speisen. Folglich bildet eine gesunde Ern”hrung zusammen mit einer guten Verdauung die Voraussetzung zum Aufbau der Ojas. Es gibt zwei Arten von Ojas - Para-Ojas & Apara-Ojas. W”hrend sich die ersteren im Hṛdaya (Herzen) befinden und mengenm”ßig Aṣṭa Bindu (acht Tropfen) z”hlen, sind die anderen ßber den gesamten Kôrper verteilt und messen mengenm”ßig Ardhāñjali (die H”lfte einer hohlen Hand). Sie sind vergleichbar mit dem Immunsystem des Kôrpers. Sie haben ein weißes Aussehen, mit einem Hauch Gelb und Rot und sind vom Wesen her Kapha. Sie haben zehn pharmakologisch-dynamische Eigenschaften - Madhura (süß), Śīta (kalt), Mṛdu (weich), Snigdha (fettig), Bahal (im Ïberschuss vorhanden), Ślakṣṇa (glatt), Picchila (schleimig), Guru (schwer), Manda (tr”ge) & Prassana (klar).
2. Ojokṣaya
Roga Nidāna
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt Abbau der Ojas. Es ist ein Zustand, zu dem es aufgrund eines ßberm”ßigen Verlustes und Schwundes der Ojas kommt. Er manifestiert sich durch Bewusstlosigkeit, Muskelschwund, Knochenschwund, Benommenheit, Delirium, Amnesie und sogar Tod. Viele Wissenschaftler stellten einen Zusammenhang mit AIDS (Erworbenes Immunschw”che-Syndrom) her. Siehe auch Ojas.
3. Ojomeha
Roga Nidāna
Saṁskṛt-Begriff, der soviel bedeutet wie Ausscheidung von Ojas im Urin und sich auf Madhumeha (Diabetes mellitus) bezieht, eine Krankheit, die sich auch durch einen Verlust an Vitalit”t auszeichnet. Siehe auch Madhumeha.
1. Pācakāgni
Śārīrakriyā
Siehe Jaṭharāgni.
2. Pacaka Pitta
Śārīrakriyā
Einer der fßnf Subtypen von Pitta (Feuer), das die Nahrung verdaut (Pacati). Sein Sitz befindet sich in dem Bereich zwischen Magen und Eingeweiden und es ist das wesentliche Element des Verdauungsfeuers. Es ist fßr alle Stufen des Verdauungsprozesses verantwortlich, bis der Nahrung das Sāra bzw. das Wesentliche entzogen wurde. Es bildet die Grundlage und Stßtze fßr die anderen Formen des Pitta. In gestôrtem Zustand verursacht es Verdauungsstôrungen, was zu ßberm”ßiger S”urebildung und zur Bildung von Geschwßren fßhrtt. Es kann mit den Verdauungsenzymen, den Galles”ften und insbesondere dem Saft der Bauchspeicheldrßse verglichen werden.
3. Pacana
Dravyaguṇa / Śalya
Eine der fßr Ayurveda-Pharmazeutika beschriebenen pharmakodynamischen Heilmittelwirkungen. Ïbersetzt bedeutet dieser Begriff Verdauung und bezieht sich auf Heilmittel, die in der Lage sind, Ima-Giftstoffe und unverdaute Rßckst”nde biologisch abzubauen. Diese Heilmittel fôrdern die Sekretion von Verdauungss”ften und helfen direkt bei der Verdauung, fôrdern aber nicht das Verdauungsfeuer und regen folglich auch nicht den Appetit an, wie beispielsweise Nāgakeśara (Mesua ferrea). Heilmittel mit dieser Wirkung werden auch als 'Pacanīya' bezeichnet. 2. Im Śalya Taṁtra wird mit diesem Begriff die achte Maßnahme zur Behandlung von Wunden bezeichnet und wird mit Reifen ßbersetzt. Er bezieht sich auf Methoden, die den Eiterungsprozess beschleunigen und bei der Drainage von Wunden helfen.
4. Padārtha
Maulika Siddhānta
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff Wortbedeutung. Spezifisch ist mit ihm Materie gemeint. Ein Padārtha ist eine Sache, die wertvolles Wissen enth”lt und die man sich vorstellen kann (Artha) und die benannt werden kann (Pada). Alles, was existiert und alle Dinge, die man erlebt sind deshalb Padārtha. Einfache Substanzen sind ewig und eigenst”ndig. (Kāraṇa Dravya). Verbindungen kônnen nicht eigenst”ndig existieren und sind verg”nglich. In der Vaiśeṣika-Philosophie gibt es sechs Padārtha bzw. Gruppen, die auch vom Ayurveda akzeptiert werden. Es handelt sich um Dravya (Substanz), Guṇa (Beschaffenheit), Karma (Aktivit”t), Sāmānya (Gemeinsam- oder „Ähnlichkeiten von Dingen), Viśeṣa (Unterschiede oder Ungleichheiten von Dingen) und Samavāya (untrennbare Inh”renz). Im Ayurveda werden sie gem”ß ihrer therapeutischen Bedeutung als Sāmānya, Viśeṣa, Drayva, Guṇa, Karma and Samavāya klassifiziert.
5. Pañcagavya
Kāyacikitsā
Fßnf wichtige Produkte der Kuh - Milch (Dugdha), Joghurt (Dadhi), geklärte Butter (Ghṛta), Urin (Mūtra) und Dung (Gomaya). Sie kônnen allein verwendet oder mit anderen Heilkr”utern zur Behandlung von Erkrankungen kombiniert werden. Sie werden als Therapeutika wie auch fßr Glßck verheißende Rituale verwendet. Ihre Eigenschaften sollen helfen, unser Immunsystem zu st”rken. Pr”parate wie Pañcagavya Ghṛta und Kalyāṇaka Ghṛta werden insbesondere im Zusammenhang mit psychiatrischen Leiden erw”hnt wie z.B. Unmāda & Apasmāra.
6.

Pañcakarma



Kāyacikitsā
Saṁskṛ-Begriff, bei dem 'Pañca' fßnf bedeutet und Karma fßr therapeutische Maßnahmen steht. Dieser Begriff bezieht sich generell auf eine fßnfteilige Entschlackungs- und Verjßngungskur, die den Kôrper von Giftstoffen befreit und das gesamte System revitalisiert. Es handelt sich um einen Sammelbegriff fßr Saṁśodhana Cikitsa, ein umfassendes Programm zur Heilung von Erkrankungen. Es kann vor dem Beginn der Hauptbehandlung als Vorbehandlung eingesetzt werden, da es bei vielen Erkrankungen notwendig ist, den Kôrper von Unreinheiten zu befreien und zu kr”ftigen, bevor komplexe Gesundheitsprobleme behandelt werden kônnen. Pañcakarma selbst aber kann auch eine Vielzahl von Problemen heilen. Diese Kur setzt sich aus fßnf Schritten zusammen: Vamana (Emesis/therapeutisches Erbrechen), Virecana (Purgation/therapeutisches Abfßhren), Āsthāpana Basti (nicht-ôlige Einl”ufe), Anuvāsana Basti (n”hrende & ôlige Einl”ufe) und Nasya (Nasentherapien). Diese Behandlungen sind vor allem wirksam bei chronischen und hartn”ckigen Erkrankungen und verhelfen zu einer guten kôrperlichen und geistigen Verfassung. Nach Ansicht mancher Gelehrter gehôrt auch Raktamokṣaṇa (Aderlass) dazu.
7. Pañcamahābhūta
Maulika Siddhānta
Siehe Mahābhūta.
8. Pañcāṅga
Dravyaguṇa
Pañca steht fßr fßnf und Aṅga bedeutet Teil. Dieser Begriff bezieht sich auf fßnf nßtzliche Pflanzenteile bzw. die Pflanze in ihrer Gesamtheit mit ihren Wurzeln, Bl”ttern, St”ngel, Frßchten und Blßten. Die Wirkungsprinzipien einer Pflanze sind in diesen Pflanzenteilen zu finden.
9. Pañcavidha Kaṣāya Kalpanā
Bhaiṣajya Kalpanā
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff fßnf Grundmethoden zur Herstellung von pharmazeutischen Pr”paraten. Es handelt sich um - Svarasa (ausgepresster Saft von Pflanzen/Pflanzenteilen), Kalka (Paste), Kvātha (Dekokt), Hima (kalte Aufgßsse) & Phāṇṭa (heiße Aufgßsse). Das sind die fßnf Grundprinzipien, mit denen der Zweig des Bhaiṣajya Kalpanā arbeitet. Alle anderen Weiterentwicklungen in diesem Bereich sind Verzweigungen des Pañacavidha KaṣāyaKalpanā. Nachdem die obigen Pr”parate nicht lange haltbar waren, mussten Sekund”r-Pr”parate entwickelt werden. Die zur Herstellung solcher Pr”parate verwendeten Substanzen werden als Māhakaṣāya' klassifiziert.
10. Pāṇḍu
Roga Nidāna
Mit diesem Begriff wird eine Farbe bezeichnet, die eine Kombination aus Weiß und Gelb ist und der Farbe einer Ketaki-Blßte bzw. Blßte des Schraubenbaums (Pandanus tectorius) ”hnelt. Mit ihm wird auch die gelbliche F”rbung der Haut bezeichnet, die ihre Ursache in Blutarmut und Hyperbilirubinemie hat.
11. Pārada
Rasaśāstra
Saṁskṛt-Begriff fßr das Metall Quecksilber. Wôrtlich bedeutet dieser Begriff das, was eine Person bef”higt, durch Abwendung von weltlichen Dingen Erlôsung zu finden. Es ist ein wichtiges Metall des Ayurveda, auf dem sich die gesamte Rasaśāstra (Alchemie) aufbaut. Obgleich Quecksilber ein Schwermetall ist und in der Schulmedizin als gef”hrlich fßr den Menschen gilt, ist es ein wichtiger Bestandteil der indischen Medizinsysteme. Rasa Yoga bzw. organisch mineralische Quecksilber-Pr”parate, die bereits in kleinen Dosierungen wirksam sind, wirken schnell und werden deshalb gern verschrieben. Damit es fßr den Menschen zum Einnehmen unbedenklich ist, wird es mßhevoll mittels komplizierter Prozesse aufbereitet und behandelt, zu denen eine Reinigung mit Heilkr”utern und Destillierung gehôren. Zu den Synonymen fßr Quecksilber gehôren Rasa, Rasendra, Sūta und Miśraka.
12. Parīkṣā
Maulika Siddhānta
Dieser Begriff steht fßr Untersuchung und bezieht sich im Ayurveda auf die Parameter fßr eine Untersuchung und Diagnose. Das Ayurveda beschreibt dreifache (Trividha), sechsfache (Ṣaḍvidha), achtfache (Aṣṭavidha) und zehnfache (Daśavidha) Untersuchungsmethoden. Die wichtigste ist die dreifache, da sie die Grundlage fßr sich darauf aufbauende Untersuchungen bildet. Zu ihr gehôrt: Darśana (Beschauung/sehen & beobachten), Sparśana (berßhren/Palpation) und Praśna (Fragen stellen) Parīkṣā. Caraka erw”hnt Iptopadeśa (theoretisches Wissen), Pratyakṣa (praktisches Wissen) bzw. Darśana Parīkṣā) & Anumāna (Beobachtung & Schlussfolgerungen) als die drei grundlegenden Untersuchungsmethoden.
13. Pariṇāma
Roga Nidāna
Die dritte Hauptursache fßr das Auftreten einer Krankheit. Wôrtlich ßbersetzt bedeutet es so viel wie Endprodukt bzw.Transformation. Damit sind Ver”nderungen gemeint, die zu den verschiedenen Tages- und Jahreszeiten in der Umwelt zu beobachten sind. Diese zyklischen Ver”nderungen wirken sich auch auf den Menschen aus. Ihnen kann entgegengewirkt werden, indem man sich an die in den alten Schriften fßr jede Jahres- und Tageszeit aufgestellten Regeln h”lt. Wenn ein Mensch seine Lebensweise nicht dementsprechend umstellt, dann kommt es zu Unstimmigkeiten, die Erkrankungen verursachen. Spezifisch ist damit gemeint, dass man nicht gem”ß der Rhythmen und Zyklen der Natur lebt.
14. Pariṣeka
Kāyacikitsā
Bedeutet berieseln oder begießen und bezieht sich auf eine Behandlung, bei der medizinische Flßssigkeiten wie Taila, Ghṛta, Milch oder Wasser ßber den erkrankten Bereich oder den ganzen Kôrper gegossen werden. Dazu wird ein Stßck Stoff verwendet oder ein Gef”ß, vorzugsweise ein Tongef”ß mit einem Loch im Boden. Diese Methode lindert Schmerzen, Steifheit und Kôrperschwere. Es handelt sich um eine Therapie mit externen Ôlungen oder Umschl”gen, die auch im Vraṇa Cikitsa beschrieben werden. Es ist die gleiche Pizhichil-Therapie, die beim Keralīya Pañcakarma verwendet wird.
15. Parpaṭī
Rasaśāstra
Dieser Begriff l”sst sich mit dßnne Flocke ßbersetzen als und bezeichnet ein arzneiliches Pr”parat aus Quecksilber und Schwefel (Kajjali) das hergestellt wird, indem man es allein oder zusammen mit anderen Substanzen bei milder Hitze mit einer kleinen Menge Ghṛta bis zum Schmelzen erhitzt und auf ein Bananenblatt gießt, das auf Fladen aus frischem Kuhdung gelegt wurde. Es wird mit einem anderen Blatt abgedeckt und mit einer Umhßllung aus Kuhdung leicht zusammengedrßckt. Nach dem Abkßhlen werden die Flocken herausgenommen und zu Pulver zerstoßen. Es ist eines der besten Mittel gegen Magen-Darm-Beschwerden und hilft insbesondere bei Grahaṇī (Reizdarm). Es wird in Form von Kalpa verabreicht bzw. ßber einen bestimmten Zeitraum in bestimmten Dosierungen und unter Einhaltung bestimmer Ern”hrungsvorschriften. Diese Pr”parate behalten ihre Potenz fßr einen unbegrenzten Zeitraum.
16. Paścāt Karma
Kāyacikitsā
Bezieht sich auf bestimmte Prozeduren/Handlungsweisen, die nach Abschluss der Hauptbehandlung bzw. der Pradhāna Karma befolgt werden mßssen 1. Im Kāyacikitsa bezieht sich dieser Begriff auf Rehabilitationsmaßnahmen, die sich einer Pañcakarma-Therapie anschließen wie Saṁsarjana Krama (Wiederherstellung der normalen Ern”hrung) und die Einahltung bestimmter Verhaltensregeln, Parihāra Viṣaya genannt. 2.Im Śalya Tamtra sind damit alle postoperativen Prozeduren gemeintt.
17. Pathya
Kāyacikitsā
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt soviel wie das, was vorteilhaft ist und bezieht sich auf bestimmte Ern”hrungsvorschriften wie auch Lebensregeln, die fôrderlich fßr gesunde Menschen sind wie auch fßr Menschen, die unter Erkrankungen leiden. Damit ist eine Ern”hrung und Lebensweise gemeint, die die Funktion der Kôrpersysteme nicht beeintr”chtigt, angenehm fßr den Geist ist und bei einer Erkrankung eingehalten werden muss. Sie richten sich nach Art der Erkrankung, Jahreszeit und den vorherrschenden Doṣa. Sie werden ganz allgemein als das bezeichnet, was man bei einer Krankheit darf und sind das gleiche wie Auṣadhī (Arzneimittel), da sie eine maßgebliche Rolle bei der Behandlung einer Krankheit spielen. Da sie generell fßr eine Person vorteilhaft sind, werden sie auch als Sātmya bezeichnet. Siehe auch Pathya-Apathya.
18. Pathya-Apathya
Kāyacikits
Ein einmaliges Ayurveda-Konzept, das festlegt, welche Nahrung man zu sich nehmen muss, welche Lebensweise man annehmen sollte (Pathya) und was gemieden werden muss (Apathya). Dieses Konzept ist von grôßter Bedeutung fßr das Ayurveda. Pathya ist fßr eine Erkrankung mehr wert als tausende von Arzneimitteln, denn auch die ausgeklßgeltste medikamentôse Behandlung ist nutzlos, wenn sich der Patient nicht an die fßr die Krankheit im Pathya festgelegten Vorschriften h”lt. Apathya ist fßr einen gesunden Menschen ungesund und fßr eine kranke Person hôchst sch”dlich.
19. Mūla
Bhaiṣajya Kalpanā
Dßnner Reisschleim mit festen Bestandteilen. Dazu wird ein Teil grob gemahlener Reis in vierzehn Teilen Wasser weichgekocht. Peyā ist leicht verdaulich, st”rkt die Verdauungsf”higkeit und wird als erste Mahlzeit im Saṁsarjana Krama gegessen.
20. Mūla
Bhaiṣajya Kalpanā
Es ist das fßnfte und letzte der Pañcavidha Kaṣāya Kalpanā, das von allen am wenigsten stark und leicht verdaulich ist. Dazu wird ein Teil grob zerstoßener Kr”uter mit vier Teilen heißem abgekochtem Wasser aufgegossen. Man l”sst den Aufguss auf Zimmertemperatur abkßhlen, rßhrt gut um und filtert ihn. Dieses Heilmittel sollte sofort, noch heiß zu sich genommen werden. Seine Haltbarkeit ist kurz. Es wird in einer Dosis von sechsundneunzig Millilitern verschrieben.
21. Piṇḍa Svedana
Kāyacikitsā
Mit dem Begriff Piṇḍa wird ein rundes oder ovales Kßgelchen, Masse oder Gegenstand bezeichnet und Svedana bedeutet Umschlag. Dieser Begriff bezieht sich auf die Fomentation mit einem Bolus oder einem Beutel aus zerkochtem Reis, Heilkr”uterpaste oder Sand. Es kr”ftigt die Muskulatur und regt den Blutkreislauf an. Diese Behandlung ist insbesondere bei Erkrankungen der Skelettmuskulatur wirksam. Sie hilft gegen Steifheit und n”hrt den Kôrper. Wenn ein Bolus aus Sand verwendet wird, dann wird diese Fomentation Bālukā (Sand) Sveda genannt.
22.

PiṣṭI

Rasaśāstra
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt feines aufbereitetes Pulver und bezeichnet ein pharmazeutisches Pr”parat, meist aus Mineralien, das durch Zerreibung der Substanz unter Zugabe bestimmten Flßssigkeiten in der Sonne oder im Mondlicht hergestellt wird. Diese Pr”parate sind fßr unbegrenzte Zeit haltbar und wirksam. Sie werden als Anāgnikṛta Bhasma bezeichnet bzw. kalzinierte Heilmittel, die ohne Hitzeeinwirkung hergestellt werden.
23. ‘Pitta
Śārīrakriyā
Einer der drei Kôrpers”fte (Doṣa). Dieser Begriff leitet sich von der Wurzel Tap ab, was verbrennen bzw. erregen bedeutet. Pitta verkôrpert das Feuer im menschlichen Kôrper. Es ist das Ayurveda-Prinzip von der W”rmeenergie, welches alle chemischen Reaktionen und Stoffwechselprozesse des Geistes und Kôrpers reguliert. Sein Sitz befindet sich im mittleren Kôrperteil, zwischen Herz und Nabel. Es setzt sich aus Teja (Feuer) und Jala (Wasser) zusammen. In ausgewogenem Zustand regt es das Begriffsvermôgen und den Intellekt an. Ansonsten entfacht es „Ärger, Hass und Eifersucht. Zu ihm gehôren fßnf Subtypen: Rañjaka, Sādhaka, Bhrājaka, Pācaka und Ālocaka. 2. Pitta (Mala bzw. Abfallstoffe des Rakta) ist ein Nebenprodukt des Rakta Dhātu. Es kann auch als hepatische Galle bezeichnet werden, da die Symptome fßr Pitta Vṛddhi bzw. seiner Stôrung denen der von Hyperbilirubinemie ”hneln d.h. gelbe Verf”rbung der Haut, des Urins, Stuhls usw. Was seine Lage und physikalischen Eigenschaften angeht, so kann es mit Blut verglichen werden. Als Nebenprodukt muss es aus dem System ausgeschieden werden, weil es sonst das Blut beeintr”chtigen kônnte.
24. Prākṛta
Śārīrakriyā
Das, was natßrlich, einheitlich und formlos ist. Damit sind Kôrpergewebe gemeint, die physiologisch aber nicht pathologisch sind.
25. Prāṇa’’
Śārīrakriyā
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff Lebensenergie, die den Kôrper am Leben und gesund erh”lt. Im Āyurveda ist dieser Begriff ein Sammelbegriff fßr Feuer (Agni), Mond (Soma), Wind (Vāyu), Satva, Raja, Tama (Triguṇa), die fßnf Sinnesorgane (Jñānendriya) und die Seele (Ātmā). Diese zwôlf Komponente bilden gemeinsam die Lebnskr”fte.
26. Prāṇa Vāyu
Śārīrakriyā
Vayu ist der Saṁskṛt-Begriff fßr Luft und Atem. Prāṇa ist der Begriff fßr Lebenskraft, die das Leben und alle seine kôrperlichen Aktivit”ten ermôglicht. Es ist ein Sammelbegriff fßr die grundlegende Luft bzw. Nervenkraft. Es ist einer der Subtypen von Vāta, der im Bereich des Kopfes, der Nase, Zunge und Brust seinen Sitz hat. Prāṇa bewegt sich haupts”chlich nach innen. Sie hilft, externe Luft, Nahrung und Wasser nach innen zu befôrdern bzw. Nahrung aufzunehmen und einzuatmen. Sie bewegt sich ßber den Hals zur Brust nach unten. Der Atem ist die ”ußerliche Manifestation von Prāṇa. Er reguliert das Einatmen und Schlucken, wie auch Niesen, Spucken und Aufstoßen. Er reguliert die Aufnahme von Eindrßcken ßber die fßnf Sinne, die sich haupts”chlich im Kopf befinden.
27.

Prāṇayāma



Svasthavṛtta
Ist eine Kombination der Sanskritworte Prāṇ, was Lebensenergie bedeutet und Iyāma, was Kontrolle oder die Kunst der Beherrschung der Lebenskraft bedeutet. Dieser Begriff bezieht sich auf die Beherrschung der Lebenskraft bzw. des Atems. Damit sind wissenschaftlich fundierte Atemßbungen gemeint, zu denen die Regulierung und Kontrolle des Einatmens gehôrt, Austamens und die Einbehaltung der Lebensenergie. Sie helfen, das geistige und kôrperliche Durchhaltevermôgen zu steigern. Sie sind der Pfad zu einer umfassenden Entspannung und Meditation und reinigen das Blut, st”rken die inneren Organe und helfen dem Nervensystem sich vôllig zu entspannen. Sie werden als das vierte Grundprinzip des Aṣṭāṅga Yoga bezeichnet.
28. Prabhāva
Maulika Siddhānta
Die Wirkung bzw. die spezifische oder besondere Wirkungsweise einer Heilpflanze. Es ist die F”higkeit einer Pflanze, ihre Wirksamkeit auf besondere und einmalige Art zu demonstrieren. Dem Ayurveda zufolge richtet sich die Wirkung eines Heilmittels nach seinem Rasa (Geschmack), Guṇa (physikalisch-chemische Eigenschaften), Vīrya (Potenz) und Vipāka (Stoffwechsel), gemeinsam oder durch die Dominanz einer dieser Fakten, der die schw”chere Eigenschaft unterdrßckt. Wird aber festgestellt, dass Rasa, Guṇa, Vīrya und Vipāka denen einer anderen Substanz ”hneln, die aber eine andere Wirkung hat, dann wird dies auf das 'Prabhāva' des Mittels zurßckgefßhrt. So beispeilsweise besitzt Dantī (Baliospermum montanum) das gleiche Rasa, Vipāka, Vīrya & Guṇa wie Citraka (Plumbago zeylanica). W”hrend Dantī Virecana (Purgation) bewirkt, ist dies bei Citraka nicht der Fall. Folglich wird die Purgationswirkung von Danti seinem Prabhāva zugeschrieben.
29. Pradhāna
Maulika Siddhānta
Dieser Sanskrit-Begriff l”sst sich auf die Wurzel 'Pra' zurßckfßhren, die als Vorsilbe bevor bedeutet und die Verbwurzel 'dha', die platzieren bedeutet. Folglich wird dieser Begriff ßbersetzt mit etwas, was als erstes platziert wird oder die erste Stellung einnimmt. Als Vorsilbe ist sie in zahlreichen Worten zu finden wie beispielsweise Pradhāna Kāraṇa (maßgebliche Ursache), Pradhāna Lakṣaṇa (grunds”tzliches Merkmal), Pradhāna Karma (Hauptwirkung) u.”.
30. Pradhāna Karma
Kāyacikitsā
Mit diesem Begriff ist die Hauptbehandlung gemeint, der Pūrva Karma vorausgeht und der sich PaścātKarma anschließt. 1. Im Kāyacikitsa steht der Begriff fßr Pañca Karma, die fßnf biologischen Entschlackungsbehandlungen Vamana (therapeutisches Erbrechen/Emesis), Virecana (therapeutisches Abfßhren), Anuvāsana (ôlige Einl”ufe), Niruha (nicht-ôlige Einl”ufe) und Nasya (Nasenbehandlungen/Insufflation). 2. Im Śalya Taṁtra ist damit ein chirurgischer Eingriff gemeint.
31. Prajñāparādha
Roga Nidāna
Eine der drei vom Ayurveda erw”hnten maßgeblichen Krankheitsursachen. Prajñā bedeutet korrektes Wissen, Klugheit bzw. Intellekt und Aparādha bedeutet Verbrechen oder gegen etwas gehen. Folglich ist mit diesem Begriff die unpassende Nutzung des Intellekts gemeint oder Handeln, das im Widerspruch zu korrektem Wissen steht. Ganz spezifisch bezieht es sich auf einen bewussten Verstoß gegen richtiges Verhalten. Es ist eine unangebrachte kôrperliche, sprachliche oder geistige Handlung, deren Ursache der Verlust von Dhī (Urteilsvermôgen), Dhṛti (Ïberzeugung) und Smṛti (Erinnerungsvermôgen) ist. Dieser Verlust fßhrt stets zu trßgerischen Informationen, falschen Schlussfolgerungen und riskanten Handlungen und damit zu Erkrankungen. Siehe auch Dhī, Dhṛti, Smṛti.
32. Prakopa
Roga Nidāna
Wird wôrtlich ßbersetzt mit Reizung bzw. Stôrung. Zweite KriyāKāla. Mit diesem Begriff wird die zweite Stufe der klinischen Manifestation einer Erkrankung beschrieben, die durch eine Reizung oder Stôrung der Doṣa an ihrem Ort gekennzeichnet ist, sich aber noch nicht weiter verbreitet. Das gestôrte Doṣa nimmt mengenm”ßig zu und verliert dabei an Qualit”t. Das Ergebnis ist eine Reizung der umgebenden Gewebe. Das Endstadium ist durch das Auftreten leichter, von den gestôrten Doṣa verursachter kôrperlicher und geistiger vorkrankheitlicher Symptome gekennzeichnet, an denen noch keine spezifische Krankheit zu erkennen ist. Es handelt sich um ein rßckl”ufig zu machendes Stadium.
33. Prakṛti
Śārīrakriyā
Steht fßr Natur bzw. natßrliche Form. 'Pra' bdeutet Anfang, Beginn oder Herkunft und 'Kṛti' bedeutet etwas auszufßhren oder zu bilden. Dieser Begriff bezieht sich auf die psychosomatische Konstitution einer Person. Prakṛti wird durch eine bestimmte Kombination der Tridoṣa & Triguṇa bestimmt. Beide, Śārīrika (kôrperliche) wie auch Mānasika (geistige) Prakṛti werden im Ayurveda beschrieben. Śārīrika Prakṛti allerdings ist fßr Diagnose und Behandlung von ganz besonderer Bedeutung. Ayurveda vertritt die Auffassung, dass Prakṛti is bereits zum Zeitpunkt der Empf”ngnis auf Grundlage des vorherrschenden Doṣa gebildetwird und sich sp”ter nicht mehr ”ndert. Das vorherrschende, sich im Gleichgewicht befindliche Doṣa kann ein beliebiges der drei sein, so dass es zur Bildung von sieben Konstitutionsarten kommt: Vāta, Pitta, Kapha, Vāta-Pitta, Vāta-Kapha, Pitta-Kapha und Sannipātaja. Im Ayurveda spielt das Verst”ndnis der fßr jeden Menschen spezifischen Konstitution eine besonders wichtige Rolle, da sich der Aufbau der Heilbehandlungen danach richtet. Auf ihrer Grundlage werden vom Arzt Ern”hrung, Lebensweise und Therapie dementsprechend festgelegt.
34. Pramāṇa
Maulika Siddhānta
Bezieht sich auf Mittel, die zu einem guten Auffassungsvermôgen oder korrektem Wissen bef”higen. Es sind Mittel gemeint, mit denen sich die Wahrheit nachweisen l”sst. Ayurveda beschreibt vier solcher Mittel: 1) Pratyakṣa bzw. Wahrnehmungsvermôgen mittels Sinne und Verstand. 2) Anumāna bzw. die F”higkeit, ohne direkte Wahrnehmung und anhand von Indizien Schlussgfolgerungen zu ziehen 3) Yukti bzw. logisches Denken 4) Śabda bzw. mßndliche Aussagen bzw. Worte einer sachkundigen Person oder Referenzen aus zuverl”ssigen literarischen Quellen. Diese vier Dinge werden vom Ayurveda als Mittel anerkannt, die helfen, die Wahrheit zu ergrßnden.
35. Pramāṇa
Roga Nidāna
Dieser Begriff bezieht sich auf Summe, Menge oder Abmessung. In der Ayurveda-Diagnostik sind damit ganz spezifisch die Kôrpermaße und der Kôrperbau eines Patienten gemeint. Einer der im Daśāvidha Parīkṣā erw”hnten Parameter, der hilft, die Kôrperkr”fte und Lebenserwartung eines Menschen zu bestimmen.
36. Prameha
Roga Nidāna
Dieser Begriff l”sst sich auf die Wurzel 'Mih-Siñcane' zurßckfßhren, die Bew”ssern bedeutet. Im Zusammenhang mit dem Menschen wird dieser Begriff ganz spezifisch fßr Blasenleiden verwendet. Mit 'Pra' als Vorsilbe ist hier ßberm”ßiges Wasserlassen bzw. Polyurie gemeint. Der Begriff Prameha hat im Ayurveda zweierlei Bedeutung und zwar 'Prabhuta Mūtrata' bzw. ßberm”ßiges Wasserlassen und 'Avil Mūtrata' bzw. Harntrßbung. Es ist ein Oberbegriff fßr Harnleiden, Erkrankungen des Urogenitalsystems und Stoffwechselerkrankungen, zu denen eine Vielzahl von Krankheiten gehôren wie Diabetes insipidus, Glukosurie, Albmuminurie, Chylurie und sogar Diabetes mellitus, die in den Klassikern als Madhumeha bezecihnet wird.
37. Prasara
Roga Nidāna
Ist die dritte Kriyākāla, die den Beginn der Krankheitsausbreitung signalisiert. Dieser Begriff bezeichnet die dritte Stufe in der Manifestation einer Krankheit, bei der das angeh”ufte oder gereizte Doṣa beginnt, sich im Kôrper zu verbreiten und zwar ßber die Srotasa bzw. Kôrperkan”le. In diesem Stadium kommt es noch nicht zum Auftreten der klassischen Symptome (Rūpa) einer bestimmten Krankheit, sondern es treten nur die Symptome fßr ein aus dem Gleichgewicht geratenes Doṣa auf. Da es sich bei diesem Stadium um das Stadium der Ausbreitung handelt, sind auch die Symptome nicht lokalisiert, sondern kônnen an den verschiedensten Stellen im Kôrper auftreten und wieder verschwinden.
38. Prasūti Taṁtra
Kaumāra Bhṛtya
Ist der Zweig des Ayurveda, der sich mit Geburtshilfe besch”ftigt. Es ist einer der sechzehn Fachbereiche des Ayurveda, die sich auf der Grundlage des Aṣṭāṅga Ayurveda entwickelten. Er wird im Aṣṭāṅga Ayurveda als Teil der Kaumāra Bhṛtya (P”diatrie) behandelt, der sp”ter abgegrenzt wurde und sich als eigenst”ndiger Fachbereich weiterentwickelte.
39. Pratyakṣa
Maulika Siddhānta
Sanskrit-Begriff, der sich aus den zwei Worten 'Prati', was vorn bedeutet und 'Akṣa' bzw. Auge zusammensetzt. Mit diesem Begriff ist die direkte Wahrnehmung gemeint bzw. Wissen, das durch den ungehinderten Kontakt der Sinnesorgane mit ihren Objekten gesammelt wird. Es handelt sich um eine unmittelbare Wahrnehmung, die nicht nur eindeutig und unfehlbar ist, sondern auch ein Gefßhl der Direktheit vermittelt. Sie ist von ßberragender Bedeutung und gilt dem anderen Pramāṇa gegenßber als ßberlegen. Sie ist unbeeinflusst von frßherem Wissen oder Rßckschlßssen oder irgendwelchen Prognosen oder Mutmaßungen.
40. Pṛthvī
Maulika Siddhānta
Das Element Erde. Pṛthvī, eines der fßnf ewigen Elemente (Pañcamahābhūta) versinnbildlicht das universelle organisatorische Prinzip der Stabilit”t, das Struktur und Dichte der Materie charakterisiert. Es ist das Element mit einem spezifischen Gewicht, auf dem die restlichen Mahābhūta agieren. Sein dominierendes Merkmal ist der Geruch (Gandha). Da dieses Element dem Geruch zugeordnet wird, gilt die Nase als das zu diesem Element gehôrende Sinnesorgan.
41. Pūrvakarma
« Kāyacikitsā/Śalya Taṁtra Ṁ
Es handelt sich um eine der Hauptbehandlung vorausgehende und vorbereitende Behandlung. 1. Im Kāyacikitsa bezieht sich dieser Begriff auf die vor der Reinigungskur durchzufßhrenden vorbereitenden Therapien des Pañacakarma, ohne die es schwierig ist, die gewßnschte Wirkung zu erzielen. Ihre Aufgabe ist es, die Kôrpergewebe auf die Reinigung und Freisetzung der Giftstoffe vorzubereiten. Die wichtigsten Vorbehandlungen sind Snehana (Ôlung) und Svedana (Fomentation). Diese Prozeduren helfen, die Kôrperkan”le (Srotasa) von giftigen Ballaststoffen zu befreien und aus dem Gleichgewicht geratene Bioenergien zur Ausscheidung an ihre diesbezßglichen Orte zu transportieren. Pacana wird in den alten Schriften auch als eine der Vorbehandlungen erw”hnt. 2. Śalya Taṁtra bezieht sich auf jede Art von Operationsvorbereitung.
42. Pūrvarūpa
Roga Nidāna
Steht fßr den zweiten Aspekt des fßnffachen ”tiologischen Prozesses bzw. Nidāna Pañcaka. Wôrtlich ßbersetzt bedeutet es so viel wie frßhere oder vorherige Form und bezieht sich auf die frßhen Krankheitssymptome, die durch die Anh”ufung von Doṣa an den betroffenen Stellen ausgelôst werden. Davon werden zwei Phasen beschrieben: allgemein (Sāmānya) und spezifisch (Viśeṣa). Im allgemeinen Stadium kann lediglich etwas ßber das zu erwartende Auftreten der Krankheit erfahren werden, aber nichts ßber die ihr zugrunde liegende Stôrung des Doṣa, w”hrend im spezifischen Stadium klar wird, welches Doṣa fßr das Auftreten der Krankheit verantwortlich ist. Es hilft nicht nur, eine spezifische Krankheit zu erkennen, sondern ist eine wertvolle Hilfe bei der Beurteilung der Heilbarkeit einer Erkrankung; welche Behandlung angewendet werden muss und um eine Differenzialdiagnose zu stellen.
43. Puṭa
Rasaśāstra
Ein altes Heizsystem bzw. Ofen zur Herstellung von Bhasma oder Satva. Er wird ßber oder unter der Erde gebaut und hat spezifische Maße, die sich nach der Hitzemenge richtet, die erzeugt werden muss. Die zu erhitzenden Metalle oder Minerale werden in einen Schmelztiegel mitten in den Ofen gegeben. Als Heizmaterial werden getrocknete Kuhfladen verwendet. Zur Herstellung bestimmter Bhasma werden verschiedene Ôfen verwendet wie z.B Gaja Puṭa fßr Lauha (Eisen) Bhasma, Mahā Puṭa fßr Abhraka (Glimmer) Bhasma.
1 Rājasika
Śārīrakriyā
Bezieht sich auf die Eigenschaften der Rajas. Es wird als ein Zustand des Geistes bezeichnet, der seine Ursache in einem Vorherrschen des Rajas hat. Personen, in denen diese Eigenschaften vorherrschen, sind egoistisch, ehrgeizig, agressiv, stolz und neigen dazu, ßber andere zu dominieren. Solche Personen neigen zu einem gewaltt”tigen Charakter (kôrperliches Verhalten, Sprache oder Gedanken). Die dieser Gruppe angehôrenden Menschen werden weiter in sechs Untergruppen unterteilt.
2 Rājayakṣmā
Roga Nidāna
Saṁskṛt-Begriff fßr Tuberkulose. Sie wird vom Ayurveda als Kônig aller Krankheiten bezeichnet, weil sich ihre Symptome aus den Symptomen einer ganzen Gruppe von Krankheiten zusammensetzen wie the Kāsa, Śvāsa usw. Sie war wahrscheinlich eine der Haupttodesursachen des Altertums. In der Hindu-Mythologie heißt es, dass der Mond, der Kônig unter den Erdtrabanten, ßber den Brahma, der Schôpfer einen Fluch ausgesprochen hatte, von dieser Krankheit befallen worden w”re, weshalb Tuberkulose als Kônigskrankheit bezeichnet wird. Da sich diese Krankheit durch Gewichtsabnahme und andere schwerwiegende Parameter auszeichnet, wurde sie im Altertum als Kṣaya bezeichnet.
3 Rātricaryā
Svastha Vṛtta
Saṁskṛt-Begriff fßr das richtige Verhalten nachts. Es handelt sich um die in den alten Schriften beschriebene Routine, die sich der Alltagsroutine anschließt und die befolgt werden muss, wenn eine Stôrung der Doṣa vermieden werden soll. Dazu gehôren auch Speisen, die verzehrt werden sollten und das Schlafmuster, an das man sich halten soll.
4 Raja
Prasūti Taṁtra
Siehe Ārtava.
5 Rajas
Śārīrakriyā
Mit diesem Begriff ist eines der Triguṇa gemeint, der grunds”tzlichen Komponenten oder Energien des Geistes. Es ist eine der aktivsten Substanzen, die den Geist motiviert und anregt. Es ist die Kraft bzw. Energie der Bewegung, die charakterisiert wird durch Aktivit”t, Energie, Leidenschaft und Stimulierung, die dem Leben Sinneslust, Freude und Leid, Mßhsal und Ruhelosigkeit verleiht. Dieses Wort leitet sich von der Wurzel 'Rañj' ab, was Farbe bedeutet. Dieser Begriff wird h”ufig auch fßr Dunst, Nebel und dßstere Stimmung verwendet.
6. Rakta
Śārīrakriyā
Eines der sieben Kôrpergewebe und nach Rasa das zweitwichtigste. Dieser Begriff steht fßr Blut. Der Ayurveda-Physiologie zufolge wird es durch die erw”rmende Wirkung des Rañjaka Pitta auf den Chylus (Rasa) gebildet, wovon das Blut auch seine rote Farbe erh”lt. Es setzt sich aus den Grundelementen Jala und Agni zusammen. Sein Sitz sind Leber und Milz und seine Aufgabe ist der Erhalt des Lebens (Jīvanīyam). Es n”hrt die anderen Kôrpergewebe und festigt insbesondere das nachfolgende Gewebe Māṁsa. Es hilft, normalen T”tigkeiten voller Kraft und Energie nachzugehen und verleiht dem Kôrper ein gesundes strahlendes Aussehen.
7.

Raktamokṣaṇa



ŚalyaTaṁtra
Therapeutischer Aderlass. Es wird von Suśruta als eine der fßnf Schritte einer Entschlackungskur beschrieben (Pañcakarmma) und ist eine Invasivbehandlung fßr Krankheiten, die durch eine Stôrung von Rakta und Pitta verursacht werden. Dazu wird das Blutgef”ß entweder mit einem scharfen Instrument punktiert (Aderlass/ Śiravedha) oder es werden Blutegel angesetzt (Jalūkā) oder Blut wird mittels eines Horns abgesaugt. Auf diese Art werden Hautkrankheiten, Abszesse, Gicht, Allergien, Vergrôßerungen von Leber und Milz behandelt. Der Aderlass ist insbesondere bei chronischen Leiden wirksam, die auf andere Behandlungen nicht ansprechen.
8. Rañjaka Pitta
Śārīrakriyā
Dieser Begriff wird wôtlich ßbersetzt mit etwas, was Farbe schenkt und bezeichnet einen der fßnf Subtypen von Pitta, der sich im Leber- und Milzbereich befindet. Er verleiht dem feinstofflichen Aspekt des Chylus (Rasa) Pigmente und verwandelt es in Blut (Rakta). Er ist auch fßr die F”rbung der Gallenflßssigkeit und des Stuhls verantwortlich.
9. Rasa
Dravyaguṇa
Dieser Begriff hat im Ayurveda mehrere Bedeutungen einschließlich Saft, Geschmack und Wesen. In der Ayurveda-Pharmakologie bezieht er sich auf eine der Haupteigenschaften von Dravya bzw. des Geschmacks. Damit ist die direkte und sofortige Wirkung einer Substanz beim ersten Kontakt mit der Zunge gemeint, dem Geschmacksorgan. Es gibt sechs Geschmacksrichtungen, die zusammengefasst als Ṣaḍarasa bezeichnet werden. Sie sind Madhura (sßss), Amla (sauer), Lavaṇa (salzig), Kaṭu (scharf), Tikta (bitter) und Kaṣāya (herb) und sollen auf die unterschiedliche Zusammensetzung der Pañacabhautika zurßckzufßhren sein. Jeder Rasa hat eine ganz spezifische Wirkung auf die Dosa, die beruhigend oder reizend sein kann, weshalb bei der Auswahl einer Dravya (Substanz) stets ihr Rasa und die im Kôrper des Patienten vorherrschenden Doṣa in Erw”gung gezogen werden.
10. Rasa
Rasaśāstra
Dieser Begriff steht fßr Quecksilber, das wichtigste zur Herstellung von Ayurveda-Pharmazeutika verwendete Element. Dieses Element wird so aufgrund seiner halbflßssigen Beschaffenheit und seiner F”higkeit, andere Metalle zu verflßssigen und aufzunehmen, genannt. Es besitzt außerordentliche Heilkr”fte. Siehe auch Pārada.
11. Rasa
Śārīrakriyā
Leitet sich von der Wurzel 'Ras' ab, die bewegen bedeutet. Dieser Begriff bezieht sich auf die N”hrstoffe und Kôrpers”fte und ist das Endprodukt des Verdauungsprozesses. Es ist das bedeutendste der sieben Kôrpergewebe und stellt den stofflichen Aspekt ordentlich verdauter Nahrung dar. Es n”hrt nicht nur das n”chste Gewebe d.h. Rakta, sondern alle ihm untergeordneten Kôrpergewebe. Es zirkuliert im Kôrper und hat eine auf das gesamte System beruhigende Wirkung (Prīṇana). Es ist zust”ndig fßr die Konservierung, Umwandlung und Neubelebung der Kôrperenergien. Es n”hrt nicht nur den Kôrper, sondern verbessert seine Immunit”t und sorgt fßr eine gute kôrperliche und geistige Gesundheit.
12. Rasaśāstra
Maulika Siddhānta
Dieser Begriff wird als Wissenschaft vom Quecksilber ßbersetzt und bezieht sich auf den Ayurveda-Bereich, der sich mit der Veredlung und therapeutischen Verwendung von Metallen, Mineralen und verwandten Produkten besch”ftigt. Es handelt sich um die Wissenschaft, mit der Metalle und Minerale so aufbereitet werden, dass sie vom Kôrper assimiliert und als Heilmittel eingesetzt werden kônnen. Dieser Bereich besch”ftigt sich haupts”chlich mit pharmazeutischen Pr”paraten aus Quecksilber bzw. Rasa.
13. Rasauṣadhi
Rasaśāstra
Heilmittel und Pr”parate, deren Hauptbestandteil Metalle oder Mineralien sind. Obgleich alle Pr”parate aus Metallen und Mineralien als Rasauṣadhi bezeichnet werden, bezieht sich dieser Begriff hier spezifisch auf Pr”parate, die Quecksilber bzw. Rasa enthalten. Quecksilber, das unter den fßr arzneiliche Zwecke verwendbaren Metallen und Mineralien als Kônig gilt, wird deshalb auch Rasendra genannt.
14. Rasāyana
Aṣṭāṅga Āyurveda
Eine der acht klinischen Spezialbereiche des Ayurveda, der sich mit Verjßngungstherapien besch”ftigt, die Kôrper und Geist erneuern und frßhzeitiges Altern verhindern. Mit dem Begriff Rasa ist die grundlegende Kôrperflßssigkeit gemeint, w”hrend Ayana Weg, Bewegung bzw. Zirkulation bedeutet. Folglich beschreibt dieser Begriff den Transport von N”hrstoffen durch den Kôrper, wobei Zellen und Systeme gen”hrt werden, das Wachstum neuer Zellen gefôrdert und gesch”digte Zellen und Giftstoffe ausgeschieden werden. Es schließt therapeutische Behandlungen ein wie die Verwendung bestimmter Heilmittel und Maßnahmen, die den Alterungsprozess verlangsamen oder einhalten, Langlebigkeit, Immunit”t und Widerstand gegen Krankheiten schenken. Sie steigern die Lebenserwartung und verbessern das Ged”chtnis. Zu dieser Therapie gehôrt die Verwendung bestimmter pflanzlicher und mineralischer Heilmittel, die die Verdauungsf”higkeit verbessern oder den N”hrwert des Rasa erhôhen oder die Kôrperkan”le bzw. Srotasa reinigen und tonen. In der modernen Medizin wßrden sich solche Heilmittel und Behandlungsmethoden als adaptogene Mittel bezeichnen lassen, die dem Kôrper helfen, Stresssituationen zu meistern. Es gibt zwei beliebte Therapieans”tze - bei dem einen muss sich ein Patient ßber einen l”ngeren Zeitraum in einer spezifisch fßr diesen Zweck errichteten Hßtte (Kuṭiprāveśika) aufhalten. Es ist eine sehr intensive Behandlungsmethode, die dem Patienten keinen Kontakt mit anderen Menschen und auch nicht das Verlassen der Hßtte erlaubt (also kein Sonnenlicht und keine frische Luft). Bei der anderen darf der Patient an die Luft und in die Sonne und seinen gewohnten Aktivit”ten nachgehen. (Vātātapika) Eine dritte Art nennt sich Icāra Rasāyana und bezieht sich auf das Befolgen der Verhaltensregeln fßr ein rechtschaffenes Leben.
15. Recaka
Dravyaguṇa
Dieser Begriff bedeutet soviel wie Ausscheidung. Er l”sst sich auf den Wortstamm 'Rec' zurßckfßhren, was entleeren und abfßhren heißt. 1. Es bezieht sich auf das Ausatmen beim Prāṇayāma (Atemkontrolle). 2. Wie bereits erw”hnt bezieht es sich in der Ayurveda-Pharmakologie auf eine der pharmakologischen Wirkungen von Substanzen und zwar sind damit Heilmittel gemeint, die den Stuhl w”ssrig machen und ihn gewaltsam ausscheiden - geformten wie ungeformten Stuhl. Es sind Abfßhrmittel, die die Darmentleerung fôrdern wie beispielsweise Trivrita (Operculina turpethum).
16. Ṛtucaryā
Svastha Vṛtta
Dieser Begriff steht fßr ein Verhalten im Einklang mit den Jahreszeiten. Ein indisches Jahr hat sechs Jahreszeiten mit je zwei Monaten und zwar Śiśira, Vasanta, Grīṣma, Varṣā, Śarada und Hemanta. Jede Jahreszeit hat eine ganz bestimmte Wirkung auf den Kôrper. Um gesundheitssch”digende Einflßsse zu meiden, muss man bestimmte Verhaltensregeln einhalten, die von den alten Schriften als Ṛtucaryā bezeichnet werden. Genauso wichtig wie das Einhalten eines geregelten Tagesablaufs und der jahreszeitlichen Regeln ist die Kôrperpflege und Pr”vention. Zu den fßr die Jahreszeiten festgelegten Regeln gehôren auch Speisen und Getr”nke, die verzehrt werden sollten oder vermieden werden mßssen; Wohnort, Kleidung, Erholung, Kôrperßbungen, prophylaktische Maßnahmen gem”ß der vorherrschenden klimatischen Bedingungen. Es wird empfohlen, w”hrend des Jahreszeitenwechsels ganz allm”hlich von einem zum anderen Regime ßberzugehen.
17. Roga
Roga Nidāna
Sanskrit-Begriff fßr Krankheit. Er leitet sich von der Wurzel 'Ruk' ab, was Schmerz bedeutet und wird als ein Zustand beschrieben, der die Lebensqualit”t beeintr”chtigt und sich durch Schmerz und Unwohlsein im Kôrper, wie auch in mentalen Stôrungen ”ußert. Siehe auch Gada.
18. Rukṣaṇa
Kāyacikitsā
Eine der sechs Vorbehandlungen (Upakrama). Wortwôrtlich bedeutet dieser Begriff etwas, was Trockenheit verursacht. Es ist eine der austrocknenden Therapien (Laṅghana). Sie ist wirksam bei der Behandlung von Pitta- und Kapha-Ïberschuss. Die fßr diese Therapie verwendeten Substanzen besitzen ganz spezifische Eigenschaften wie leicht, heiß, scharf, rau, beweglich und hart. Zu dieser Therapie gehôrt das Einnehmen von scharfen (Kaṭu), bitteren (Tikta) und herben (Kaṣāya) Mitteln. Sie eignet sich bestens fßr Zust”nde, bei denen die Kreislaufkan”le blockiert sind und ein Ïberschuss an gereizten Doṣa vorhanden ist wie beispielsweise bei Kr”mpfen in den Oberschenkeln, bei Gicht und Harnleiden.' ö.
19. Rūkṣa
Dravyaguṇa
Eine der zwanzig physikalisch-pharmakologischen Eigenschaften der in der Ayurveda-Pharmakologie beschriebenen Substanzen. Dieser Begriff steht fßr trocken, wasserarm, nicht-fetthaltig. Setzt sich aus Pṛthvī, Agni und Vāyu zusammen. Diese Eigenschaft reizt Vāta und beruhigt Kapha. Sie bewirkt Trockenheit, H”rte und Rauheit im ganzen Kôrper. Ihre Hauptaufgabe ist Śoṣaṇa (Absorbieren), sie wirkt sich negativ auf die Kôrperkraft und den Teint aus. Was ihre therapeutischen Besonderheiten angeht, so sind Substanzen mit diesen Eigenschaften Avṛṣya (nicht-aphrodisisch) und Stambhan (sekretionshemmend) und folglich wirksam bei Erkrankungen mit ßberm”ßiger Sekretion wie z.B. Diarrhô.
20. Rūpa
Roga Nidāna
Saṁskṛt-Begriff, mit dem das gemeint ist, was man sich vergegenw”rtigen kann, wie beispielsweise eine Form, Bild, Figur oder Erscheinung. Es handelt sich um den dritten Aspekt einer ”tiologischen Diagnose (Nidāna Pañcaka) und bezieht sich auf die Hauptmerkmale und Symptome einer Erkrankung. Gilt als eindeutige „ußerung der Vor-Symptome bzw. Pūrvarūpa. Fachkenntnisse ßber diesen Aspekt spielen eine maßgebliche Rolle bei der Bestimmung der Krankheitsart. Ohne diese Kenntnisse kann der Arzt keine Schlussfolgerungen fßr eine Diagnose wie auch die Behandlungsrichtung ziehen. Davon gibt es zwei Arten: Sāmānya bzw. allgemeine Symptome bzw. Symptome bezßglich der allgemeinen Natur der Krankheit und Viśeṣa bzw. spezifische Symptome, die etwas ßber die vorherrschenden Doṣa aussagen, die fßr die Besonderheiten der Erkrankung kennzeichnend sind.
1. Sadharana Rasa
Rasaśāstra
Gruppe mit acht, vom Ayurveda verwendeten Mineralien - Kampillaka(Mallotus phillippinensis), Malla(weisses Arsen), Navasadara(Ammoniumchlorid), Kaparda(Kaurimuschel), Agnijara(Amber), Girisindura(Rotes Quecksilberoxid), Hingula(Zinnober) and Mrddarasankha(Bleigl”tte).
2. Śālākya
Aṣṭāṅga Āyurveda
Der Begriff 'Śālākya' leitet sich von der Wurzel Śalākā ab, was Lanzette oder Sonde bedeutet und bezieht sich auf einen Bereich des Ayurveda zur Behandlung von Krankheiten, von denen Organe oberhalb des Schlßsselbeins (Urdhvajatrugata Roga) betroffen sind wie Augen, Ohren, Nase, Hals und Mundhôhle. All diese Organe sind tief im Kôrper gelegen und um in ihr Inneres vordringen zu kônnen wird eine Sonde benôtigt. Es handelt sich um einen weit verzweigten Bereich, zu dem der moderne HNO-Fachbereich,Ophtalmologie und Otolaryngologie gehôren.
3. Śalya
Aṣṭāṅga Āyurveda
Dieser Begriff bedeutet Fremdkôrper oder Material, das fßr Psyche oder Kôrper stôrend ist. Es ist der Fachbereich des Ayurveda, der sich mit der Entfernung von Fremdkôrpern befasst, die Erkrankungen verursachen. Er gilt als ein wichtiger Zweig des Ayurveda, dessen Vater der Heilige und Arzt Suśruta ist, der auch als Vater der plastischen Chirurgie bezeichnet wird. Es ist ein Bereich, der sich seit dem Altertum großer Beliebtheit erfreut, weil er im Gegensatz zur langsamen Wirkung von Medikamenten oder Heilkr”utern schnell Erleichterung verspricht. Caraka, der bekannteste Arzt der altindischen Medizin empfahl es fßr Leiden, die sofort behandelt werden mßssen wie blutende H”morrhoiden und Udara Roga. Es schließt das moderne Fachgebiet der Chirurgie ein.
4. Śārīra
Śārīra Racanā
Dieser Begriff leitet sich von der Wurzel Śīrṣayate ab, was aufschlßsseln bedeutet und bezieht sich auf den menschlichen Kôrper. Er versinnbildlicht die ihm innewohnenden katabolischen Prozesse und seinen verg”nglichen Charakter. Es wird als einer der Bestandteile des Iyuḥ beschrieben und bildet die Grundlage des Bewusstseins, ein Aggregat aus fßnf Grundelementen und deren Modifikationen, das aus den drei grundlegenden Strukturen Doṣa, Dhātu und Mala aufgebaut ist.
5. Śīta
Dravyaguṇa
Saṁskṛt-Begriff, der sich auf die kalte Eigenschaft der Materie bezieht. Sie ist eine der zwanzig phsysisch-pharmakologischen Eigenschaften der von der Ayurveda-Pharmakologie beschriebenen Heilmittel. Es ist das Gegenteil von Uṣṇa Guṇa (heiße Eigenschaft), setzt sich aus Jala zusammen und wird druch Madhura, Tikta und Kaṣāya Rasa charakterisiert. Es reizt Kapha und Vāta und beruhigt Pitta. Heilmittel mit diesen Eigenschaften heilen Mūrcchā (Synkope), Tṛṣṇā (Durst) und Dāha (Brennen) im Kôrper. Nachdem seine Hauptaufgabe Stambhan (Stoppen von Ausscheidungen) ist, besitzt es kr”ftigende Eigenschaften und verbessert die Immunit”t.
6. Śira
Śārīra Racanā
Saṁskṛt-Begriff fßr Kopf bzw. Sch”del. Der oberste Kôrperteil gilt als Uttamāṅga bzw. hôchstes/oberstes Organ, das s”mtliche Kôrperfunktionen steuert.
7. Śleṣaka Kapha
Śārīrakriyā
Leitet sich von der Wurzel 'Śliṣ Āliṅgane' ab, die feucht oder klebrig bedeutet. Es ist eines der fßnf Subtypen von Kapha, das das System schmiert. Es befindet sich als Gelenkflßssigkeit in den Gelenken, die es zusammenh”lt und durch eine Reduzierung der Reibung geschmeidig und leicht beweglich macht.
8. Śleṣamā
Śārīrakriyā
Siehe Kapha.
9. Śodhana
Kāyacikitsā
Reinigungstherapie bzw. Entschlackungstherapie mittels Pañacakarma. Siehe Saṁśodhana.
10. Śodhana
Rasaśāstra
Im Zusammenhang mit der Ayurveda-Pharmazeutik bezeichnet dieser Begriff die Aufbereitung von Metallen, Mineralien und giftigen Heilkr”utern zum Entfernen von Unreinheiten und Giftstoffen. Dabei werden nicht nur Unreinheiten beseitigt, sondern dieser Prozess hilft, die inh”renten Eigenschaften und Wirkung dieser Substanzen zu verbessern, die danach fßr den Māraṇa-Prozess tauglich sind.
11. Śukra
Kriyā Śārīra
Ist das letzte der sieben Kôrpergewebe bzw. die Fortpflanzungsflßssigkeit, die aus dem Majjā entsteht. Obwohl sich dieser Begriff in Sanskrit auf den m”nnlichen Samen bezieht, verkôrpert er als Dhātu das letzte Kôrpergewebe, das bei Frauen wie M”nnern fßr die Zeugung von Nachkommen verantwortlich ist. Es verleiht M”nnern wie Frauen Kraft und eine gesunde Hautfarbe. Suśruta akzeptierte als erster die Existenz von Śukra in Frauen.
12. Sādhaka Pitta
Śārīrakriyā
Dieser Begriff leitet sich von der Wurzel 'Sādh' ab und bedeutet, etwas zu verrichten oder bewerkstelligen. Er bezieht sich auf eine der fßnf Subtypen von Pitta und bezeichnet das Feuer bzw. die Energie in unserem Kôrper, die die Wahrheit bzw. Realit”t bestimmt. Es befindet sich im Herzen, funktioniert ßber das Nervensystem und die Sinne und reguliert Intellekt und Intelligenz. Es erm”chtigt folglich den Geist und ist verantwortlich fßr Intelligenz, Wissen, Erinnerungsvermôgen, Begeisterungsf”higkeit und Bewusstsein.
13. Samāna Vāyu
Śārīrakriyā
Einer der fßnf Subtypen von Vāta, der als ausgleichende oder gleichmachende Luft (Sama-ana) gilt. Es ist die dem Verdauungssystem zugrunde liegende Nervenkraft. Sie befindet sich zwischen Magen und Ged”rmen und reguliert die Verdauung der N”hrstoffe, Ausscheidung der Abfallprodukte und bestimmt die Zusammensetzung der Kôrperflßssigkeiten wie auch die Kôrpertemperatur.
14. Saṁsarjana Krama
Kāyacikitsā
Nachbehandlung bzw. die Paścāt Karma einer Pañcakarma-Therapie. Nach Entfernen der ßberschßssigen Doṣas und nach der inneren Reinigung ist die Verdauungsf”higkeit geschw”cht und ihr Normalzustand muss erst wieder hergestellt werden. Dies geschieht durch eine allm”hliche und systematische „Änderung der Ern”hrung und Lebensweise, Saṁsarjana Krama genannt. Dazu gehôrt ein post-therapeutischer Ern”hrungsplan, der so gestaltet wird, dass das Verdauungsfeuer und die Aufnahmef”higkeit der Person und damit ihr normaler Gesundheitszustand wieder hergestellt werden kann. Begonnen wird mit einer leichten Kost, von der allm”hlich zu einer normalen ausgewogenen Ern”hrung ßbergegangen wird.
15. Saṁśamana
Kāyacikitsā
Beruhigungstherapie. Eine der drei im Ayurveda beschriebenen Grundbehandlungen zur Beruhigung der gestôrten Doṣa an ihrem ursprßnglichen Ort, ohne Entschlackung mittels Heilmittel, Di”tetik und Verhaltens”nderung. Beruhigende Therapien sind folglich eine Kombination aus Medikamenten und Ern”hrung und Empfehlungen fßr eine dementsprechende Lebensweise. Außer der Verwendung von Medikamenten und dem Verzehr von leicht verdaulichen Speisen, die den Appetit anregen, spielt auch das Verhalten eine maßgebliche Rolle bei der Beruhigung der Doṣa. Damit ist Verhalten auf kôrperlicher, sprachlicher und geistiger Ebene gemeint. Dies wird als Śamana bezeichnet.
16. Saṁśodhana
Kāyacikitsā
Eine der drei Hauptbehandlungen. Es ist eine Reinigungstherapie, bei der es um die Ausscheidung von Abfallprodukten geht, einschließlich der gestôrten Doṣa. Diese Therapie setzt sich aus den fßnf therapeutischen Verfahren der Pañacakarma-Behandlung zusammen und zwar Vamana (Erbrechen), Virecana (Purgation), Anuvāsana (ôlige Einl”ufe), Āsthāpana (nicht-ôlige Einl”ufe aus Dekokten) und Śirovirecana (Insufflationen) und l”sst sich folglich als interne Reinigungskur mittels Pañacakarma bezeichnen. Sie wird als Vorbehandlung fßr alle anderen Behandlungen empfohlen, insbesondere aber fßr eine Verjßngungstherapie (Rasāyana). Zweck dieser Behandlung ist die radikale Entfernung aller Krankheitsfaktoren und vôllige Wiederherstellung der Gesundheit. Sie befreit Kôrper wie Geist von Giftstoffen.
17.

Saiṁdhava



Rasaśāstra
Saṁskṛt-Begriff fßr Steinsalz. Es wurde nach der Indus-Region benannt, aus der es kommt. Es wird vom Ayurveda als eigenst”ndiges Heilmittel wie auch als Heilmittelzusatz verwendet. Es gilt als die beste Salzart und die einzige, die eine kalte Wirkung (ŚītaVīrya) besitzt. Es regt den Appetit an, st”rkt die Verdauungskraft und ist gut fßr die Augen. Es wirkt bei allen drei Doṣa und kann, nachdem es Sūkṣma ist, auch in den winzigsten Kôrperteil eindringen.
18. Sañcaya
Roga Nidāna
Das erste Kriyākāla, das durch eine Anh”ufung gestôrter Doṣa gekennzeichnet ist. Die quantitative Zunahme der Doṣa wird begleitet von einem qualitativen Rßckgang am Ort ihrer Herkunft. Der Patient spßrt den Wunsch, Dinge zu tun, die das ganze Gegenteil davon sind, was die Unausgewogenheit verursachte. Sie kônnen eine natßrliche Ursache haben (jahreszeitlich bedingt) wie auch pathologische (ungesunde Ern”hrung und Lebensweise).
19. Sara
Dravyaguṇa
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt beweglich und ist eine der zwanzig, in der Ayurveda-Pharmakologie beschriebenen physikalisch-pharmakologischen Heilmittel-Eigenschaften. Es ist eine Besonderheit des Jala, die das Gegenteil von Sthira ist und das Kapha reizt. Sie wird verkôrpert durch die Rasa Amla, Lavaṇa und Kaṭu. Ihre Hauptaufgabe ist eine Anregung der Doṣa. Sie ist zust”ndig fßr die Ausscheidung der Mala (Abfallprodukte) aus dem Kôrper und wird bei Śodhana Cikitsā (Abfßhrtherapien) genutzt.
20. Sira
Śārīra Racanā
Dieser Begriff wird wôrtlich als rôhrenförmiges Gef”ß ßbersetzt, durch das Flßssigkeit fließt. Damit sind feine Kapillaren, Arterien, Venen oder ein Ductus gemeint. Er bezieht sich ganz spezifisch auf die Blutgef”ße, insbesondere Venen. Auf Grundlage der Doṣa gibt es vierzig und siebenhundert insgesamt, die aus dem Nabelbereich (Nābhi) kommen und sich ßber den ganzen Kôrper verbreiten. Diese Gef”ße transportieren Vāta, Pitta, Kapha und Rakta im Kôrper, den sie folglich n”hren und erhalten. Es sind auch die Wege, ßber die im Altertum ein Patient zur Ader gelassen wurde (Sirāvedhana), was ebenfalls als Heilbehandlung gilt.
21. Smṛti
Śārīrakriyā/ Kāya cikitsā
Bezieht sich auf das Erinnerungsvermôgen einer Person.
22. Snāyu
Śārīra Racanā
Dieser mit Ligament ßbersetzte Begriff bezieht sich auf die sehnenartigen Teile der Muskelfasern, die innen wie außen am Muskel zu finden sind. In den alten Schriften werden neunhundert Ligamente erw”hnt. Sie gelten im Ayurveda als sehr wichtig, da ihre Verletzung wesentlich schwerere Folgen fßr die Funktion der Tatorgane hat als eine Verletzung der Knochen (Asthi), Blutgef”ße (Sira), Muskeln (Māṁsa) und Gelenke (Saṁdhi) und zu L”hmungen, Verlust von Gliedmaßen und sogar zum Tod fßhren kann.
23. Sneha
Padārtha Vijñāna
Saṁskṛt-Begriff fßr Liebe und Zuneigung. Im Ayurveda werden mit diesem Begriff geschmeidige Substanzen bezeichnet, die fßr Snehana (Ôlungen) verwendet werden. Sie kônnen pflanzlicher Herkunft sein, Taila oder tierischer Herkunft wie Ghṛta, Vasā und Majjā. Unter diesen vier gilt Ghṛta als das beste Mittel.
24. Snehana
Kāyacikitsā
Saṁskṛt-Begriff fßr Ôlungstherapie, eine der sechs Vorbehandlungen (Upakrama) und Haupt-Aufbautherapie. Sie ist auch Teil der Reinigungs-Vorbehandlung (Pūrvakarma) einer Pañacakarma-Behandlung. Bei dieser Methode wird das Kôrpersystem innerlich wie ”ußerlich mit fettigen Substanzen geôlt. Diese Ôlungen werden noch einmal in Bāhya Snehana (”ußerliche Ôlung) und Ibhyāntara Snehana (innerliche Ôlung) unterteilt. W”hrend zu einer ”ußerlichen Ôlung Ôlmassagen und Ôlb”der (Abhyaṅga) gehôren, werden bei innerlichen Ôlungen medizinische Ôle und Ghṛta verabreicht. Auf diese Art wird das System geschmeidig gemacht und die gestôrten Doṣa werdn verflßssigt, um leichter ausgestoßen zu werden. Solche Behandlungen sorgen fßr eine strahlende Haut, gute Verdauung, ein Gefßhl der Leichtigkeit, eine versch”rfte Sinneswahrnehmung und geistige Aufnahmef”higkeit.
25. Snigdha
Dravyaguṇa
Eine der zwanzig, in der Ayurveda-Pharmakologie beschriebenen physikalisch-pharmakologischen Eigenschaften von Heilmitteln. Dieser Begriff steht fßr s”mig, geschmeidig, glatt und feuchtigkeitsspendend. Er setzt sich aus Pṛthvī und Jala zusammen. Diese Eigenschaft reizt das Kapha und beruhigt das Vāta. Sie beseitigt im ganzen Kôrper Trockenheit, H”rte und Rauheit. Ihre Hauptaufgabe ist zu st”rken, weich zu machen und den Teint zu verbessern. Was ihre therapeutischen Besonderheiten angeht, so sind Mittel mit dieser Eigenschaft Vṛṣya (aphrodisisch) und Bṛhaṁṇa (n”rend/die Kôrpermasse fôrdernd).
26. Srotasa
Kriyā Śārīra
Dieser Begriff bezieht sich auf kanalfôrmige Strukturen oder einen hohlen Trakt mit Ôffnungen, durch die sich die N”hrstoffe im Körper verbreiten oder die Abfallprodukte des Stoffwechsels transportiert werden. Es handelt sich um Kan”le, die ein Netz offener R”ume innerhalb des Kôrpers bilden. Die Gesundheit der Kôrpersysteme ist vom ordentlichen Funktionieren dieser Kan”le abh”ngig. Srotasa transportieren auch die Doṣa und kônnen durch deren Reizung gestôrt werden. Krankheiten treten dann auf, wenn die Zirkulation in diesen Kan”len gehemmt oder verhindert wird. Im Krankheitszustand wird die Saṁśodhana-Therapie eingesetzt, mit der die Kôrperkan”le gereinigt werden.
27. Sthira
Dravyaguṇa
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt fest und unbeweglich und ist eine der zwanzig, in der Ayurveda-Pharmakologie beschriebenen physikalisch-pharmakologischen Heilmittel-Eigenschaften. Sie ist charakteristisch fßr Pṛthvī, reizt das Kapha und unterdrßckt das Vāta. Sie verleiht physiologischen Strukturen und Funktionen Stabilit”t. Diese Eigenschaft ist auch verantwortlich fßr Blockierungen der Kôrperkan”le (Srotasa Avarodha).
28. Sthūla
Dravyaguṇa
Eine der zwanzig, in der Ayurveda-Pharmakologie beschriebenen physikalisch-pharmakologischen Eigenschaften von Heilmitteln, die sich auf Massigkeit/Unfôrmigkeit bezieht. Es ist eine Eigenschaft von Pṛthvī, die auf das Kapha eine stôrende Wirkung hat. Ihre Aufgabe ist, Kôrpermasse aufzubauen, die Gelenke zu kr”ftigen, Teint und Kôrperkr”fte zu verbessernn. Heilmittel mit diesen Eigenschaften sind schwer verdaulich.
29. Sūkṣma
Dravyaguṇa
Eine der zwanzig, in der Ayurveda-Pharmakologie beschriebenen physikalisch-pharmakologischen Eigenschaften von Heilmitteln, die fßr Kleinheit oder Feinheit steht. Es ist eine Eigenschaft des Vāyu, Teja und Ākāśa, die das Vāta reizt. Seine Aufgabe ist, etwas zu durchstechen (Vivaraṇa), weshalb es auch in die winzigsten Kôrperkan”le eindringt. Heilmittel mit diesen Eigenschaften sind leicht verdaulich.
30. Svastha
Svasthavṛtta
Saṁskṛt-Begriff fßr einen gesunden menschlichen Kôrper. Es ist der Zustand, in dem sich Ātmā, Indriya und Manah im Gleichgewicht befindet.
31.

Sirodhara



Kāyacikitsā
Eine besondere Art von Ôltherapie, bei der medizinisches Ôl/Ghrta/Buttermilch als st”ndiger Strom ßber die Stirn gegossen wird. Mit ihr werden durch Vata verursachte Erkrankungen und geistige, durch Stress und Spannung verursachte Beschwerden behandelt. Sirodhara hilft, das Erinnerungsvermôgen zu verbessern. Shirodhara verhilft weiter zu tiefem und gesundem Schlaf und hat eine beruhigende Wirkung auf Kôrper und Geist. Die Wirksamkeit dieser Behandlung richtet sich nach den Heilpflanzen, die zur Zubereitung der Dhara-Flßssigkeit verwendet werden.
1. Takra
Dravyaguṇa
Bedeutet Buttermilch. Es ist eines der pharmazeutischen Pr”parate, bei dem Joghurt und Wasser in einem Verh”ltnis von 1:4 verquirlt wird. Vom Rasa her ist sie Madhura, Amla & Kaṣāya. Sie regt den Appetit an, ist leicht verdaulich und 'Grāhī' d.h fôrdert die Verdauung und die Aufnahme von Verdauungss”ften durch die Ged”rme. Sie wird h”ufig zur Behandlung von Grahaṇī (Reizdarm) & nicht-infektiôser Diarrhôe verschrieben.
2. Tamakaśvāsa
Kāyacikitsā
Die fßnfte Art von Śvāsa Roga (Erkrankungen der Atemwege), die sich durch Atemschwierigkeiten bemerkbar machen und zu deren Verschlechterung seelische wie auch Umweltfaktoren beitragen. Tritt sie zusammen mit Fieber auf, dann nennt sie sich Pratamaka Śvāsa und wenn Pitta vorherrscht, wird sie als Saṁtamaka Śvāsa bezeichnet. Aufgrund ihrer Anzeichen und Symptome l”sst sie sich mit Bronchialasthma und einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) vergleichen. Es ist eine Yāpya Roga, d.h. palliative Erkrankung. Siehe auch Yāpya Roga.
3. Tamas
Maulika Siddhānta
Dieser Begriff leitet sich von der Wurzel Tam ab, was Dunkelheit, Tr”gheit und Schwere bedeutet, womit aber auch ein Hang zum Materialismus gemeint ist. Dieser Begriff wird generell fßr Ajñāna (Mangel an Wissen) verwendet.
4. Tamo Guṇa
Kāyacikitsā
Eine der drei Eigenschaften der Psyche. Sie besitzt die Grundmerkmale des 'Guruta'bzw. der Schwere und 'Āvarṇaka' bzw. von etwas, was geistige Umnachtung, Wahnvorstellungen, den Mangel an Wissen oder Ignoranz (Ajñāna) verschleiert oder verkôrpert. Aufgrund seiner Schwere unterdrßckt und steuert es Rajas und Satva. Es wird mit Tr”gheit oder Jad̂atā assoziiert und ist das Gegenteil von Rajas.
5. Tanmātrā
Maulika Siddhānta
Vorl”ufer des Sthūla Mahābhūta bzw. einer der fßnf Grundelemente. Es handelt sich um die Sūkṣma Mahābhūta, die das kleinste, nicht-teilbare stoffliche Teilchen verkôrpert und welches Aṇu bzw. Atomen ihre spezifischen chemisch-physikalischen Eigenschaften verleiht, aus denen wiederum die Molekßle gebildet werden, die Grundbestandteile aller Lebensformen sind. Es sind die feinen Elemente, die durch eine Permutation und Kombination der drei Eigenschaften von Prakṛti - Satva, Rajas und Tamas gebildet werden. Sie verbinden sich zu bestimmten Teilen, um zur Bildung der fßnf Grundelemente zu fßhren, der Mahābhūta. Es gibt fßnf Tanmātrās und zwar Pṛthvī, Jala, Tejas, Vāyu und Akāśa.
6. Tāpa Sveda
Kāyacikitsā
Eine Art trockenen Schwitzens, wobei dem betroffenen Kôrperteil Hitze zugefßhrt wird mittels eines heißen Stßckes Stoff, Sand, Ziegelstein, Tafeln oder durch das Aneinanderreiben der Handfl”chen, insbesondere bei Kindern und oberhalb der Augenpartie.
7. Tarpaka Kapha
Śārīrakriyā
Einer der fßnf Subtypen von Kapha. Er befindet sich im Kopf und n”hrt, erh”lt und beruhigt Mastiṣka bzw. das Gehirn und Indriya, die Sinnesorgane durch seine Snehana-Eigenschaften. L”sst sich mit zerebrospinaler Flßssigkeit vergleichen, die ”hnliche Funktionen ausßbt.
8. Teja
Maulika Siddhānta
Damit ist das gemeint, was lumineszierend, brillant und strahlend ist. Es bezieht sich auf eines der fßnf Fortpflanzungselemente und verkôrpert Pitta in Form von Feuer.
9. Tīkṣṇa
Dravyaguṇa
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt scharf und aufreizend und ist eines der zwanzig pharmakodynamischen Merkmale von Dravya, das durch seine reinigenden Eigenschaften und seine schnelle Wirksamkeit charkterisiert wird. Macht den Kôrper leicht, erlaubt den Kôrpergeweben (Dhātu) nicht zu wuchern und kann ein brennendes Gefßhl, Entzßndungen und das Aussickern von Flßssigkeiten verursachen. Es kommt vom Agni Mahābhūta. Ein Beispiel dafßr ist Bhallataka (Markfruchtbaum). Es ist das Gegenteil von Manda.
10. Tīkṣṇāgni
Śārīrakriyā / Kāya Cikitsa
Eine Art von Reizung des Jaṭharāgni, des Verdauungsfeuers, das sich angeh”uft hat oder gestôrt ist. In diesem Zustand wird es vom Pitta beeintr”chtigt, wodurch schwere Mahlzeiten in kßrzester Zeit verdaut sind und es zu einem uners”ttlichen Appetit kommt. Wird nicht rechtzeitig Nahrung zur Verfßgung gestellt, dann zehrt das Feuer die Kôrperreserven auf. Ein solches Pitta verursacht einen trockenen Hals, trockenen Gaumen und ein brennendes Gefßhl im Kôrper.
11. Tridoṣa
Dravyaguṇa
Bezieht sich auf die Geschmacksrichtung bitter. Eine der sechs Rasas, die vom Vāyu und Ākāśa Mahābhūta herkommen. Es ist Rukṣa (trocken), Śīta (kalt) und Laghu (leicht) und beruhigt das Pitta und Kapha Doṣa. Es ist appetitanregend, ein Wurmmittel, durststillend und verdaut Āma. Ïberm”ßiger Genuss fßhrt zur Zerstôrung von Kôrpergewebe, das reich an Wasser und fettigen Bestandteilen ist wie Medā & Vasā (Fettgewebe), Majjā (Mark) & Lasikā (Lymphe).
12. Tridoṣa
Śārīrakriyā
Vāta, Pitta & Kapha. Die drei (Tri) Kôrpers”fte (Doṣa), die die Grundlage der Ayurveda-Lehre bilden. Sie verkôrpern die grundlegenden Prinzipien der Ayurveda-Physiologie und ihrem Konzept von Gesundheit. In einem gesunden Kôrper und in einem Zustand des Gleichgewichts n”hren und unterstßtzen sie alle kôrperlichen Aktivit”ten und werden als Dhātu bezeichnet. Ihr Gleichgewicht kann leicht gestôrt werden und damit auch andere Kôrperteile und es kommt aufgrund einer ungesunden Ern”hrung und Lebensweise zum Auftreten von Erkrankungen. In einem ausgewogenem Zustand sorgen diese drei grundlegenden Faktoren fßr die Integrit”t des menschlichen Kôrpers.
13. Triguṇa
Śārīrakriyā
Mit diesem Begriff werden die drei geistigen S”fte bzw. psychischen Elemente, Satva, Rajas & Tamas bezeichnet. Befinden sie sich im Gleichgewicht, dann sorgen sie fßr einen scharfen Verstand. Unter ihnen gilt insbesondere Satva eher als Guṇa und weniger als Doṣa, das zust”ndig ist fßr Wissen, geistige Ausgeglichenheit und Klarheit. Rajas & Tamas kônnen leicht aus dem Gleichgewicht gearten, was zum Auftreten von Eigenschaften wie Begierde, Verblendung, Zorn, Habgier, Arroganz, Furcht und Mangel an Wissen fßhrt.
14. Tṛṣṇā
Kāyacikitsā
Bedeutet wôtlich ßbersetzt Durst. Ïberm”ßiger und unstillbarer Durst wird als eine Erkrankung der Pitta Nānātmaja-Gruppe beschrieben.
1. Udāna Vāyu
Śārīrakriyā
Einer der Subtypen von Vāta Doṣa. Wôrtlich bedeutet dieser Begriff nach oben atmen. Er befindet sich im Kaṇṭha, dem Brustkorb & Hals und reguliert Bala (Kraft), Varṇa (Teint), Smṛti (Ged”chtnis), vor allem aber auch Bhāṣaṇa (Sprache).
2. Udaka Vaha
Śārīrakriyā
Ein Typ von Srotas bzw. der Transport-Kan”le. Udaka bedeutet Jala bzw. Wasser und steht hier fßr die Kan”le, die Lymphflßssigkeit transportieren. Von ihnen gibt es zwei, die ihren Ursprung im Tālu (Gaumen) und Kloma (Kehlkopfbereich) haben. Ihre Stôrung verursacht trockene Lippen und eine trockene Zunge, einen trockenen Hals und unstillbaren Durst. Ihre Verletzung fßhrt zum sofortigen Tod. Sie werden wie eine Tṛṣṇā Roga behandelt. Siehe auch Tṛṣṇā.
3.

Udvartana



Kāyacikitsā
Eine Art Trockenmassage, die wie Abhyaṅga ausgefßhrt wird, allerdings mit trockenen Substanzen wie Pulvern und Pasten anstelle von Ôlen. Sie reduziert Kapha und Medā, reinigt, macht die Haut weich und geschmeidig. Trockenmassagen fôrdern die Oberfl”chendurchblutung und verbessern die Kôrperkontur.
4. Upadhātu
Kriyāśārīra/Rasaśāstra Ṁ
Untergeordnete oder sekund”re Kôrpereinheiten, die Nebenprodukte des Prasāda (reinen) Dhātu sind. Ihre Hauptfunktion ist, den Kôrper zu stßtzen. Sie erfahren keine Ver”nderungen oder Transformation und n”hren auch nicht den Kôrper wie ihre Vorg”nger (Dhātu). Von ihnen gibt es sieben und zwar Stanya & Ārtava (vom Rasa Dhātu abstammend); Kaṇḍarā & Sira (Rakta); sechs Hautschichten & Vasā (Māṁsa); Snāyu (Medā). 2. Im Rasaśāstra bezieht sich dieser Begriff auf sekund”re Mineralien. Siehe Anhang-2
5.

Upanāha Sveda



Kāyacikitsā
Eine Art Fomentation, bei der W”rme durch Packungen, Pasten und Pflaster zugefßhrt wird. Je nach Bedarf kônnen trockene oder nasse Arzneimittel verwendet werden.
6. Uparasa
Rasaśāstra
Die sieben weniger bedeutenden Minerale Gandhaka (Schwefel), Gairika (roter Ocker), Kāsīsa (Eisensulfat), Sphatika (Alaun), Haritāla (Opperment), Manaḥśilā (Realgar), Añjana (Bleiglanz) & Kaṁkuṣṭha (Exsudat aus Garcinia morella).
7. Upaśaya
Kāyacikitsā
Bedeutet so viel wie das, was letztendlich gesundheitsfôrdernd ist. Im Ayurveda steht dieser Begriff fßr medizinische Untersuchung und ist eines der fßnf diagnostischen Werkzeuge des Nidāna Pañcaka, die fßr eine Differenzialdiagnose von Gūd̂haliṅga Vyādhi eingesetzt werden bzw. fßr Krankheiten mit sich ”hnelnden Merkmalen und Symptomen. Differenzialdiagnosen werden unter Berßcksichtigung einer gesundheitsfôrdernden Ern”hrung, Tagesroutine und Arzneimittel gestellt, die antagonistisch oder synergetisch sein kônnen (der Ursache entgegenwirkend, der Erkrankung entgegenwirkend oder der Ursache & Krankheit entgegenwirkend) des Erkrankten oder die nur dem Anschein nach wirken(Viparītārthakārī oder mit einer gegens”tzlichen Wirkung). Dies wird als 'Sātmya' bzeichnet d.h. das, was fßr den Kôrper passend ist. Gem”ß ihrer Heileigenschaften gibt es im Ayurveda achtzehn Arten von Upaśaya.
8. Upastambha
Kāyacikitsā
Dieser Begriff bedeutet Stßtzpfeiler. So, wie die S”ulen (Tridoṣa) die Hauptstruktur bzw. den Kôrper stßtzen, wahren die Stßtzpfeiler zusammen mit den S”ulen die Integrit”t des Kôrpers. In der Ayurveda-Philosophie gibt es davon drei, die sich Āhāra, Svpana oder Nidra & Brahmacarya nennen. Sie beziehen sich auf die Nahrung, die man zu sich nimmt; den Schlaf und die Selbstbeherrschung beim Umgang mit unserer Sexualkraft. Ahara kommt an erster Stelle, da das, was wir essen und trinken, ausschlaggebend fßr die Existenz unseres Kôrpers ist. Das geistige und kôrperliche Wachstum eines Menschen h”ngt ausschließlich von diesen Faktoren ab. An zweiter Stelle kommt Nidra. Wenn Mana und Indriya erschôpft sind, stellt sich ganz automatisch der Schlaf ein, der die Kôrperkr”fte erneuert und den Kôrper verjßngt, so dass auch er ein wichtiger Stßtzpfeiler unseres Kôrpers ist. Als letztes kommt Brahmacarya, womit nicht nur Enthaltsamkeit gemeint ist, sondern Selbstbeherrschung generell, die fôrderlich fßr das geistige Wachstum einer Person ist. Gemeinsam erfßllen diese drei Faktoren die Aufgabe von Stßtzpfeilern, die die Integrit”t des menschlichen Kôrpers wahren und ausschlaggebend fßr das geistige Wachstum eines Menschen sind.
9. Upayoga Saṁsthā
Kāyacikitsā
Die richtige Methode zum Ausfßhren von Anweisungen, die im Zusammenhang mit dem Āhāravidhi Viśeṣāyatana bzw. den Richtlinien fßrt eine gesunde Ern”hrung erteilt werden.
10. Uṣṇa
Dravyaguṇa
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt heiß oder warm und ist eine der zwanzig pharmakodynamischen Eigenschaften von Dravya. Dieser Begriff leitet sich vom Agni Mahābhūta ab, das die Kôrperw”rme ansteigen l”sst und Svedana verursacht. Es hat auf das Verdauungssystem eine stimulierende Wirkung, ist appetitanregend und fôrdert die Verdauung von Āma wie z.B. Citraka. Es kann durch Berßhrung festgestellt werden bzw. ßber die Haut.
11. Utsādana
ŚalyaTaṁtra
Die fßnfunddreißigste der insgesamt sechzig Methoden zur Behandlung von Vraṇa. Es bezieht sich auf die Anwendung von Salben, die die Gewebebildung und die Hebung der Oberfl”che von Wunden mit ausgehôhlten R”ndern und geringen Mengen von Bindegewebe fôrdern.
12. Uttamāṅga
Śālākya / ŚalyaTaṁtra
'Uttama' steht fßr das Beste und 'Aṅga' fßr Teil. Im Ayurveda ist mit diesem Begriff der Kopf gemeint, der Sitz von Mana und den anderen Indriyas ist und deshalb der beste aller Kôrperteile ist.
13. Uttara Basti
Kāyacikitsā
Eine Form von Basti, bei der ein therapeutisches Klistier aus arzneilichen Flßssigkeiten bei M”nnern in die Harnrôhre und bei Frauen in die Harnrôhre oder Scheide eingefßhrt wird. Der Begriff Uttara hat zwei Bedeutungen - der Ïberlegene und das, was sich anschließt. Deshalb betrachten es manche als ein Basti, das ßber die wichtigste Kôrperôffnung gegeben wird, w”hrend es fßr andere ein Basti ist, das anschließend an ein Āsthāpana & Anuvāsana Basti verabreicht wird.
1. Vaidya
Kāyacikitsā
Saṁskṛt-Begriff fßr Arzt. Im Ayurveda wird eine Person als qualifizierter Arzt bezeichnet, die hinreichende theoretische Kenntnisse, praktische Erfahrungen, fachliches Kônnen, einen reinen Kôrper, Geist und Sprache besitzt. Die sechs Eigenschaften eines guten Vaidya sind Vidyā (klares Denken), Vitarka (ein rationaler und & kritischer Ansatz); Vijñāna (umfassende Kenntnisse); Smṛti (gutes Ged”chtnis); Tatpartā (eine große Liebe fßr seinen Beruf) und Kriyā (Wunsch, seine Leistungen st”ndig zu verbessern). Ein solcher Arzt wird als Prāṇābhisara bezeichnet bzw. als einer, der einem sterbenden Menschen neues Leben schenkt.
2. Vamana
Kāyacikitsā
Bezieht sich auf therapeutisches Erbrechen zur Entschlackung des Kôrpers oder zur Behandlung einer Erkrankung. Dieser erste Behandlungsschritt einer Pañcakarma-Kur kann zusammen mit sich anschließenden Behandlungen stattfinden oder auch als individuelle Behandlung eingesetzt werden. Vamana Karma wirkt bis in den Bereich des Amasaya bzw. Sitz des Kapha Doṣa (Magen & erster Teil des Dßnndarms) und beseitigt angesammeltes Doṣa. Sie gilt als die beste Methode zur Behandlung von Kapha-Stôrungen. Ausreichendes Vamana ist Pittānta, wenn es mit galligem Erbrechen endet. Die zum Herbeifßhren des Erbrechens verwendeten Brechmittel nennen sich Vamaka Dravya, von denen das Beste Madanaphala (Randia spinosa) ist.
3. Vāmana
Kāyacikitsā
Ist eine der Reinkarnationen des Hindu-Gottes Viṣṇ. Dieser Begriff steht fßr Zwerg. Mit ihm ist eine Erkrankung der Vāta Nānātmaja Vikāra-Gruppe (eine ausschließlich vom Vāta Doṣa verursachte Erkrankung) gemeint. Vāta-Stôrungen kônnen entweder Riesenwuchs oder Zwergwuchs verursachen. Vāta reguliert alle Funktionen des Nervensystems. Seine Reizung wird durch endokrine Stôrungen im Bereich der Hypophyse oder des Hypothalamus verursacht.
4. Vājīkaraṇa
Kāyacikitsā
Achter Zweig des Aṣṭāṅga Ayurveda, der sich mit Sperma und Aphrodisiaka besch”ftigt. Dieser Zweig bemßht sich um eine Verbesserung der Qualit”t der Samenfl”ssigkeit, was Voraussetzung fßr die Zeugung gesunder Nachkommen ist. Sie befasst sich mit der Behandlung von Alpa (Oligospermie), Duṣṭa (durch eine Dosa-Stôrung verursacht) Kṣīṇa (schwacher Spermen) und Śuṣka (trockener Spermen oder Aspermie), Vīrya (Samen) und Methoden und Medikamenten fßr seine Puṣṭi (N”hrung), Śodhana (Reinigung), Vṛddhī (qualitative & quantitative Steigerung) und Utpatti (Herkunft).
5.

Varti



ŚalyaTaṁtra
Ein Z”pfchen. Arzneiliche Substanz in Form eines Klistiers zur lokalen Behandlung, das an bestimmten Stellen in den Kôrper eingefßhrt wird wie Rektum, Scheide und Augen.
6. Vasti
Kāyacikitsā
Siehe Basti.
7. Vāta
Kāyacikitsā
Die wichtigste der drei Lebensenergien des Kôrpers, die dem Ākāśa und Vāyu Mahābhūta entspringt und vorwiegend Rājasika ist. Dieser Begriff leitet sich von der Wurzel Vā Gati Gandhanyo ab, was Bewegung bedeutet oder in Bewegung bringen oder auch bewusst zu machen, sich zu bemßhen. Enthusiamus, Aktivit”ten wie Sprechen und Laufen, Zirkulation des Rakta und der N”hrstoffe im Kôrper und Ausscheiden der Abfallprodukte sind die natßrlichen Funktionen von Vāta. Von den drei Doṣa ist Vāta das bedeutendste, das die Funktion von Pitta und Kapha reguliert.
8. Vāta 
Kāyacikitsā
Achtzig, durch eine Stôrung des Doṣa Vāta verursachte Erkrankungen, die auch als Vāta -Nānātmaja Vikāra bezeichnet werden. Die meisten Erkrankungen sind auf eine Stôrung des Gleichgewichts zwischen diesen drei Doṣa zurßckzufßhren, bei diesen Erkrankungen allerdings ist einzig und allein das Doṣa Vāta gestôrt wie z.B Urustambha, Bādhirya, Nakhabheda, Vipādikā usw.
9. Vāyu
Kāyacikitsā
Siehe Vāta
10. Veda
Kāyacikitsā
Dieser Begriff bedeutet Aneignen von Wissen oder Kenntnissen. Ayurveda (Ayuh + Veda) ist das umfassende Wissen von der Wissenschaft der Langlebigkeit,das aus dem Atharvaveda stammt, dem vierten Veda. Siehe auch Āyuḥ.
11. Vidāhī
Dravyaguṇa
Bedeutet etwas, was erhitzend, brennend ist und Entzßndungen verursacht. Es ist eine der pharmakodynamischen Eigenschaften von Dravya. Solche Substanzen verursachen Sodbrennen und Magens”ure, begleitet von einer schlechten Verdauung.
12. Vīrya
Dravyaguṇa
Dieser Begriff steht fßr Wirksamkeit und bezieht sich auf die F”higkeit eines Arzneimittels, auf Basis seiner Dravya insgesamt oder der pharmakodynamischen Eigenschaften einzelner Bestandteile eine bestimmte Wirkung aufzuweisen. Eine Substanz besitzt aufgrund ihres Wirkprinzips eine ganz bestimmte Wirkung und diese F”higkeit wird als ihr Vīrya bezeichnet. Gelehrte beschrieben zwei, acht & fßnfzehn Arten von Vīrya, von denen die beiden gel”ufigsten Uṣṇa (heiß) und Śita (kalt) sind.
13. Vikāsī
Dravyaguṇa
Eine der pharmakodynamischen Eigenschaften von Dravya, die bewirkt, dass die Dhātu (Kôrpergewebe) ihre Vitalit”t und Kraft und die Gelenke ihre Spannkraft verlieren, was zu Depressionen und Lustlosigkeit fßhrt. Beispiele dafßr sind Kramuka (Areca catechu) & Kodrava (Paspalum scrobiculatum).
14. Vikṛti
Kāyacikitsā/ Maulika Siddhānta
Damit ist ein Zustand der Unausgewogenheit, ein Ungleichgewicht, ein Defizit oder Exzess gemeint. Es ist das Gegenteil von Prakṛti. Die Unausgewogenheit eines Dhātu ist eine Abnormalit”t bzw. Vikāra und der Prozess, der dazu fßhrt, wird als Vikṛti bezeichnet. Im Maulika Siddhānta werden damit die sechzehn Produkte bezeichnet, die von Avyakta und Mahāna herrßhren. Siehe auch Prakṛti.
15. Vikṛti Viṣama Samavāya 
Kāyacikitsā
Eine unausgewogene, nicht normale oder regelwidrige Kombination, die durch eine Verbindung von Partikeln oder Molekßlen entsteht, die keine „hnlichkeit miteinander haben. Das Resultat einer solchen Verbindung sind Schwankungen und das Auftauchen neuer Eigenschaften, die keine „Ähnlichkeit mit den Molekßlen der Verbindung haben. Ein Beispiel dafßr ist die sch”dliche Wirkung von Honig und Ghṛta, wenn zu gleichgroßen Teilen vermischt, w”hrend beide in einem anderen Mengenverh”ltnis eine synergetische Wirkung besitzen. 
16. Vilepi
Bhaiṣajya Kalpanā
Dicker Reisschleim. Eines der Pathya Kalpanās, das zubereitet wird, indem ein Teil grob zerstoßener Reis in vier Teilen Wasser weich gekocht wird. Die Beschaffenheit von Vilepi ist dick. Es soll weniger Wasser und mehr Siktha bzw. Reis enthalten.
17. Vimlāpana ŚalyaTaṁtra
Eine Methode zum Auflôsen entzßndlicher Wundherde. Die sechste der insgesamt sechzig Behandlungsmôglichkeiten fßr Vraṇa (Wunden). Bedeutet ßbersetzt so viel wie leichten Druck mit dem Finger, Daumen oder einem Bambusst”bchen auf eine entzßndete Schwellung ausßben, die hart und leicht empfindlich ist.
18. Vipāka
Dravyaguṇa
Vi bedeutet spezifisch und Paka Verdauung. Dieser Begriff bezieht sich auf den Stoffwechsel und im Ayurveda ist mit ihm die Wirkung der aufgenommenen Stoffe am Ende der drei Phasen des Verdauungs- und Assimilationsprozesses gemeint. Die Verdauung ist die biologische Umwandlung von Stoffen, ihrer Form und ihres Rasa und Vipāka ist die Verdauungsstufe, auf der die Umwandlung der aufgenommenen Stoffe in andere Substanzen mit unterschiedlichen Rasa stattfindet. Auf Basis des Rasa Paka (Umwandlung von Rasas) & Bhūtāgnipāka (Umwandlung der Eigenschaften des Bhūtā) werden drei bzw. zwei Arten von Vipāka beschrieben und zwar Madhura (sßß), Amla (sauer), Kaṭu (bitter) Vipākas und Guru (schwer) und Laghu (leicht) Vipāka.
19. Virecana
Kāyacikitsā
Zweite der fßnf Pañcakarma-Behandlungen, mit der das Pitta beruhigt wird.
20. Viṣa
Dravyaguṇa
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff giftige Substanz. Alle Substanzen in unserer Nahrung und Umwelt, die die Ojas bzw. die Lebenskr”fte dezimieren, gelten als Viṣa und Dravya besitzen pharmakodynamische Eigenschaften, die denen der Ojas entgegenwirken. Es handelt sich um Laghu (leicht), Rukṣa (trocken/nicht-schleimif), Āśu (schnell wirkend), Viśada (klar) Vyavāyi (schnell absorbiert), Tīkṣṇa (scharf/aufreizend), Vikāsī (Schwermßtigkeit & Schlaffheit verursachend), Sūkṣma (durchdringend/fein), Uṣṇa (heiß), & Avyakta Rasa (das, was kein bestimmtes Rasa hat). Zu den anderen gehôren Chedana (ents”ttigend/reinigend), Madakārī (berauschend), Āgneya (heiß & brennend), Jīvitahara (tôdlich) und Yogavāhī (verst”rkend/synergetisch). Siehe auch Ojas. 
21. Viśada
Dravyaguṇa
Eine der zwanzig pharmakologischen Eigenschaften, die Klarheit verkôrpert. Sie wird als Eigenschaft beschrieben, die den Dravya ihre Schleimigkeit nimmt und sie kl”rt. Sie rßhrt her von Pṛthvī, Vāyu, Teja und Ākāśa Mahābhūta.
22. Viṣamāgni
Kāyacikitsā/Kriyāśārīra
Der unausgewogene Zustand des Jaṭharāgni, der durch eine Vāta-Stôung verursacht wird. Viṣama bedeutet unregelm”ßig und dieser Zustand ist durch ein unregelm”ßiges und unbest”ndiges Agni gekennzeichnet, so dass die Verdauung manchmal normal ist, andere Male dagegen die Nahrung unverdaut bleibt, Bl”hungen, Kr”mpfe, Verstopfung oder Durchfall auftreten.
23. Visra
Dravyaguṇa
Mit diesem Begriff ist der Geruch von rohem Fleisch gemeint wie auch eine der natßrlichen Eigenschaften des Doṣa Pitta.
24. Visrāvaṇa
ŚalyaTaṁtra
Dieser Begriff wird wôrtlich ßbersetzt mit fließen lassen. Es ist die neunte von sechzig Methoden zur Behandlung einer Vraṇa (Wunde) und steht fßr Aderlass. Er wird bei entzßndeten und n”ssenden Wunden (Śothayukta Vraṇa) verschrieben. Dies geschieht mittels Punkturen, Ansetzen von Blutegeln und Aderlassen.
25. Vṛṁhaṇa
Kāyacikitsā
Bedeutet n”hren oder Zunahme der Kôrpermasse. Es ist eine der sechs grundlegenden Heilbehandlungen fßr Erkrankungen, die durch Guruta bzw. die Schwere eines Dravya verursacht wird. Dinge, die schwer verdaulich sind und die Eigenschaften fettig (Snigdha), sßß (Madhura) oder kalt (Śīta) besitzen, sind reich an Kalorien und folglich anabolisch und helfen, die Kôrpermasse zu vermehren. Diese Art Behandlung wird bei Kṛśa (Kachexie) empfohlen. Anuvāsana Basti hat eine ”hnliche Wirkung.  
26. Vṛṣya
Kāyacikitsā
Verkörpert all das, was n”hrt. Arzneimittel, Ern”hrungsvorschriften und eine Tagesroutine, die gesund ist und die Virilit”t fôrdert ist Vṛṣya bzw. vorteilhaft fßr Vājīkaraṇa wie beispielsweise Konch-Kôrner (Mucuna prurita).
27. Vyādhi
Kāyacikitsā
Bedeutet erkrankter Zustand und wird als der Zustand bezeichnet, bei dem Kôrper und Geist Qualen und Schmerzen erleiden oder ein Zustand, der die Ursache fßr Qual und Schmerz ist. Er wurde genau beschrieben und hat mehrere Synonyme wie Āmaya (von Āma kommend), Gada (wofßr es mehrere Ursachen gibt), Ātaṁka (Peiniger), Yakṣmā (Syndrom oder Gruppe mit Symptomen wie beispeilsweise Rājayakṣmā), Jvara (erhôht die Kôrpertemperatur und peinigt die Psyche),Vikāra (Vikṛti bzw. ein Zustand aus dem Gleichgewicht geratener Kôrperfunktionen), Roga (das, was Ruja bzw. Schmerz verursacht), Pāpmā (Konsequenz einer sßndhaften Handlung), Dukha (Elend) und Abādha (bindet Kôrper und Geist).
28. Vyādhisaṅkara
Kāyacikitsā
Bedeutet das Vorhandensein von mehr als einer Krankheit.
29. Vyānavāyu Kriyāśārīra
Einer der fßnf Subtypen von Vāta Doṣa. Es ist ßber den ganzen Kôrper verteilt, steuert alle willkßrlichen und unwillkßrlichen Bewegungen und reguliert das Kreislaufsystem. Das Rasa Dhātu (Plasmagewebe) kreist ununterbrochen in unserem Kôrper. Es wird von Vyāna Vāyu angetrieben und n”hrt den ganzen Kôrper.
30. Vyavāyī
Dravyaguṇa
Substanz, die schnell absorbiert wird. Eine der pharmakodynamischen Wirkungen von Heilmitteln. Ein Heilmittel, das sich zuerst zun”chst im Kôrper verbreitet und dann verdaut wird wird als Vyavāyī bezeichnet wie beispielsweise Bhāṅga oder Cannabis sativa und Ahiphena (Exudate des Papaver somniferum).
1.

Yakṛta



Kāyacikitsā / Kriyāśārīra
Saṁskṛt-Begriff fßr Leber. Eines der sechs Pratyaṅga bzw. Kôrperorgane, im Ayurveda eines der Hauptorgane bzw. Koṣṭhāṅga. Es wird nicht nur als Hauptorgan fßr Verdauung und Stoffwechsel beschrieben, welches das Verdauungsfeuer (Agni) anregt, sondern wird auch ganz besonders als Sitz/ Auffangort des Blutes (Raktāśaya) bezeichnet. Zusammen mit Plīha gilt die Leber als Sitz des Raṁjaka Pitta, der Form von Pitta, die zust”ndig ist fßr die Umwandlung von Rasa in Rakta. Sie liegt auf der rechten Bauchseite. Ihre Vergrôßerung (Yakṛta Vṛddhi) wird als eine der acht tôdlichen Bauchhôhlenerkrankungen (Udara Roga) angefßhrt.
2. Yakṛta
Maulika Siddhānta
Yama bezieht sich auf die gesellschaftlichen Normen bzw. Verhaltensgrunds”tze, die von einer Gesellschaft befolgt werden sollten. Sie wurden von Pātañjali und anderen Hatha Yogīs im Aṣṭāṅga Yoga zusammengefasst. Es handelt sich um Ahimsa (Gewaltlosigkeit bzw. keinem Verletzungen zufßgen), Satya (Wahrheitsliebe), Asteya (Ehrlichkeit), Brahmacarya (Enthaltsamkeit) und Aparigraha (das Nicht-Anh”ufen von Dingen).
3.

Yaṁtra



Rasaśāstra/ Śalya/ Śālākya
Mit diesem Begriff ist ein Ger”t oder Apparat gemeint. 1. Im Rasaśāstra sind damit Instrumente zum extrahieren, reinigen, ßberprßfen und zur Potenzierung von Pārada gemeint, um sie fßr den Menschen vertr”glich zu machen und um Metalle in Gold umzuwandeln. 2. Im Śalya und Śālākya Taṁtra werden mit diesem Begriff chirurgische Instrumente bezeichnet, die fßr unterschiedliche operative Eingriffe verwendet werden. Siehe Anhang-1
4. Yāpya Roga
Kāyacikitsā
Wird wôrtlich als Behandlung ßbersetzt, die Krankheitssymptome lindert, die Krankheit selbst aber nicht heilen kann. Eine palliative Erkrankung mit krampfartigen Erscheinungen, die nicht vôllig heilbar ist, deren Merkmale und Symptome aber im akuten Zustand durch Verwendung von Upaśaya abklingen. Eine solche Erkrankung ist lebenslang und taucht in Abst”nden immer wieder auf oder wird durch eine unausgewogene Ern”hrung oder Tagesroutine erneut ausgelôst.
5.

Yoga



Maulika Siddhānta
Dieser Begriff leitet sich von der Wurzel Yuj ab, was wôrtlich Bindeglied bedeutet bzw. hinzufßgen oder verbinden. Yoga ist ein modernes Mittel der Selbstverwirklichung und zur Herstellung einer Verbindung zwischen der menschlichen Seele und der Ïberseele bzw.Paramātmā. Es ist eine der sechs theistischen Philosophien Indiens, auch Darśana genannt. Es ist eine praxisverbundene und geistige Wissenschaft. Referenzen sind in den Vedās, Purāṇas und anderen alten Schriften zu finden. Maharṣi Pātañjali trug die zahlreichen Referenzen ßber Yoga zusammen und kodifizierte sie systematisch in Form der Yoga Sūtrās. Ihm zufolge ist Yoga ein Mittel, die Aktivit”ten des Geistes oder auch Erkrankungen zu beeinflussen (Yogaścittavṛtti Nirodha). Die acht Stufen des Yoga werden als Aṣṭāṅga Yoga zusammengefasst. Es sind: 1.Yama (gesellschaftliche Verhaltensregeln), 2. Niyama (persônliche Verhaltensregeln/Selbstdisziplin), 3. Āsana (Kôrperhaltungen), 4. Prāṇāyāma (Atemtechnik), 5. Pratyāhāra (Zurßckziehen der Sinne), 6. Dhāraṇa (Konzentration), 7. Dhyāna (Meditation), 8. Samādhi (hôchste Stufe des menschlichen Bewusstseins bzw. Zustand der Vereinigung der Seele eines Individuumes mit der Ïberseele, kosmische Einheit).
6. Yogavāhī
Dravyaguṇa
Substanz oder Tr”gersubstanz, die die Wirkung der ursprßnglichen Substanz, der sie hinzugefßgt wird, tr”gt oder steigert ohne ihre individuellen ursprßnglichen Eigenschaften zu verlieren. Solche Substanzen werden als Heilmittelzus”tze oder Tr”gersubstanzen verwendet und aufgrund ihrer Sūkṣma, Vyavāyī & Vikāsī Guṇa als Anupāna bezeichnet.
7. Yukti
Kāyacikitsā
Bedeutet logische oder geplante Methode. Ein Argument kann nur zu einer Schlussfolgerung fßhren, wenn ihm ein rationaler Denkansatz zugrunde liegt. Dieser rationale Ansatz wird als Yukti bezeichnet und ist eine der Untersuchungsmethoden des Ayurveda. Im Ayurveda wird es als Planung des Behandlungsverlaufs unter Berßcksichtigung der Konstitution, Doṣa & Dūṣya (Erreger & Erregter) des Patienten bezeichnet. Im Kāyacikitsā bezieht es sich auf ein Verst”ndnis der Grôßen, die sich auf unendlich vielf”ltige Art miteinander verbinden, um Krankheiten zu verursachen und auf eine dementsprechende Strategie fßr ihre Bek”mpfung.
8. Yoga Basti
Kāyacikitsā
Achtt”gige Basti-Behandlung, die sich aus fßnf Anuvāsana und drei Āsthāpana Basti in einem Verh”ltnis von 1:3:3:1 zusammensetzt, mit einer Anuvāsana zu Beginn und am Ende der Kur und sich dazwischen abwechselnden Anuvāsana und Āsthāpana. Sie beruhigt gestôrtes Vāta.
9. Yuktikṛta Bala
Kāyaci
Eine der drei Arten von Śārīrika Bala bzw. natßrlichen Widerstandsk”fte. Damit ist eine St”rkung der Widerstandskr”fte des Kôrpers mittels einer gesunden Ern”hrung, kôrperlicher Bet”tigung, Aufbaubehandlungen, Rasāyana und einem rechtschaffenem Verhalten gemeint, welche eine Person geistig st”rken.
10 Yuktivyāpāśraya
Cikitsā
Wird wôrtlich als geplante Therapie ßbersetzt und bezieht sich auf die Planung des Behandlungsverlaufs, der Ern”hrung, Arzneimittel und Tagesroutine unter Berßcksichtigung der Konstitution, Doṣa & Dūṣya (Erreger & Erregter) usw. Siehe auch Yukti.
11 Yūṣa Bhaiṣajya
 Kalpanā
Aus Hülsenfrüchten, insbesondere Linsen in einem Verhältnis von 1:16 mit Wasser oder medizinischen Flüssigkeiten und Würzmitteln oder auch ohne Würzmittel und geklärter Butter zubereitete Suppe, der Gemüse und Fleisch hinzugefügt werden kann, nicht aber Reis und die von unterschiedlicher Dicke sein kann.