Glossar
1 |
Ācāra Rasāyana |
Kāyacikitsā |
Regeln fßr gutes Verhalten und Handeln. Gilt im Ayurveda als eine Art Rasāyana-Therapie und bezieht sich auf
einen nicht-pharmakologischen Behandlungsansatz in Form von besserem Verhalten, um ohne Verwendung stofflicher
Rasāyana die verjßngenden Aspekte des Rasāyana zu verwirklichen wie Langlebigkeit, Immunit”t und eine
Verbesserung des Erinnerungsvermôgens |
2 |
Ādānakāla |
Kāyacikitsā |
Eine der zwei Ayurveda-Jahreszeiten, die in den Verhaltensregeln fßr die verschiedenen Jahreszeiten
(Ṛtucaryā) erwähnt wird. Ādāna bedeutet wôrtlich wegnehmen und verkôrpert die Wintersonnenwende, den
Zeitraum zwischen Winter und Sommersonnenwende. Es ist eine Jahreszeit, in der der Kôrper an Energie/Kraft
verliert und zwar aufgrund der starken Sonneneinstrahlung, die den Lebewesen heiße und trockene Eigenschaften
verleiht. Zu diesem Zeitraum gehôren drei Jahresezeiten: Śiśira (feuchte & kalte Jahreszeit), Vasanta
(Frßhling), Grīṣma (Sommer). |
3 |
Āgantuja |
Roga Nidāna |
Bezeichnet Erkrankungen, die eine externe Ursache haben. Dieser Begriff bezieht sich auf Stôrungen und
Beschwerden, bei denen als erstes Schmerzen zu spßren sind, gefolgt von der Manifestation einer Stôrung des
Doṣa-Dhātu-Gleichgewichts. In diese Gruppe fallen Beschwerden, die durch Verletzungen, Vergiftungen, Parasiten
und Bakterien verursacht werden. |
4 |
Āhāra
|
Kāyacikitsā |
Dieser Begriff wird im Ayurveda fßr Nahrung verwendet. Alles, was man isst und trinkt, versorgt uns nicht nur
mit N”hrstoffen, sondern ist auch Nahrung fßr Geist und Seele und wird als Āhāra bezeichnet. Āhāra, eine der
drei Haupts”ulen einer gesunden Lebensweise (Upastambha), wird vom Ayurveda eine große Bedeutung einger”umt.
Ayurveda glaubt, dass wir das sind, was wir essen und trinken und alle Krankheiten ihre Ursache in einer
falschen Ern”hrung haben. Es gibt zwei Arten von Āhāra: gesunde Ern”hrung (Hita Āhāra) und ungesunde
Ern”hrung (Ahita Āhāra). |
5 |
Ākāśa
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Padārtha Vijñāna |
Freier offener Raum. Ākāśa gilt als das fßnfte und feinste der fßnf Lebenselemente, der Pañcamahābhūta.
Es handelt sich um das universelle Raumprinzip, das verkôrpert wird durch die R”ume des menschlichen Kôrpers wie
Mund, Nase, Atemwege usw. Nachdem der Raum das Mittel zur Ïbertragung von Schallwellen ist, ist der Klang
(Śabda) das Merkmal von Ākāśa und die Ohren sind die Sinnesorgane, deren Merkmal Akasa mahabhuta ist. |
6 |
Ālocaka Pitta |
Śārīrakriyā |
Eine der fßnf Subtypen von Pitta. Es hat seinen Sitz in den Augen und reguliert das Sehvermôgen und bef”higt
uns, die Form von Gegenst”nden klar und scharf wahrzunehmen. |
7 |
Āmāśaya
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RacanāŚ ārīra |
Ïbersetzt bedeutet dieser Begriff Ort oder Aufnahmestelle unverdauter Nahrung (Āma). Mit diesem Begriff sind
die Verdauungsorgane zwischen Nabel (Nābhi) und Brustkorb (Stana) gemeint. Anatomisch handelt es sich um den
Magen und den oberen Teil des Zwôlffingerdarms (Duodenum). |
8 |
Ąma |
Roga Nidāna |
Ïbersetzt bedeutet dieser Begriff nicht ausgereift, ungekocht oder unreif. Im Ayurveda handelt es sich um
einen Oberbegriff fßr giftige Stoffwechsel- Rßckst”nde, die das Ergebnis unverdauter Nahrung sind, deren Ursache
ein beeintr”chtigtes (geschw”chtes oder irregul”res) Agni ist. Āma gilt als Hauptursache von Magen- und
Darmbeschwerden wie auch systemischer Erkrankungen. |
9 |
Ąmaya |
Roga NidĒna |
Bedeutet 'von Āma' verursacht. Es handelt sich um ein Synonym fßr Allgemeinkrankheiten, da Āma die h”ufigste
Krankheitsursache ist. Siehe Vyādhi, Gada. |
10 |
Āpaḥ
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Padārtha Vijñāna |
Das Element Wasser. Eines der fßnf Naturelemente (Pañcamahābhūta), Āpaḥ verkôrpert das universale
Ordnungsprinzip der Fließeigenschaften, das jede Art Ver”nderung und Bewegung charkterisiert. Es ist ein Element
ohne Stabilit”t und sein Hauptmerkmal ist der Geschmack (Rasa). Nachdem dieses Element dem Geschmack zugeordnet
wird, gilt die Zunge als das Sinnesorgan, an welchem dieses Element vorherrschend zu finden ist. Dieses Element
wird durch Kôrperflßssigkeiten verkôrpert wie Blut &
Gewebeflßssigkeit. |
11 |
Āpta |
Padārtha Vijñāna |
Bedeutet ßbersetzt angekommen oder erreicht. Im Ayurveda bezieht sich dieser Begriff auf eine glaubwßrdige
Instanz oder Person, die unvoreingenommen ist und keinen emotionellen Einfluss ausßbt und Dinge so darstellt,
wie sie sind. Eine solche Person gilt als vertauenswßrdig und ihre Worte gelten als Quell wertvollen Wissens. |
12 |
Āptopadeśa |
Padārtha Vijñāna |
Dieser Begriff bezieht sich auf die Anweisungen, Ausfßhrungen oder Kommunikationen solch glaubwßrdiger
Personen (Āpta). Vom Ayurveda als allgemeingßltiger Wissensquell (Pramāṇa) bezeichnet, sind auch die
klassischen Schriften eine Form von Āptopadeśa. Es ist eine der ersten Methoden zur Bestimmung einer Krankheit
und ihrer Ursache. |
13 |
Ārogya |
Kāyacikitsā |
Dieser Begriff bedeutet ßbersetzt krankheitsfreier Zustand. Obwohl er als Synonym fßr einen gesunden
Kôrperzustand verwendet wird, bedeutet Gesundheit nicht nur die Abwesenheit von Krankheiten. Arogya kann als der
Zustand vor dem Auftreten einer Krankheit und nach der Heilung beschrieben werden. Dieser Zustand bildet
praktisch die Grundlage fßr die Ktankheitsdiagnose, Prognose, medikamentôse Behandlung und Krankenpflege. Siehe
auch Svāstha. |
14 |
Ārtava |
Śārīrakriyā |
Ist der Saṁskṛt-Begriff fßr Monatsblut. Gilt als ein Upadhātu des Rakta und wird weiter unterteilt in die
Untergruppe Antaḥpuṣpa (Ova bzw. Eizelle) und Bahiḥpuṣpa (Monatsblutung). |
15 |
Āśaya |
Śārīrakriyā |
Sitz, Auffangort oder Aufenthaltsort. Damit sind die Kôrperhôhlen bzw. inneren Organe gemeint, die die Dosa
(Kôrpers”fte), Dhatu (Kôrpergewebe) und Mala (Abfallprodukte) aufnehmen. Davon gibt es sieben fßr M”nner und
acht fßr Frauen. Jeder Āśaya ist Sitz eines bestimmten Kôrperteils und verkôrpert ein bestimmtes Organ, was am
Namen zu erkennen ist, wie Vātāśaya (Dickdarm), Pittāśaya (Leber & oberer Teil des Dßnndarms),
Raktāśaya (Herz), Āmāśaya (Magen), Agnāśaya (Pankreas), Pakvāśaya (Blinddarm) & Garbhāśaya
(Geb”rmutter). |
16 |
Āścyotana |
Śālākya/ Kāyacikitsā |
Eine der Ayurveda-Augenbehandlungen. Bezieht sich auf die Gabe von Augentropfen. Dazu werden meist die S”fte
von Heilkr”utern verwendet (Svarasa). Art & Dosierung h”ngt davon ab, wie stark das Gleichgewicht der Dosa
gestôrt ist. |
17 |
Āsana
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Svasthavṛtta |
Dieser Begriff l”sst sich mit Sitz ßbersetzen, womit ganz spezifisch die Kôrperhaltung w”hrend l”ngerer
Meditation gemeint ist. Als dritter und bekanntester Zweig des klassischen Aṣṭāṅga Yoga bezieht sich Āsana
auf die Kôrperhaltungen des Yoga. Es wird als Weg betrachtet, auf dem sich eine Einheit von Kôrper und Geist im
Einklang mit der Natur verwirklichen l”sst. Jeder Asana hat einen ganz spezifischen therapeutischen Wert und
fôrdert einen spezifischen Energiefluss. Im Ayurveda sind Asana festgelegte Kôrperhaltungen mit ganz
spezifischer heilender wie auch vorbeugender Wirkung, die den Dosa helfen, sich selbst zu regulieren. |
18 |
Āsava-Ariṣṭa |
Bhaiṣajya Kalpanā |
Medizinische Flßssigkeiten, die selbst erzeugten Alkohol enthalten. Fßr die Herstellung dieser Pr”parate
werden die Substanzen (S”fte oder Dekokte) zusammen mit Sßßungsmitteln (Honig/Vollrohrzucker) und
Fermentierungsmitteln wie den Blßten der Woodfordia frutocosa zu bestimmten Teilen in ein Tongef”ss zur G”rung
gegeben. W”hrend Āsavas mittels Fermentierung unbehandelter Substanzen oder S”fte hergestellt werden, werden
Ariṣṭas durch die Fermentierung des Dekokts der Heilmittel gewonnen. Diese fermentierten Rezepturen enthalten
zul”ssige Mengen Alkohol und sind l”nger haltbar. Sie helfen, das Verdauungsfeuer zu verbessern und sind
leichter zu absorbieren. |
19 |
Āsthāpana |
Basti Kāyacikitsā |
Medizinische Einl”ufe auf Dekokt-Basis zur Entschlackung. Sie sind fester Bestandteil ayurvedischer
Pañacakarma Behandlungen. Diese Dekokte werden ßber den After eingefßhrt. Da diese Heilbehandlung haupts”chlich
den Kôrper von Schlacken befreien soll, mßssen die Einl”ufe nicht l”nger als achtundvierzig Minuten im Kôrper
bleiben. Sie werden bei Unterleibsbeschwerden verwendet wie auch bei nervlich bedingten Vata-Stôrungen und
werden Niruha Basti genannt. Siehe auch Basti. |
20 |
Āyuḥ |
Padārtha Vijñāna |
Bedeutet ßbersetzt Dauer bzw. Lebensspanne womit ganz spezifisch Leben gemeint ist. Laut Ayurveda handelt es
sich bei Āyuḥ um die komplexe vierdimensionale Einheit von Kôrper (Śārīra), Sinnesorganen (Indriya),
Intellekt (Satva) und Seele (Ātmā) die harmonisch und im Gleichgewicht miteinander existieren. Dieser Begriff
bezieht sich nicht nur auf kôrperliche Aspekte, sondern vor allem auch auf geistige. |
21 |
Āyurveda
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Saṁhitā |
Saṁskṛt-Begriff, der sich aus den zwei Worten Āyuḥ (Leben) & Veda (Wissen) zusammensetzt und folglich
'Wissenschaft vom Leben' bedeutet. Es ist ein holistisches, natßrliches und eines der ”ltesten
Naturheilkundesysteme der Welt, das seine Geburt vor etwa 5000 Jahren in Indien erlebte. Es gilt als das Upaveda
des Atharva Veda und soll den Menschen zu einer gesunden Ern”hrung und Lebensweise verhelfen, damit gesunde
Menschen gesund bleiben und Kranke geheilt und ihr Gesundheitszustand verbessert werden kann. Es enth”lt
anschauliche Erl”uterungen ßber die vorteilhaften (Hita), nachteiligen (Ahita), glßcklichen (Sukha) &
unglßcklichen (Dukha) Lebensaspekte. Ayurveda ist das einzige Naturheilkundesystem, das sich mit vorbeugenden
wie auch heilenden Aspekten befasst. |
22 |
Abhyaṅga
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Kāyacikitsā |
Eine Art externer Ôlung, zu der das sanfte, gleichm”ßige Massieren oder Einreiben der Kßrperteile mit
normalen oder medizinischen Ölen in Richtung Haarwachstum gehört. Zu diesem Prozess gehören spezifische
Handbewegungen fßr spezifische Kôrperteile. Sie sind Teil der Kôrperpflege (Swasthavṛtta). T”gliche oder
regelm”ßige Massagen sind nicht nur fßr den bestimmten Kôrperteil vorteilhaft, sondern regen den Blutkreislauf
an, reduzieren die Trockenheit der Haut und helfen, die beeintr”chtigten Doṣa wieder ins Gleichgewicht zu
bringen. Siehe auch Udvartana. |
23 |
Agada |
Kāyacikitsā |
Ganz allgemein bedeutet der Begriff 'Gada' Erkrankung, weshalb 'A-gada' frei von Erkrankungen heißt. Agada
bezieht sich auf Arzneimittel oder Medizin. Mit diesem Begriff sind ganz spezifische Gegenmittel gemeint bzw.
Arzneimittel, die Giften entgegenwirken. |
24 |
Agada Taṁtra |
Aṣṭāṅga-Āyurveda |
Dieser Begriff wird im Ayurveda fßr Nahrung verwendet. Alles, was man isst und trinkt, versorgt uns nicht nur
mit N”hrstoffen, sondern ist auch Nahrung fßr Geist und Seele und wird als Āhāra bezeichnet. Āhāra, eine der
drei Haupts”ulen einer gesunden Lebensweise (Upastambha), wird vom Ayurveda eine große Bedeutung einger”umt.
Ayurveda glaubt, dass wir das sind, was wir essen und trinken und alle Krankheiten ihre Ursache in einer
falschen Ern”hrung haben. Es gibt zwei Arten von Āhāra: gesunde Ern”hrung (Hita Āhāra) und ungesunde
Ern”hrung (Ahita Āhāra). |
25 |
Agni |
Kāyacikitsā |
Heißt ßbersetzt Feuer. Mit diesem Begriff ist die grundlegende Form des Feuers und der Hitze in unserem Kôrper gemeint. Es regelt alle biologischen Lebensprozesse und ist verantwortlich fßr die Erzeugung der Kôrperw”rme, des Sehvermôgens und fßr die Verdauung und bildet die Grundlage des Verdauungssystems. Seine Funktion ist die Umwandlung, Absorption und Ausscheidung und es ist unerl”sslich fßr die Verdauung und den Stoffwechsel. Es gibt dreizehn Arten von Agni: ein Jaṭharāgni, fßnf Bhūtāgnis & sieben Dhātvāgnis. |
26. |
Agnikarma |
Śalya |
Therapeutische Kauterisation mittels Hitze. Agnikarma bezieht sich insbesondere auf das Verbrennen, Verbrßhen
oder Vernarben von organischem Gewebe mittels eines heißen Eisenstabs (Dagdhaśalākā) oder ”hnlichen
Instrumenten. Sie galt in der alten Āyurveda-Chirurgie als beste parachirurgische Methode zur Behandlung von
Erkrankungen, die mit pflanzlichen Pr”paraten oder chirurgischen Eingriffen nicht geheilt werden konnten. Mit
Agnikarma behandelte Erkrankungen verschwinden und kehren nicht wieder. |
27 |
Agni Mahābhūta |
Padārtha Vijñāna |
Heißt wôrtlich ßbersetzt Feuer. Agni, eines der fßnf Elemente, Pañcamahābhūta genannt, ist die Naturkraft,
die Hitze produziert und Licht ausstrahlt. Dieses Element ist das ordnende Prinzip, das alle Arten von
Umwandlungen bzw. Stoffwechselprozesse kontrolliert. Sein Hauptmerkmal ist die Sehkraft (Rūpa) mit den Augen
als Sinnesorganen. |
28 |
Ajīrṇa |
Kāyacikitsā |
Bezieht sich auf Magen-Darm-Erkrankungen bzw. Verdauungsstôrungen. Sie sind das Resultat eines schwachen
Verdauungsfeuers (Jaṭharāgni) was auch Ursache zahlreicher anderer Unterleibsbeschwerden ist. |
Akṣitarpaṇa
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Śālākya/ Kāya Cikitsā |
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt N”hrung (Tarpaṇa) fßr die Augen(Netra). Es handelt sich um eine
Spezialbehandlung, bei der die Augen in reinen oder medizinischen Flßssigkeiten (gekl”rte Butter/Ôl/Dekokt)
gebadet werden. Nach der massage werden dazu organsiche Teigringe aus frischem Urdbohnen ßber die Augenhôhlen
gelegt. Medizinische Ghṛta (gekl”rte Butter), die in heissem Wasser erw”rmt wird, wird in lauwarmem Zustand in
die Teigringe gegossen, wo sie 15-20 Minuten lang verbleibt. In dieser Zeit werden die Augen wiederholt geôffnet
und geschlossen. Dieses Ôlbad lôst Verspannungen, beruhigt die Nerven, verbessert das Sehvermôgen und l”sst
Falten verschwinden, w”hrend es Giftstsoffe und Unreinheiten entfernt. Es hilft insbesondere Augen, die durch
l”ngeren Kontakt mit dem Computer- oder Fernsehbildschirm stark belastet sind sowie bei Kurzsichtigkeit und
anderen Augenkrankheiten. |
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30 |
Amla |
Padārtha Vijñāna |
Eine der sechs Geschmacksrichtungen (Ṣaḍ Rasas). Im Ayurveda ist damit sauer gemeint. Es wird als heilsam
und Stimulans bezeichnet, Vāta beruhigend, das Herz st”rkend, (Hṛdaya), appetitanregend und verdauungsfôrdernd
soll allerdings in ßberm”ßigen Mengen Sodbrennen verursachen. Siehe auch Rasa. |
31 |
Amlapitta |
Kāyacikitsā |
Magen-Darm-Erkrankung, bei der das beeintr”chtigte Pitta bitter wird und eine Entzßndung der
Magenschleimh”ute verursacht. Anzeichen sind Appetitverlust, Sodbrennen, Aufstoßen und Schwindelgefßhl. Diese
Erkrankung kann auch als Magenßbers”uerung oder Dyspepsie bezeichnet werden. |
32 |
Aṁgula |
Racanā Śārīra |
Siehe Aṁguli |
33 |
Aṁguli |
Racanā Śārīra |
Eine Art Maß aus dem Altertum, etwa das Gleiche wie ein Fingerbreit. |
34 |
Añjana |
Kāyacikitsā |
Eine der fßnf Augenbehandlungen des Ayurveda, bei der schwarzes Pigment in Form von Pulver oder Salbe in die
Augen gegeben wird. |
35 |
Antaḥ Parimārjana |
Kāyacikitsā |
Dieser Begriff bezieht sich auf interne Ayurveda-Behandlungen. Sie unterteilen sich in zwei Gruppen -
Saṁśodhana (reinigende Therapie) & Saṁśodhana (palliative Therapie). Zur reinigenden Therapie gehôren
Pañcakarma w”hrend palliative Therapien je nach Art der Erkrankung Behandlungen mit Arzneimitteln,
Ern”hrungsvorschriften und eine Anpassung der Lebensweise einschließen. Siehe auch Bāhya Parimārjana. |
36 |
Anu |
Padārtha Vijñāna |
Eine Vorsilbe im Saṁskṛt, die oft im Ayurveda verwendet wird und die nach, fast vôllig oder untergeordnet
bedeutet. |
37 |
Anulomana |
Dravyaguṇa |
Dieser Begriff bedeutet, etwas in die richtige Richtung zu lenken oder bringen. Eine der pharmakologischen
Wirkungen von Ayurveda-Arzneimitteln. Damit sind Heilpflanzen gemeint, die die Ausscheidung von Abfallprodukten
(Mala) ßber die natßrlichen Kôrperôffnungen anregen. Solcherart Heilmittel helfen bei Bl”hungen und leichter
Verstopfung. Sie schließen aromatische und windtreibende Heilkr”uter ein wie Harītaki (Terminalia chebula). |
38 |
Anumāna |
Padārtha Vijñāna |
Eine der im Ayurveda erw”hnten Pramāṇa (wertvolle Wissensquelle), bezieht sich auf Erkenntnisse, die aus
Schlussfolgerungen gewonnenen werden, denen rationales bzw. ausgewogenes Denken (Yukti) zugrunde liegt. Ableiten
des Zustands des Verdauungsfeuers (Jaṭharāgni) von der der F”higkeit eines Individuums, Nahrung zu
verdauen. |
39 |
Anupāna |
Kāyacikitsā |
Flßssige Tr”gersubstanz, die zusammen mit der Medizin oder sofort danach eingenommen wird. Es soll fßr eine
bessere Absorption oder Vertr”glichkeit des Arzneimittels und eine bessere Wirksamkeit sorgen. Die alten
Schriften erw”hnen je nach Erkrankung und Eigenschaften des Hauptmedikaments verschiedene Anupānas. Die
wichtigsten Mittel sind Honig, gekl”rte Butter, Buttermilch und der Saft bestimmter Heilkr”uter. Kann auch als
Getr”nk nach dem Essen genommen werden. |
40 |
Anupaśaya |
Roga Nidāna |
Die vierte Stufe des Ayurveda-Diagnoseprozesses (Pañcanidāna). Bezieht sich auf Ern”hrung, Arzneimittel
oder Kuren, die den Zustand des Patienten verschlechtern. Es ist das Gegenteil von Upaśaya. Anupaśaya, mit dem
verborgene Anzeichen und Symptome festgestellt werden, wird zur Differenzialdiagnose verwendet, um Art und
Schwere der Krankheit genau zu beurteilen. Bei Gelenkrheumatismus (Āmavāta) beispielsweise gilt die Verwendung
von Ôlen (Snehana) als Anupaśaya und fßhrt zu einer Verschlechterung des Zustands, hilft aber bei Arthritis
(Saṁdhivāta) und gilt in diesem Fall als Upaśaya. Siehe auch Upaśaya. |
41 |
Anurasa |
Dravyaguṇa |
Nebengeschmack. Bezeichnet den Geschmack, der zum Schluss bzw. zu Ende des Rasa erscheint. So ist
beispielsweise der saure Geschmack von Buttermilch Rasa und der bittere Beigeschmack, der zum Schluss auftaucht,
ist der 'Anurasa'. Der Nebengeschmack bzw. Anurasa ist im frischen Zustand einer Substanz vorhanden,
verschwindet aber im getrockneten Zustand. Siehe auch Rasa. |
42 |
Anuvāsana Basti |
Kāyacikitsā |
Einer der im Ayurveda erw”hnten Bastis (intrarektale Therapien). Anuvāsana bezieht sich auf ôlige
medizinische Einl”ufe, die mindestens neun Stunden im Kôrper bleiben mßssen, um die gewßnschte Heilwirkung zu
erzielen. Sie n”hren und befeuchten trockene Gewebe und Organe und sind bei Vāta-Erkrankungen wirksam. |
43 |
Apāna |
Śārīrakriyā |
Eine der fßnf Subtypen von Vāta. Dieser Begriff bedeutet wortwôrtlich sich nach unten bewegende Luft.
Nachdem es sich im Dickdarm befindet, dem wichtigsten Vāta-Ort, erh”lt und kontrolliert es alle anderen
Subtypen. Es reguliert die nach unten gerichteten Impulse der Darmentleerung, Blasenentleerung und des
Eisprungs. |
44 |
Apāna Vāyu |
Śārīrakriyā |
Flatulenz. Einer der Dr”nge, die sich nicht unterdrßcken lassen. Dieser Begriff wird insbesondere fßr Wind
verwendet, der durch den unteren Kôrperteil entweicht,den Anus. |
45 |
Aparigraha |
Maulika Siddhānta |
Das fßnfte Yama. Parigraha bedeutet, zu nehmen, zu besitzen oder an sich zu reißen und die Vorsilbe A in
Sanskrit bedeutet nicht, also das Gegenteil. Aprigraha bedeutet deshalb Nicht-Begehren, Nicht-Anh”ufen. Damit
ist der Besitz von Sinnesobjekten gemeint, die fßr ein geistiges Wachstum bedeutungslos sind. |
46 |
Apatarpaṇa |
Kāyacikitsā |
Eine der zwei am h”ufigsten eingesetzten Ayurveda-Behandlungen. Dieser Begriff bezieht sich auf
Abmagerungs-oder Entschlackungstherapien. Sie sollen helfen, Kôrpermasse abzubauen. Schließt eine Reihe von
Di”ten und andere Heilbehandlungen ein, die den Kôrper leichter werden lassen wie Fasten, Kôrperßbungen,
Aufenthalt in der Sonne und die Einnahme von Medikamenten. Es setzt sich aus den sechs gundlegenden
Behandlungsmethoden (Upakrama) zusammen - Laṁghana (Licht), Rukṣaṇa (Trocknen) und Svedava (Schwitzen). Sie
erfßllen alle die gleiche Aufgabe - Leichtigkeit zu produzieren. Siehe auch Saṁtarpaṇa. |
47 |
Apathya |
Padārtha Vijñāna |
Eine der im Ayurveda erw”hnten Pramāṇa (wertvolle Wissensquelle), bezieht sich auf Erkenntnisse, die aus
Schlussfolgerungen gewonnenen werden, denen rationales bzw. ausgewogenes Denken (Yukti) zugrunde liegt. Ableiten
des Zustands des Verdauungsfeuers (Jaṭharāgni) von der der F”higkeit eines Individuums, Nahrung zu
verdauen. |
48 |
Apatya |
Kaumāra Bhṛtya |
Sprôssling, Kind bzw. Nachkomme. |
49 |
Ariṣṭa |
Padārtha Vijñāna | The term signifies unfavourable symptoms that predict death. Ariṣṭa specific to different diseases have been
mentioned. Regarded as clinic discipline in Āyurveda (Ariṣṭa Vijñāna), its knowledge helps the physician to
ascertain the possibility of cure of a disease. See Āsava Ariṣṭa also.' Mit diesem Begriff werden ungßnstige
Symptome bezeichnet, die den Tod vorhersagen. Es werden die fßr verschiedene Krankheiten spezifischen Ariṣṭa
beschrieben. Als einer der klinischen Ayurveda-Fachbereiche (Ariṣṭa Vijñāna) hilft dieses Wissen dem Arzt,
die Chancen fßr eine Heilung zu bestimmen. Siehe auch Āsava Ariṣṭa.' |
50 |
Arka
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Dravyaguṇa |
Sanskritname fßr die Heilpflanze Oscher/Calotropis procera. |
51 |
Arka |
Bhaiṣajya Kalpanā |
A pharmaceutical preparation of volatile drugs. The term refers to distilled or concerntrated aromatic waters
used both in Āyurveda & Unānī medicine. It is prepared by distillation of drugs which have been soaked in
water for at least twenty four hours. Such preparations can be preserved for longer periods of time than
infusions. Ein pharmazeutisches Pr”parat aus leicht flßchtigen Substanzen. Dieser Begriff bezieht sich auf
destillierte oder konzentrierte aromatische Wasser, die von der Ayurveda- und Unani-Medizin verwendet werden.
Sie werden durch die Destillierung von Heilmitteln gewonnen, die mindestens 24 Stunden lang im Wasser weichen
mßssen. Solche Pr”parate sind l”nger haltbar als Aufgßsse/Infusionen. |
52 |
Artha |
Padārtha Vijñāna |
Dieser Begriff bedeutet wôrtlich ßbersetzt so viel wie Bedeutung eines Wortes oder Redewendung bzw. das
Wesentliche eines Gedankens. Ganz spezifisch steht er fßr Ziel, Zweck bzw. Gegenstand, nach dem man strebt, den
man sich wßnscht, den man besitzen môchte, der das Streben eines Menschen nach Sinnesobjekten befriedigt. Damit
ist auch das Schaffen von materiellem Wohlstand gemeint, eines der vier Hauptziele im Leben eines Menschen. |
53 |
Aṣṭāṅga Āyurveda |
Padārtha Vijñāna |
Die acht Zweige des Ayurveda werden als Aṣṭāṅga Ayurveda zusammengefasst. Es handelt sich um Kayacikitsa
(innere Medizin), Kaumara Bhṛtya (Pädiatrie), Bhūta Vidyā (Psychiatrie), Śālākya (Otorhinolaryngologie und
Ophthalmologie), Śalya (Chirurgie), Agada Taṁtra (Toxikologie), Rasāyana (Geriatrie) & Vājīkaraṇa
(Eugenik und Aphrodisiaka). |
54 |
Aṣṭāṅga Hṛdaya |
Saṁhitā |
Eine der drei wichtigsten Abhandlungen der indischen Heilkunde, eine klassische Schrift von Vāgabatta aus
dem siebenten Jahrhundert. Sie gilt als eine geraffte Fassung des Aṣṭāṅga Saṅgraha, die auf Caraka und
Sushruta Samhita basiert. Diese Schrift enth”lt neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Zeit nach den alten
Schriften und ist eine komplette Abhandlung ßber das Ayurveda. |
55 |
Aṣṭavarga |
Dravyaguṇa |
Gruppe mit acht seltenen Heilkr”uterwurzeln, die umstimmend und nutritiv sind. Sie sind gesundheitsfôrdernd
und helfen generell bei Kraftlosigkeit, die durch chronische Erkrankungen wie Schwindsucht verursacht wird. Zu
ihnen gehôren Jīvaka, Ṛṣabhaka, Medā, Mahāmedā, Ṛddhi, Vṛddhi, Kākolī & Kṣīrakākolī. Die
meisten Substanzen dieser Gruppe sind heute nicht mehr erh”ltlich. Fßr sie gibt es Ersatzstoffe (Pratinidhī
Dravya). Sie werden mit warmer Milch und Ghṛta als Adjuvans genommen und sind Bestandteil des beliebten
Avleha-Pr”parats Cyavanaprāśa. |
56 |
Aṣṭavidha Parīkṣā |
Roga Nidāna |
Eine der Methoden des Rogī Parīkṣā. Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser achtfache Untersuchung. Zu ihr
gehôrt die Untersuchung des Nād̂ī (Puls), Mala (Stuhl), Mūtra (Urin), Jihvā (Zunge), Śabda (Stimme),
Sparśa (Haut), Dṛk (Sehvermögen) und Ākṛti (Erscheinung). Sie vermittelt eine Vorstellung vom allgemeinen
Gesundheitszustand des Patienten und der Krankheitsart. Hilft auch den Krankheitsverlauf zu bestimmen. |
57 |
Asthi
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Racanā Śārīra |
Knochengewebe. Eines der sieben Kôrpergewebe (Dhatus), das von Fett (Medā) & Knochenmark (Majjā)
gebildet wird. Es ist das h”rteste Gewebe, das dem menschlichen Kôrper seine Form schenkt, ihn stßtzt und
schßtzt, ganz abgesehen davon, dass es das Knochenmark n”hrt. |
58 |
Auṣadhi
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Kāyacikitsā |
Sanskrit-Begriff fßr Substanzen mit therapeutsichen Eigenschaften. In diesem Zusammenhang wird dieser Begriff
fßr therapeutische Modalit”ten, Heilmittel und Behandlungen benutzt. Er schliesst s”mtliche Heilmethoden ein,
einschliesslich Rituale und Bittgebete/Beschwôrungen, die fôrderlich fßr die Gesundheit sind. Als eine der drei
S”ulen des Ayurveda (Trisūtra), besch”ftigt sich Auṣadhī mit dem Umgang mit Erkrankungen. Siehe auch
Bheṣaja. |
59 |
Avagāhana
|
Kāyacikitsā |
Eine Art nasse Fomentation (Drava Sveda) bei der der betroffene Kôrperteil in ein Gef”ss mit warmen
medizinischen Flßssigkeiten gegeben wird. Mit einem Bad in einer Badewanne vergleichbar. Sie regt den
Blutkreislauf an, beruhigt die Nerven, kr”ftigt die Muskeln und ist schmerzlindernd und hilft gegen
Gelenksteife. Sie wird insbesondere bei Vāta-Erkrankungen eingesetzt, bei H”morrhoiden, Dysurie und anderen
schmerzhaften Erkrankungen. Siehe auch Drava Sveda. |
60 |
Avalambaka Kapha |
Kriyā Śārīra |
Avalambaka ist eine der fßnf Subtypen des Kapha. Es befindet sich in der Herz- und Lungenregion und ist
zust”ndig fßr lebenswichtige Funktionen wie Ern”hrung, Schmierung und Schutz dieser beiden Gewebe. |
61 |
Avaleha
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Bhaiūajya KalpanĒ |
Medicinal preparation meant to be licked or lapped up by the tongue. It has consistency of thick paste and is
prepared by boiling and reducing the strained decoction to desired consistency and adding sugar or jaggery to
it. Easily assimilable, CyavanaprĒša is the most popularly used Avaleha. |
1 |
Bāhya Parimārjana |
Kāyacikitsā |
Externe Reinigungstherapien. Behandlungen mittels externer Reinigungstechniken. Dazu gehôren Ôlungen wie
Abhyaṅga, Schwitzkuren (Svedana) und medizinisches Gurgeln (Gaṇḍūṣa). |
2 |
Bala |
Śārīrakriyā |
Sanskrit-Begriff fßr Kraft. Im Ayurveda sind damit nicht nur Kôrperkr”fte gemeint, sondern auch die
Immunit”t, die wirkt, ohne dass man sie spßrt. Sie wird in die drei Untergruppen unterteilt - natßrliche Kr”fte
(Sahaja Bala), jahreszeitliche Kr”fte (Kālaja Bala) und angeeignete Kr”fte (Yuktikṛta Bala). |
3 |
Balya |
Dravyaguṇa |
Mit diesem Begriff wird all das bezeichnet, was Kr”fte fôrdernd ist. Er bezieht sich auf die
pharmakologischen Eigenschaften eines Heilmittels und wird fßr Kr”ftespender verwendet, die den Kôrper st”rken.
Sie kr”ftigen nicht nur die Muskeln und bauen sie auf, sondern verbessern auch die Immunit”t bzw. die F”higkeit,
Krankheiten Widerstand zu leisten. |
4 |
Baṁdha
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Śalya Taṁtra |
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt Verband, Fessel. Im Ayurveda werden mit diesem Begriff Knoten und Verb”nde
bezeichnet, die einen wichtigen Aspekt der Chirurgie bilden (Śalyataṁtra). Es werden fßnfzehn Arten von
Verb”nden fßr unterschiedliche Kôrperteile und Bereiche beschrieben. |
5 |
Basti |
Racanā Śārīra |
Saṁskṛt-Begriff fßr Blase. Gem”ss Ayurveda eines der lebenswichtigen Organe
(Marma). |
6 |
Basti |
Kāyacikitsā |
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt Harnblase. Basti bezieht sich auf die therapeutische Gabe von Medikamenten ßber
Rektum, Vagina oder Harnröhre. Dieser Namen stammt aus dem Altertum, als man die Blase grosser Tiere wie Ziegen
und Kßhe als Einlaufbeutel verwendete. Es ist der wichtigste Teil der PañacaKarma-Therapie und die beste
Methode zur Heilung und Linderung von Vata-Erkrankungen. Als Teil einer anderen oder auch als selbst”ndige
Therapie besitzt sie verjßngende (gesundheitsfôrdernde) Eigenschaften. |
7 |
Bhānupāka |
Bhaiṣajya Kalpanā |
Bhanu heisst Sonne Sonne und Pāka bedeutet Verarbeitung. Folglich ist mit diesem Begriff die
Weiterverarbeitung von Heilmitteln in der Sonne gemeint. Es handelt sich grunds”tzlich um das Verdunsten der in
Substanzen enthaltenen Feuchtigkeit/Flßssigkeit in der Sonne. Wird insbesondere im Zusammenhang mit der
Herstellung von Loha Bhasma erw”hnt. |
8 |
Bhāvanā
|
Bhaiṣajya Kalpanā |
Das Hinzufßgen von Flßssigkeiten (Dekokte/S”fte) zu medizinischen Pulvern (pflanzlicher oder mineralischer
Herkunft) gefolgt von der Zerreibung der Substanz bis zum Eintrocknen der Flßssigkeit. Die gel”ufigste Methode
zur Herstellung solcher Pr”parate, die die Wirkung des ursprßnglichen Heilmittels verst”rkt. Dieser Prozess wird
gewôhnlich mehrere Male wiederholt so dass das Heilmittel das Wirkprinzip der hinzugefßgten Flßssigkeiten
annimmt. |
9 |
Bhaiṣajya Kalpanā |
Aṣṭāṅga Āyurveda |
Ayurveda-Pharmazeutika. Das Wort 'Bhaishajya' bedeutet Medizin und 'Kalpanā' heisst Form. Dieser
Ayurveda-Zweig besch”ftigt sich mit der pharmazeutischen Herstellung verschiedener Arten von Arzneimitteln in
Form von Sirup, Tabletten oder Pulvern. |
10 |
Bhasma
|
Rasaśāstra |
Dieser Begriff heisst ßbersetzt heilige Asche. Im Ayurveda sind damit alkalihaltige Aschen aus organischen
(pflanzlichen und tierischen) wie auch anorganischen (mineralischen und metallischen) Substanzen gemeint. Dieser
Begriff bezieht sich generell auf die kalzinierte bzw. verbrannte Form von Mineralien und metallischen
Substanzen, die durch die komplizierten Śodhana- und Māraṇa-Prozesse gewonnen werden. In Wasser lôsliche, aus
Pflanzen gewonnene Bhasmas werden als Kṣara bezeichnet. Die Verwendung von Bhasmas ist weit verbreitet, da sie
jederzeit erh”ltlich und ßber l”ngere Zeitr”ume haltbar und bereits in kleinen Dosierungen sehr wirksam sind.
Sie sind alle zum Einnehmen. |
11 |
Bheda |
Roga Nidāna |
Bedeutet ßbersetzt Art, Unterteilung, Vielseitigkeit oder Merkmal und wird vom Ayurveda zur Beschreibung der
Krankheitsart verwendet. Damit wird aber auch die Stufe einer unbehandelten Erkrankung beschrieben; es ist die
sechste Krankheitsstufe, die durch Komplikationen und Verschlechterungen gekennzeichnet ist und zu Chronizit”t
fßhrt. |
12 |
Bhedana |
Dravyaguṇa |
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff durchbrechen oder durchstechen. Er beschreibt eine der
pharmakologischen Wirkungen von Ayurveda-Heilmitteln und wird fßr Abfßhrmittel wie Picrorhiza kurroa verwendet,
die durch das Auseinanderbrechen von hartem Stuhl Stuhlgang herbeifßhren. |
13 |
Bhedana |
Śalya Taṁtra |
Eine der acht chirurgischen Ayurveda-Methoden (Śastra Karma). Damit ist ein Einschnitt zur wirksamen
Drainage oder zum Offenlegen der unteren Hautschichten gemeint. Wird zur Behandlung von eitrigen Erkrankungen
verwendet, fßr die eine Drainage notwendig ist wie z.B. Abszesse (Vidradhi). |
14 |
Bodhaka Kapha |
Kapha Śārīrakriyā |
Bedeutet ßbersetzt so viel wie der Wachrßttelnde oder derjenige, der Wissen katalysiert. Es handelt sich um
einen Subtyp von Kapha, der sich auf der Zunge befindet und fßr den Geschmackssinn zust”ndig ist. |
15 |
Bṛhaṁṇa |
Kāyacikitsā |
Ayurveda-Aufbautherapien. Eine der sechs Vorbehandlungen (Upakrama) zur Kr”ftigung des Kôrpers. Dazu gehôrt
das Einnehmen von bestimmten Heilmitteln oder Nahrungsmitteln, die It Balya (Kr”fte fôrdernd) sind zusammen mit
Heilprogrammen wie Schlaf, B”dern, schonenden Massagen und Einl”ufen mit medizinischen Ôlen (Anuvāsana Basti).
Vorwiegend fßr Vata-Erkrankungen verwendet. L”sst sich auch als Paliativtherapie beschreiben. |
16 |
Bṛhattrayī |
Saṁhitā |
Die drei ”ltesten und wichtigsten Schriften ßber Ayurveda, Caraka Saṁhitā, Suśruta Saṁhitā und
Aṣṭāṅga Hṛdaya werden unter dem Oberbegriff Bṛhattrayī bzw. die drei bedeutendsten Schriften,
zusammengefasst. Sie bilden derzeit die wichtigste Datenbank der Ayurveda-Medizin. Es handelt sich um eine
systematische Erfassung s”mtlichen Ayurveda-Wissens bis zum siebenten Jahrhundert. Jede dieser Arbeiten befasst
sich nicht nur mit den theoretischen und philosophischen Aspekten des Ayurveda, sondern ebenso mit der Diagnose,
Behandlungsmethoden sowie der Zubereitung der zahlreichen Rezepturen. |
17 |
Bhrājaka Pitta |
Śārīrakriyā |
Ein Subtyp von Pitta, der sich in der Haut befindet und Glanz, Teint und Kôrpertemperatur durch
Schweiausscheidung ßber die Schweiss- und Talgdrßsen der Haut reguliert. |
18 |
Bhrama |
Roga Nidāna |
Sanskrit-Begriff fßr Illusion, T”uschung oder falsche Vorstellung. Vom Ayurveda als Geisteskrankheit
eingestuft, sind damit T”uschungen gemeint, wie beispeilsweise, wenn ein Seil fßr eine Schlange gehalten
wird. |
19 |
Bhūtāgni |
Śārīrakriyā |
Die Form von Agni auf molekularer Ebene. Gem”ß der Pañcamahābhūta gibt es davon fßnf Arten. Ihm obliegt
die Aufgabe, das diesbezßgliche Element in den Speisen umzuwandeln und damit den Stoffwechsel zu fôrdern. Kann
auch als Verdauungsenzym bezeichnet werden. |
20 |
Bhūta Vidyā |
Aṣṭāṅga Āyurveda |
Einer der acht Zweige des Ayurveda, der sich mit der Bes”nftigung von D”monen und Geistern mittels Yoga und
frommer Therapien besch”ftigt wie Maṁtra Cikitsā, Prāṇāyama und ŚāntiKarma usw. Nachdem es sich um
psychologische Symptome handelt, die mit rationalen Methoden behandelt werden, kann es auch als
Ayurveda-Psychiatrie der Neuzeit bezeichnet werden. |
21 |
Brahmacarya |
Svasthavṛtta |
Eine der drei S”ulen (Upastambha) einer gesunden Lebensweise und vierter Arm des Yama im Aṣṭāṅga Yoga. Es
schließt nicht nur sexuelle Zurßckhaltung und Enthaltsamkeit ein, sondern auch einen klugen Umgang mit den
Sexualkr”ften. Es ist die erste Āśrama bzw. Instanz eines spirituellen Lebens. |
22 |
Brahma Mūhūrta |
Svasthavṛtta |
Die Stunden unmittelbar vor der Morgend”mmerung. Es handelt sich um die Zeit von etwa 11/2 Stunden bzw.
neunzig Minuten vor Sonnenaufgang. Laut Ayurveda ist es der beste Zeitpunkt zum Aufstehen. Auch die Stunde
Gottes genannt, soll sie die beste Zeit zum Meditieren sein, um sich Wissen um das Wesen Gottes anzueignen und
ewiges Glßck zu finden. |
23 |
Buddhi |
Padārtha Vijñāna |
Sanskrit-Begriff, der auf das Wort 'Buddha' zurßckzufßhren ist, was Wissen bedeutet. Wôrtlich l”sst sich der
Begriff mit Intellekt ßbersetzen. Es handelt sich um die F”higkeit zu lernen, intelligent zu handeln und zu
unterscheiden. Es ist der oberste Entscheidungstr”ger, ein Zustand, der uns bef”higt, zu unterscheiden. |
1. |
Cakra
|
Svasthavṛtta |
Sanskrit-Begriff fßr Rad oder Scheibe. Im Ayurveda werden
damit die sieben Energiezentren des Kôrpers bezeichnet, die zusammen unser Bewusstsein pr”gen. Im physischen
Kôrper entsprechen diese Zentren dem Nervensystem bzw. den Drßsen entlang des Rßckgrates - von den Fßßen bis
hinauf zum Kopf. Es handelt sich um heilige Tore, die den subtilen psychosomatischen Aspekt unseres inneren
Wesens regulieren. Sie werden im Yoga und bei der Meditation genutzt und besitzen Eigenschaften, mit denen
sich innere Ausgeglichenheit und Gesundheit wiederherstellen lassen. |
2. |
Cakṣu
|
Padārtha Vijñāna |
Sanskrit-Synonym fßr Auge, das Sinnesorgan zum Sehen. Da es Sehvermôgen, Licht und Klarheit verkôrpert, wird
es auch Akṣi, Nayana und Netra genannt. |
3. |
Cakṣuṣya |
Dravyaguṇa |
Dieser Begriff bezieht sich auf Heilmittel, die fßr die Augen Rasāyana (vorteilhaft) sind. Der Begriff wird
fßr Heilmittel verwendet, die den Augen Gesundheit und ein langes Leben schenken. |
4. |
Caraka |
Saṁhitā |
Der ursprßngliche Verfasser der Caraka Saṁhitā, der als Vater der Ayurveda-Medizin gilt. |
5. |
Caraka Saṁhitā |
Saṁhitā |
Der ”lteste verbindliche Arbeit ßber das Ayurveda, die heute zur Verfßgung steht. Die ursprßnglich in
Saṁskṛt und Versform verfasste Schrift befasst sich vorwiegend mit der externen und internen Verwendung von
Heilmitteln. Sie erl”utert die Logik und Philosophie, die dem Ayurveda-Heilsystem zugrunde liegt und gilt bis
zum heutigen Tag als die bedeutendste Ayurveda-Arbeit ßber interne Medizin. |
6. |
Catuṣpāda |
Saṁhitā |
Die vier Requisiten einer erfolgreichen ”rztlichen Behandlung. Es sind Bhiṣaka (Arzt), Dravya (Heilmittel,
Krankenkost und andere fßr eine Behandlung notwendigen medizinischen Einrichtungen), Upasthātā (Pflege- oder
Krankenpersonal) & Rogī (Patient). Das sinnvolle und wirksame Zusammenwirken dieser vier therapeutischen
Aspekte ist ausschlaggebend fßr den Erfolg einer Behandlung. |
7. |
Cetanā |
Padārtha Vijñāna |
L”sst sich auf die Wurzel 'Citta' zurßckfßhren, was wahrnehmen und verstehen bedeutet. Mit diesem Begriff ist
das individuelle Bewusstsein bzw. der Intellekt gemeint bzw. das, mit dem wir uns selbst und unsere Umwelt
wahrnehmen. Im Ayurveda gilt das Herz als Hauptsitz des Bewusstseins (Cetanā Sthāna). |
8. |
Chardi |
Roga Nidāna |
Wird vom Ayurveda als Krankheit eingestuft. Dieser Begriff bezieht sich auf Erbrechen, das seine Ursache in
einer Doṣa-Stôrung hat oder durch eine unangenehme Sinneswahrnehmung ausgelôst wird. Tritt insbesondere bei
einer Stôrung des sich nach oben bewegenden Udānavāyu auf. |
9. |
Chedana |
Dravyaguṇa |
Bedeutet ßbersetzt so viel wie wegschneiden. Eine der pharmakologischen Wirkungen von Ayurveda-Heilmitteln,
die sich auf Heilkr”uter bezieht, die die Dosa aus dem Gewebe herauskratzen wie z.B. Marica (Frucht des
schwarzen Pfeffers). |
10. |
Chedana |
Śalya Taṁtra |
Bedeutet operative Entfernung. Eine der acht chirurgischen Eingriffe (Śastra Karma). Eine Methode, bei der
ein Glied teilweise oder vôllig vom Körper getrennt wird. Wird fßr nicht-vereitertes, verh”rtetes und
nekrotisierende Gewebsl”sionen verwendet. |
11. |
Cikitsā |
Kāya Cikitsā |
Abgeleitet von der Wurzel 'Kiṭ Rogāpnayane' bezieht sich auf Maßnahmen zur Heilung von Erkrankungen und
Linderung von Krankheitssymptomen. Es ist ein Synonym fßr Behandlungen bzw. Therapien, die Maßnahmen zur
Beseitigung der Krankheitsursache einschließen. Ayurveda-Behandlungen sind grßndlicher und ganzheitlicher als
die anderer Heilsysteme. Vom Prinzip her lassen sie sich in drei Kategorien unterteilen - Saṁśodhana
(Reinigungstherapien), Saṁśamana (palliative Therapien) und Nidānaparivarjana (Beseitigung der
Krankheitsursache). |
12. |
Citta |
Padārtha Vijñāna |
Unterbewusstsein, wo alle Erinnerungen gespeichert werden, das als Sitz der dreifachen geistigen F”higkeiten
gilt - Buddhī (Intellekt), Mana (Geist/Verstand) und dem Ahaṁkāra (Ich/Selbst). |
13. |
Cūrṇa
|
Bhaiṣajya Kalpanā |
Dieser Begriff steht fßr Pulver. Er bezieht sich auf das feine Pulver eines Heilmittels oder auf eine feine
Heilmittelmischung. Eine weit verbreitete Form von Ayurveda-Heilmitteln, die bei vorschriftsmӧiger Aufbewahrung
eine Haltbarkeitsdauer von einem Jahr haben. |
1. |
Daivavyāpāśraya Cikitsā (Daivī Cikitsā)
|
Kāya Cikitsā |
Eine der drei Hauptbehandlungsmethoden. Fromme Behandlungen werden fßr Leiden verordnet, die durch sßndhafte
Handlungen verursacht wurden und keine kôrperlichen oder geistigen Ursachen haben wie Apasmāra (Epilepsie) und
Unmāda (psychologische Leiden). Zur Behandlung gehôren Beschwôrungen (Maṁtra), das Tragen von bestimmten
Edelsteinen(Maṇi/ Ratana) & Opfer, die das Wohlwollen der Gôtter gewinnen sollen, um diese Leiden zu
heilen. |
2. |
Daśamūla
|
Kāya Cikitsā |
Wird wôrtlich mit zehn Wurzeln ßbersetzt. Es handelt sich um eine altherkômmliche Kombination aus den Wurzeln
zehn starker Heilkr”uter, die zu gleichen Mengen verwendet werden. Diese Mittel haben die mehr oder weniger
gleiche therapeutische Wirkung. Zu dieser Gruppe gehôren die Wurzeln des Aegle marmelos, Gmelina arborea Roxb.,
Oroxylum indicum (Linn.) Venten, clerodendrum multiflorum (Burm.f.) Kuntze Syn.: C. phlomoides Linn. / Premna
integrifolia Linn. / Premna mucronata Roxb., Stereospermum chelonoides (Linn. F.) DC. Syn.: S. suaveolens
(Roxb.) DC., and roots of Desmodium gangeticum (Linn.) DC, Uraria picta (Jacq.) Desv. ex DC., Solanum indicum
Linn., Solanum surattense Burm. und Tribulus terrestris. In alten Schriften als Śothahara Mahākaṣāya
bezeichnet, besitzt diese Gruppe entzßndungshemmende Eigenschaften und wird zur Behandlung von Kāsa
(Bronchitis), Sandhigatavāta (Arthritis), Śirasūla (Kopfschmerzen), Jvra (Fieber), Dhātukṣaya (Schw”che),
Tandra (Benommenheit) und Verdauungsproblemen verwendet. |
3. |
Daśavidha Parīkṣā |
Roga Nidāna |
Zehnfache Ayurveda-Diagnose eines Patienten. Zur zehnfachen Ayurveda-Diagnose gehört die ”rztliche Beurteilung
des Patienten in seiner Gesamtheit, seiner Konstitution (Prakṛti), der Doṣa-Stôrungen (Vikṛti), des
Gewebezustands (Sāra), seines Kôrperbaus (Saṁhanana), seiner generellen Erscheinung und kôrperlichen
Ausgewogenheit(Pramāṇa ), physischen Kraft (Vyāyāma Śakti), Anpassungsf”higkeit (Sātmya), seines
seelischen Gleichgewichts (Sattva), seiner Verdauungsf”higkeit (Āhāra Śakti) und Alterungsrate (Vaya). |
4. |
Dhamanī |
Racanā Śārīra |
Dieser Begriff wird mit Blasrohr zu ßbersetzt und bezieht sich im Ayurveda auf die Gef”ßstrukturen, ßber die
das Vyāna Vāyu s”mtliche Kôrperteile mit N”hrstoffen versorgen. Wenn sich Flßssigkeiten durch diese Hohlorgane
bewegen, kommt es zur Entstehung eines Lautes, der sich wie Blasen anhôrt. Von ihnen gibt es vierundzwanzig, die
alle ihren Ursprung im Nabelbereich haben. |
5. |
Dhanvantarī |
Saṁhitā |
Arzt der Gôtter. Gilt als Vater des Ayurveda und soll eine Inkarnation des Hindugottes Vishnu sein, der, als
die Meere von den Devas und Asuras auf ihrer Suche nach Ambrosium (Verjßngungsnektar/Nektar der Unsterblichkeit)
umgerßhrt wurden, mit dem Topf mit Ambrosium dem Ozen entstieg. |
6. |
Dhātu |
Śārīrakriyā |
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff so viel wie das, was abstßtzt, zusammenh”lt und verbindet. In der
Ayurveda-Physiologie sind mit diesem Begriff die Kôrpergewebe gemeint, die die Stßtzen des Kôrpers bilden. Ïber
sie erh”lt der Kôrper seine N”hrstoffe, sie sind zust”ndig fßr sein Wachstum und seine Anatomie. Sie n”hren
Kôrper wie auch Geist und sind selbst stabil. Von ihnen gibt es insgesamt sieben: Rasa
(Plasma/Gewebeflßssigkeit), Rakta (Blut), Māṁsa (Fleisch), Medā (Fett/Fettgewebe), Asthi (Knochen), Majjā
(Knochenmark) und Śukra (Samen/Sperma). Jedes Dhātu ist Tr”gersubstanz fßr die Bildung neuer Dhātu bzw.
Vorl”ufer eines neuen Dhātu. |
7. |
Dhātu |
Rasaśāstra |
Steht fßr das, was stßtzt, zusammenh”lt und miteinander verbindet. Dieser Begriff bezieht sich auf Metalle,
die von Ayurveda-Pharmazeutika als Heilsubstanzen verwendet werden. |
8. |
Dhātvāgni |
Śārīrakriyā |
Besonders verdauungsfôrdernde Mittel fßr die Kôrpergewebe. Es handelt sich um das jedem Dhātu innewohnende
Feuer, das ihren Metabolismus reguliert und ihre Umwandlung in andere Dhātu bewirkt. Der gesamte Metabolismus
ist von ihnen abh”ngig, wovon wiederum Jaṭharāgni abh”ngig ist. |
9. |
Dhī |
Roga Nidāna |
Sanskrit-Begriff fßr den Erwerb von Wissen. Als einer der Aspekte der Geisteskraft ist damit die F”higkeit
gemeint, zu lernen und sich Wissen anzueignen. Es ”ußert sich im logischen Denken, in der F”higkeit zu lernen
und zu begreifen und ist so etwas wie ein Arbeitsspeicher. Ein Verlust von Dhī zusammen mit den beiden Aspekten
geistiger Kraft bzw. Dhṛti und Smṛti gilt als eine wichtige Krankheitsursache im Ayurveda. Siehe auch Dhṛti,
Smṛti und Prajñāparādha. |
10. |
Dhṛti |
Roga Nidāna |
Sanskrit-Begriff fßr die F”higkeit, Gelerntes zu behalten. Es ist die Weiterverarbeitung des Gelernten im
Geist und Gehirn, was zur Bildung des Ged”chtnisses und Erinnerungen fßhrt, die sp”ter wieder abgerufen werden
kônnen. Es handelt sich um die F”higkeit des Geistes, Wissen fßr sp”tere Referenzen zu speichern. |
11. |
Dhūmapāna |
Kāya Cikitsā/ Śālākya Taṁtra |
Inhalieren von medizinischem Rauch. Diese Therapie wird vorwiegend bei Śālākya Taṁtra-Behandlungen
eingesetzt. Ausgew”hlte Substanzen werden zermahlen, zu Z”pfchen verarbeitet, mit Ghṛta/Ôl geschmiert, in einen
trockenen Zylinder gegeben und angezßndet. Der so gebildete Rauch wird durch die Nase ein- und durch den Mund
ausgeatmet. Diese Methode wird als Nachbehandlung von Vamana und Nasya erw”hnt. |
12. |
Dhūpana |
Kāya Cikitsā |
Sanskrit-Begriff fßr Ausr”ucherung. Zu dieser Behandlungsmethode gehôrt das Verbrennen einer Kombination
pflanzlicher und Heilmittel tierischer oder mineralischer Herkunft an einem dazu vorgesehenem Ort zur Erzeugung
von medizinischem Rauch. Auf diese Art soll die Luft fßr heilende und vorbeugende Zwecke keimfrei gemacht
werden. Sie wird auch zur Behandlung von Wunden und Geschwßren eingesetzt. |
13. |
Dīpana |
Dravyaguṇa |
Eine der pharmakologischen Wirkungen von Ayurveda-Heilmitteln. Damit werden Heilmittel oder natßrliche
Substanzen bezeichnet, die das Verdauungsfeuer anfachen und den Appetit anregen. Diese Heilmittel helfen auf
indirektem Weg bei der Verdauung der Speisen. Zu ihnen gehôren z.B. Ingwer, Pfeffer usw. |
14. |
Dinacaryā |
Svasthavṛtta |
Saṁskṛt-Begriff fßr Alltagsroutine. Dieser Begriff bezieht sich auf einen, wie von den alten Ayurveda-Texten
vorgeschriebenen geregelten Tagesablauf ( Verhalten im Alltag),der eingehalten werden muss, um ein gesundes
Leben zu fßhren, was eines der Ziele des Ayurveda ist. Damit sind die Aktivit”ten einer Person vom Aufstehen bis
zum Einschlafen gemeint. |
15. |
Doṣa |
Śārīrakriyā |
Wortwôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff verderblicher Einfluss bzw.stôrender Faktor. Im Zusammenhang
mit Ayurveda sind damit die Prim”rkr”fte gemeint, die Bioenergien, die alle biologischen Prozesse lebender
Organismen steuern bzw. das psychische und physische Verhalten bestimmen. Es handelt sich um die Kôrpers”fte,
die zu bestimmten Anteilen im Kôrper vorhanden sind und die Konstitution eines Menschen (Prakṛti) bestimmen
Wenn sie sich in einem Zustand des Gleichgewichts befinden, dann sind sie die Pfeiler einer guten Gesundheit.
Allerdings neigen sie dazu, aus dem Gleichgewicht zu geraten und dadurch das Kôrpergewebe negativ zu
beeinflussen, was zum Auftreten von Erkrankungen fßhrt. Sie werden in zwei Arten unterteilt: Śārīrika
(physisch) & Mānasika (geistig). Śārīrika, auch Tridoṣa genannt, schließt Vāta, Pitta & Kapha ein,
w”hrend zu Mānasika Raja & Tama gehôren. |
16. |
Drava |
Dravyaguṇa |
Bedeutet ßbersetzt Flßssigkeit und ist ein Begriff, der sich auf eine der zwanzig, von der
Ayurveda-Pharmakologie identifizierten stofflichen Eigenschaften bezieht, die Trockenheit im Kôrper bek”mpft. |
17. |
Drava Sveda
|
Kāya Cikitsā |
Schwitzen mittels medizinischer Flßssigkeiten. Wird Patienten verordnet, bei denen Vāta-Pitta vorherrschen.
Dazu wird der betroffene Kôrperteil entweder in ein Gef”ß mit warmen medizinischen Flßssigkeiten (Avagāhana)
gegeben oder diese Flßssigkeiten werden ßber die betroffenen Stellen gegossen(Pariṣeka). |
18. |
Dravya |
Kāya Cikitsā |
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt Substanz. Mit diesem Begriff werden in der Ayurveda-Heilkunde Substanzen bzw.
Stoffe bezeichnet, die als Arzneimittel Verwendung finden. Laut Ayurveda gibt es auf der Welt keinen einzigen
Stoff, der nicht irgendwelche heilende Eigenschaften besitzt. Es wird in den alten Schriften als einer der vier
Grunbehandlungen bezeichnet(Catuṣpāda). |
19. |
Dravya |
Padārtha Vijñāna |
Bedeutet ßbersetzt Substanz; mit diesem Begriff werden Substanzen beschrieben, die fßr bestimmte Eigenschaften
(Guṇa) und Wirkungen(Karma) verantwortlich sind. Laut Ayurveda-Philosophie setzt sich das Universum aus neun
unverg”nglichen Substanzen zusammen, Kāraṇa Dravya genannt, zu denen Pañcamahābhūta, Ātmā (Seele), Mana
(Geist/Intellekt), Kāla (Zeit) und Diśā (Raum) gehôren. |
20. |
Dravyaguṇa |
Aṣṭāṅga Āyurveda |
Steht fßr Ayurveda-Pharmakologie und Pharmakognosie. Es ist der Ayurveda-Zweig, der sich mit der Erkennung,
Einordnung sowie den Eigenschaften und Wirkungen von Heilmitteln besch”ftigt, insbesondere pflanzlicher. Diese
Wissenschaft, die sich wie ein roter Faden durch das Aṣṭāṅga Ayurveda zieht, befasst sich mit Heilmitteln,
(Dravya), ihren therapeutischen Besonderheiten und ihrer pharmakologischen Wirkung. |
21. |
Dūṣya |
Śārīrakriyā |
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff verdorbene Grôßen bzw. das, was verunreinigt wurde. Es handelt sich
um Dhātu und Mala, die Nebenprodukte gestôrter Doṣa. Damit sind aus dem Gleichgewicht geratene oder gestôrte
Gewebe gemeint, die als Krankheitsherd des Kôrpers gelten. Gestôrte Doṣa werden auch als Dūṣya bezeichnet. |
22. | Dvandvaja / Dvidoṣaja | Śārīrakriyā |
Zustand, bei dem zwei Doṣa gleichzeitig vorherrschend sind. Es kann auch als ganz besondere Konstitution
eines Menschen (Prakṛti) bezeichnetwerden oder als eine Art von Erkrankung. |
1. |
Eṣaṇā |
Padārtha Vijñāna |
Ïbersetzt bedeutet dieser Begriff nach etwas streben. Im Ayurveda ist damit das Streben nach einer gesunden
Lebensweise gemeint, die druch folgende 3 Dinge charakterisiert ist: Langlebigkeit (Paraloka Eṣaṇā), Aneignen
von Wohlstand, um sich seine weltlichen Begehren zu erfßllen (Dhanaiṣaṇā) und Ruhe/Glßckseligkeit im Jenseits
(Paralokeṣaṇā). |
1. |
Gada |
Roga Nidāna |
Erkrankung oder Leiden. Dieser Begriff bezieht sich auf einen Zustand, der einen Menschen behindert. |
2. |
Gandhaka
|
Rasaśāstra |
Saṁskṛt-Bezeichnung fßr Schwefel, den am h”ufigsten verwendeten mineralischen Bestandteil von
Ayurveda-Pr”paraten. Im Ayurveda gilt er als Sekund”r-Mineral und wird verwendet, um die Toxizit”t von
Quecksilber (Pārada) zu reduzieren und seine Wirksamkeit zu steigern. |
3. |
Gaṇḍūṣa
|
Śālākya/Kāya Cikitsā |
Ayurveda-Mundwasser. Es handelt sich um einen Schritt des Dinacaryā, wobei Flßssigkeiten wie Ôl, Honig, Milch
oder ein Dekokt bewegungslos fßr einen gewissen Zeitraum (3-8 Min.) in der Mundhôhle behalten werden (Mukha
dhāraṇa). Es hilft nicht nur, Z”hne und Zahnfleisch zu kr”ftigen, sondern verfeinert auch die Stimme und die
Empfindsamkeit der Geschmacksknospen. Siehe auch Kaṁvala. |
4. |
Garbha |
Maulika Siddhānta |
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt Mutterleib, innere Kammer, das Innere oder die Mitte einer Sache. |
5. |
Garbha
|
Prasuti Taṁtra |
Bedeutet Fôtus oder Embryo. Die Seele (Ātmā) zusammen mit Jīva (Geist) steigt herab in die Zygote, die sich
aus dem m”nnlichen Sperma und der Eizelle gebildet hat, was wiederum zur Bildung des Embryos fßhrt. Der Embryo
bleibt im Uterus (der Geb”rmutter), wo er sich in neun Monaten zu einem zur Geburt bereiten Fôtus entwickelt. |
6. |
Garbhāśaya
|
Strīroga |
Die achte Āśaya einer Frau, die den Fôtus aufnimmt. Der anatomische Begriff ist Uterus. |
7. |
Ghṛta/ Ghī
|
Kāya Cikitsā |
Saṁskṛt-Begriff fßr gekl”rte Butter, in Hindi Ghee genannt. Dazu wird Butter auf kleiner Flamme erhitzt bis
das Wasser verdunstet ist und sich das Ghee unten am Tiegel abgesetzt hat. Zum Schluss wird alles durch ein Sieb
gegossen. Ghṛta bzw. gekl”rte Butter wird mit Nektar verglichen bzw. Amṛta. Sie wird in reiner wie auch
weiterverarbeiteter Form als pharmazeutisches Pr”parat verwendet, zu dessen Herstellung medizinische
Flßssigkeiten (Kvātha) und Pasten (Kalka) mit reiner Ghīe vermischt und gekocht werden, bis die Flßssigkeit
verdunstet und der Schaum verschwunden ist. |
8. |
Grahaṇī |
Roga Nidāna |
Im Ayurveda ist mit diesem Begriff nicht nur eine anatomische Struktur gemeint, sondern er bezieht sich auch
auf eine Erkrankung, genauer gesagt eine Stôrung in der Verdauung und Nahrungsaufnahme im Dßnndarm. Unter die
Kategorie der Grahaṇī fallen Leiden wie Reizdarm, Sprue usw. |
9. | Racanā Śārīra |
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff Beh”ltnis bzw. etwas, was etwas aufnimmt. Er bezieht sich auf den
Teil des Magen-Darm-Systems (Koṣṭha), zu dem das untere Ende des Magens und der obere Teil des Dickdarms
gehôrt. W”hrend des Verdauungsprozesses wird die Nahrung hier aufgenommen und zurßckbehalten. Er gilt als Sitz
des Pācaka Pitta und Jaṭharāgni. |
|
10. |
Grāhī |
Dravyaguṇa |
Wird wôrtlich mit verbinden ßbersetzt. Dieser Begriff bezieht sich auf die pharmakodynamischen Eigenschaften
von Ayurveda-Pr”paraten. Damit sind pflanzliche Heilmittel bzw. Heilmittel gemeint, die die Absorption von
Darmflßssigkeiten fôrdern. Diese Pr”parate sind appetitanregend und adstringierend und werden bei Darmstôrungen
verwendetwie Reizdarm, nicht-infektiôse Diarrhöe usw. Von der Wirkung her sind diese Mittel Uṣṇa und vom
Geschmack her scharf, wie z.B. Śuṇṭhī (Zingiber Officinale). |
11. |
Graṁthi |
Śalya Taṁtra |
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt Knoten oder komplex. Im Ayurveda wird dieser Begriff fßr einen Tumor, eine
Geschwulst oder einen Knoten verwendet, der sichtbar oder tastbar ist. Dieser Begriff steht im Ayurveda fßr eine
spezifische Krankheitsgruppe, zu der mehrere Arten von Erkrankungen gehôren. |
12. |
Grīṣma |
Svasthavṛtta |
Dieser Begriff steht fßr Sommer, eine der drei Jahreszeiten des Ādāna Kāla. Er kennzeichnet das Ende des
Ādāna Kāla und ist die Zeit zwischen Mitte Mai und Mitte Juli. Laut Ayurveda ist diese Jahreszeit durch einen
Rßckgang des Kapha und Stôrungen des Vāta gekennzeichnet. Siehe auch Ādāna Kāla, Ṛtucaryā. |
13. |
Guḍa
|
Bhaiṣajya Kalpanā |
Dieser Begriff steht fßr Jaggery, indischen Rohrzucker. Es handelt sich um verfestigten Zuckerrohrsaft, der
Bestandteil zahlreicher Ayurveda-Pr”parate ist. Es ist ein Aufbaumittel, fôrdert das Wasserlassen und den
Stuhlgang. Enth”lt auch Vitamine und Minerale. |
14. |
Guṇa |
Padārtha Vijñāna |
Saṁskṛt-Begriff, der sich mit Qualit”t oder Wesenszug ßbersetzen l”sst. Er bezieht sich auf die einer
Substanz innewohnenden Eigenschaften. Das Ayurveda erw”hnt insgesamt einundvierzig Guṇas, von denen es sich bei
zwanzig um physikalisch-pharmakodynamische Eigenschaften von Heilmitteln und Nahrungsmitteln handelt, wie
schwer, kalt, weich u.”. Feinstoffliche Substanzen haben drei grundlegende Merkmale, die als Triguṇa bezeichnet
werden. Es handelt sich um: Sattva (ruhende, lichte Substanz), Raja (inh”rente Energie /Bewegung) und Tama
(tr”ge Substanz/ Widerstand/ Passive Substanz). |
15. |
Gurū |
Dravyaguṇa / Maulika Siddhānta |
Mit diesem Begriff wird ein Mensch bezeichnet, der die Dunkelheit (Rū) vertreibt (Gu). Ein solcher Mensch
gilt als spiritueller Lehrer. Es ist die Anrede fßr einen Vertreter einer philosophischen oder Glaubensrichtung.
In der Ayurveda-Pharmakologie wird dieser Begriff fßr Schwere verwendet, eine der
physikalisch-pharmakodynamischen Eigenschaften eines Heilmittels, das sich aus Erde und Wasser zusammensetzt.
Diese Art Heilmittel soll Befriedigung schenken (Tṛpti) und die Masse einer Substanz (Bṛhaṁṇa) erhôhen wie
beispeilsweise das Heilmittel Māṣa (Phaseolus mungo-Urdbohne). |
16. |
Guṭikā
|
Bhaiṣajya Kalpanā |
Kugel oder Pustel bzw. Ayurveda-Heilmittel in Pillenform. Es handelt sich um eine feste bzw. halbfeste
kugelfôrmige Masse zum Schlucken. Es ist eine etwas stabilere Form von Cūrṇa. Sie werden durch Verfestigen
eines Heilmittel-Dekokts mit oder ohne Untermischen von Heilmittelpulvern hergestellt. Zur anderen Methode
gehört das Bhāvana gewisser Flßssigkeiten, die zu Heilmittelpulvern (Cūrṇa) gegeben werden, die getrocknet
und zu halbfesten Pillen verarbeitet werden. Sie haben den Vorteil, sich bequem aufbewahren zu lassen, sind
leicht einzunehmen und enthalten die exakte Dosis an Heilmitteln. Synonyme fßr diesen Begriff sind Vati,
Vātaka, Modaka usw. |
1. |
Hemanta |
Svasthavṛtta |
Winter. Es ist die Zeit zwischen Mitte November und Mitte Januar. Eine der drei Jahreszeiten des Viṣarga
Kāla (Zeitraum, in dem der Kôrper zu neuen Kr”ften gelangt). |
2. |
Hikka |
Roga Nidāna |
Saṁskṛt-Begriff fßr Schluckauf, der nach dem Hick-Ger”usch benannt wurde, das dabei entsteht. Er gilt in der
modernen Medizin als Krankheitssymptom und wird vom Ayurveda als Erkrankung bezeichnet, deren Ursache eine
Reizung und das Aufsteigen des Vata ist. Unregelmӧige Essgewohnheiten und psychische Belastungen wie Sorgen,
Nervosit”t und „Ärger werden ebenso also Ursache fßr Schluckauf erw”hnt. |
3. |
Hima |
Bhaiṣajya Kalpanā |
Eines der fßnf pharmazeutischen Grundpr”parate, Pañcavidha Kaṣāya Kalpanā genannt. Mit diesem Begriff
werden kalte Aufgßsse bezeichnet fßr die ein Teil einer fein zermahlenen Substanz in sechs Teilen Wasser ßber
Nacht (zwôlf Stunden) eingeweicht wird. Dieses Filtrat wird dann als Hima eingenommen. |
4. |
Hṛdaya |
Racanā Śārīra |
Saṁskṛt-Begriff fßr Herz. 'Hṛ' heißt nehmen und 'Dya' heißt abgeben. Dieser Begriff bezieht sich folglich
auf den physiologischen Aspekt des Herzens, das ein neutrales Organ und der Ort ist, wo der Austausch der
Kôrperflßssigkeiten stattfindet d.h. sauerstoffarmes in sauerstoffreiches Blut umgewandelt wird. Es ist Sitz des
Bewusstseins (Cetanā) und Intellekts (Mana). Im Ayurveda gilt es auch als Sitz der Prāṇa/Lebenskraft und als
Ort, an dem sich die acht wichtigen Ojas befinden. |
5. |
Hṛdya
|
Dravyaguṇa |
Eine der pharmakologisch-dynamischen Eigenschaften von Ayurveda-Pr”paraten. Dieser Begriff bezieht sich auf
Mittel, die das Herz kr”ftigen bzw. Heilmittel, Handlungen oder Rasa, die Herz, Blut und Kreislauf st”rken.
Diese Mittel fôrdern das Wohlbefinden durch eine St”rkung des Herz-Kreislauf-Systems. Die Geschmacksrichtung
sauer (Amla Rasa) gilt im Ayurveda als bestes St”rkungsmittel fßr das Herz. Zu den anderen Hṛdya-Heilkr”utern
gehôren Arjuna (Terminalia arjuna) und Granatapfel. |
1. |
Indriya |
Racanā Śārīra |
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt zu Indra gehôrend. Im Ayurveda bezieht sich dieser Begriff auf die elf Fakult”ten
des Wahrnehmens und Handelns. Fßnf davon sind Sinnesorgane (Jñānendriya) und fßnf Tastorgane (Karmendriya).
Die elfte ist die Psyche (Manaḥ), das Doppelorgan der Wahrnehmung wie auch der Tat (Ubhayendriya). Im Ayurveda
gelten sie als die Komponenten des Āyuḥ. |
1. |
Jāṅgama |
Dravyaguṇa |
L”sst sich auf den Wortstamm 'Gam' zurßckfßhren und heißt so viel wie gehen bzw. sich bewegen. Mit ihm werden
Wesen bezeichnet, die sich selbst bewegen kônnen und insbesondere als Wanderer bezeichnet werden. |
2. |
Jāṅgama |
Dravya Dravyaguṇa |
Aus tierischen Substanzen gewonnene Heilmittel oder Produkte. Sie werden h”ufig in Ayurveda-Pr”paraten
verwendet wie z.B. Milch, Urin. Dung, Blut, Haare und N”gel. Es wird ferner auch die Jahres- und Tageszeit
erw”hnt, zu der diese Produkte eingesammelt werden sollen. Blut, Haare N”gel usw. mßssen von kr”ftigen
Jungtieren stammen. Produkte wie Milch, Urin und Dung sollen nach Verdauung des Futters eingesammelt werden. |
3. |
Jala |
Maulika Siddhānta |
Siehe Āpaḥ. |
4. |
Jalūkā
|
Śalya Cikitsā |
Dieser Begriff bedeutet so viel wie dessen Leben das Wasser ist bzw. einer, der im Wasser lebt. Damit sind
aquatische blutsaugende Wßrmer gemeint wie Blutegel. Sie werden zum Absaugen von schlechtem oder gestôrtem Blut
verwendet und heilen folglich Erkrankungen, die durch schlechtes Blut oder eine Stôrung des Pitta verursacht
wurden. Dazu gehôren Schwellungen, Tumore, Brennen, Jucken usw. Es ist die sanfteste Form von Aderlass
(Raktamokṣaṇa), die verwendet wird, wenn keine Anzeichen von Sirāvedha vorhanden sind. Jalūkāvacāraṇa
wird im Ayurveda als eigenst”ndige Therapie behandelt. |
5. |
Jarā |
Roga Nidāna |
Leitet sich von dem Wortstamm 'Jṛś' ab, was so viel wie alt werden und Reduzierung des Lebensalters
bedeutet. Das Ayurveda verwendet diesen Begriff ganz spezifisch fßr Altern. Es gilt als natßrliches Leiden
(Svabhāvaja Vikāra) und wird mit Verjßngungstherapien wie Rasāyana behandelt. Von der Therapeutik Altindiens
wird Rasāyana auch als Jarā-Cikitsā bezeichnet. |
6. |
Jaṭharāgni |
Kāya Cikitsā |
Eine der dreizehn Arten von Agni in unserem Kôrper und die wichtigste, die im mittleren Kôrperteil angesiedelt
ist. Es handelt sich um das Magenfeuer, das fßr die Verdauung, Absorption und Assimilation der aufgenommenen
Nahrung zust”ndig ist und die Gesundheit erh”lt. Es soll sich im Bereich des Nabels (Nābhi) befinden, zwischen
Magen (Āmāśaya) und Zwôlffingerdarm (Pakvāśaya). Seine Beeintr”chtigung gilt als Hauptursache s”mtlicher
Erkrankungen des Kôrpers (Kāya). Es wird auch Kôrperfeuer (Kāyāgni) oder Verdauungsfeuer (PācakAgni)
genannt. Siehe auch Agni. |
7. |
Jaṭhara |
Racanā Śārīra |
Wôrtlich bedeutet dieser Begriff hart, alt oder gebunden und bezieht sich insbesondere auf den Abdomen, den
Bauch (Āmāśaya). |
8. |
Jīrṇa |
Roga Nidāna |
Dieser Begriff wird mit alt bzw. verbraucht ßbersetzt. In der Ayurveda-Pathologie bezeichnet er Erkrankungen,
die einen chronischen Charakter haben bzw. die Vorsilbe wird zur Bezeichnung langwieriger Krankheiten verwendet.
Sie bezeichnet auch einen Zustand, in dem die Nahrung vôllig verdaut ist. |
9. |
Jīva |
Maulika Siddhānta |
Dieser Begriff leitet sich von 'Jīva' ab, was Leben bedeutet. Er bezieht sich generell auf ein lebendes Wesen
und ist ein Synonym fßr das Wort Ātmā, das in altindischen Aurveda-Schriften zu finden ist. Mit ihm ist die
ewige Lebenskraft gemeint, die dem Kôrper erlaubt, zu funktionieren. Es ist der Kern des Lebens (Jīvana). |
10. |
Jīvana |
Maulika Siddhānta |
Hindi-Wort fßr Leben. Wird im Ayurveda als Āyuḥ bezeichnet. Siehe Āyuḥ. |
11. |
Jīvanīya” |
Dravyaguṇa |
Dieser Begriff wird ßbersetzt mit alles, was fßr das Leben nutzbringend ist (Jīvana). Es handelt sich um
verjßngende Heilpflanzen. Von Caraka als eine der Mahākaṣāya kategorisiert, bezieht er sich auf eine Gruppe
von Heilmitteln, zu denen zusammen mit Jīvantī (Leptidinia reticulata) und Madhuyaṣṭi (Glyccrhizia Glabra)
auch Aṣṭavarga gehôren. |
12. |
Jñānendriya |
Śārīrakriyā |
Der Begriff 'Jñāna' steht fßr Wissen oder Wahrnehmung und 'Indriya' bedeutet Organ oder Wahrnehmungsmittel.
Folglich bezieht sich dieser Begriff auf die Sinnesorgane. Zu den fßnf Wahrnehmungsorganen gehôren Gehôr mit dem
Ohr (Śrotra), Sehvermôgen mit den Augen (Cakṣu), Tastsinn mit der Haut (Tvak), Geruchssinn mit der Nase
(Ghraṇa) und Geschmackssinn mit der Zunge (Rāsanā). |
13. |
Jvara |
Nidāna |
Saṁskṛt-Begriff fßr Fieber. Gilt als bedeutendste und kritischste aller Leiden, da es die einzige Erkrankung
ist, von der jedes Lebewesen befallen wird. Sie zieht den ganzen Kôrper in Mitleidenschaft - die Sinnesorgane
wie auch den Geist. Sie wird als eigenst”ndige Erkrankung wie auch als Symptom anderer Erkrankungen erw”hnt. Im
Ayurveda gilt sie der Kônig aller Erkrankungen. |
1. |
Kāla
|
Maulika Siddhānta |
Dieser Begriff l”sst sich mit Zeit ßbersetzen. Er wird aber auch fßr die Jahreszeiten verwendet. Mit ihm wird
der Zustand einer Person/Erkrankung bezeichnet. Die Zeit gilt als hôchste Grôsse und Bezwinger des Universums
wie auch Yamas - des Todesgottes. |
2. |
Kāla Basti |
Kāya Cikitsā |
Fßnfzehnt”gige Behandlungen einer Basti-Kur mit zehn Anuvāsana und sechs Āsthāpana Basti in einem
Verh”ltnis von 1:6:6:3 mit einem Anuvāsana zu Beginn und drei am Ende und Anuvāsana und Āsthāpana
zwischendurch im Wechsel. Diese Kur beruhigt das gestôrte Vāta. |
3. |
Kāmalā |
Roga Nidāna |
Oberbegriff fßr alle Formen von Gelbsucht, der am h”ufigsten auftretenden Lebererkrankung. Es handelt sich um
eine Pittaja Vikāra, die zu einer gelblichen F”rbung (Hāridra Varṇa) der Haut, Augen, Zunge, Schleimhaut und
des Urins fßhrt. Der modernen Medizin zufolge handelt es sich um eine Lebererkrankung, die zu einer erhôhten
Konzentration von Bilirubin im Blut fßhrt. |
4. |
Kāsa |
Roga Nidāna |
Mit diesem Begriff wird Husten bezeichnet. Als Ursache fßr Husten fßhrt das Ayurveda eine Stôrung der Doṣa an
wie auch externe Verletzungen (Kṣataja) und den Verlust von Kôrpergewebe (Kṣayaja). |
5. |
Kāya |
Maulika Siddhānta |
Saṁskṛt-Begriff fßr Cikitsā, was mit Kôrper ßbersetzt wird. Er bezieht sich auf die Versorgung des Kôrpers
mit Nahrung. Der Kôrper nimmt Nahrung auf, verdaut und absorbiert sie, wandelt sie um und assimiliert sie auf
systematsiche Art. Dieser Begriff schließt den gesamten Stoffwechselprozess ein. Er wird auch fßr Agni
verwendet, das die Grôße ist, die den Stoffwechsel steuert und folglich die Energie fßr alle kôrperlichen
Aktivit”ten liefert. Ein Durcheinandergeraten des Agni ist die Hauptursache fßr Erkrankungen des Kôrpers, die
behandlungsbedßrftig sind. |
6. |
Kāya Cikitsā
|
Aṣṭāṅga Āyurveda |
Ist der wichtigste Zweig des Aṣṭāṅga-Ayurveda. Kāya bedeutet Kôrper oder Agni und Cikitsā heißt
Behandlung. Dieser Begriff ist ein Sammelbegriff fßr den Ayurveda-Zweig, der sich mit der Behandlung von
Erkrankungen befasst, die den ganzen Kôrper betreffen und die ihre Ursache meist in einer Stôrung des Agni haben
wie Jvara (Fieber), Kuṣṭha (Hautkrankheiten) u.a. Zu diesem Zweig gehôren alle Bereiche der
Allgemeinmedizin. |
7. |
Kāya Kalpa |
Kāya Cikitsā |
Kāya' bedeutet Kôrper und 'Kalpa' bedeutet Transformation. Dieser Sammelbegriff bezieht sich auf alle
ßberlieferten Verjßngungstherapien, die zu radikalen Ver”nderungen im Leben und der Gesundheit fßhren und von
der Heilung leichter Leiden bis zum Verschwinden von Alterserscheinungen reichen wie Falten und Verlust der
Vitalit”t/Lebensfreude usw. Es handelt sich grunds”tzlich um Therapien, die den Alterungsprozess einhalten. Sie
wurden erstmals fßr den achtzigj”hrigen Weisen Cyavana Ṛṣi verwendet, der sich in einen dreißigj”hrigen jungen
Mann verwandelt haben soll. Zu dieser Behandlung gehôren strenge Regeln fßr die Tagesroutine und Ern”hrung, die
eingehalten werden mßssen, wenn das gewßnschte Ergebnis erzielt werden soll. |
8. |
Kajjlī |
Rasaśāstra |
Pulver/Amalgam, so fein wie Augensalbe, das durch das wiederholte Zerreiben von aufbereitetem Quecksilber
(Pārada) und aufbereitetem Schwefel (Gandhaka) gewonnen wird. Es ist das primitivste Pr”parat der
Ayurveda-Heilkunst, dass ziemlich unbedenklich ist und eine ideale Basis fßr die meisten der Rasa-Pr”parate
bildet. Es hilft, die heilenden Eigenschaften anderer Substanzen zu verst”rken und bewirkt, dass sie leichter
vom Kôrpergewebe aufgenommen werden kônnen. |
9. |
Kala |
Maulika Siddhānta |
Mit diesem Begriff ist ein winziger Teilchen gemeint, ein Bruchteil oder ein Aspekt. Er wird meist fßr eine
Mondphase verwendet oder eine kleine Zeiteinheit. Im Ayurveda ist damit ein winziges, membranartiges
anatomisches Gebilde gemeint, das die wichtigsten Kôrpergewebe (Dhātu) von dem sie umgebenden Kôrper trennt
(Āśaya). Der Ayurveda-Anatomie zufolge gibt es davon fßnf (Racanā Śārīra). |
10. |
Kalka
|
Maulika Siddhānta |
Eines der fßnf grundlegenden Pr”parate (Pañcavidha Kaṣāya Kalpanā), die durch das Einweichen frischer oder
getrockneter Heilpflanzenteile und ihr anschließendes Zerstoßen zu einer feuchten Paste hergestellt werden. Die
zerstoßenen Pflazenteile werden verabreicht, ohne die S”fte auszupressen. Es wird fßr Heilmittel verwendet,
deren Bestandteile in festem wie auch flßssigem Zustand wirksam sind. Es wird zur Herstellung medizinischer
Ghṛta und Ôle verwendet. Seine Potenz ist geringer als der ausgepresste Saft (Svarasa). |
11. |
Kalpa |
Kāyacikitsā/ Bhaiṣajya Kalpanā |
The word is derived from the Saṁskṛta word 'Kalpanā' which means to think or to imagine. In Ayurveda, the
term refers to a drug or its preparation; or treatment regimes that have been formulated and have the power
eradicate a disease and to transform or bring radical changes in health and life. In treatments administered in
Kalpa form, the dosage is increased and decreased gradually in a definite pattern for a specific period of time
to achieve desired results. Generally, Parpaṭī preparations like Vijaya Parpaṭī are administered in this way
for the treatment of Grahaṇī (irritable bowel syndrome). It is mentioned that Āmalakī (Emblica officinalis),
Bhallātaka (Semecarpus anacardium) and Pipallī (Piper longum) when taken in Kalpa form act as Rasāyana; i.e.
immuno potentiators, anti ageing and anti oxidant agents. |
12. |
Kaṁvala |
Svasthavṛtta |
Eine Form von ayurvedischer Mundspßlung, bei der ein pflanzliches Dekokt/Ôl/gekl”rte Butter fßr einen
bestimmten Zeitraum im Mund behalten wird. Es hat eine reinigende wie auch kr”ftigende Wirkung auf Z”hne und
Zahnfleisch. Siehe auch Gaṇḍūṣa. |
13. |
Kapha |
Śārīrakriyā |
Ka'steht fßr Wasser und 'Pha' bezieht sich auf den biologischen Evolutionsprozess, weshalb dieser Begriff
ßbersetzt wird mit 'Lebensflßssigkeit.' Es ist eines der drei Doṣas. Śleṣma ist ein anderes Wort fßr Kapha
und bedeutet Zusammenhalt. Es ist verantwortlich fßr den Zusammenhalt der Kôrperstrukturen und ihre Stabilit”t.
Es ist das stabilste der drei Doṣa, ein Kraftquell, st”rkt die natßrlichen Abwehrkr”fte bzw. schenkt Immunit”t.
Es unterteilt sich in die fßnf Subtypen Śleṣaka, Tarpaka, Bodhaka, Kledaka und Avalambaka. |
14. |
Karma
|
Maulika Siddhānta |
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff Handlung bzw. Tat. Im Ayurveda hat er mehrere Bedeutungen. So
bezieht er sich auf Handlungen in der Vergangenheit als auch solche der Gegenwart. Im vorherigen Leben begangene
Taten sollen ihre Auswirkungen im jetzigen Dasein/Geburt (Daiva Karma) haben. Solche Taten werden in alten
Schriften auch als die Ursache zahlreicher Krankheiten erw”hnt wie Kuṣṭha (Lepra), Apasmāra (Epilepsie)
u.”. |
15. |
Karma |
Dravyaguṇa/Kāya Cikitsā |
Dieser Begriff bezieht sich auf Heilmittelwirkungen und Behandlungsmethoden in unterschiedlichen
Zusammenh”ngen. Die Wirkung eines spezifischen Heilmittels auf den Kôrper wird als Dravya Karma bezeichnet,
w”hrend Behandlungsmethoden zum Beruhigen der gestôrten Doṣa wie Vamana (Erbrechen/Emesis), Virecana
(Purgation/Abf3ßhren) als Karma (PañacaKarma) bezeichnet werden. |
16. |
Karma Basti |
Kāya Cikitsā |
Eine dreißigt”gige Basti-Behandlung, zu der achtzehn Anuvāsana und zwôlf Āsthāpana Basti gehôren in einem
Verh”ltnis von 1:12:12:5, mit einem Anuvāsana zu Beginn und fßnf zu Ende der Behandlung und sich zwischendruch
abwechselnden Anuvāsana und Isthāpana. Sie hilft das Gleichgewicht des gestôrten Vāta wiederherzustellen. |
17. |
Karmendriya |
Maulika Siddhānta |
Organe/arbeitende Sinne. Davon gibt es fßnf: Hasta (H”nde zum Greifen), Pāda (Fßße zum Fortbewegen), Mukha
(Mund zum Sprechen), Guda (Anus zur Ausscheidung) und Upastha (Fortpflanzungsorgane zur Zeugung von Nachkommen).
Siehe auch Indriya. |
18. |
Kaṣāya |
Maulika Siddhānta |
Saṁskṛt-Begriff fßr die Geschmacksrichtung adstringierend/zusammenziehend. Es ist ein kßhlender Geschmack,
der die Sekretion reduziert, insbesondere die Speichelbildung. Sie hat eine blutstillende Wirkung und
beschleunigt den Heilungsprozess. Sie setzt sich aus den Elementen Vāyu und Pṛthvī zusammen, beruhigt Kapha
und Pitta und steigert Vāta. Ïberm”ßiger Verzehr/Genuss fßhrt zu Trockenheit und Durst. Siehe auch Rasa. |
19. |
Kaṣāya
|
Rasaśāstra |
Dieser Begriff hat zwei Bedeutungen: Zerstôrung der ursprßnglichen Form/Gestalt eines Dravya bei der
Herstellung medizinischer Pr”parate und Beseitigung oder Zerstôrung einer Krankheit. Dieser Begriff bezieht sich
folglich spezifisch auf Heilpflanzen/Minerale, die vom Ayurveda als Heilmittel verwendet werden. Siehe auch
Kaṣāya Kalpanā. |
20. |
Kaṣāya Kalpanā |
Bhaiṣajya Kalpanā |
Kaṣāya' bezieht sich auf von der Ayurveda verwendete Pharmazeutika, w”hrend 'Kalpanā' Form bedeutet. Mit
diesem Begriff ist folglich die Verarbeitung von Heilmitteln zu Formen gemeint, in denen sie leicht eingenommen
oder verabreicht werden kônnen. Es wurden fßnf grundlegende Rezepturen als Ausgangspr”parate fßr andere
Heilmittel (Pañcavidha Kaṣāya Kalpanā) erw”hnt. Diese fßnf Rasa werden mit Ausnahme von Lavaṇa als Quell
der Kaṣāya Kalpanā bezeichnet wie svarasa, kalka, kvatha, hima und phanta . |
21. |
Kaṭhina |
Dravyaguṇa |
Bedeutet ßbersetzt schwierig und bezeichnet eine der zwanzig physikalisch-pharmakologischen Eigenschaften der
im Ayurveda erw”hnten Heilmittel. Dieser Begriff bezieht sich auf die H”rte eines Heilmittels. Substanzen mit
harten Eigenschaften sind schwierig zu Heilmitteln zu verarbeiten. Diese Substanzen st”rken den Kôrper und
verleihen ihm Widerstandskraft. |
22. |
Kaṭi Bast
|
Kāya Cikitsā |
Der Begriff Basti bezieht sich auf Behandlungen mittels medizinischer Einl”ufe. 'Kaṭi Basti' allerdings ist
eine Form von externer Basti, die in den alten Schriften als Therapeutika erw”hnt werden. Es handelt sich um
eine Rßckenbehandlung im Lendenwirbelbereich, bei der dieser Bereich mit medizinischen Ôlen eingerieben wird.
Der betroffene Bereich wird mit einer Paste aus schwarzen Linsen (Ud̂ada Dāla) abgegrenzt. Danach wird warmes
medizinisches Ôl hineingegossen, das eine bestimmte Zeit lang darauf bleibt. Diese Methode ist wirksam bei
Schmerzen im Ledenwirbelbereich, bei Spondolytis ankylosans, Bandscheibenvorfall und Ischias. Sie hilft gegen
Muskelkr”mpfe und Steifheit der Lendenwirbel und kr”ftigt das Knochengewebe jenes Bereichs. |
23. |
Kaṭu |
Kāya Cikitsā |
Saṁskṛt-Begriff fßr die Geschmacksrichtung herb. Es bezieht sich auf den herben Geschmack der in scharfen
Gewßrzen zu finden ist, der den Appetit anregt und bei der Nahrungsaufnahme hilft. Diese Geschmacksrichtung hat
lockernde und belebende Eigeschaften. Sie setzt sich aus den Elementen Vāyu und Agni zusammen, sie erhôht Vāta
& Pitta und reduziert Kapha. Ein ßberm”ßiger Genuss von Rasa verursacht ein brennendes Gefßhl. Siehe auch
Rasa. |
24. |
Kaumāra Bhṛtya
|
Aṣṭāṅga Āyurveda |
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt das Kumāra (Kind) umsorgen. Es handelt sich um einen der acht Hauptzweige des
Ayurveda. Dieser Begriff beinhaltet wesentlich mehr, als aus ihm hervorgeht. Es ist der Zweig, der sich mit der
Entwicklung des Kumara besch”ftigt, vom frßhkindlichen Stadium bis zu dem Zeitpunkt, wenn das Kind beginnt,
feste Nahrung zu sich nehmen; dem Vorteil guter Milch und des Stillens und damit verbundener Probleme; Baby-und
Kinderkrankheiten & diesbezßgliche Behandlungsmôglichkeiten. Es schließt die Sorge um das Baby w”hrend der
Schwangerschaft und nach der Geburt ein, wie auch Regeln fßr die Frau vor und w”hrend der Schwangerschaft. Zu
diesem Zweig gehôren deshalb die Fachbereiche Gyn”kologie & Geburtshilfe wie auch P”diatrie. |
25. |
Keśya |
Dravyaguṇa |
Bedeutet Haar, weshalb sich dieser Begriff auf alles bezieht, was gut fßr das Haar ist. Damit sind Heilkr”uter
und Substanzen gemeint, die Haar und Haarwurzeln kr”ftigen wie z.B. Madhuyaṣṭi (Glycyrrhiza glabra Linn.),
Āmalakī (Phyllanthus emblica Linn.) und Bhṛṅgarāja(Eclipta prostrata (Linn.). |
26. |
Khara |
Dravyaguṇa |
Eine der zwanzig physikalisch-pharmakologischen Eigenschaften der in der Ayurveda-Pharmazeutik erw”hnten
Heilmittel. Er bezieht sich auf die Rauheit oder Grobheit einer Substanz. Solche Pr”parate sind als
Abschabmittel (Lekhana) effektiv. |
27. |
Kiṭṭa |
Śārīrakriyā |
Mit diesem Begriff sind die Abfallprodukte der Verdauung und des Stoffwechsels gemeint. Er bezieht sich
insbesondere auf die Abfallprodukte der Kôrpergewebe (Dhātu) außer der drei Mala Stuhl, Urin usw.
Gallenflßssigkeit ist beispielsweise das Abfallprodukt (Kiṭṭa) von Rakta. Zu den anderen Beispielen fßr
Kiṭṭa gehôren Haar, N”gel, Abfallprodukte der Nase, Augen und Ohren. |
28. |
Kledaka Kapha |
Śārīrakriyā |
Eine der fßnf Subtypen von Kapha, das sich im Bauch befindet, wo es gemeinsam mit SamānaVāyu und Pācaka
Pitta bei der Verdauung der Speisen hilft. Es hat die wichtige Aufgabe, die aufgenommene Nahrung zu erweichen
und zu verflßssigen, um so die Verdauung zu erleichtern. Es n”hrt auch die anderen vier Subtypen durch seine
feuchten Eigenschaften. Seine Stôrung manifestiert sich in der irregul”ren Abscheidung von Magens”ften, was zu
Verdauungsstôrungen, Appetitverlust usw. fßhrt. |
29. |
Koṣṭha |
Śārīrakriyā |
Mit diesem Begriff ist der Magen-Darm-Trakt gemeint, insbesondere der Darmzustand des Patienten. Eine
Untersuchung des Koṣṭha ist notwendig, um die St”rke des zu verschreibenden Heilmittels zu bestimmen,
insbesondere fßr Virecana. Je nachdem, welche Doṣa vorherrschend sind, werden drei Arten erw”hnt. Mṛdu
Koṣṭha (weicher Stuhlgang) ist auf das Vorherrschen von Pitta zurßckzufßhren. Heiße Milch, Ghṛta oder
Zuckerrohr bewirken eine Purgation. Madhyama Koṣṭha (mittlerer Stuhlgang) ist ein Zeichen fßr vorherrschendes
Kapha, wobei milde Abfßhrmittel wie Triphalā und Isabgol den Stuhlgang anregen, w”hrend Krūra Koṣṭha (harter
Stuhlgang) ein Zeichen fßr vorherrschendes Vāta ist, wobei zum Herbeifßhren von Stuhlgang starke Abfßhrmittel
benôtigt werden. |
30. |
Koṣṭhāgni |
Śārīrakriyā |
Siehe Jaṭharāgni. |
31. |
Kṛmi |
Roga Nidāna |
Saṁskṛt-Begriff fßr Wßrmer und schließt den Befall durch Parasiten, Bakterien, Pilze und Hefe ein. Dazu
gehôren externe (Bāhya) wie auch interne (Ābhyāntara) Parasiten. Davon gibt es insgesamt zwanzig, die weiter
unterteilt wurden in Kaphaja, Purīṣaja und Raktaja. Raktaja Kṛmi kann mit Bakterien verglichen werden. |
32. |
Kriyākāla |
Roga Nidāna |
Kriya bedeutet Handeln und Kāla bedeutet Zeit. Folglich ist mit diesem Begriff der Zeitpunkt rechtzeitigen
Eingreifens/gßnstige Gelegenheit gemeint. Dieses Konzept bezieht sich auf die Art und Weise und die Stadien des
Krankheitsverlaufs. Eine Erkrankung wird im Ayurveda in sechs Stadien unterteilt. Der Krankheitsverlauf beginnt
mit einer Anh”ufung der an ihren diesbezßglichen Orten aus dem Gleichgewicht geratenen Doṣa, wodurch es zum
Auftreten spezifischer klinischer Manifestationen und Symptome kommt. Bei den sechs Stadien handelt es sich um
bestimmte Zeitr”ume, in denen die Doṣa aktiv sind. In jedem Stadium besteht die Môglichkeit, die
Weiterverbreitung der Krankheit einzuhalten und sie rßckg”ngig zu machen. Bei den ersten drei Stadien bzw.
Sañcaya, Prakopa und Prasara handelt es sich um subklinische Stadien, w”hrend es sich die anderen drei bzw.
Sthānasaṁśraya, Vyakti und Bheda um die klinischen Stadien der Pathogenese handelt. Kriyākāla-Kenntnisse
sind fßr einen Arzt unerl”sslich, um rechtzeitg eine Diagnose stellen zu kônnen, den Krankheitsverlauf
beurteilen und rechtzeitig vorbeugende und heilende Maßnahmen ergreifen zu kônnen. |
33. |
Kṣāra |
Dravyaguṇa |
Es ist der Saṁskṛt-Begriff fßr alkalische Substanzen. Sie sind leicht, warm, ”tzend und besitzen
feuchtgkeitsspendende Eigenschaften. Sie werden generell zur Kauterisation verwendet und bilden eine separate
Gruppe von Therapeutika. Vom Ayurveda werden Kṣāra pflanzlicher und mineralischer Herkunft verwendet wie
Yavakṣāra (aus der Asche von Gersten”hren chemisch gewonnenes Kaliumkarbonat) und Ṭaṅkaṇa (Borax). Es wird
fßr externe wie interne Anwendungen verschrieben. |
34. |
Kṣāra Karma |
Śalya |
Mit diesem Begriff ist die externe (Pratisāraṇīya) wie auch interne (Pānīya) Verabreichung von Kṣāra
(”tzenden und alkalischen Pr”paraten) gemeint. Es handelt sich im Ayurveda um eine chirurgische Unterdisziplin.
Sie ist wirksamer als der Einsatz chirurgischer Instrumente, da sie nicht nur zum Ausmerzen (Chedana),
Einschneiden (Bhedana) und Ausschaben (Lekhana) eingesetzt werden kann, sondern weil sie auch einer Stôrung der
drei Doṣa entgegenwirkt. Sie besitzt die gleichen Wirkungen wie eine Vielzahl von Heilmitteln. Mittels Kṣāra
Karma wird abgestorbens Gewebe entfernt und die Gewebeerneuerung gefôrdert. Extern werden mit dieser Methode
Hautkrankheiten, H”morrhoiden und Fisteln behandelt, w”hrend sie intern als Verdauungs- und Abfßhrmittel
eingesetzt wird und mit ihr Darmverschluss, Lebervergrôßerungen, Milz und Blasensteine behandelt werden. |
35. |
Kṣāra Sūtra
|
Śalya |
Eine ambulante und unbedenkliche Alternative zur Behandlung von Beschwerden wie Fisteln (Bhagandara) und
H”morrhoiden (Arśa) bietet. Dazu wird ein mit einer medizinischen Paste aus Gelbwurzpulver (Haridrā Cūrṇa)
und der Milch der Euphorbia nerifolia (Snuhī Kṣīra) behandelter Faden verwendet. Dieser Faden hilft, das
erkrankte Gewebe auszumerzen und Krampfadern zu heilen. |
36. |
Kṣaya |
Roga Nidāna |
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff Verlust/Rßckgang/Atrophie. Dieser Begriff, der das Gegenteil von
Vṛddhi ist, bezieht sich auf den Verlust und Schwund von Kôrpergewebe. In den alten Ayurveda-Schriften werden
die Anzeichen und Symptome von VṛdDhī und Kshya der Doṣa & Dhātu ausfßhrlich beschrieben. Dieser Begriff
bezieht sich im Ayurveda insbesondere auf Tuberkulose, eine Krankheit, die durch Auszehrung und den Schwund von
Kôrpergewebe charakterisiert ist. Siehe auch Rājayakṣmā. |
37. |
Kṣaudra
|
Dravyaguṇa |
Eine der acht Honigarten (Madhu), die nach ihrer Herkunft klassifiziert werden bzw. nach der Bienenart und
ihrer Farbe. Es ist ein Produkt der braunfarbenen Honigbiene (Apies florae). In den alten Schriften wird es
unter dem Begriff Kṣaudra Meha gefßhrt und ganz spezifisch bei der Behandlung von Diabetes erw”hnt. Die anderen
Madhu-Arten sind: Mākṣika, Bhrāmara, Pautika, Chatraka, Irghya, Audālaka, Dāla. |
38. |
Kṣīra
|
Dravyaguṇa |
Saṁskṛt-Begriff fßr Milch. Es wird Milch von acht Tierarten erw”hnt, die zur Herstellung von
Ayurveda-Pr”paraten verwendet und unter dem Oberbegriff Ashta Kṣīra zusammengefasst wird. Es sind: Kuh,
Bßffel, Ziege, Schaf, Elefant. Pferd, Kamel und die Frau. Milch ist Hauptbestandteil zahlreicher therapeutischer
Verfahren, die an ihren Namen zu erkennen sind wie Kṣīra Basti, Kṣīra Dhārā usw. Dieser Begriff wird auch
fßr den Milchsaft medizinsicher Pflanzen verwendet. |
39. |
Kṣīra Pāka |
Bhaiṣajya Kalpanā |
Pharmazeutika, bei denen es sich um medizinische Milch handelt und die zubereitet werden, indem ein Teil des
verschriebenen Heilmittels in acht Teilen Milch und zweiunddreissig Teilen Wasser gekocht wird, bis das Wasser
eingekocht ist und nur noch die Milch zurßckbleibt. Eine solche Zubereitung beseitigt unerwßnschte
Nebenwirkungen des Pr”parats wie z.B. bei Arjuna (Terminalia arjuna), das bei Herzerkrankungen verschrieben wird
und das trocken ist, wohingegen Arjuna Kṣīrapāka weniger trocken als das unbehandelte Heilmittel ist. |
40. | Kṣudra | Roga Nidāna |
Dieser Begriff wird mit klein ßbersetzt. Er bezieht sich auf eine Gruppe von Krankheiten, die in den alten
Schriften erw”hntwerden und deren Symptome nur schwer zu erkennen sind und deren Pathologie nur unklar definier
ist. Diese Art von Erkrankungen wurden unter dem Begriff Kṣudra Roga zusammengefasst. Zu ihnen gehôren z.B.
Aruṁṣikā (Schuppen), Cippa (Nagelbettentzßndung). |
41. |
Kuṣṭha |
Roga Nidāna |
Dieser Begriff wird mit Gewebesch”den ßbersetzt. Es ist ein Sammelbegriff fßr Hautkrankheiten insbesondere
Lepra, eine Krankheit, die entstellt, die Haut verf”rbt und Schande ßber den Erkrankten bringt. Sie zerstôrt das
Gewebe und kann sogar zum Verlust von Gliedmaßen fßhren. |
42. |
Kuṭīprāveśika |
Kāya Cikitsā |
Eine Art von Verjßngungstherapie, wozu der Patient in eine ganz speziell dazu gebaute Unterkunft eingewiesen
wird. Es werden bestimmte Rasāyana-Pr”parate erw”hnt, die im Rahmen dieser Behandlung verabreicht werden. |
43. |
Kvātha |
Bhaiṣajya Kalpanā |
Mit diesem Begriff ist ein Dekokt gemeint, eines der fßnf Grundpr”parate. (Pañcavidha Kaṣāya Kalpanā).
Dazu wird ein Teil des oder der ausgew”hlten Heilmittel bei m”ßiger Hitzezufuhr (Madhyamāgni) in einem offenen
Gefӧ mit vier, acht oder sechzehn Teilen Wasser (wie vorgeschrieben) gekocht, bis nur noch ein Viertel des
Wassers ßbrig ist. Danach wird das Dekokt durch ein Stßck Stoff gegossen. Die Substanzen werden zuvor zu einem
groben Pulver zerrieben und ßber Nacht in Wasser eingeweicht.Die Wassermenge richtet sich nach den
physikalischen Eigenschaften der Heilmittelbestandteile bzw. ob sie weich, mittelhart oder hart sind. Es kann so
verabreicht werden oder zur Herstellung von Sekund”r- Heilmitteln wie Avaleha, Ghṛta, Taila u.”. verwendet
werden. |
1. |
Laghu |
Dravyaguṇa |
Dieser Begriff bedeutet so viel wie Leichtigkeit, eine der zwanzig von der Ayurveda-Pharmakologie erw”hnten
physikalisch-pharmakologischen Heilmittel-Eigenschaften. Es handelt sich um die Eigenschaft von Ākāśa.
Heilmittel mit dieser Eigenschaft regen das Verdauungsfeuer an, sind leicht verdaulich, regen den Stoffwechsel
der Kôrpergewebe an und spenden Kraft und Energie. |
2. |
Laghutrayī |
Saṁhitā |
Die drei kurzen und leicht verst”ndlichen alten Schriften Mādhava Nidāna, Bhāvaprakāśa Saṁhitā und
Śārṅgadhara Saṁhitā werden unter dem Begriff Laghutrayī zusammengefasst. Diese Schriften sind fßr das
Ayurveda von maßgeblicher Bedeutung und enthalten wichtige Erkenntnisse ßber Krankheitsdiagnose, pflanzliche und
mineralische Heilsubstanzne und die Herstellung zahlreicher Pr”parate in Form von Pulvern, Tabletten, Dekokten
und Konzentraten. |
3. |
Lakṣaṇa |
Roga Nidāna |
Dieser Begriff bezieht sich in der Ayurveda-Pathologie ganz spezifisch auf die Krankheitsmerkmale. Fßr die
Diagnose einer Krankheit gelten Merkmale wie auch Symptome als Indikatoren. Die Symptome sind die subjektiven
Indikatoren, die vom Patienten angegeben werden, w”hrend mit Anzeichen die vom Arzt bei der Untersuchung des
Patienten festgestellten werden, kôrperlichen Ver”nderungen gemeint sind. Der Begriff 'Lakṣaṇa' bezieht sich
ganz spezifisch auf die Symptome. |
4. |
Laṅghana |
Kāya Cikitsā |
Fasten, Therapien zum Abnehmen und zur Reduzierung der Kôrpermasse. Eine der sechs im Ayurveda erw”hnten
Vorbehandlungen (Upakrama). Er bezieht sich auf Techniken und Verfahren, die reduzieren, eleminieren, beruhigen
und reinigen. Diese Behandlungen bauen Kôrpermasse ab. Zu ihnen gehôren vier eliminierende (Saṁśodhana)
Verfahren, Vamana, Virecana, Nirūha Basti und Nasya genannt; der Verzehr von leichter Kost (Laghu Bhojana);
Verabreichung von verdauungsfôrdernden Mitteln (Pācana); Fasten (Upavāsa); Kôrperßbungen (Vyāyāma); der
Aufenthalt in der Sonne und an der frischen Luft (Māruta & Ātapa); Durstkontrolle (Tṛṣṇā). Es ist eine
Behandlung, die fßr Āma verschrieben wird. Siehe auch Bṛhaṁṇa und Apatarpaṇa. |
5. |
Lasikā |
Racanā Śārīra |
Kôrperflßssigkeit, die sich zwischen der Haut (Tvak) und dem Muskelgewebe (Māṁsa) befindet. Mit diesem
Begriff sind talgartige Ausscheidungen gemeint. Sie wird als Sitz des Pitta beschrieben und ist der Faktor
(Dūṣya), der bei zahlreichen Erkrankungen gestôrt ist, wie z.B. Prameha (Blasenleiden/Polyurie) und
Kuṣṭha. |
6. |
Lauha |
Rasaśāstra |
Begriff, der generell fßr Metalle oder pharmazeutische Pr”parate verwendet wird, die Loha Bhasma als
Hauptbestandteil enthalten wie z.B. Saptamṛta Lauha. |
7. |
Lavaṇa |
Dravyaguṇa |
Saṁskṛt-Begriff fßr salzig. Diese Geschmacksrtichtung ist von ihrer Beschaffenheit her leicht erw”rmend und
hydrophil, appetitanregend, verdauungsfôrdernd, reinigt verstopfte Kan”le und regt den Blutkreislauf an. Es
verleiht den Speisen Wßrze und aktiviert die Bildung von Speichel und den Fluss der Magens”fte. Er hilft, die
Gewebe zu kr”ftigen, dezimiert sie aber, wenn in ßberm”ßigen Mengen zu sich genommen. Setzt sich aus den
Elementen Jala und Agni zusammen, steigert Kapha und Pitta beruhigt aber gestôrtes Vāta. In ßberm”ßigen Mengen
verursacht es Brennen, hohen Blutdruck, Impotenz, Kahlkôpfigkeit, Falten und Jucken. Siehe auch Rasa. |
8. |
Lavaṇa
|
Bhaiṣajya Kalpanā |
Bedeutet Salz. Mit diesem Begriff sind die zur Herstellung ayurvedischer Pr”parate verwendeten Salze gemeint.
Pharmazeutika verwenden Natursalze wie auch kßnstlich hergestellte Salze. Lavaṇas werden als Heilmittel wie
auch als Zus”tze verwendet. Die am h”ufigsten verwendeten Lavaṇas werden unter dem Sammelbegriff 'Pañaca
Lavaṇa' zusammengefasst, die Appetitanreger, Verdauungsmittel, Entschlackungsmittel und Weichmacher sind. |
9. |
Leha |
Bhaiṣajya Kalpanā |
See Avaleha. |
10. |
Lekhana |
Dravyaguṇa |
Bedeutet so viel wie Auskratzen. Es handelt sich um eine der pharmakologischen Eigenschaften eines
Heilmittels. Dieser Begriff wird fßr Heilmittel/Kr”uter verwendet, die Rßckst”nde auskratzen und das System von
aus dem Gleichgewicht geratenem Gewebe befreien. Heilmittel mit einer solchen Wirkung sind von Natur aus bitter
(Tikta) und herb (Kaṭu) wie z.B. Guggulu (Commiphora wightti), Gelbwurz (Curcuma longa) und Vacā (Acorus
calamus). |
11. |
Lekhana |
Śalya |
Eine der acht, in den alten Schriften beschriebenen chirurgischen Techniken (Śastra Karma); dieser Begriff
bedeutet Ausmerzen oder Ausschaben. Mit ihr werden harte eiternde Wunden mit dicken eingerollten R”ndern
behandelt, die dazu neigen, aufzuplatzen und eine granulierte Oberfl”che haben. Diese Technik wird zum Entfernen
von wildem Fleisch an Geschwßren und Zahnbelag verwendet. |
12. |
Lekhanīya |
Dravyaguṇa |
Das, was die therapeutische Wirkung von Lekhana besitzt. Eine der fßnfzig von Caraka beschriebenen
Mahākaṣāya. Es ist eine Gruppe von Heilkr”utern, die ßberschßssiges Gewebe ausmerzt, exzessive Sekretion oder
Obstruktionen verhindert. Diese Heilmittel regen das Verdauungsfeuer an und beruhigen das Kapha Doṣa. Zu den
Heilmitteln dieser Gruppe gehôren: Musta (Cyperus rotundus Linn. / Cyperus scariosus R. Br. / Cyperus
arundinaceum Baker), Kuṣṭha (Saussurea lappa Clarke), Haridrā (Curcuma longa), Dāru Haridrā (Berberis
asiatica Roxb.), Vacā (Acorus calamus Linn), Ativiṣā (Aconitum heterophyllum Wall. ex Royle), Kaṭuki
(Picrorrhiza kurroa), Citraka (Plumbago zeylanica Linn), Cirabilva (Holoptelea integrifolia (Roxb.) Planch),
Haimavatī (Paris polyphylla Sm). |
13. |
Lepa
|
Bhaiṣajya Kalpanā |
Medikamente in Form von Pasten zur externen Anwendung. Die Heilmittel werden zu einem feinen Pulver
verarbeitet und mit einer fßr das spezifische Heilmittel vorgeschriebenen Flßssigkeit vermischt und zu einer
weichen Paste verarbeitet. Zu den zum Untermischen verwendeten Tr”gersubstanzen gehôren Kuhurin, Ôl, Ghṛta usw.
Im Ayurveda werden mehrere Arten von Lepa beschrieben. |
14. |
Loha
|
Rasaśāstra |
Saṁskṛt-Begriff fßr das Metall Eisen. In den alten Schriften werden drei Arten von Eisen erw”hnt, die nach
ihren Besonderheiten und therapeutischen Eigenschaften eingeordnet werden und sich Muṇḍa, Tīkṣṇa und Kānta
nennen. |
1. |
Maharasa
|
Rasaśāstra |
Gruppe mit den acht bedeutenden Mineralen Abraka(Glimmer), Vaikranta(Turmalin), Maksika(Kupferkies),
Vimala(Eisenkies), Silajatu(schwarzer Bitumen), Tuttha(Kupfervitriol), Capala(Bismuterz) und Rasaka(Galmei), die
im Ayurveda in großem Umfang verwendet werden. |
2. |
Māṁsa |
Racanā Śārīra |
Saṁskṛt-Begriff fßr Fleisch. Es handelt sich um das dritte der sieben Gewebe (Dhātu), das nach dem Rakta
Dhātu und vor dem Medā Dhātu liegt. Es l”sst sich mit dem Muskelgewebe vergleichen, das dem Kôrper Stabilit”t
verleiht, die Knochen umhßllt und das Fettgewebe n”hrt. Es macht die Kôrpermasse aus. Seine Stôrung ”ußert sich
in Erkrankungen wie Geb”rmutterentzßndung, Kropf, Granulome und Tumore. |
3. |
Mānasa Doṣa |
Śārīrakriyā/ Maulika Siddhānta |
Psychische Faktoren, die zum Auftreten von Gemßtsleiden fßhren. Von den Triguṇa gilt nur Satva Guṇa
(Ausgeglichenheit) als Guṇa, w”hrend Raja (Leidenschaft) und Tama (Unwissenheit) die Doṣa sind. Es handelt
sich um die psychologisch-pathogenetischen Faktoren, die den Geist beeinflussen und zum Auftreten von
Gemßtsleiden fßhren. |
4. |
Māraṇa |
Rasaśāstra |
Heißt ßbersetzt Tôten und bezieht sich auf die Behandlung von Metallen und Mineralien mittels Oxidation, die
diese Substanzen in Bhasma (Asche-Pulver) verwandeln, die sich als Heilmittel verwenden lassen. Dieser Prozess
verwandelt diese Substanzen in eine feinstoffliche Form/Verbindungen, die leicht zu absorbieren sind und keine
negativen Wirkungen aufweisen. Zu diesem Prozess gehôrt das Zermahlen/Zerreiben der aufbereiteten Metalle und
Minerale mit Pflanzens”ften und ihr Erhitzen bei hohen Temperaturen in einem Ofen, was mehrere Male wiederholt
wird. Dies fßhrt zu einer Verbesserung der natßrlichen Eigenschaften dieser Metalle und Minerale und bereichert
diese Substanzen um neue Eigenschaften. |
5. |
Mātrā |
Kāyacikitsā |
Wir ganz allgemein fßr die korrekte Menge eines Heilmittels, korrekte Ern”hrung und korrekte kôrperliche
Bet”tigung verwendet. Spezifisch bezieht sich dieser Begriff auf die korrekte Dosis von arzneilichen Pr”paraten,
die ausreichend ist, um eine Krankheit ohne Nebenwirkungen bek”mpfen zu kônnen. Die Dosis eines Arzneimittels
h”ngt von mehreren Faktoren ab wie Jahreszeit, Konstitution, Potenz des Heilmittels und der Form, in der das
Heilmittel verabreicht wird wie Pulver, Paste, Dekokt usw. |
6. |
Madātyaya |
Kāyacikitsā |
Bedeutet ßbersetzt so viel wie Rausch. Es ist der Zustand bzw. das Symptom, dass nach dem regelm”ßigen Genuss
oder nach einer hohen Dosis von Substanzen auftritt, die einen Rausch erzeugen. Obwohl sich dieser Begriff auf
jede Artvon Rausch bezieht, war mit ihm ursprßnglich nur Alkohol(Madya) gemeint. Von der modernen Medizin wird
Sucht bzw. Drogenabh”ngigkeit in vier Phasen unterteilt - akuter Rauschzustand, Entziehungssymptome,
Drogenabh”ngigkeit und schließlich Drogenmissbrauch. Der als Madātyaya bezeichnete Zustand l”sst sich mit der
dritten und vierten Stufe vergleichen. |
7. |
Madhumeha |
Kāyacikitsā / Roga Nidāna |
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff Ausscheidung von sßßem honigartigem Urin. Er bezieht sich generell
auf Diabetes Mellitus, eine Krankheit, die zu einem Ansteigen des Blutzuckerspiegels fßhrt bis er die Grenzwerte
der Niere ßberschreitet und im Urin ausgeschieden wird. Ayurveda betrachtet es als eine Art Prameha bzw.
Harnkrankheit, die als unheilbar eingestuft wird. |
8. |
Madhura |
Śārīrakriyā |
Eine der sechs RASA, die im Ayurveda beschrieben werden. Er bezeichnet die Geschmacksrichtung sßß. Es ist Guru
(schwer), Snigdha (z”hflßssig) und Śīta (kßhlend). Es ist nahrhaft, kr”ftigend, beruhigend und gewebebildend.
Es setzt sich aus den Elementen Pṛthvī & Jala zusammen, erhôht Kapha und beruhigt Vāta und Pitta.
Ïberm”ßiger Genuss fßhrt zu Fettsucht, Diabetes und Lethargie. Siehe auch Rasa. |
9. |
Madhyama |
Maulika Siddhānta |
Dieser Begriff kann mit dazwischenliegend oder dazwischen ßbersetzt werden. Im Ayurveda hat er zahlreiche
Bedeutungen und bezieht sich aus anatomischer Sicht auf den mittleren Kôrperteil, den Rumpf und aus
medizinischer Sicht das mittlere Alter. |
10. |
Madya |
Bhaiṣajya Kalpanā |
Berauschender Stoff oder Substanz. Mit ihm sind ganz spezifisch gegorene alkoholische Pr”parate gemeint. |
11. |
Mahābhūta |
Maulika Siddhānta |
Dieser Begriff bezieht sich auf die grundlegenden Naturelemente, die Bausteine des Lebens. Sie bilden eine
unvorstellbare Vielfalt von Verbindungen mit Eigenschaften, die jedes von ihnen einmalig macht. Sie sind die
kleinsten spaltbaren stofflichen Teilchen, aus denen das Universum gebildet wird. Der menschliche Kôrper ist
eine Mini-Version des Universums. Die fßnf Lebenselemente sind: Erde (Pṛthvī), Wasser (Jala), Feuer (Teja),
Luft (Vāyu) und Raum (Ikāśa). Jedes dieser fßnf Elemente wird durch eines unserer fßnf Sinnesorgane
verkôrpert. Sie werden zusammengefasst als Pañcamahābhūta bezeichnet. |
12. |
Mahākaṣāya |
Dravyaguṇa |
Kaṣāya” sind Substanzen mit therapeutischen Eigenschaften. Mahākaṣāya ist ein von Caraka zur
Klassifizierung von Heilmitteln gepr”gter Begriff, der sich auf eine Gruppe von Heilmitteln bezieht, die fßr den
gleichen Zweck verwendet werden und sich ”hnelnde therapeutische Wirkungen haben. Mahākaṣāya werden ihrer
therapeutischen Wirkung und Anwendung gemӧ eingeordnet. Die alten Schriften beschreiben etwa 50 solcher Gruppen
wie beispielsweise Balya (kraftspendend) Vedana Sthāpana (schmerzlindernd) usw. |
13. |
Majjā |
Racanā Śārīra |
Eines der sieben Kôrpergewebe (Dhātu), das vom Asthi Dhātu (Knochen) stammt und Śukra (Samenflßssigkeit)
produziert. Es ist eine fettige Substanz, die die Hohlr”ume und Poren der Knochen fßllt; sie ist insbesondere in
den Hohlr”umen großer Knochen zu finden. Von seiner Lage her l”sst es sich mit dem Knochenmark vergleichen.
Seine Aufgabe ist es, den Kôrper zu kr”ftigen. Es n”hrt ferner die Śukra (Sperma), das Fortpflanzungsgewebe.
Eine Stôrung dieses Dhatu ”ußert sich in Schmerzen in den Fingergelenken, Schwindel, Bewusstlosigkeit u.”. |
14. |
Mala |
Śārīrakriyā |
Dieser Begriff leitet sich von Dhātu Mṛab, was reinigen und s”ubern heißt. Mit ihm sind Stoffwechselprodukte
gemeint, die verunreinigen bzw. den Kôrper unrein machen, wenn sie nicht ausgeschieden werden. Als Bestandteil
der Lebens-Triade handelt es sich bei ihnen um die grundlegenden Bestandteile lebender Organismen, die, wie die
Doṣa und Dhātu, ebenso einen Beitrag zum Erhalt und zum ordentlichen Funktionieren unseres des Kôrpers
leisten. Zum Erhalt der Gesundheit ist ihre Bildung genauso wie ihre Ausscheidung wichtig, weil sie sich sonst
in Giftstoffe verwandeln. Purīṣa (Stuhl), Mūtra (Urin) und Sveda (Schweiß) sind die wichtigsten Malas unseres
Kôrpers. |
15. |
Mana |
Śārīrakriyā |
Leitet sich vom Wortstamm Mṛ ab, was Denken bedeutet. Dieser Begriff bezieht sich auf psychische Energie, die
Seele oder Elementarkraft der Natur, die einer Person ihre Individualit”t schenkt. Es bezieht sich auf den
geistigen Instinkt bzw. den Ort, an dem sich das Begehren befindet. Es ist die Grôße, die zust”ndig ist fßr die
Erzeugung von Wissen. Sie beherscht s”mtliche Sinnesorgane. Sie gilt als elftes Indriya, auch Ubhayendriya
genannt, da es sich durch die Eigenschaft des Erkennungsvermôgens wie auch des Handelns auszeichnet. Es ist Teil
des Tridaṇḍa (Dreifuß), auf den sich ein Individuum stßtzt und auf dessen Grundlage es funktioniert. Seine
Merkmale sind Ekatva (Einsamkeit) und Aṇutva (Tiefgrßndigkeit). Urteilsvermôgen, Denkvermôgen und
Vorstellungsvermôgen sind einige der fßr Mana bezeichnenden Funktionen. |
16. |
Manda |
Dravyaguṇa |
Eine der zwanzig physikalisch-pharmakologischen Eigenschaften von Ayurveda-Heilmitteln. Dieser Begriff
bedeutet so viel wie langsam. Es ist die Eigenschaft von Pṛthvī & Jala Mahābhūta. Heilmittel mit dieser
Eigenschaft haben eine langsame Wirkung. Sie reizt das Kapha und beruhigt Pitta, wie z.B. Guḍucī (Tinospora
cordifolia) |
17. |
Maṇda |
Bhaiṣajya Kalpanā |
Steht fßr Reiswasser. Es handelt sich um ein Pr”parat, bei dem ein Teil Reis (Śāli Dhānya) in vierzehn
Teilen Wasser weichgekocht wird. Das Wasser wird abgegossen und ohne Reis eingenommen. Es optimiert das
Verdauungsfeuer. |
18. |
Maṁdāgni |
Kāyacikitsā |
Dieser Begriff bezieht sich auf eine verminderte Verdauungsf”higkeit bzw. ein schwaches Verdauungsfeuer. Es
handelt sich um eine Unausgewogenheit des Jaṭharāgni (Verdauungsfeuer), die durch eine Stôrung des Kapha
ausgelôst wird. Es ist ein Zustand, bei dem auch in normalen Mengen zu sich genommene Nahrung nicht verdaut und
verarbeitet werden kann. Es wird durch eine falsche Ern”hrung & Aktivit”ten verursacht, die das Kapha aus
dem Gleichgewicht bringen wie beispielsweise tagsßber zu schlafen, zu viel Wasser trinken, unregelm”ßige
Mahlzeiten und die Unterdrßckung des Harn- und Stuhldrangs. Es wird als Ursache zahlreicher Krankheiten erw”hnt.
Siehe auch Agni. |
19. |
Maṁtra |
Kāyacikitsā |
Dieser Begriff leitet sich vom Wortstamm Mana ab und bedeutet Geist. Die Nachsilbe 'Tra' bedeutet Werkzeug.
Mit diesem Begriff sind die Werkzeuge des Geistes gemeint bzw. die Gedanken. Er bezieht sich auf fromme Kl”nge
oder Silben, die ganz besondere Kr”fte fßr die Gesundheit und die geistige Entfaltung eines Menschen besitzen.
Sie kônnen laut hergesagt werden oder leise wiederholt werden, um das gewßnschte Ergebnis zu erzielen. Maṁtras
beruhigen den Geist, sorgen fßr innere Ausgewogenheit und stimulieren die im Menschen schlummernden spirituellen
Kr”fte. Das Hersagen spezifischer Maṁtras wird als wirksam bei der Behandlung psychischer Leiden beschrieben.
Es ist Teil des Daivī Cikitsā, einer in den alten Schriften erw”hnten Behandlungsmethode. |
20. |
Mardana |
Rasaśāstra |
Mit diesem Begriff ist die Trituration von Heilmitteln gemeint, bei der Metalle und Minerale mit oder ohne
Zugabe von Flßssigkeiten in feinstoffliche Substanzen umgewandelt werden. |
21. |
Marma |
Racanā Śārīra |
Dieser Begriff bezieht sich auf die Vitalpunkte im Kôrper, die Sitz der Lebenskr”fte sind. Es handelt sich um
empfindliche und leicht verletzliche Stellen. Ihre Verletzung fßhrt zu einer st”ndigen Organsch”digung oder auch
zum Tod. Aus anatomischer Sicht sind es die Stellen, wo Muskulatur (Māṁsa), Venen (Sirā) und Arterien
(Dhamanī) eng miteinander verknßpft sind. Vom Ayurveda werden einhundertundsieben (107) solcher Punkte im
menschlichen Kôrper beschrieben, die von grôßer Bedeutung sind. Je nachdem, wie hoch das Risiko einer Verletzung
ist, wurden sie weiter unterteilt in Sadyaprāṇahara (den sofortigen Tod auslôsend), Kālāntaraprāṇahara
(Eintreten des Todes innerhalb eines bestimmten Zeitraums), Viśalyaghna (Eintritt des Todes nach Entfernung des
Fremdkôrpers), Vaikalyakara (Verlust oder Sch”digung des Organs), Rujākara (im betroffenen Bereich starke
Schmerzen verursachend). Kenntnisse ßber die Vitalpunkte sind insbesondere fßr Chirurgen von ßberragender
Bedeutung. Dieses Thema soll die H”lfte allen chirurgischen Wissens im Ayurveda ausmachen. |
22. |
Mastu |
Bhaiṣajya Kalpanā |
Joghurt-Wasser bzw. das Wasser, dass durch Abbinden des Joghurts ßbrig bleibt. Es wird extern wie intern
angewendet und ist Bestandteil zahlreicher arzneilicher Pr”parate. Wird auch als Anupāna bezeichnet. |
23. |
Medā |
Racanā Śārīra |
Saṁskṛt-Begriff fßr Fett oder Fettgewebe. Eines der sieben Kôrpergewebe (Dhātu), dem das Māṁsa
(Muskelgewebe) vorausgeht und das Asthi Dhātu (Knochengewebe) folgt. Es ist haupts”chlich im Magen zu finden;
es stßtzt den Kôrper und schenkt ihm Stabilit”t. Es n”hrt die Knochen, kßhlt den Kôrper durch Schweißbildung. Zu
den Beschwerden, die durch die Unausgewogenheit des Kôrpergewebes verursacht werden, gehôren Durst, trockener
Mund, Hals und Zunge, ein brennendes Gefßhl im Kôrper, Taubheit in den Gliedmaßen und Energiemangel. |
24. |
Māraṇa |
Śārīrakriyā |
Saṁskṛt-Begriff fßr Intellekt. Wird wortwôrtlich ßbersetzt als das, was die Intelligenz tr”gt. Es handelt
sich um Geisteskraft, Intelligenz bzw. Klugheit. Siehe auch Buddhī. |
25. |
Medhya |
Dravyaguṇa |
Verallgemeinertder Begriff fßr die Wirkung von Arzneimitteln auf die verschiedenen Bereiche der
Geistesfunktionen. Diese Heilkr”uter fôrdern geistige und intellektuelle F”higkeiten. Sie beeinflussen jeden
einzelnen Aspekt geistiger F”higkeiten und helfen die Lernf”higkeit und das Erinnerungsvermôgen wie auch die
Koordination zwischen diesen Aspekten zu verbessern. Dazu gehôren u.a. Brāhmī (Bacopa monnieri) und
Śaṅkhapuṣpī (Convolvulus pluricaulis). |
26. |
Mithyāyoga |
Roga Nidāna |
Bedeutet ßbersetzt, zu falschen Anteilen und wird vom Ayurveda als eine der zahlreichen Krankheitsursachen
beschrieben. Damit ist eine falsche kôrperliche, geistige und sprachliche Bet”tigung gemeint bzw. die
unangebrachte Nutzung des Verstandes, der Sprache und der kôrperlichen F”higkeiten eines Menschen. Das gleiche
gilt auch im Zusammenhang mit den Jahreszeiten und der Ern”hrung. So beispielsweise wird das Auftreten von
klimatischen Besonderheiten in einer anderen als der dafßr bekannten Jahreszeit als Kāla bezeichnet, w”hrend
unwahre, zum falschen Zeitpunkt gesprochene und barsche Worte als Mithyāyoga der Sprache (Vācika) bezeichnet
wird. Diese Art falscher Koordination fßhrt zum Auftreten von Krankheiten. |
27. |
Mṛdu |
Dravyaguṇa |
Eine der zwanzig physikalisch-pharmakologischen Eigenschaften der im Ayurveda beschriebenen Heilmittel. Dieser
Begriff bedeutet Weichheit. Es ist die Eigenschaft des Ikāśa und Jala. Kr”uter mit diesen Eigenschaften lassen
sich leicht verarbeiten, verdauen und erweichen die Abfallprodukte. Diese Heilmittel st”rken Kapha und beruhigen
Vāta und Pitta. |
28. |
Mūhūrta |
Maulika Siddhānta |
Bedeutet ßbersetzt der Teil einer Stunde. Mit ihm wird ein bestimmter Zeitraum oder eine Tages- oder Nachtzeit
bezeichnet. Es gibt drei Mūhūrta-Systeme. Das erste bezeichnet einen Mūhūrta als den achten Teil eines Tages
oder einer Nacht (90 Minuten in einer Nacht von 12 Stunden), das zweite als den fßnfzehnten Teil eines Tages
oder einer Nacht (48 Minuten) und das dritte als ein Sechzehntel eines Tags oder einer Nacht (45 Minuten). Mit
Mūhūrta wird ferner die astrologische Wissenschaft zur Bestimmung eines Glßck verheißenden Zeitpunktes fßr
bestimmte Aktivit”ten bezeichnet. Siehe auch Brāhmamūhūrta. |
29. |
Mūla |
Maulika Siddhānta / Dravyaguṇa |
Beudetet ßbersetzt Wurzel oder Grundlage. Dieser Begriff bezieht sich auf eine Wurzel, den Boden oder das
untere Ende eines Gegenstands. Er bedeutet aber auch grunds”tzlich, urspßnglich oder gelegentlich wie in dem
Begriff Mūla Grantha bzw. Originaltext. Von der Ayurveda-Pharmakologie wird mit ihm die Wurzel einer Pflanze
bezeichnet. |
30. |
Mūrcchā |
Roga Nidāna |
Saṁskṛt-Begriff fßr Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit. Ein Zustand, der durch eine Stôrung des Tam verursacht
wird, das zusammen mit den anderen Doṣa die sensorischen Nervenbahnen blockiert, was zu einem Verlust des
Empfindens fßr Freude oder Schmerz fßhrt. Gilt als Vorstufe des Komas. |
1. |
Nābhi
|
Racanā Śārīra |
Saṁskṛt-Begriff fßr Nabel bzw. Nabelschnur. Einer der zehn Vitalpunkte- der Deśaprāṇāyatana (Sitz der
lebensnotwendigen Luft). Er ist auch Sitz eines der der sechs Cakras, Maṇipūra Cakra genannt. Es ist vom Wesen
her Sadyaḥ Prāṇahara Marma (sofort tôdlich). Es ist von der Grôße einer Handfl”che und hat eine Breite von
vier Fingern. Es ist mit den am Nabel befindlichen lebenswichtigen Organen verbunden. |
2. |
Nād̂ī |
Racanā Śārīra |
Bedeutet ßbersetzt rôhrenfôrmiger Stengel oder Flôte und bezieht sich auf einen Kanal, Vene wie auch Arterie
des menschlichen Kôrpers. Damit sind ferner auch die feinen Energiekan”le gemeint, durch die Bewegungen oder
Impulse gesteuert werden. Dieser Begriff bezieht sich auf die Nervenstr”nge. Es gibt drei Haupt- Nād̂īs bzw.
Id̂ā, Piṅgalā und Suṣumnā. Suṣumnā ist das Haupt-Nervenbßndel, das sich durch die Wirbels”ule zieht,
w”hrend Id̂ā und Piṅgalā mit der Wirbels”ule verflochten sind. |
3. |
Nād̂ī Parīkṣā
|
Roga Nidāna |
Als eine der Aṣṭavidha Parīkṣā ist damit die Pulsdiagnose gemeint. Es ist eine der einzigartigsten
Diagnosemethoden weltweit. Dabei wird nicht nur der Puls gemessen, sondern es ist eine Kunst wie auch
Wissenschaft, die hilft, den Zustand der Doṣika festzustellen, auf dieser Grundlage eine Diagnose zu stellen
und den Patienten zu behandeln. Dies muss frßhmorgens auf leeren Magen geschehen. Der Puls wird an der
Daumenwurzel gefßhlt, ein Aṅgula unterhalb des Maṇibandha SanDhīa durch die Beobachtung des Pulses der
Schlagader. Dazu wird der Zeige-, Mittel- und Ringfinger verwendet. Vāta Doṣa wird mit der Spitze des
Zeigefingers, Pitta mit der Spitze des Mittelfingers und Kapha mit der Spitze des Ringfingers untersucht. Am
Pulsschlag ist der Kôrperzustand eines Patienten zu erkennen (Hunger, Durst, Schlaf und Verdauungsf”higkeit);
Umwelteinflßsse (Aufenthalt in der Sonne, in der K”lte und bei Wind) und der geistige Zustand (Ä„rger, Kummer,
Freude). |
4. |
Nād̂ī Svedana |
Kāyacikitsā |
Schwitzen ßber einem Wasserkessel - eine Form lokalisierter W”rme-Fomentation, wozu die Kr”uter, aus denen das
Dekokt hergestellt wird, bei kleiner Flamme in einem Dampfkochtopf gekocht werden. Der so entstandene Dampf wird
ßber ein Rohr dem betroffenen Kôrperteil zugefßhrt. Es ist eine wirksame Methode zur Behandlung von
Gelenkschmerzen, Muskelkr”mpfen, Spondylitis und L”hmungen. |
5. |
Nānātmaja |
Roga Kāyacikitsā |
Eine Erkrankung, bei der ein einzelnes Doṣa vorherrscht, also entweder Vāta, Pitta oder Kapha ßberwiegt.
'Anatamaja' bezieht sich auf das, was sich nicht selbst reproduziert. Die Vorsilbe 'Nā', die nicht bedeutet,
wurde dem Begriff Anātmaja' hinzugefßgt, so dass mit diesem Begriff eine Erkrankung gemeint ist, die ihre
Ursache in sich selbst hat bzw. in einem einzelnen Dosa. In den alten Schriften werden acht Formen von Vāta-,
vierzig von Pitta- & zwanzig Arten von Kapha Nānātmaja-Erkrankungen beschrieben. |
6. |
Nasya
|
Kāyacikitsā |
Eine der fßnf Hauptbehandlungen einer Pañacakarma-Therapie. Nasa bedeutet Nase, weshalb sich dieser Begriff
auf die Gabe von pflanzlichen Heilmitteln ßber die Nase bezieht. Die Nase ist das Tor zum Śira bzw. Gehirn und
damit Bewusstsein. Es ist eine Spezialbehandlung fßr Erkrankungen oberhalb des Schlßsselbeins (Urdhvajatrugata),
mit ihr kônnen aber auch gesunde Personen behandelt werden. Dazu gehôrt eine Ôlmassage von Kopf, Hals und
Schultern und heiße Umschl”gen, wonach dann die Heilmittel in der vorgeschriebenen Menge in die Nase getropft
werden. Diese Therapie entfernt Schleim und Giftstoffe aus Nase und Nasenhôhlen und st”rkt Geist und Intellekt.
Ayurveda empfiehlt diese Behandlung zur Kr”ftigung des gesamten Atmungssystems, zur Beseitigung von
Nasenhôhlenproblemen und zur Kl”rung von Kopf und Brust wie auch zur Beseitigung von Spannungen am Hals. Ein
Ïberschuss an Kôrpers”ften, die sich in der Nasenhôhle, im Hals und im Kopfbereich angesammelt haben, wird durch
die am n”chsten gelegene Ôffnung, die Nase ausgestoßen. Es gibt drei Arten von Nasya - purgativ (Śodhana),
n”hrend (Bṛhaṁṇa) und palliativ (Śamana). Fßr jede Behandlung wird eine Substanz ausgew”hlt, die den
gewßnschten Erfolg garantiert. Siehe auch Śirovirecana. |
7. |
Śirovirecana also. |
Nidāna Roga Nidāna |
Saṁskṛt-Begriff, der sich auf „Ätiologie bezieht bzw. die Auslôser einer Krankheit, wie auch ihre Diagnose.
Es ist ein Faktor, der maßgeblich fßr die Entstehung der Krankheit wie auch Kenntnisse ßber die Krankheit ist.
Das, was der Same fßr den Keim ist, ist Nidāna fßr eine Krankheit. Es beschreibt alle ”tiologischen Faktoren-
endogene, exogene, augenblickliche wie auch zu erwartende. |
8. |
Nidāna Pañcaka |
Roga Nidāna |
„tiologische fßnffache Einheit. Mit diesem Begriff ist die fßnffache Methode zur Untersuchung der fßnf Stadien
des Roga Parīkṣā gemeint, ein Mittel zum Feststellen der Herkunft der Krankheit. Sie helfen, die Krankheit
richtig zu diagnostizieren. Dazu gehôren Nidāna (”tiologische Faktoren), Pūrvarūpa (der Krankheit
vorausgehende Zeichen), Rūpa (Anzeichen & Symptome), Upaśaya (arzneiliche Tests) und Samprāpti
(Pathogenese). Werden sie alle gemeinsam fßr eine ordnungsgem”ße Diagnose eingesetzt, so sind sie nicht nur
individuell bedeutend sondern kßônnen auch fßr Behandlungen der unterschiedlichen Krankheitsstadien genutzt
werden. |
9. |
Nidrā |
Śārīrakriyā |
Saṁskṛt-Begriff fßr Schlaf. Wenn der Geist nachts von Tam beherrscht wird, nimmt das Kapha Doṣa zu und der
natßrliche Schlaf wird beeintr”chtigt. Wenn die Wahrnehmungs- und Tatorgane bzw. Manaḥ und Indriya ermßdet
sind, werden sie an der Ausßbung ihrer Funktionen gehindert und werden tr”ge. Kôrper und Geist begeben sich zur
Ruhe. Folglich kommt das Zusammenwirken des Individuums mit seiner Umgebung zum Stillstand. Schlaf ist eine der
drei S”ulen einer gesunden Lebensweise (Upastambha) wie auch ein Grundinstinkt und fßr Leben und Gesundheit
unerl”sslich. |
10. |
Nija Roga |
Roga Nidāna |
Innewohnend, intern, zu einem gehôrend. Mit diesem Begriff werden endogene (systemische) Krankheiten
bezeichnet, die durch aus dem Gleichgewicht geratene Doṣa und inh”rente Faktoren aufgrund einer falschen
Ern”hrung und Lebensweise verursacht werden. Die von außen wirkenden Faktoren beeinflussen zun”chst die Doṣa,
was sich wiederum negativ auf die Dhātu auswirkt, die aus dem Gleichgewicht geraten und schmerzhafte Zust”nde
bzw. Krankheiten auslôsen. |
11. |
Nirāma |
Roga Nidāna |
Dieser Begriff bedeutet so viel wie frei von Ima. In diesem Zustand kônnen die Doṣa zwar gestôrt sein, lassen
sich aber verh”ltnism”ßig leicht ins Gleichgewicht bringen, weshalb keine Vorbehandlung Dīpana - Pācana mit
Heilmitteln benôtigt wird (Sāma mit Āma). |
12. |
Niruha Basti |
Kāyacikitsā |
Siehe Āsthāpana Basti. |
13. |
Niryāsa |
Dravyaguṇa |
Saṁskṛt-Begriff fßr aus Heilpflanzen gewonnene Exsudate. |
14. |
Niyama |
Svasthavṛtta |
Persônliche Verhaltensregeln. Dieser Begriff bedeutet so viel wie sich beherrschen, kontrollieren oder prßfen.
'Ni' bezieht sich auf innerhalb und 'Yama' auf Selbstbeherrschung. Als zweiter Zweig des Aṣṭāṅga Yoga ist
damit die Kunst der Selbstdisziplin gemeint bzw. das richtige Verhalten mit sich selbst. Dazu gehôrt der Umgang
mit Besorgnis, Depressionen, schwachem Selbstwertgefßhl, Zweifeln und negativen Gedanken wie Hass, Zorn und
Stolz und das Wiederherstellen von positivem Denken mittels einer konstruktiven Einstellung Santoṣa
(Zufriedenheit), Śauca (Reinheit), Svādhyāya (Selbstdisziplin), Tapas (Enthaltsamkeit) und Īśvara
Prāṇidhāna (Hingabe zu Gott). |
1. |
Ojas |
Śārīrakriyā |
Kôrperkraft, F”higkeit oder Vitalkraft. Es ist die unsichtbare Lebenskraft bzw. Vitalit”t, die einer Person
Kraft schenkt. Es ist der ultrafeine Extrakt der Kôrpergewebe (Dhātu), der zu Recht als Lebenssaft bezeichnet
wird. Ojas sind positive, n”hrende Energien, die das Immun-, Nerven-, Hormon- und psychologische System einer
Person st”rken. Sie sind das Ergebnis ordnungsgem”ß verdauter nahrhafter Speisen. Folglich bildet eine gesunde
Ern”hrung zusammen mit einer guten Verdauung die Voraussetzung zum Aufbau der Ojas. Es gibt zwei Arten von Ojas
- Para-Ojas & Apara-Ojas. W”hrend sich die ersteren im Hṛdaya (Herzen) befinden und mengenm”ßig Aṣṭa
Bindu (acht Tropfen) z”hlen, sind die anderen ßber den gesamten Kôrper verteilt und messen mengenm”ßig
Ardhāñjali (die H”lfte einer hohlen Hand). Sie sind vergleichbar mit dem Immunsystem des Kôrpers. Sie haben
ein weißes Aussehen, mit einem Hauch Gelb und Rot und sind vom Wesen her Kapha. Sie haben zehn
pharmakologisch-dynamische Eigenschaften - Madhura (süß), Śīta (kalt), Mṛdu (weich), Snigdha (fettig), Bahal
(im Ïberschuss vorhanden), Ślakṣṇa (glatt), Picchila (schleimig), Guru (schwer), Manda (tr”ge) & Prassana
(klar). |
2. |
Ojokṣaya |
Roga Nidāna |
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt Abbau der Ojas. Es ist ein Zustand, zu dem es aufgrund eines ßberm”ßigen Verlustes
und Schwundes der Ojas kommt. Er manifestiert sich durch Bewusstlosigkeit, Muskelschwund, Knochenschwund,
Benommenheit, Delirium, Amnesie und sogar Tod. Viele Wissenschaftler stellten einen Zusammenhang mit AIDS
(Erworbenes Immunschw”che-Syndrom) her. Siehe auch Ojas. |
3. |
Ojomeha |
Roga Nidāna |
Saṁskṛt-Begriff, der soviel bedeutet wie Ausscheidung von Ojas im Urin und sich auf Madhumeha (Diabetes
mellitus) bezieht, eine Krankheit, die sich auch durch einen Verlust an Vitalit”t auszeichnet. Siehe auch
Madhumeha. |
1. |
Pācakāgni |
Śārīrakriyā |
Siehe Jaṭharāgni. |
2. |
Pacaka Pitta |
Śārīrakriyā |
Einer der fßnf Subtypen von Pitta (Feuer), das die Nahrung verdaut (Pacati). Sein Sitz befindet sich in dem
Bereich zwischen Magen und Eingeweiden und es ist das wesentliche Element des Verdauungsfeuers. Es ist fßr alle
Stufen des Verdauungsprozesses verantwortlich, bis der Nahrung das Sāra bzw. das Wesentliche entzogen wurde. Es
bildet die Grundlage und Stßtze fßr die anderen Formen des Pitta. In gestôrtem Zustand verursacht es
Verdauungsstôrungen, was zu ßberm”ßiger S”urebildung und zur Bildung von Geschwßren fßhrtt. Es kann mit den
Verdauungsenzymen, den Galles”ften und insbesondere dem Saft der Bauchspeicheldrßse verglichen werden. |
3. |
Pacana |
Dravyaguṇa / Śalya |
Eine der fßr Ayurveda-Pharmazeutika beschriebenen pharmakodynamischen Heilmittelwirkungen. Ïbersetzt bedeutet
dieser Begriff Verdauung und bezieht sich auf Heilmittel, die in der Lage sind, Ima-Giftstoffe und unverdaute
Rßckst”nde biologisch abzubauen. Diese Heilmittel fôrdern die Sekretion von Verdauungss”ften und helfen direkt
bei der Verdauung, fôrdern aber nicht das Verdauungsfeuer und regen folglich auch nicht den Appetit an, wie
beispielsweise Nāgakeśara (Mesua ferrea). Heilmittel mit dieser Wirkung werden auch als 'Pacanīya'
bezeichnet. 2. Im Śalya Taṁtra wird mit diesem Begriff die achte Maßnahme zur Behandlung von Wunden bezeichnet
und wird mit Reifen ßbersetzt. Er bezieht sich auf Methoden, die den Eiterungsprozess beschleunigen und bei der
Drainage von Wunden helfen. |
4. |
Padārtha |
Maulika Siddhānta |
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff Wortbedeutung. Spezifisch ist mit ihm Materie gemeint. Ein
Padārtha ist eine Sache, die wertvolles Wissen enth”lt und die man sich vorstellen kann (Artha) und die benannt
werden kann (Pada). Alles, was existiert und alle Dinge, die man erlebt sind deshalb Padārtha. Einfache
Substanzen sind ewig und eigenst”ndig. (Kāraṇa Dravya). Verbindungen kônnen nicht eigenst”ndig existieren und
sind verg”nglich. In der Vaiśeṣika-Philosophie gibt es sechs Padārtha bzw. Gruppen, die auch vom Ayurveda
akzeptiert werden. Es handelt sich um Dravya (Substanz), Guṇa (Beschaffenheit), Karma (Aktivit”t), Sāmānya
(Gemeinsam- oder „Ähnlichkeiten von Dingen), Viśeṣa (Unterschiede oder Ungleichheiten von Dingen) und
Samavāya (untrennbare Inh”renz). Im Ayurveda werden sie gem”ß ihrer therapeutischen Bedeutung als Sāmānya,
Viśeṣa, Drayva, Guṇa, Karma and Samavāya klassifiziert. |
5. |
Pañcagavya |
Kāyacikitsā |
Fßnf wichtige Produkte der Kuh - Milch (Dugdha), Joghurt (Dadhi), geklärte Butter (Ghṛta), Urin (Mūtra) und
Dung (Gomaya). Sie kônnen allein verwendet oder mit anderen Heilkr”utern zur Behandlung von Erkrankungen
kombiniert werden. Sie werden als Therapeutika wie auch fßr Glßck verheißende Rituale verwendet. Ihre
Eigenschaften sollen helfen, unser Immunsystem zu st”rken. Pr”parate wie Pañcagavya Ghṛta und Kalyāṇaka
Ghṛta werden insbesondere im Zusammenhang mit psychiatrischen Leiden erw”hnt wie z.B. Unmāda &
Apasmāra. |
6. |
Pañcakarma
|
Kāyacikitsā |
Saṁskṛ-Begriff, bei dem 'Pañca' fßnf bedeutet und Karma fßr therapeutische Maßnahmen steht. Dieser Begriff
bezieht sich generell auf eine fßnfteilige Entschlackungs- und Verjßngungskur, die den Kôrper von Giftstoffen
befreit und das gesamte System revitalisiert. Es handelt sich um einen Sammelbegriff fßr Saṁśodhana Cikitsa,
ein umfassendes Programm zur Heilung von Erkrankungen. Es kann vor dem Beginn der Hauptbehandlung als
Vorbehandlung eingesetzt werden, da es bei vielen Erkrankungen notwendig ist, den Kôrper von Unreinheiten zu
befreien und zu kr”ftigen, bevor komplexe Gesundheitsprobleme behandelt werden kônnen. Pañcakarma selbst aber
kann auch eine Vielzahl von Problemen heilen. Diese Kur setzt sich aus fßnf Schritten zusammen: Vamana
(Emesis/therapeutisches Erbrechen), Virecana (Purgation/therapeutisches Abfßhren), Āsthāpana Basti
(nicht-ôlige Einl”ufe), Anuvāsana Basti (n”hrende & ôlige Einl”ufe) und Nasya (Nasentherapien). Diese
Behandlungen sind vor allem wirksam bei chronischen und hartn”ckigen Erkrankungen und verhelfen zu einer guten
kôrperlichen und geistigen Verfassung. Nach Ansicht mancher Gelehrter gehôrt auch Raktamokṣaṇa (Aderlass)
dazu. |
7. |
Pañcamahābhūta |
Maulika Siddhānta |
Siehe Mahābhūta. |
8. |
Pañcāṅga |
Dravyaguṇa |
Pañca steht fßr fßnf und Aṅga bedeutet Teil. Dieser Begriff bezieht sich auf fßnf nßtzliche Pflanzenteile
bzw. die Pflanze in ihrer Gesamtheit mit ihren Wurzeln, Bl”ttern, St”ngel, Frßchten und Blßten. Die
Wirkungsprinzipien einer Pflanze sind in diesen Pflanzenteilen zu finden. |
9. |
Pañcavidha Kaṣāya Kalpanā |
Bhaiṣajya Kalpanā |
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff fßnf Grundmethoden zur Herstellung von pharmazeutischen Pr”paraten.
Es handelt sich um - Svarasa (ausgepresster Saft von Pflanzen/Pflanzenteilen), Kalka (Paste), Kvātha (Dekokt),
Hima (kalte Aufgßsse) & Phāṇṭa (heiße Aufgßsse). Das sind die fßnf Grundprinzipien, mit denen der Zweig
des Bhaiṣajya Kalpanā arbeitet. Alle anderen Weiterentwicklungen in diesem Bereich sind Verzweigungen des
Pañacavidha KaṣāyaKalpanā. Nachdem die obigen Pr”parate nicht lange haltbar waren, mussten
Sekund”r-Pr”parate entwickelt werden. Die zur Herstellung solcher Pr”parate verwendeten Substanzen werden als
Māhakaṣāya' klassifiziert. |
10. |
Pāṇḍu |
Roga Nidāna |
Mit diesem Begriff wird eine Farbe bezeichnet, die eine Kombination aus Weiß und Gelb ist und der Farbe einer
Ketaki-Blßte bzw. Blßte des Schraubenbaums (Pandanus tectorius) ”hnelt. Mit ihm wird auch die gelbliche F”rbung
der Haut bezeichnet, die ihre Ursache in Blutarmut und Hyperbilirubinemie hat. |
11. |
Pārada |
Rasaśāstra |
Saṁskṛt-Begriff fßr das Metall Quecksilber. Wôrtlich bedeutet dieser Begriff das, was eine Person bef”higt,
durch Abwendung von weltlichen Dingen Erlôsung zu finden. Es ist ein wichtiges Metall des Ayurveda, auf dem sich
die gesamte Rasaśāstra (Alchemie) aufbaut. Obgleich Quecksilber ein Schwermetall ist und in der Schulmedizin
als gef”hrlich fßr den Menschen gilt, ist es ein wichtiger Bestandteil der indischen Medizinsysteme. Rasa Yoga
bzw. organisch mineralische Quecksilber-Pr”parate, die bereits in kleinen Dosierungen wirksam sind, wirken
schnell und werden deshalb gern verschrieben. Damit es fßr den Menschen zum Einnehmen unbedenklich ist, wird es
mßhevoll mittels komplizierter Prozesse aufbereitet und behandelt, zu denen eine Reinigung mit Heilkr”utern und
Destillierung gehôren. Zu den Synonymen fßr Quecksilber gehôren Rasa, Rasendra, Sūta und Miśraka. |
12. |
Parīkṣā |
Maulika Siddhānta |
Dieser Begriff steht fßr Untersuchung und bezieht sich im Ayurveda auf die Parameter fßr eine Untersuchung und
Diagnose. Das Ayurveda beschreibt dreifache (Trividha), sechsfache (Ṣaḍvidha), achtfache (Aṣṭavidha) und
zehnfache (Daśavidha) Untersuchungsmethoden. Die wichtigste ist die dreifache, da sie die Grundlage fßr sich
darauf aufbauende Untersuchungen bildet. Zu ihr gehôrt: Darśana (Beschauung/sehen & beobachten), Sparśana
(berßhren/Palpation) und Praśna (Fragen stellen) Parīkṣā. Caraka erw”hnt Iptopadeśa (theoretisches Wissen),
Pratyakṣa (praktisches Wissen) bzw. Darśana Parīkṣā) & Anumāna (Beobachtung & Schlussfolgerungen)
als die drei grundlegenden Untersuchungsmethoden. |
13. |
Pariṇāma |
Roga Nidāna |
Die dritte Hauptursache fßr das Auftreten einer Krankheit. Wôrtlich ßbersetzt bedeutet es so viel wie
Endprodukt bzw.Transformation. Damit sind Ver”nderungen gemeint, die zu den verschiedenen Tages- und
Jahreszeiten in der Umwelt zu beobachten sind. Diese zyklischen Ver”nderungen wirken sich auch auf den Menschen
aus. Ihnen kann entgegengewirkt werden, indem man sich an die in den alten Schriften fßr jede Jahres- und
Tageszeit aufgestellten Regeln h”lt. Wenn ein Mensch seine Lebensweise nicht dementsprechend umstellt, dann
kommt es zu Unstimmigkeiten, die Erkrankungen verursachen. Spezifisch ist damit gemeint, dass man nicht gemӧ
der Rhythmen und Zyklen der Natur lebt. |
14. |
Pariṣeka |
Kāyacikitsā |
Bedeutet berieseln oder begießen und bezieht sich auf eine Behandlung, bei der medizinische Flßssigkeiten wie
Taila, Ghṛta, Milch oder Wasser ßber den erkrankten Bereich oder den ganzen Kôrper gegossen werden. Dazu wird
ein Stßck Stoff verwendet oder ein Gef”ß, vorzugsweise ein Tongef”ß mit einem Loch im Boden. Diese Methode
lindert Schmerzen, Steifheit und Kôrperschwere. Es handelt sich um eine Therapie mit externen Ôlungen oder
Umschl”gen, die auch im Vraṇa Cikitsa beschrieben werden. Es ist die gleiche Pizhichil-Therapie, die beim
Keralīya Pañcakarma verwendet wird. |
15. |
Parpaṭī |
Rasaśāstra |
Dieser Begriff l”sst sich mit dßnne Flocke ßbersetzen als und bezeichnet ein arzneiliches Pr”parat aus
Quecksilber und Schwefel (Kajjali) das hergestellt wird, indem man es allein oder zusammen mit anderen
Substanzen bei milder Hitze mit einer kleinen Menge Ghṛta bis zum Schmelzen erhitzt und auf ein Bananenblatt
gießt, das auf Fladen aus frischem Kuhdung gelegt wurde. Es wird mit einem anderen Blatt abgedeckt und mit einer
Umhßllung aus Kuhdung leicht zusammengedrßckt. Nach dem Abkßhlen werden die Flocken herausgenommen und zu Pulver
zerstoßen. Es ist eines der besten Mittel gegen Magen-Darm-Beschwerden und hilft insbesondere bei Grahaṇī
(Reizdarm). Es wird in Form von Kalpa verabreicht bzw. ßber einen bestimmten Zeitraum in bestimmten Dosierungen
und unter Einhaltung bestimmer Ern”hrungsvorschriften. Diese Pr”parate behalten ihre Potenz fßr einen
unbegrenzten Zeitraum. |
16. |
Paścāt Karma |
Kāyacikitsā |
Bezieht sich auf bestimmte Prozeduren/Handlungsweisen, die nach Abschluss der Hauptbehandlung bzw. der
Pradhāna Karma befolgt werden mßssen 1. Im Kāyacikitsa bezieht sich dieser Begriff auf
Rehabilitationsmaßnahmen, die sich einer Pañcakarma-Therapie anschließen wie Saṁsarjana Krama
(Wiederherstellung der normalen Ern”hrung) und die Einahltung bestimmter Verhaltensregeln, Parihāra Viṣaya
genannt. 2.Im Śalya Tamtra sind damit alle postoperativen Prozeduren gemeintt. |
17. |
Pathya |
Kāyacikitsā |
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt soviel wie das, was vorteilhaft ist und bezieht sich auf bestimmte
Ern”hrungsvorschriften wie auch Lebensregeln, die fôrderlich fßr gesunde Menschen sind wie auch fßr Menschen,
die unter Erkrankungen leiden. Damit ist eine Ern”hrung und Lebensweise gemeint, die die Funktion der
Kôrpersysteme nicht beeintr”chtigt, angenehm fßr den Geist ist und bei einer Erkrankung eingehalten werden muss.
Sie richten sich nach Art der Erkrankung, Jahreszeit und den vorherrschenden Doṣa. Sie werden ganz allgemein
als das bezeichnet, was man bei einer Krankheit darf und sind das gleiche wie Auṣadhī (Arzneimittel), da sie
eine maßgebliche Rolle bei der Behandlung einer Krankheit spielen. Da sie generell fßr eine Person vorteilhaft
sind, werden sie auch als Sātmya bezeichnet. Siehe auch Pathya-Apathya. |
18. |
Pathya-Apathya |
Kāyacikits |
Ein einmaliges Ayurveda-Konzept, das festlegt, welche Nahrung man zu sich nehmen muss, welche Lebensweise man
annehmen sollte (Pathya) und was gemieden werden muss (Apathya). Dieses Konzept ist von grôßter Bedeutung fßr
das Ayurveda. Pathya ist fßr eine Erkrankung mehr wert als tausende von Arzneimitteln, denn auch die
ausgeklßgeltste medikamentôse Behandlung ist nutzlos, wenn sich der Patient nicht an die fßr die Krankheit im
Pathya festgelegten Vorschriften h”lt. Apathya ist fßr einen gesunden Menschen ungesund und fßr eine kranke
Person hôchst sch”dlich. |
19. | Mūla |
Bhaiṣajya Kalpanā |
Dßnner Reisschleim mit festen Bestandteilen. Dazu wird ein Teil grob gemahlener Reis in vierzehn Teilen Wasser
weichgekocht. Peyā ist leicht verdaulich, st”rkt die Verdauungsf”higkeit und wird als erste Mahlzeit im
Saṁsarjana Krama gegessen. |
20. | Mūla |
Bhaiṣajya Kalpanā |
Es ist das fßnfte und letzte der Pañcavidha Kaṣāya Kalpanā, das von allen am wenigsten stark und leicht
verdaulich ist. Dazu wird ein Teil grob zerstoßener Kr”uter mit vier Teilen heißem abgekochtem Wasser
aufgegossen. Man l”sst den Aufguss auf Zimmertemperatur abkßhlen, rßhrt gut um und filtert ihn. Dieses
Heilmittel sollte sofort, noch heiß zu sich genommen werden. Seine Haltbarkeit ist kurz. Es wird in einer Dosis
von sechsundneunzig Millilitern verschrieben. |
21. |
Piṇḍa Svedana |
Kāyacikitsā |
Mit dem Begriff Piṇḍa wird ein rundes oder ovales Kßgelchen, Masse oder Gegenstand bezeichnet und Svedana
bedeutet Umschlag. Dieser Begriff bezieht sich auf die Fomentation mit einem Bolus oder einem Beutel aus
zerkochtem Reis, Heilkr”uterpaste oder Sand. Es kr”ftigt die Muskulatur und regt den Blutkreislauf an. Diese
Behandlung ist insbesondere bei Erkrankungen der Skelettmuskulatur wirksam. Sie hilft gegen Steifheit und n”hrt
den Kôrper. Wenn ein Bolus aus Sand verwendet wird, dann wird diese Fomentation Bālukā (Sand) Sveda
genannt. |
22. |
PiṣṭI |
Rasaśāstra |
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt feines aufbereitetes Pulver und bezeichnet ein pharmazeutisches Pr”parat, meist
aus Mineralien, das durch Zerreibung der Substanz unter Zugabe bestimmten Flßssigkeiten in der Sonne oder im
Mondlicht hergestellt wird. Diese Pr”parate sind fßr unbegrenzte Zeit haltbar und wirksam. Sie werden als
Anāgnikṛta Bhasma bezeichnet bzw. kalzinierte Heilmittel, die ohne Hitzeeinwirkung hergestellt werden. |
23. |
‘Pitta |
Śārīrakriyā |
Einer der drei Kôrpers”fte (Doṣa). Dieser Begriff leitet sich von der Wurzel Tap ab, was verbrennen bzw.
erregen bedeutet. Pitta verkôrpert das Feuer im menschlichen Kôrper. Es ist das Ayurveda-Prinzip von der
W”rmeenergie, welches alle chemischen Reaktionen und Stoffwechselprozesse des Geistes und Kôrpers reguliert.
Sein Sitz befindet sich im mittleren Kôrperteil, zwischen Herz und Nabel. Es setzt sich aus Teja (Feuer) und
Jala (Wasser) zusammen. In ausgewogenem Zustand regt es das Begriffsvermôgen und den Intellekt an. Ansonsten
entfacht es „Ärger, Hass und Eifersucht. Zu ihm gehôren fßnf Subtypen: Rañjaka, Sādhaka, Bhrājaka, Pācaka
und Ālocaka. 2. Pitta (Mala bzw. Abfallstoffe des Rakta) ist ein Nebenprodukt des Rakta Dhātu. Es kann auch
als hepatische Galle bezeichnet werden, da die Symptome fßr Pitta Vṛddhi bzw. seiner Stôrung denen der von
Hyperbilirubinemie ”hneln d.h. gelbe Verf”rbung der Haut, des Urins, Stuhls usw. Was seine Lage und
physikalischen Eigenschaften angeht, so kann es mit Blut verglichen werden. Als Nebenprodukt muss es aus dem
System ausgeschieden werden, weil es sonst das Blut beeintr”chtigen kônnte. |
24. |
Prākṛta |
Śārīrakriyā |
Das, was natßrlich, einheitlich und formlos ist. Damit sind Kôrpergewebe gemeint, die physiologisch aber nicht
pathologisch sind. |
25. |
Prāṇa’’ |
Śārīrakriyā |
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff Lebensenergie, die den Kôrper am Leben und gesund erh”lt. Im
Āyurveda ist dieser Begriff ein Sammelbegriff fßr Feuer (Agni), Mond (Soma), Wind (Vāyu), Satva, Raja, Tama
(Triguṇa), die fßnf Sinnesorgane (Jñānendriya) und die Seele (Ātmā). Diese zwôlf Komponente bilden
gemeinsam die Lebnskr”fte. |
26. |
Prāṇa Vāyu |
Śārīrakriyā |
Vayu ist der Saṁskṛt-Begriff fßr Luft und Atem. Prāṇa ist der Begriff fßr Lebenskraft, die das Leben und
alle seine kôrperlichen Aktivit”ten ermôglicht. Es ist ein Sammelbegriff fßr die grundlegende Luft bzw.
Nervenkraft. Es ist einer der Subtypen von Vāta, der im Bereich des Kopfes, der Nase, Zunge und Brust seinen
Sitz hat. Prāṇa bewegt sich haupts”chlich nach innen. Sie hilft, externe Luft, Nahrung und Wasser nach innen
zu befôrdern bzw. Nahrung aufzunehmen und einzuatmen. Sie bewegt sich ßber den Hals zur Brust nach unten. Der
Atem ist die ”ußerliche Manifestation von Prāṇa. Er reguliert das Einatmen und Schlucken, wie auch Niesen,
Spucken und Aufstoßen. Er reguliert die Aufnahme von Eindrßcken ßber die fßnf Sinne, die sich haupts”chlich im
Kopf befinden. |
27. |
Prāṇayāma
|
Svasthavṛtta |
Ist eine Kombination der Sanskritworte Prāṇ, was Lebensenergie bedeutet und Iyāma, was Kontrolle oder die
Kunst der Beherrschung der Lebenskraft bedeutet. Dieser Begriff bezieht sich auf die Beherrschung der
Lebenskraft bzw. des Atems. Damit sind wissenschaftlich fundierte Atemßbungen gemeint, zu denen die Regulierung
und Kontrolle des Einatmens gehôrt, Austamens und die Einbehaltung der Lebensenergie. Sie helfen, das geistige
und kôrperliche Durchhaltevermôgen zu steigern. Sie sind der Pfad zu einer umfassenden Entspannung und
Meditation und reinigen das Blut, st”rken die inneren Organe und helfen dem Nervensystem sich vôllig zu
entspannen. Sie werden als das vierte Grundprinzip des Aṣṭāṅga Yoga bezeichnet. |
28. |
Prabhāva |
Maulika Siddhānta |
Die Wirkung bzw. die spezifische oder besondere Wirkungsweise einer Heilpflanze. Es ist die F”higkeit einer
Pflanze, ihre Wirksamkeit auf besondere und einmalige Art zu demonstrieren. Dem Ayurveda zufolge richtet sich
die Wirkung eines Heilmittels nach seinem Rasa (Geschmack), Guṇa (physikalisch-chemische Eigenschaften), Vīrya
(Potenz) und Vipāka (Stoffwechsel), gemeinsam oder durch die Dominanz einer dieser Fakten, der die schw”chere
Eigenschaft unterdrßckt. Wird aber festgestellt, dass Rasa, Guṇa, Vīrya und Vipāka denen einer anderen
Substanz ”hneln, die aber eine andere Wirkung hat, dann wird dies auf das 'Prabhāva' des Mittels zurßckgefßhrt.
So beispeilsweise besitzt Dantī (Baliospermum montanum) das gleiche Rasa, Vipāka, Vīrya & Guṇa wie
Citraka (Plumbago zeylanica). W”hrend Dantī Virecana (Purgation) bewirkt, ist dies bei Citraka nicht der Fall.
Folglich wird die Purgationswirkung von Danti seinem Prabhāva zugeschrieben. |
29. |
Pradhāna |
Maulika Siddhānta |
Dieser Sanskrit-Begriff l”sst sich auf die Wurzel 'Pra' zurßckfßhren, die als Vorsilbe bevor bedeutet und die
Verbwurzel 'dha', die platzieren bedeutet. Folglich wird dieser Begriff ßbersetzt mit etwas, was als erstes
platziert wird oder die erste Stellung einnimmt. Als Vorsilbe ist sie in zahlreichen Worten zu finden wie
beispielsweise Pradhāna Kāraṇa (maßgebliche Ursache), Pradhāna Lakṣaṇa (grunds”tzliches Merkmal),
Pradhāna Karma (Hauptwirkung) u.”. |
30. |
Pradhāna Karma |
Kāyacikitsā |
Mit diesem Begriff ist die Hauptbehandlung gemeint, der Pūrva Karma vorausgeht und der sich PaścātKarma
anschließt. 1. Im Kāyacikitsa steht der Begriff fßr Pañca Karma, die fßnf biologischen
Entschlackungsbehandlungen Vamana (therapeutisches Erbrechen/Emesis), Virecana (therapeutisches Abfßhren),
Anuvāsana (ôlige Einl”ufe), Niruha (nicht-ôlige Einl”ufe) und Nasya (Nasenbehandlungen/Insufflation). 2. Im
Śalya Taṁtra ist damit ein chirurgischer Eingriff gemeint. |
31. |
Prajñāparādha |
Roga Nidāna |
Eine der drei vom Ayurveda erw”hnten maßgeblichen Krankheitsursachen. Prajñā bedeutet korrektes Wissen,
Klugheit bzw. Intellekt und Aparādha bedeutet Verbrechen oder gegen etwas gehen. Folglich ist mit diesem
Begriff die unpassende Nutzung des Intellekts gemeint oder Handeln, das im Widerspruch zu korrektem Wissen
steht. Ganz spezifisch bezieht es sich auf einen bewussten Verstoß gegen richtiges Verhalten. Es ist eine
unangebrachte kôrperliche, sprachliche oder geistige Handlung, deren Ursache der Verlust von Dhī
(Urteilsvermôgen), Dhṛti (Ïberzeugung) und Smṛti (Erinnerungsvermôgen) ist. Dieser Verlust fßhrt stets zu
trßgerischen Informationen, falschen Schlussfolgerungen und riskanten Handlungen und damit zu Erkrankungen.
Siehe auch Dhī, Dhṛti, Smṛti. |
32. |
Prakopa |
Roga Nidāna |
Wird wôrtlich ßbersetzt mit Reizung bzw. Stôrung. Zweite KriyāKāla. Mit diesem Begriff wird die zweite Stufe
der klinischen Manifestation einer Erkrankung beschrieben, die durch eine Reizung oder Stôrung der Doṣa an
ihrem Ort gekennzeichnet ist, sich aber noch nicht weiter verbreitet. Das gestôrte Doṣa nimmt mengenm”ßig zu
und verliert dabei an Qualit”t. Das Ergebnis ist eine Reizung der umgebenden Gewebe. Das Endstadium ist durch
das Auftreten leichter, von den gestôrten Doṣa verursachter kôrperlicher und geistiger vorkrankheitlicher
Symptome gekennzeichnet, an denen noch keine spezifische Krankheit zu erkennen ist. Es handelt sich um ein
rßckl”ufig zu machendes Stadium. |
33. |
Prakṛti |
Śārīrakriyā |
Steht fßr Natur bzw. natßrliche Form. 'Pra' bdeutet Anfang, Beginn oder Herkunft und 'Kṛti' bedeutet etwas
auszufßhren oder zu bilden. Dieser Begriff bezieht sich auf die psychosomatische Konstitution einer Person.
Prakṛti wird durch eine bestimmte Kombination der Tridoṣa & Triguṇa bestimmt. Beide, Śārīrika
(kôrperliche) wie auch Mānasika (geistige) Prakṛti werden im Ayurveda beschrieben. Śārīrika Prakṛti
allerdings ist fßr Diagnose und Behandlung von ganz besonderer Bedeutung. Ayurveda vertritt die Auffassung, dass
Prakṛti is bereits zum Zeitpunkt der Empf”ngnis auf Grundlage des vorherrschenden Doṣa gebildetwird und sich
sp”ter nicht mehr ”ndert. Das vorherrschende, sich im Gleichgewicht befindliche Doṣa kann ein beliebiges der
drei sein, so dass es zur Bildung von sieben Konstitutionsarten kommt: Vāta, Pitta, Kapha, Vāta-Pitta,
Vāta-Kapha, Pitta-Kapha und Sannipātaja. Im Ayurveda spielt das Verst”ndnis der fßr jeden Menschen
spezifischen Konstitution eine besonders wichtige Rolle, da sich der Aufbau der Heilbehandlungen danach richtet.
Auf ihrer Grundlage werden vom Arzt Ern”hrung, Lebensweise und Therapie dementsprechend festgelegt. |
34. |
Pramāṇa |
Maulika Siddhānta |
Bezieht sich auf Mittel, die zu einem guten Auffassungsvermôgen oder korrektem Wissen bef”higen. Es sind
Mittel gemeint, mit denen sich die Wahrheit nachweisen l”sst. Ayurveda beschreibt vier solcher Mittel: 1)
Pratyakṣa bzw. Wahrnehmungsvermôgen mittels Sinne und Verstand. 2) Anumāna bzw. die F”higkeit, ohne direkte
Wahrnehmung und anhand von Indizien Schlussgfolgerungen zu ziehen 3) Yukti bzw. logisches Denken 4) Śabda bzw.
mßndliche Aussagen bzw. Worte einer sachkundigen Person oder Referenzen aus zuverl”ssigen literarischen Quellen.
Diese vier Dinge werden vom Ayurveda als Mittel anerkannt, die helfen, die Wahrheit zu ergrßnden. |
35. |
Pramāṇa |
Roga Nidāna |
Dieser Begriff bezieht sich auf Summe, Menge oder Abmessung. In der Ayurveda-Diagnostik sind damit ganz
spezifisch die Kôrpermaße und der Kôrperbau eines Patienten gemeint. Einer der im Daśāvidha Parīkṣā
erw”hnten Parameter, der hilft, die Kôrperkr”fte und Lebenserwartung eines Menschen zu bestimmen. |
36. |
Prameha |
Roga Nidāna |
Dieser Begriff l”sst sich auf die Wurzel 'Mih-Siñcane' zurßckfßhren, die Bew”ssern bedeutet. Im Zusammenhang
mit dem Menschen wird dieser Begriff ganz spezifisch fßr Blasenleiden verwendet. Mit 'Pra' als Vorsilbe ist hier
ßberm”ßiges Wasserlassen bzw. Polyurie gemeint. Der Begriff Prameha hat im Ayurveda zweierlei Bedeutung und zwar
'Prabhuta Mūtrata' bzw. ßberm”ßiges Wasserlassen und 'Avil Mūtrata' bzw. Harntrßbung. Es ist ein Oberbegriff
fßr Harnleiden, Erkrankungen des Urogenitalsystems und Stoffwechselerkrankungen, zu denen eine Vielzahl von
Krankheiten gehôren wie Diabetes insipidus, Glukosurie, Albmuminurie, Chylurie und sogar Diabetes mellitus, die
in den Klassikern als Madhumeha bezecihnet wird. |
37. |
Prasara |
Roga Nidāna |
Ist die dritte Kriyākāla, die den Beginn der Krankheitsausbreitung signalisiert. Dieser Begriff bezeichnet
die dritte Stufe in der Manifestation einer Krankheit, bei der das angeh”ufte oder gereizte Doṣa beginnt, sich
im Kôrper zu verbreiten und zwar ßber die Srotasa bzw. Kôrperkan”le. In diesem Stadium kommt es noch nicht zum
Auftreten der klassischen Symptome (Rūpa) einer bestimmten Krankheit, sondern es treten nur die Symptome fßr
ein aus dem Gleichgewicht geratenes Doṣa auf. Da es sich bei diesem Stadium um das Stadium der Ausbreitung
handelt, sind auch die Symptome nicht lokalisiert, sondern kônnen an den verschiedensten Stellen im Kôrper
auftreten und wieder verschwinden. |
38. |
Prasūti Taṁtra |
Kaumāra Bhṛtya |
Ist der Zweig des Ayurveda, der sich mit Geburtshilfe besch”ftigt. Es ist einer der sechzehn Fachbereiche des
Ayurveda, die sich auf der Grundlage des Aṣṭāṅga Ayurveda entwickelten. Er wird im Aṣṭāṅga Ayurveda als
Teil der Kaumāra Bhṛtya (P”diatrie) behandelt, der sp”ter abgegrenzt wurde und sich als eigenst”ndiger
Fachbereich weiterentwickelte. |
39. |
Pratyakṣa |
Maulika Siddhānta |
Sanskrit-Begriff, der sich aus den zwei Worten 'Prati', was vorn bedeutet und 'Akṣa' bzw. Auge zusammensetzt.
Mit diesem Begriff ist die direkte Wahrnehmung gemeint bzw. Wissen, das durch den ungehinderten Kontakt der
Sinnesorgane mit ihren Objekten gesammelt wird. Es handelt sich um eine unmittelbare Wahrnehmung, die nicht nur
eindeutig und unfehlbar ist, sondern auch ein Gefßhl der Direktheit vermittelt. Sie ist von ßberragender
Bedeutung und gilt dem anderen Pramāṇa gegenßber als ßberlegen. Sie ist unbeeinflusst von frßherem Wissen oder
Rßckschlßssen oder irgendwelchen Prognosen oder Mutmaßungen. |
40. |
Pṛthvī |
Maulika Siddhānta |
Das Element Erde. Pṛthvī, eines der fßnf ewigen Elemente (Pañcamahābhūta) versinnbildlicht das
universelle organisatorische Prinzip der Stabilit”t, das Struktur und Dichte der Materie charakterisiert. Es ist
das Element mit einem spezifischen Gewicht, auf dem die restlichen Mahābhūta agieren. Sein dominierendes
Merkmal ist der Geruch (Gandha). Da dieses Element dem Geruch zugeordnet wird, gilt die Nase als das zu diesem
Element gehôrende Sinnesorgan. |
41. |
Pūrvakarma |
« Kāyacikitsā/Śalya Taṁtra Ṁ |
Es handelt sich um eine der Hauptbehandlung vorausgehende und vorbereitende Behandlung. 1. Im Kāyacikitsa
bezieht sich dieser Begriff auf die vor der Reinigungskur durchzufßhrenden vorbereitenden Therapien des
Pañacakarma, ohne die es schwierig ist, die gewßnschte Wirkung zu erzielen. Ihre Aufgabe ist es, die
Kôrpergewebe auf die Reinigung und Freisetzung der Giftstoffe vorzubereiten. Die wichtigsten Vorbehandlungen
sind Snehana (Ôlung) und Svedana (Fomentation). Diese Prozeduren helfen, die Kôrperkan”le (Srotasa) von giftigen
Ballaststoffen zu befreien und aus dem Gleichgewicht geratene Bioenergien zur Ausscheidung an ihre
diesbezßglichen Orte zu transportieren. Pacana wird in den alten Schriften auch als eine der Vorbehandlungen
erw”hnt. 2. Śalya Taṁtra bezieht sich auf jede Art von Operationsvorbereitung. |
42. |
Pūrvarūpa |
Roga Nidāna |
Steht fßr den zweiten Aspekt des fßnffachen ”tiologischen Prozesses bzw. Nidāna Pañcaka. Wôrtlich ßbersetzt
bedeutet es so viel wie frßhere oder vorherige Form und bezieht sich auf die frßhen Krankheitssymptome, die
durch die Anh”ufung von Doṣa an den betroffenen Stellen ausgelôst werden. Davon werden zwei Phasen beschrieben:
allgemein (Sāmānya) und spezifisch (Viśeṣa). Im allgemeinen Stadium kann lediglich etwas ßber das zu
erwartende Auftreten der Krankheit erfahren werden, aber nichts ßber die ihr zugrunde liegende Stôrung des
Doṣa, w”hrend im spezifischen Stadium klar wird, welches Doṣa fßr das Auftreten der Krankheit verantwortlich
ist. Es hilft nicht nur, eine spezifische Krankheit zu erkennen, sondern ist eine wertvolle Hilfe bei der
Beurteilung der Heilbarkeit einer Erkrankung; welche Behandlung angewendet werden muss und um eine
Differenzialdiagnose zu stellen. |
43. |
Puṭa |
Rasaśāstra |
Ein altes Heizsystem bzw. Ofen zur Herstellung von Bhasma oder Satva. Er wird ßber oder unter der Erde gebaut
und hat spezifische Maße, die sich nach der Hitzemenge richtet, die erzeugt werden muss. Die zu erhitzenden
Metalle oder Minerale werden in einen Schmelztiegel mitten in den Ofen gegeben. Als Heizmaterial werden
getrocknete Kuhfladen verwendet. Zur Herstellung bestimmter Bhasma werden verschiedene Ôfen verwendet wie z.B
Gaja Puṭa fßr Lauha (Eisen) Bhasma, Mahā Puṭa fßr Abhraka (Glimmer) Bhasma. |
1 |
Rājasika |
Śārīrakriyā |
Bezieht sich auf die Eigenschaften der Rajas. Es wird als ein Zustand des Geistes bezeichnet, der seine
Ursache in einem Vorherrschen des Rajas hat. Personen, in denen diese Eigenschaften vorherrschen, sind
egoistisch, ehrgeizig, agressiv, stolz und neigen dazu, ßber andere zu dominieren. Solche Personen neigen zu
einem gewaltt”tigen Charakter (kôrperliches Verhalten, Sprache oder Gedanken). Die dieser Gruppe angehôrenden
Menschen werden weiter in sechs Untergruppen unterteilt. |
2 |
Rājayakṣmā |
Roga Nidāna |
Saṁskṛt-Begriff fßr Tuberkulose. Sie wird vom Ayurveda als Kônig aller Krankheiten bezeichnet, weil sich
ihre Symptome aus den Symptomen einer ganzen Gruppe von Krankheiten zusammensetzen wie the Kāsa, Śvāsa usw.
Sie war wahrscheinlich eine der Haupttodesursachen des Altertums. In der Hindu-Mythologie heißt es, dass der
Mond, der Kônig unter den Erdtrabanten, ßber den Brahma, der Schôpfer einen Fluch ausgesprochen hatte, von
dieser Krankheit befallen worden w”re, weshalb Tuberkulose als Kônigskrankheit bezeichnet wird. Da sich diese
Krankheit durch Gewichtsabnahme und andere schwerwiegende Parameter auszeichnet, wurde sie im Altertum als
Kṣaya bezeichnet. |
3 |
Rātricaryā |
Svastha Vṛtta |
Saṁskṛt-Begriff fßr das richtige Verhalten nachts. Es handelt sich um die in den alten Schriften
beschriebene Routine, die sich der Alltagsroutine anschließt und die befolgt werden muss, wenn eine Stôrung der
Doṣa vermieden werden soll. Dazu gehôren auch Speisen, die verzehrt werden sollten und das Schlafmuster, an das
man sich halten soll. |
4 |
Raja |
Prasūti Taṁtra |
Siehe Ārtava. |
5 |
Rajas |
Śārīrakriyā |
Mit diesem Begriff ist eines der Triguṇa gemeint, der grunds”tzlichen Komponenten oder Energien des Geistes.
Es ist eine der aktivsten Substanzen, die den Geist motiviert und anregt. Es ist die Kraft bzw. Energie der
Bewegung, die charakterisiert wird durch Aktivit”t, Energie, Leidenschaft und Stimulierung, die dem Leben
Sinneslust, Freude und Leid, Mßhsal und Ruhelosigkeit verleiht. Dieses Wort leitet sich von der Wurzel 'Rañj'
ab, was Farbe bedeutet. Dieser Begriff wird h”ufig auch fßr Dunst, Nebel und dßstere Stimmung verwendet. |
6. |
Rakta |
Śārīrakriyā |
Eines der sieben Kôrpergewebe und nach Rasa das zweitwichtigste. Dieser Begriff steht fßr Blut. Der
Ayurveda-Physiologie zufolge wird es durch die erw”rmende Wirkung des Rañjaka Pitta auf den Chylus (Rasa)
gebildet, wovon das Blut auch seine rote Farbe erh”lt. Es setzt sich aus den Grundelementen Jala und Agni
zusammen. Sein Sitz sind Leber und Milz und seine Aufgabe ist der Erhalt des Lebens (Jīvanīyam). Es n”hrt die
anderen Kôrpergewebe und festigt insbesondere das nachfolgende Gewebe Māṁsa. Es hilft, normalen T”tigkeiten
voller Kraft und Energie nachzugehen und verleiht dem Kôrper ein gesundes strahlendes Aussehen. |
7. |
Raktamokṣaṇa
|
ŚalyaTaṁtra |
Therapeutischer Aderlass. Es wird von Suśruta als eine der fßnf Schritte einer Entschlackungskur beschrieben
(Pañcakarmma) und ist eine Invasivbehandlung fßr Krankheiten, die durch eine Stôrung von Rakta und Pitta
verursacht werden. Dazu wird das Blutgefӧ entweder mit einem scharfen Instrument punktiert (Aderlass/
Śiravedha) oder es werden Blutegel angesetzt (Jalūkā) oder Blut wird mittels eines Horns abgesaugt. Auf diese
Art werden Hautkrankheiten, Abszesse, Gicht, Allergien, Vergrôßerungen von Leber und Milz behandelt. Der
Aderlass ist insbesondere bei chronischen Leiden wirksam, die auf andere Behandlungen nicht ansprechen. |
8. |
Rañjaka Pitta |
Śārīrakriyā |
Dieser Begriff wird wôtlich ßbersetzt mit etwas, was Farbe schenkt und bezeichnet einen der fßnf Subtypen von
Pitta, der sich im Leber- und Milzbereich befindet. Er verleiht dem feinstofflichen Aspekt des Chylus (Rasa)
Pigmente und verwandelt es in Blut (Rakta). Er ist auch fßr die F”rbung der Gallenflßssigkeit und des Stuhls
verantwortlich. |
9. |
Rasa |
Dravyaguṇa |
Dieser Begriff hat im Ayurveda mehrere Bedeutungen einschließlich Saft, Geschmack und Wesen. In der
Ayurveda-Pharmakologie bezieht er sich auf eine der Haupteigenschaften von Dravya bzw. des Geschmacks. Damit ist
die direkte und sofortige Wirkung einer Substanz beim ersten Kontakt mit der Zunge gemeint, dem Geschmacksorgan.
Es gibt sechs Geschmacksrichtungen, die zusammengefasst als Ṣaḍarasa bezeichnet werden. Sie sind Madhura
(sßss), Amla (sauer), Lavaṇa (salzig), Kaṭu (scharf), Tikta (bitter) und Kaṣāya (herb) und sollen auf die
unterschiedliche Zusammensetzung der Pañacabhautika zurßckzufßhren sein. Jeder Rasa hat eine ganz spezifische
Wirkung auf die Dosa, die beruhigend oder reizend sein kann, weshalb bei der Auswahl einer Dravya (Substanz)
stets ihr Rasa und die im Kôrper des Patienten vorherrschenden Doṣa in Erw”gung gezogen werden. |
10. |
Rasa |
Rasaśāstra |
Dieser Begriff steht fßr Quecksilber, das wichtigste zur Herstellung von Ayurveda-Pharmazeutika verwendete
Element. Dieses Element wird so aufgrund seiner halbflßssigen Beschaffenheit und seiner F”higkeit, andere
Metalle zu verflßssigen und aufzunehmen, genannt. Es besitzt außerordentliche Heilkr”fte. Siehe auch Pārada. |
11. |
Rasa |
Śārīrakriyā |
Leitet sich von der Wurzel 'Ras' ab, die bewegen bedeutet. Dieser Begriff bezieht sich auf die N”hrstoffe und
Kôrpers”fte und ist das Endprodukt des Verdauungsprozesses. Es ist das bedeutendste der sieben Kôrpergewebe und
stellt den stofflichen Aspekt ordentlich verdauter Nahrung dar. Es n”hrt nicht nur das n”chste Gewebe d.h.
Rakta, sondern alle ihm untergeordneten Kôrpergewebe. Es zirkuliert im Kôrper und hat eine auf das gesamte
System beruhigende Wirkung (Prīṇana). Es ist zust”ndig fßr die Konservierung, Umwandlung und Neubelebung der
Kôrperenergien. Es n”hrt nicht nur den Kôrper, sondern verbessert seine Immunit”t und sorgt fßr eine gute
kôrperliche und geistige Gesundheit. |
12. |
Rasaśāstra |
Maulika Siddhānta |
Dieser Begriff wird als Wissenschaft vom Quecksilber ßbersetzt und bezieht sich auf den Ayurveda-Bereich, der
sich mit der Veredlung und therapeutischen Verwendung von Metallen, Mineralen und verwandten Produkten
besch”ftigt. Es handelt sich um die Wissenschaft, mit der Metalle und Minerale so aufbereitet werden, dass sie
vom Kôrper assimiliert und als Heilmittel eingesetzt werden kônnen. Dieser Bereich besch”ftigt sich
haupts”chlich mit pharmazeutischen Pr”paraten aus Quecksilber bzw. Rasa. |
13. |
Rasauṣadhi |
Rasaśāstra |
Heilmittel und Pr”parate, deren Hauptbestandteil Metalle oder Mineralien sind. Obgleich alle Pr”parate aus
Metallen und Mineralien als Rasauṣadhi bezeichnet werden, bezieht sich dieser Begriff hier spezifisch auf
Pr”parate, die Quecksilber bzw. Rasa enthalten. Quecksilber, das unter den fßr arzneiliche Zwecke verwendbaren
Metallen und Mineralien als Kônig gilt, wird deshalb auch Rasendra genannt. |
14. |
Rasāyana |
Aṣṭāṅga Āyurveda |
Eine der acht klinischen Spezialbereiche des Ayurveda, der sich mit Verjßngungstherapien besch”ftigt, die
Kôrper und Geist erneuern und frßhzeitiges Altern verhindern. Mit dem Begriff Rasa ist die grundlegende
Kôrperflßssigkeit gemeint, w”hrend Ayana Weg, Bewegung bzw. Zirkulation bedeutet. Folglich beschreibt dieser
Begriff den Transport von N”hrstoffen durch den Kôrper, wobei Zellen und Systeme gen”hrt werden, das Wachstum
neuer Zellen gefôrdert und gesch”digte Zellen und Giftstoffe ausgeschieden werden. Es schließt therapeutische
Behandlungen ein wie die Verwendung bestimmter Heilmittel und Maßnahmen, die den Alterungsprozess verlangsamen
oder einhalten, Langlebigkeit, Immunit”t und Widerstand gegen Krankheiten schenken. Sie steigern die
Lebenserwartung und verbessern das Ged”chtnis. Zu dieser Therapie gehôrt die Verwendung bestimmter pflanzlicher
und mineralischer Heilmittel, die die Verdauungsf”higkeit verbessern oder den N”hrwert des Rasa erhôhen oder die
Kôrperkan”le bzw. Srotasa reinigen und tonen. In der modernen Medizin wßrden sich solche Heilmittel und
Behandlungsmethoden als adaptogene Mittel bezeichnen lassen, die dem Kôrper helfen, Stresssituationen zu
meistern. Es gibt zwei beliebte Therapieans”tze - bei dem einen muss sich ein Patient ßber einen l”ngeren
Zeitraum in einer spezifisch fßr diesen Zweck errichteten Hßtte (Kuṭiprāveśika) aufhalten. Es ist eine sehr
intensive Behandlungsmethode, die dem Patienten keinen Kontakt mit anderen Menschen und auch nicht das Verlassen
der Hßtte erlaubt (also kein Sonnenlicht und keine frische Luft). Bei der anderen darf der Patient an die Luft
und in die Sonne und seinen gewohnten Aktivit”ten nachgehen. (Vātātapika) Eine dritte Art nennt sich Icāra
Rasāyana und bezieht sich auf das Befolgen der Verhaltensregeln fßr ein rechtschaffenes Leben. |
15. |
Recaka |
Dravyaguṇa |
Dieser Begriff bedeutet soviel wie Ausscheidung. Er l”sst sich auf den Wortstamm 'Rec' zurßckfßhren, was
entleeren und abfßhren heißt. 1. Es bezieht sich auf das Ausatmen beim Prāṇayāma (Atemkontrolle). 2. Wie
bereits erw”hnt bezieht es sich in der Ayurveda-Pharmakologie auf eine der pharmakologischen Wirkungen von
Substanzen und zwar sind damit Heilmittel gemeint, die den Stuhl w”ssrig machen und ihn gewaltsam ausscheiden -
geformten wie ungeformten Stuhl. Es sind Abfßhrmittel, die die Darmentleerung fôrdern wie beispielsweise
Trivrita (Operculina turpethum). |
16. |
Ṛtucaryā |
Svastha Vṛtta |
Dieser Begriff steht fßr ein Verhalten im Einklang mit den Jahreszeiten. Ein indisches Jahr hat sechs
Jahreszeiten mit je zwei Monaten und zwar Śiśira, Vasanta, Grīṣma, Varṣā, Śarada und Hemanta. Jede
Jahreszeit hat eine ganz bestimmte Wirkung auf den Kôrper. Um gesundheitssch”digende Einflßsse zu meiden, muss
man bestimmte Verhaltensregeln einhalten, die von den alten Schriften als Ṛtucaryā bezeichnet werden. Genauso
wichtig wie das Einhalten eines geregelten Tagesablaufs und der jahreszeitlichen Regeln ist die Kôrperpflege und
Pr”vention. Zu den fßr die Jahreszeiten festgelegten Regeln gehôren auch Speisen und Getr”nke, die verzehrt
werden sollten oder vermieden werden mßssen; Wohnort, Kleidung, Erholung, Kôrperßbungen, prophylaktische
Maßnahmen gem”ß der vorherrschenden klimatischen Bedingungen. Es wird empfohlen, w”hrend des
Jahreszeitenwechsels ganz allm”hlich von einem zum anderen Regime ßberzugehen. |
17. |
Roga |
Roga Nidāna |
Sanskrit-Begriff fßr Krankheit. Er leitet sich von der Wurzel 'Ruk' ab, was Schmerz bedeutet und wird als ein
Zustand beschrieben, der die Lebensqualit”t beeintr”chtigt und sich durch Schmerz und Unwohlsein im Kôrper, wie
auch in mentalen Stôrungen ”ußert. Siehe auch Gada. |
18. |
Rukṣaṇa |
Kāyacikitsā |
Eine der sechs Vorbehandlungen (Upakrama). Wortwôrtlich bedeutet dieser Begriff etwas, was Trockenheit
verursacht. Es ist eine der austrocknenden Therapien (Laṅghana). Sie ist wirksam bei der Behandlung von Pitta-
und Kapha-Ïberschuss. Die fßr diese Therapie verwendeten Substanzen besitzen ganz spezifische Eigenschaften wie
leicht, heiß, scharf, rau, beweglich und hart. Zu dieser Therapie gehôrt das Einnehmen von scharfen (Kaṭu),
bitteren (Tikta) und herben (Kaṣāya) Mitteln. Sie eignet sich bestens fßr Zust”nde, bei denen die
Kreislaufkan”le blockiert sind und ein Ïberschuss an gereizten Doṣa vorhanden ist wie beispielsweise bei
Kr”mpfen in den Oberschenkeln, bei Gicht und Harnleiden.' ö. |
19. |
Rūkṣa |
Dravyaguṇa |
Eine der zwanzig physikalisch-pharmakologischen Eigenschaften der in der Ayurveda-Pharmakologie beschriebenen
Substanzen. Dieser Begriff steht fßr trocken, wasserarm, nicht-fetthaltig. Setzt sich aus Pṛthvī, Agni und
Vāyu zusammen. Diese Eigenschaft reizt Vāta und beruhigt Kapha. Sie bewirkt Trockenheit, H”rte und Rauheit im
ganzen Kôrper. Ihre Hauptaufgabe ist Śoṣaṇa (Absorbieren), sie wirkt sich negativ auf die Kôrperkraft und den
Teint aus. Was ihre therapeutischen Besonderheiten angeht, so sind Substanzen mit diesen Eigenschaften Avṛṣya
(nicht-aphrodisisch) und Stambhan (sekretionshemmend) und folglich wirksam bei Erkrankungen mit ßberm”ßiger
Sekretion wie z.B. Diarrhô. |
20. |
Rūpa |
Roga Nidāna |
Saṁskṛt-Begriff, mit dem das gemeint ist, was man sich vergegenw”rtigen kann, wie beispielsweise eine Form,
Bild, Figur oder Erscheinung. Es handelt sich um den dritten Aspekt einer ”tiologischen Diagnose (Nidāna
Pañcaka) und bezieht sich auf die Hauptmerkmale und Symptome einer Erkrankung. Gilt als eindeutige „ußerung der
Vor-Symptome bzw. Pūrvarūpa. Fachkenntnisse ßber diesen Aspekt spielen eine maßgebliche Rolle bei der
Bestimmung der Krankheitsart. Ohne diese Kenntnisse kann der Arzt keine Schlussfolgerungen fßr eine Diagnose wie
auch die Behandlungsrichtung ziehen. Davon gibt es zwei Arten: Sāmānya bzw. allgemeine Symptome bzw. Symptome
bezßglich der allgemeinen Natur der Krankheit und Viśeṣa bzw. spezifische Symptome, die etwas ßber die
vorherrschenden Doṣa aussagen, die fßr die Besonderheiten der Erkrankung kennzeichnend sind. |
1. |
Sadharana Rasa |
Rasaśāstra |
Gruppe mit acht, vom Ayurveda verwendeten Mineralien - Kampillaka(Mallotus phillippinensis), Malla(weisses
Arsen), Navasadara(Ammoniumchlorid), Kaparda(Kaurimuschel), Agnijara(Amber), Girisindura(Rotes Quecksilberoxid),
Hingula(Zinnober) and Mrddarasankha(Bleigl”tte). |
2. |
Śālākya |
Aṣṭāṅga Āyurveda |
Der Begriff 'Śālākya' leitet sich von der Wurzel Śalākā ab, was Lanzette oder Sonde bedeutet und bezieht
sich auf einen Bereich des Ayurveda zur Behandlung von Krankheiten, von denen Organe oberhalb des Schlßsselbeins
(Urdhvajatrugata Roga) betroffen sind wie Augen, Ohren, Nase, Hals und Mundhôhle. All diese Organe sind tief im
Kôrper gelegen und um in ihr Inneres vordringen zu kônnen wird eine Sonde benôtigt. Es handelt sich um einen
weit verzweigten Bereich, zu dem der moderne HNO-Fachbereich,Ophtalmologie und Otolaryngologie gehôren. |
3. |
Śalya |
Aṣṭāṅga Āyurveda |
Dieser Begriff bedeutet Fremdkôrper oder Material, das fßr Psyche oder Kôrper stôrend ist. Es ist der
Fachbereich des Ayurveda, der sich mit der Entfernung von Fremdkôrpern befasst, die Erkrankungen verursachen. Er
gilt als ein wichtiger Zweig des Ayurveda, dessen Vater der Heilige und Arzt Suśruta ist, der auch als Vater
der plastischen Chirurgie bezeichnet wird. Es ist ein Bereich, der sich seit dem Altertum großer Beliebtheit
erfreut, weil er im Gegensatz zur langsamen Wirkung von Medikamenten oder Heilkr”utern schnell Erleichterung
verspricht. Caraka, der bekannteste Arzt der altindischen Medizin empfahl es fßr Leiden, die sofort behandelt
werden mßssen wie blutende H”morrhoiden und Udara Roga. Es schließt das moderne Fachgebiet der Chirurgie ein. |
4. |
Śārīra |
Śārīra Racanā |
Dieser Begriff leitet sich von der Wurzel Śīrṣayate ab, was aufschlßsseln bedeutet und bezieht sich auf den
menschlichen Kôrper. Er versinnbildlicht die ihm innewohnenden katabolischen Prozesse und seinen verg”nglichen
Charakter. Es wird als einer der Bestandteile des Iyuḥ beschrieben und bildet die Grundlage des Bewusstseins,
ein Aggregat aus fßnf Grundelementen und deren Modifikationen, das aus den drei grundlegenden Strukturen Doṣa,
Dhātu und Mala aufgebaut ist. |
5. |
Śīta |
Dravyaguṇa |
Saṁskṛt-Begriff, der sich auf die kalte Eigenschaft der Materie bezieht. Sie ist eine der zwanzig
phsysisch-pharmakologischen Eigenschaften der von der Ayurveda-Pharmakologie beschriebenen Heilmittel. Es ist
das Gegenteil von Uṣṇa Guṇa (heiße Eigenschaft), setzt sich aus Jala zusammen und wird druch Madhura, Tikta
und Kaṣāya Rasa charakterisiert. Es reizt Kapha und Vāta und beruhigt Pitta. Heilmittel mit diesen
Eigenschaften heilen Mūrcchā (Synkope), Tṛṣṇā (Durst) und Dāha (Brennen) im Kôrper. Nachdem seine
Hauptaufgabe Stambhan (Stoppen von Ausscheidungen) ist, besitzt es kr”ftigende Eigenschaften und verbessert die
Immunit”t. |
6. |
Śira |
Śārīra Racanā |
Saṁskṛt-Begriff fßr Kopf bzw. Sch”del. Der oberste Kôrperteil gilt als Uttamāṅga bzw. hôchstes/oberstes
Organ, das s”mtliche Kôrperfunktionen steuert. |
7. |
Śleṣaka Kapha |
Śārīrakriyā |
Leitet sich von der Wurzel 'Śliṣ Āliṅgane' ab, die feucht oder klebrig bedeutet. Es ist eines der fßnf
Subtypen von Kapha, das das System schmiert. Es befindet sich als Gelenkflßssigkeit in den Gelenken, die es
zusammenh”lt und durch eine Reduzierung der Reibung geschmeidig und leicht beweglich macht. |
8. |
Śleṣamā |
Śārīrakriyā |
Siehe Kapha. |
9. |
Śodhana |
Kāyacikitsā |
Reinigungstherapie bzw. Entschlackungstherapie mittels Pañacakarma. Siehe Saṁśodhana. |
10. |
Śodhana |
Rasaśāstra |
Im Zusammenhang mit der Ayurveda-Pharmazeutik bezeichnet dieser Begriff die Aufbereitung von Metallen,
Mineralien und giftigen Heilkr”utern zum Entfernen von Unreinheiten und Giftstoffen. Dabei werden nicht nur
Unreinheiten beseitigt, sondern dieser Prozess hilft, die inh”renten Eigenschaften und Wirkung dieser Substanzen
zu verbessern, die danach fßr den Māraṇa-Prozess tauglich sind. |
11. |
Śukra |
Kriyā Śārīra |
Ist das letzte der sieben Kôrpergewebe bzw. die Fortpflanzungsflßssigkeit, die aus dem Majjā entsteht. Obwohl
sich dieser Begriff in Sanskrit auf den m”nnlichen Samen bezieht, verkôrpert er als Dhātu das letzte
Kôrpergewebe, das bei Frauen wie M”nnern fßr die Zeugung von Nachkommen verantwortlich ist. Es verleiht M”nnern
wie Frauen Kraft und eine gesunde Hautfarbe. Suśruta akzeptierte als erster die Existenz von Śukra in
Frauen. |
12. |
Sādhaka Pitta |
Śārīrakriyā |
Dieser Begriff leitet sich von der Wurzel 'Sādh' ab und bedeutet, etwas zu verrichten oder bewerkstelligen.
Er bezieht sich auf eine der fßnf Subtypen von Pitta und bezeichnet das Feuer bzw. die Energie in unserem
Kôrper, die die Wahrheit bzw. Realit”t bestimmt. Es befindet sich im Herzen, funktioniert ßber das Nervensystem
und die Sinne und reguliert Intellekt und Intelligenz. Es erm”chtigt folglich den Geist und ist verantwortlich
fßr Intelligenz, Wissen, Erinnerungsvermôgen, Begeisterungsf”higkeit und Bewusstsein. |
13. |
Samāna Vāyu |
Śārīrakriyā |
Einer der fßnf Subtypen von Vāta, der als ausgleichende oder gleichmachende Luft (Sama-ana) gilt. Es ist die
dem Verdauungssystem zugrunde liegende Nervenkraft. Sie befindet sich zwischen Magen und Ged”rmen und reguliert
die Verdauung der N”hrstoffe, Ausscheidung der Abfallprodukte und bestimmt die Zusammensetzung der
Kôrperflßssigkeiten wie auch die Kôrpertemperatur. |
14. |
Saṁsarjana Krama |
Kāyacikitsā |
Nachbehandlung bzw. die Paścāt Karma einer Pañcakarma-Therapie. Nach Entfernen der ßberschßssigen Doṣas
und nach der inneren Reinigung ist die Verdauungsf”higkeit geschw”cht und ihr Normalzustand muss erst wieder
hergestellt werden. Dies geschieht durch eine allm”hliche und systematische „Änderung der Ern”hrung und
Lebensweise, Saṁsarjana Krama genannt. Dazu gehôrt ein post-therapeutischer Ern”hrungsplan, der so gestaltet
wird, dass das Verdauungsfeuer und die Aufnahmef”higkeit der Person und damit ihr normaler Gesundheitszustand
wieder hergestellt werden kann. Begonnen wird mit einer leichten Kost, von der allm”hlich zu einer normalen
ausgewogenen Ern”hrung ßbergegangen wird. |
15. |
Saṁśamana |
Kāyacikitsā |
Beruhigungstherapie. Eine der drei im Ayurveda beschriebenen Grundbehandlungen zur Beruhigung der gestôrten
Doṣa an ihrem ursprßnglichen Ort, ohne Entschlackung mittels Heilmittel, Di”tetik und Verhaltens”nderung.
Beruhigende Therapien sind folglich eine Kombination aus Medikamenten und Ern”hrung und Empfehlungen fßr eine
dementsprechende Lebensweise. Außer der Verwendung von Medikamenten und dem Verzehr von leicht verdaulichen
Speisen, die den Appetit anregen, spielt auch das Verhalten eine maßgebliche Rolle bei der Beruhigung der Doṣa.
Damit ist Verhalten auf kôrperlicher, sprachlicher und geistiger Ebene gemeint. Dies wird als Śamana
bezeichnet. |
16. |
Saṁśodhana |
Kāyacikitsā |
Eine der drei Hauptbehandlungen. Es ist eine Reinigungstherapie, bei der es um die Ausscheidung von
Abfallprodukten geht, einschließlich der gestôrten Doṣa. Diese Therapie setzt sich aus den fßnf therapeutischen
Verfahren der Pañacakarma-Behandlung zusammen und zwar Vamana (Erbrechen), Virecana (Purgation), Anuvāsana
(ôlige Einl”ufe), Āsthāpana (nicht-ôlige Einl”ufe aus Dekokten) und Śirovirecana (Insufflationen) und l”sst
sich folglich als interne Reinigungskur mittels Pañacakarma bezeichnen. Sie wird als Vorbehandlung fßr alle
anderen Behandlungen empfohlen, insbesondere aber fßr eine Verjßngungstherapie (Rasāyana). Zweck dieser
Behandlung ist die radikale Entfernung aller Krankheitsfaktoren und vôllige Wiederherstellung der Gesundheit.
Sie befreit Kôrper wie Geist von Giftstoffen. |
17. |
Saiṁdhava
|
Rasaśāstra |
Saṁskṛt-Begriff fßr Steinsalz. Es wurde nach der Indus-Region benannt, aus der es kommt. Es wird vom
Ayurveda als eigenst”ndiges Heilmittel wie auch als Heilmittelzusatz verwendet. Es gilt als die beste Salzart
und die einzige, die eine kalte Wirkung (ŚītaVīrya) besitzt. Es regt den Appetit an, st”rkt die
Verdauungskraft und ist gut fßr die Augen. Es wirkt bei allen drei Doṣa und kann, nachdem es Sūkṣma ist, auch
in den winzigsten Kôrperteil eindringen. |
18. |
Sañcaya |
Roga Nidāna |
Das erste Kriyākāla, das durch eine Anh”ufung gestôrter Doṣa gekennzeichnet ist. Die quantitative Zunahme
der Doṣa wird begleitet von einem qualitativen Rßckgang am Ort ihrer Herkunft. Der Patient spßrt den Wunsch,
Dinge zu tun, die das ganze Gegenteil davon sind, was die Unausgewogenheit verursachte. Sie kônnen eine
natßrliche Ursache haben (jahreszeitlich bedingt) wie auch pathologische (ungesunde Ern”hrung und
Lebensweise). |
19. |
Sara |
Dravyaguṇa |
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt beweglich und ist eine der zwanzig, in der Ayurveda-Pharmakologie beschriebenen
physikalisch-pharmakologischen Heilmittel-Eigenschaften. Es ist eine Besonderheit des Jala, die das Gegenteil
von Sthira ist und das Kapha reizt. Sie wird verkôrpert durch die Rasa Amla, Lavaṇa und Kaṭu. Ihre
Hauptaufgabe ist eine Anregung der Doṣa. Sie ist zust”ndig fßr die Ausscheidung der Mala (Abfallprodukte) aus
dem Kôrper und wird bei Śodhana Cikitsā (Abfßhrtherapien) genutzt. |
20. |
Sira |
Śārīra Racanā |
Dieser Begriff wird wôrtlich als rôhrenförmiges Gef”ß ßbersetzt, durch das Flßssigkeit fließt. Damit sind
feine Kapillaren, Arterien, Venen oder ein Ductus gemeint. Er bezieht sich ganz spezifisch auf die Blutgefӧe,
insbesondere Venen. Auf Grundlage der Doṣa gibt es vierzig und siebenhundert insgesamt, die aus dem
Nabelbereich (Nābhi) kommen und sich ßber den ganzen Kôrper verbreiten. Diese Gef”ße transportieren Vāta,
Pitta, Kapha und Rakta im Kôrper, den sie folglich n”hren und erhalten. Es sind auch die Wege, ßber die im
Altertum ein Patient zur Ader gelassen wurde (Sirāvedhana), was ebenfalls als Heilbehandlung gilt. |
21. |
Smṛti |
Śārīrakriyā/ Kāya cikitsā |
Bezieht sich auf das Erinnerungsvermôgen einer Person. |
22. |
Snāyu |
Śārīra Racanā |
Dieser mit Ligament ßbersetzte Begriff bezieht sich auf die sehnenartigen Teile der Muskelfasern, die innen
wie außen am Muskel zu finden sind. In den alten Schriften werden neunhundert Ligamente erw”hnt. Sie gelten im
Ayurveda als sehr wichtig, da ihre Verletzung wesentlich schwerere Folgen fßr die Funktion der Tatorgane hat als
eine Verletzung der Knochen (Asthi), Blutgef”ße (Sira), Muskeln (Māṁsa) und Gelenke (Saṁdhi) und zu
L”hmungen, Verlust von Gliedmaßen und sogar zum Tod fßhren kann. |
23. |
Sneha |
Padārtha Vijñāna |
Saṁskṛt-Begriff fßr Liebe und Zuneigung. Im Ayurveda werden mit diesem Begriff geschmeidige Substanzen
bezeichnet, die fßr Snehana (Ôlungen) verwendet werden. Sie kônnen pflanzlicher Herkunft sein, Taila oder
tierischer Herkunft wie Ghṛta, Vasā und Majjā. Unter diesen vier gilt Ghṛta als das beste Mittel. |
24. |
Snehana |
Kāyacikitsā |
Saṁskṛt-Begriff fßr Ôlungstherapie, eine der sechs Vorbehandlungen (Upakrama) und Haupt-Aufbautherapie. Sie
ist auch Teil der Reinigungs-Vorbehandlung (Pūrvakarma) einer Pañacakarma-Behandlung. Bei dieser Methode wird
das Kôrpersystem innerlich wie ”ußerlich mit fettigen Substanzen geôlt. Diese Ôlungen werden noch einmal in
Bāhya Snehana (”ußerliche Ôlung) und Ibhyāntara Snehana (innerliche Ôlung) unterteilt. W”hrend zu einer
”ußerlichen Ôlung Ôlmassagen und Ôlb”der (Abhyaṅga) gehôren, werden bei innerlichen Ôlungen medizinische Ôle
und Ghṛta verabreicht. Auf diese Art wird das System geschmeidig gemacht und die gestôrten Doṣa werdn
verflßssigt, um leichter ausgestoßen zu werden. Solche Behandlungen sorgen fßr eine strahlende Haut, gute
Verdauung, ein Gefßhl der Leichtigkeit, eine versch”rfte Sinneswahrnehmung und geistige Aufnahmef”higkeit. |
25. |
Snigdha |
Dravyaguṇa |
Eine der zwanzig, in der Ayurveda-Pharmakologie beschriebenen physikalisch-pharmakologischen Eigenschaften von
Heilmitteln. Dieser Begriff steht fßr s”mig, geschmeidig, glatt und feuchtigkeitsspendend. Er setzt sich aus
Pṛthvī und Jala zusammen. Diese Eigenschaft reizt das Kapha und beruhigt das Vāta. Sie beseitigt im ganzen
Kôrper Trockenheit, H”rte und Rauheit. Ihre Hauptaufgabe ist zu st”rken, weich zu machen und den Teint zu
verbessern. Was ihre therapeutischen Besonderheiten angeht, so sind Mittel mit dieser Eigenschaft Vṛṣya
(aphrodisisch) und Bṛhaṁṇa (n”rend/die Kôrpermasse fôrdernd). |
26. |
Srotasa |
Kriyā Śārīra |
Dieser Begriff bezieht sich auf kanalfôrmige Strukturen oder einen hohlen Trakt mit Ôffnungen, durch die sich
die N”hrstoffe im Körper verbreiten oder die Abfallprodukte des Stoffwechsels transportiert werden. Es handelt
sich um Kan”le, die ein Netz offener R”ume innerhalb des Kôrpers bilden. Die Gesundheit der Kôrpersysteme ist
vom ordentlichen Funktionieren dieser Kan”le abh”ngig. Srotasa transportieren auch die Doṣa und kônnen durch
deren Reizung gestôrt werden. Krankheiten treten dann auf, wenn die Zirkulation in diesen Kan”len gehemmt oder
verhindert wird. Im Krankheitszustand wird die Saṁśodhana-Therapie eingesetzt, mit der die Kôrperkan”le
gereinigt werden. |
27. |
Sthira |
Dravyaguṇa |
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt fest und unbeweglich und ist eine der zwanzig, in der Ayurveda-Pharmakologie
beschriebenen physikalisch-pharmakologischen Heilmittel-Eigenschaften. Sie ist charakteristisch fßr Pṛthvī,
reizt das Kapha und unterdrßckt das Vāta. Sie verleiht physiologischen Strukturen und Funktionen Stabilit”t.
Diese Eigenschaft ist auch verantwortlich fßr Blockierungen der Kôrperkan”le (Srotasa Avarodha). |
28. |
Sthūla |
Dravyaguṇa |
Eine der zwanzig, in der Ayurveda-Pharmakologie beschriebenen physikalisch-pharmakologischen Eigenschaften von
Heilmitteln, die sich auf Massigkeit/Unfôrmigkeit bezieht. Es ist eine Eigenschaft von Pṛthvī, die auf das
Kapha eine stôrende Wirkung hat. Ihre Aufgabe ist, Kôrpermasse aufzubauen, die Gelenke zu kr”ftigen, Teint und
Kôrperkr”fte zu verbessernn. Heilmittel mit diesen Eigenschaften sind schwer verdaulich. |
29. |
Sūkṣma |
Dravyaguṇa |
Eine der zwanzig, in der Ayurveda-Pharmakologie beschriebenen physikalisch-pharmakologischen Eigenschaften von
Heilmitteln, die fßr Kleinheit oder Feinheit steht. Es ist eine Eigenschaft des Vāyu, Teja und Ākāśa, die
das Vāta reizt. Seine Aufgabe ist, etwas zu durchstechen (Vivaraṇa), weshalb es auch in die winzigsten
Kôrperkan”le eindringt. Heilmittel mit diesen Eigenschaften sind leicht verdaulich. |
30. |
Svastha |
Svasthavṛtta |
Saṁskṛt-Begriff fßr einen gesunden menschlichen Kôrper. Es ist der Zustand, in dem sich Ātmā, Indriya und
Manah im Gleichgewicht befindet. |
31. |
Sirodhara
|
Kāyacikitsā |
Eine besondere Art von Ôltherapie, bei der medizinisches Ôl/Ghrta/Buttermilch als st”ndiger Strom ßber die
Stirn gegossen wird. Mit ihr werden durch Vata verursachte Erkrankungen und geistige, durch Stress und Spannung
verursachte Beschwerden behandelt. Sirodhara hilft, das Erinnerungsvermôgen zu verbessern. Shirodhara verhilft
weiter zu tiefem und gesundem Schlaf und hat eine beruhigende Wirkung auf Kôrper und Geist. Die Wirksamkeit
dieser Behandlung richtet sich nach den Heilpflanzen, die zur Zubereitung der Dhara-Flßssigkeit verwendet
werden. |
1. |
Takra |
Dravyaguṇa |
Bedeutet Buttermilch. Es ist eines der pharmazeutischen Pr”parate, bei dem Joghurt und Wasser in einem
Verh”ltnis von 1:4 verquirlt wird. Vom Rasa her ist sie Madhura, Amla & Kaṣāya. Sie regt den Appetit an,
ist leicht verdaulich und 'Grāhī' d.h fôrdert die Verdauung und die Aufnahme von Verdauungss”ften durch die
Ged”rme. Sie wird h”ufig zur Behandlung von Grahaṇī (Reizdarm) & nicht-infektiôser Diarrhôe
verschrieben. |
2. |
Tamakaśvāsa |
Kāyacikitsā |
Die fßnfte Art von Śvāsa Roga (Erkrankungen der Atemwege), die sich durch Atemschwierigkeiten bemerkbar
machen und zu deren Verschlechterung seelische wie auch Umweltfaktoren beitragen. Tritt sie zusammen mit Fieber
auf, dann nennt sie sich Pratamaka Śvāsa und wenn Pitta vorherrscht, wird sie als Saṁtamaka Śvāsa
bezeichnet. Aufgrund ihrer Anzeichen und Symptome l”sst sie sich mit Bronchialasthma und einer chronisch
obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) vergleichen. Es ist eine Yāpya Roga, d.h. palliative Erkrankung. Siehe
auch Yāpya Roga. |
3. |
Tamas |
Maulika Siddhānta |
Dieser Begriff leitet sich von der Wurzel Tam ab, was Dunkelheit, Tr”gheit und Schwere bedeutet, womit aber
auch ein Hang zum Materialismus gemeint ist. Dieser Begriff wird generell fßr Ajñāna (Mangel an Wissen)
verwendet. |
4. |
Tamo Guṇa |
Kāyacikitsā |
Eine der drei Eigenschaften der Psyche. Sie besitzt die Grundmerkmale des 'Guruta'bzw. der Schwere und
'Āvarṇaka' bzw. von etwas, was geistige Umnachtung, Wahnvorstellungen, den Mangel an Wissen oder Ignoranz
(Ajñāna) verschleiert oder verkôrpert. Aufgrund seiner Schwere unterdrßckt und steuert es Rajas und Satva. Es
wird mit Tr”gheit oder Jad̂atā assoziiert und ist das Gegenteil von Rajas. |
5. |
Tanmātrā |
Maulika Siddhānta |
Vorl”ufer des Sthūla Mahābhūta bzw. einer der fßnf Grundelemente. Es handelt sich um die Sūkṣma
Mahābhūta, die das kleinste, nicht-teilbare stoffliche Teilchen verkôrpert und welches Aṇu bzw. Atomen ihre
spezifischen chemisch-physikalischen Eigenschaften verleiht, aus denen wiederum die Molekßle gebildet werden,
die Grundbestandteile aller Lebensformen sind. Es sind die feinen Elemente, die durch eine Permutation und
Kombination der drei Eigenschaften von Prakṛti - Satva, Rajas und Tamas gebildet werden. Sie verbinden sich zu
bestimmten Teilen, um zur Bildung der fßnf Grundelemente zu fßhren, der Mahābhūta. Es gibt fßnf Tanmātrās
und zwar Pṛthvī, Jala, Tejas, Vāyu und Akāśa. |
6. |
Tāpa Sveda |
Kāyacikitsā |
Eine Art trockenen Schwitzens, wobei dem betroffenen Kôrperteil Hitze zugefßhrt wird mittels eines heißen
Stßckes Stoff, Sand, Ziegelstein, Tafeln oder durch das Aneinanderreiben der Handfl”chen, insbesondere bei
Kindern und oberhalb der Augenpartie. |
7. |
Tarpaka Kapha |
Śārīrakriyā |
Einer der fßnf Subtypen von Kapha. Er befindet sich im Kopf und n”hrt, erh”lt und beruhigt Mastiṣka bzw. das
Gehirn und Indriya, die Sinnesorgane durch seine Snehana-Eigenschaften. L”sst sich mit zerebrospinaler
Flßssigkeit vergleichen, die ”hnliche Funktionen ausßbt. |
8. |
Teja |
Maulika Siddhānta |
Damit ist das gemeint, was lumineszierend, brillant und strahlend ist. Es bezieht sich auf eines der fßnf
Fortpflanzungselemente und verkôrpert Pitta in Form von Feuer. |
9. |
Tīkṣṇa |
Dravyaguṇa |
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt scharf und aufreizend und ist eines der zwanzig pharmakodynamischen Merkmale von
Dravya, das durch seine reinigenden Eigenschaften und seine schnelle Wirksamkeit charkterisiert wird. Macht den
Kôrper leicht, erlaubt den Kôrpergeweben (Dhātu) nicht zu wuchern und kann ein brennendes Gefßhl, Entzßndungen
und das Aussickern von Flßssigkeiten verursachen. Es kommt vom Agni Mahābhūta. Ein Beispiel dafßr ist
Bhallataka (Markfruchtbaum). Es ist das Gegenteil von Manda. |
10. |
Tīkṣṇāgni |
Śārīrakriyā / Kāya Cikitsa |
Eine Art von Reizung des Jaṭharāgni, des Verdauungsfeuers, das sich angeh”uft hat oder gestôrt ist. In
diesem Zustand wird es vom Pitta beeintr”chtigt, wodurch schwere Mahlzeiten in kßrzester Zeit verdaut sind und
es zu einem uners”ttlichen Appetit kommt. Wird nicht rechtzeitig Nahrung zur Verfßgung gestellt, dann zehrt das
Feuer die Kôrperreserven auf. Ein solches Pitta verursacht einen trockenen Hals, trockenen Gaumen und ein
brennendes Gefßhl im Kôrper. |
11. |
Tridoṣa |
Dravyaguṇa |
Bezieht sich auf die Geschmacksrichtung bitter. Eine der sechs Rasas, die vom Vāyu und Ākāśa Mahābhūta
herkommen. Es ist Rukṣa (trocken), Śīta (kalt) und Laghu (leicht) und beruhigt das Pitta und Kapha Doṣa. Es
ist appetitanregend, ein Wurmmittel, durststillend und verdaut Āma. Ïberm”ßiger Genuss fßhrt zur Zerstôrung von
Kôrpergewebe, das reich an Wasser und fettigen Bestandteilen ist wie Medā & Vasā (Fettgewebe), Majjā
(Mark) & Lasikā (Lymphe). |
12. |
Tridoṣa |
Śārīrakriyā |
Vāta, Pitta & Kapha. Die drei (Tri) Kôrpers”fte (Doṣa), die die Grundlage der Ayurveda-Lehre bilden. Sie
verkôrpern die grundlegenden Prinzipien der Ayurveda-Physiologie und ihrem Konzept von Gesundheit. In einem
gesunden Kôrper und in einem Zustand des Gleichgewichts n”hren und unterstßtzen sie alle kôrperlichen
Aktivit”ten und werden als Dhātu bezeichnet. Ihr Gleichgewicht kann leicht gestôrt werden und damit auch andere
Kôrperteile und es kommt aufgrund einer ungesunden Ern”hrung und Lebensweise zum Auftreten von Erkrankungen. In
einem ausgewogenem Zustand sorgen diese drei grundlegenden Faktoren fßr die Integrit”t des menschlichen
Kôrpers. |
13. |
Triguṇa |
Śārīrakriyā |
Mit diesem Begriff werden die drei geistigen S”fte bzw. psychischen Elemente, Satva, Rajas & Tamas
bezeichnet. Befinden sie sich im Gleichgewicht, dann sorgen sie fßr einen scharfen Verstand. Unter ihnen gilt
insbesondere Satva eher als Guṇa und weniger als Doṣa, das zust”ndig ist fßr Wissen, geistige Ausgeglichenheit
und Klarheit. Rajas & Tamas kônnen leicht aus dem Gleichgewicht gearten, was zum Auftreten von Eigenschaften
wie Begierde, Verblendung, Zorn, Habgier, Arroganz, Furcht und Mangel an Wissen fßhrt. |
14. |
Tṛṣṇā |
Kāyacikitsā |
Bedeutet wôtlich ßbersetzt Durst. Ïberm”ßiger und unstillbarer Durst wird als eine Erkrankung der Pitta
Nānātmaja-Gruppe beschrieben. |
1. |
Udāna Vāyu |
Śārīrakriyā |
Einer der Subtypen von Vāta Doṣa. Wôrtlich bedeutet dieser Begriff nach oben atmen. Er befindet sich im
Kaṇṭha, dem Brustkorb & Hals und reguliert Bala (Kraft), Varṇa (Teint), Smṛti (Ged”chtnis), vor allem
aber auch Bhāṣaṇa (Sprache). |
2. |
Udaka Vaha |
Śārīrakriyā |
Ein Typ von Srotas bzw. der Transport-Kan”le. Udaka bedeutet Jala bzw. Wasser und steht hier fßr die Kan”le,
die Lymphflßssigkeit transportieren. Von ihnen gibt es zwei, die ihren Ursprung im Tālu (Gaumen) und Kloma
(Kehlkopfbereich) haben. Ihre Stôrung verursacht trockene Lippen und eine trockene Zunge, einen trockenen Hals
und unstillbaren Durst. Ihre Verletzung fßhrt zum sofortigen Tod. Sie werden wie eine Tṛṣṇā Roga behandelt.
Siehe auch Tṛṣṇā. |
3. |
Udvartana
|
Kāyacikitsā |
Eine Art Trockenmassage, die wie Abhyaṅga ausgefßhrt wird, allerdings mit trockenen Substanzen wie Pulvern
und Pasten anstelle von Ôlen. Sie reduziert Kapha und Medā, reinigt, macht die Haut weich und geschmeidig.
Trockenmassagen fôrdern die Oberfl”chendurchblutung und verbessern die Kôrperkontur. |
4. |
Upadhātu |
Kriyāśārīra/Rasaśāstra Ṁ |
Untergeordnete oder sekund”re Kôrpereinheiten, die Nebenprodukte des Prasāda (reinen) Dhātu sind. Ihre
Hauptfunktion ist, den Kôrper zu stßtzen. Sie erfahren keine Ver”nderungen oder Transformation und n”hren auch
nicht den Kôrper wie ihre Vorg”nger (Dhātu). Von ihnen gibt es sieben und zwar Stanya & Ārtava (vom Rasa
Dhātu abstammend); Kaṇḍarā & Sira (Rakta); sechs Hautschichten & Vasā (Māṁsa); Snāyu (Medā). 2.
Im Rasaśāstra bezieht sich dieser Begriff auf sekund”re Mineralien. Siehe Anhang-2 |
5. |
Upanāha Sveda
|
Kāyacikitsā |
Eine Art Fomentation, bei der W”rme durch Packungen, Pasten und Pflaster zugefßhrt wird. Je nach Bedarf kônnen
trockene oder nasse Arzneimittel verwendet werden. |
6. |
Uparasa |
Rasaśāstra |
Die sieben weniger bedeutenden Minerale Gandhaka (Schwefel), Gairika (roter Ocker), Kāsīsa (Eisensulfat),
Sphatika (Alaun), Haritāla (Opperment), Manaḥśilā (Realgar), Añjana (Bleiglanz) & Kaṁkuṣṭha (Exsudat
aus Garcinia morella). |
7. |
Upaśaya |
Kāyacikitsā |
Bedeutet so viel wie das, was letztendlich gesundheitsfôrdernd ist. Im Ayurveda steht dieser Begriff fßr
medizinische Untersuchung und ist eines der fßnf diagnostischen Werkzeuge des Nidāna Pañcaka, die fßr eine
Differenzialdiagnose von Gūd̂haliṅga Vyādhi eingesetzt werden bzw. fßr Krankheiten mit sich ”hnelnden
Merkmalen und Symptomen. Differenzialdiagnosen werden unter Berßcksichtigung einer gesundheitsfôrdernden
Ern”hrung, Tagesroutine und Arzneimittel gestellt, die antagonistisch oder synergetisch sein kônnen (der Ursache
entgegenwirkend, der Erkrankung entgegenwirkend oder der Ursache & Krankheit entgegenwirkend) des Erkrankten
oder die nur dem Anschein nach wirken(Viparītārthakārī oder mit einer gegens”tzlichen Wirkung). Dies wird
als 'Sātmya' bzeichnet d.h. das, was fßr den Kôrper passend ist. Gem”ß ihrer Heileigenschaften gibt es im
Ayurveda achtzehn Arten von Upaśaya. |
8. |
Upastambha |
Kāyacikitsā |
Dieser Begriff bedeutet Stßtzpfeiler. So, wie die S”ulen (Tridoṣa) die Hauptstruktur bzw. den Kôrper stßtzen,
wahren die Stßtzpfeiler zusammen mit den S”ulen die Integrit”t des Kôrpers. In der Ayurveda-Philosophie gibt es
davon drei, die sich Āhāra, Svpana oder Nidra & Brahmacarya nennen. Sie beziehen sich auf die Nahrung, die
man zu sich nimmt; den Schlaf und die Selbstbeherrschung beim Umgang mit unserer Sexualkraft. Ahara kommt an
erster Stelle, da das, was wir essen und trinken, ausschlaggebend fßr die Existenz unseres Kôrpers ist. Das
geistige und kôrperliche Wachstum eines Menschen h”ngt ausschließlich von diesen Faktoren ab. An zweiter Stelle
kommt Nidra. Wenn Mana und Indriya erschôpft sind, stellt sich ganz automatisch der Schlaf ein, der die
Kôrperkr”fte erneuert und den Kôrper verjßngt, so dass auch er ein wichtiger Stßtzpfeiler unseres Kôrpers ist.
Als letztes kommt Brahmacarya, womit nicht nur Enthaltsamkeit gemeint ist, sondern Selbstbeherrschung generell,
die fôrderlich fßr das geistige Wachstum einer Person ist. Gemeinsam erfßllen diese drei Faktoren die Aufgabe
von Stßtzpfeilern, die die Integrit”t des menschlichen Kôrpers wahren und ausschlaggebend fßr das geistige
Wachstum eines Menschen sind. |
9. |
Upayoga Saṁsthā |
Kāyacikitsā |
Die richtige Methode zum Ausfßhren von Anweisungen, die im Zusammenhang mit dem Āhāravidhi Viśeṣāyatana
bzw. den Richtlinien fßrt eine gesunde Ern”hrung erteilt werden. |
10. |
Uṣṇa |
Dravyaguṇa |
Bedeutet wôrtlich ßbersetzt heiß oder warm und ist eine der zwanzig pharmakodynamischen Eigenschaften von
Dravya. Dieser Begriff leitet sich vom Agni Mahābhūta ab, das die Kôrperw”rme ansteigen l”sst und Svedana
verursacht. Es hat auf das Verdauungssystem eine stimulierende Wirkung, ist appetitanregend und fôrdert die
Verdauung von Āma wie z.B. Citraka. Es kann durch Berßhrung festgestellt werden bzw. ßber die Haut. |
11. |
Utsādana |
ŚalyaTaṁtra |
Die fßnfunddreißigste der insgesamt sechzig Methoden zur Behandlung von Vraṇa. Es bezieht sich auf die
Anwendung von Salben, die die Gewebebildung und die Hebung der Oberfl”che von Wunden mit ausgehôhlten R”ndern
und geringen Mengen von Bindegewebe fôrdern. |
12. |
Uttamāṅga |
Śālākya / ŚalyaTaṁtra |
'Uttama' steht fßr das Beste und 'Aṅga' fßr Teil. Im Ayurveda ist mit diesem Begriff der Kopf gemeint, der
Sitz von Mana und den anderen Indriyas ist und deshalb der beste aller Kôrperteile ist. |
13. |
Uttara Basti |
Kāyacikitsā |
Eine Form von Basti, bei der ein therapeutisches Klistier aus arzneilichen Flßssigkeiten bei M”nnern in die
Harnrôhre und bei Frauen in die Harnrôhre oder Scheide eingefßhrt wird. Der Begriff Uttara hat zwei Bedeutungen
- der Ïberlegene und das, was sich anschließt. Deshalb betrachten es manche als ein Basti, das ßber die
wichtigste Kôrperôffnung gegeben wird, w”hrend es fßr andere ein Basti ist, das anschließend an ein Āsthāpana
& Anuvāsana Basti verabreicht wird. |
1. |
Vaidya |
Kāyacikitsā |
Saṁskṛt-Begriff fßr Arzt. Im Ayurveda wird eine Person als qualifizierter Arzt bezeichnet, die hinreichende
theoretische Kenntnisse, praktische Erfahrungen, fachliches Kônnen, einen reinen Kôrper, Geist und Sprache
besitzt. Die sechs Eigenschaften eines guten Vaidya sind Vidyā (klares Denken), Vitarka (ein rationaler und
& kritischer Ansatz); Vijñāna (umfassende Kenntnisse); Smṛti (gutes Ged”chtnis); Tatpartā (eine große
Liebe fßr seinen Beruf) und Kriyā (Wunsch, seine Leistungen st”ndig zu verbessern). Ein solcher Arzt wird als
Prāṇābhisara bezeichnet bzw. als einer, der einem sterbenden Menschen neues Leben schenkt. |
2. |
Vamana |
Kāyacikitsā |
Bezieht sich auf therapeutisches Erbrechen zur Entschlackung des Kôrpers oder zur Behandlung einer Erkrankung.
Dieser erste Behandlungsschritt einer Pañcakarma-Kur kann zusammen mit sich anschließenden Behandlungen
stattfinden oder auch als individuelle Behandlung eingesetzt werden. Vamana Karma wirkt bis in den Bereich des
Amasaya bzw. Sitz des Kapha Doṣa (Magen & erster Teil des Dßnndarms) und beseitigt angesammeltes Doṣa. Sie
gilt als die beste Methode zur Behandlung von Kapha-Stôrungen. Ausreichendes Vamana ist Pittānta, wenn es mit
galligem Erbrechen endet. Die zum Herbeifßhren des Erbrechens verwendeten Brechmittel nennen sich Vamaka Dravya,
von denen das Beste Madanaphala (Randia spinosa) ist. |
3. |
Vāmana |
Kāyacikitsā |
Ist eine der Reinkarnationen des Hindu-Gottes Viṣṇ. Dieser Begriff steht fßr Zwerg. Mit ihm ist eine
Erkrankung der Vāta Nānātmaja Vikāra-Gruppe (eine ausschließlich vom Vāta Doṣa verursachte Erkrankung)
gemeint. Vāta-Stôrungen kônnen entweder Riesenwuchs oder Zwergwuchs verursachen. Vāta reguliert alle
Funktionen des Nervensystems. Seine Reizung wird durch endokrine Stôrungen im Bereich der Hypophyse oder des
Hypothalamus verursacht. |
4. |
Vājīkaraṇa |
Kāyacikitsā |
Achter Zweig des Aṣṭāṅga Ayurveda, der sich mit Sperma und Aphrodisiaka besch”ftigt. Dieser Zweig bemßht
sich um eine Verbesserung der Qualit”t der Samenfl”ssigkeit, was Voraussetzung fßr die Zeugung gesunder
Nachkommen ist. Sie befasst sich mit der Behandlung von Alpa (Oligospermie), Duṣṭa (durch eine Dosa-Stôrung
verursacht) Kṣīṇa (schwacher Spermen) und Śuṣka (trockener Spermen oder Aspermie), Vīrya (Samen) und
Methoden und Medikamenten fßr seine Puṣṭi (N”hrung), Śodhana (Reinigung), Vṛddhī (qualitative &
quantitative Steigerung) und Utpatti (Herkunft). |
5. |
Varti
|
ŚalyaTaṁtra |
Ein Z”pfchen. Arzneiliche Substanz in Form eines Klistiers zur lokalen Behandlung, das an bestimmten Stellen
in den Kôrper eingefßhrt wird wie Rektum, Scheide und Augen. |
6. |
Vasti |
Kāyacikitsā |
Siehe Basti. |
7. |
Vāta |
Kāyacikitsā |
Die wichtigste der drei Lebensenergien des Kôrpers, die dem Ākāśa und Vāyu Mahābhūta entspringt und
vorwiegend Rājasika ist. Dieser Begriff leitet sich von der Wurzel Vā Gati Gandhanyo ab, was Bewegung bedeutet
oder in Bewegung bringen oder auch bewusst zu machen, sich zu bemßhen. Enthusiamus, Aktivit”ten wie Sprechen und
Laufen, Zirkulation des Rakta und der N”hrstoffe im Kôrper und Ausscheiden der Abfallprodukte sind die
natßrlichen Funktionen von Vāta. Von den drei Doṣa ist Vāta das bedeutendste, das die Funktion von Pitta und
Kapha reguliert. |
8. |
Vāta |
Kāyacikitsā |
Achtzig, durch eine Stôrung des Doṣa Vāta verursachte Erkrankungen, die auch als Vāta -Nānātmaja Vikāra
bezeichnet werden. Die meisten Erkrankungen sind auf eine Stôrung des Gleichgewichts zwischen diesen drei Doṣa
zurßckzufßhren, bei diesen Erkrankungen allerdings ist einzig und allein das Doṣa Vāta gestôrt wie z.B
Urustambha, Bādhirya, Nakhabheda, Vipādikā usw. |
9. |
Vāyu |
Kāyacikitsā |
Siehe Vāta |
10. |
Veda |
Kāyacikitsā |
Dieser Begriff bedeutet Aneignen von Wissen oder Kenntnissen. Ayurveda (Ayuh + Veda) ist das umfassende Wissen
von der Wissenschaft der Langlebigkeit,das aus dem Atharvaveda stammt, dem vierten Veda. Siehe auch Āyuḥ. |
11. |
Vidāhī |
Dravyaguṇa |
Bedeutet etwas, was erhitzend, brennend ist und Entzßndungen verursacht. Es ist eine der pharmakodynamischen
Eigenschaften von Dravya. Solche Substanzen verursachen Sodbrennen und Magens”ure, begleitet von einer
schlechten Verdauung. |
12. |
Vīrya |
Dravyaguṇa |
Dieser Begriff steht fßr Wirksamkeit und bezieht sich auf die F”higkeit eines Arzneimittels, auf Basis seiner
Dravya insgesamt oder der pharmakodynamischen Eigenschaften einzelner Bestandteile eine bestimmte Wirkung
aufzuweisen. Eine Substanz besitzt aufgrund ihres Wirkprinzips eine ganz bestimmte Wirkung und diese F”higkeit
wird als ihr Vīrya bezeichnet. Gelehrte beschrieben zwei, acht & fßnfzehn Arten von Vīrya, von denen die
beiden gel”ufigsten Uṣṇa (heiß) und Śita (kalt) sind. |
13. |
Vikāsī |
Dravyaguṇa |
Eine der pharmakodynamischen Eigenschaften von Dravya, die bewirkt, dass die Dhātu (Kôrpergewebe) ihre
Vitalit”t und Kraft und die Gelenke ihre Spannkraft verlieren, was zu Depressionen und Lustlosigkeit fßhrt.
Beispiele dafßr sind Kramuka (Areca catechu) & Kodrava (Paspalum scrobiculatum). |
14. |
Vikṛti |
Kāyacikitsā/ Maulika Siddhānta |
Damit ist ein Zustand der Unausgewogenheit, ein Ungleichgewicht, ein Defizit oder Exzess gemeint. Es ist das
Gegenteil von Prakṛti. Die Unausgewogenheit eines Dhātu ist eine Abnormalit”t bzw. Vikāra und der Prozess,
der dazu fßhrt, wird als Vikṛti bezeichnet. Im Maulika Siddhānta werden damit die sechzehn Produkte
bezeichnet, die von Avyakta und Mahāna herrßhren. Siehe auch Prakṛti. |
15. |
Vikṛti Viṣama Samavāya |
Kāyacikitsā |
Eine unausgewogene, nicht normale oder regelwidrige Kombination, die durch eine Verbindung von Partikeln oder
Molekßlen entsteht, die keine „hnlichkeit miteinander haben. Das Resultat einer solchen Verbindung sind
Schwankungen und das Auftauchen neuer Eigenschaften, die keine „Ähnlichkeit mit den Molekßlen der Verbindung
haben. Ein Beispiel dafßr ist die sch”dliche Wirkung von Honig und Ghṛta, wenn zu gleichgroßen Teilen
vermischt, w”hrend beide in einem anderen Mengenverh”ltnis eine synergetische Wirkung besitzen. |
16. |
Vilepi |
Bhaiṣajya Kalpanā |
Dicker Reisschleim. Eines der Pathya Kalpanās, das zubereitet wird, indem ein Teil grob zerstoßener Reis in
vier Teilen Wasser weich gekocht wird. Die Beschaffenheit von Vilepi ist dick. Es soll weniger Wasser und mehr
Siktha bzw. Reis enthalten. |
17. | Vimlāpana | ŚalyaTaṁtra |
Eine Methode zum Auflôsen entzßndlicher Wundherde. Die sechste der insgesamt sechzig Behandlungsmôglichkeiten
fßr Vraṇa (Wunden). Bedeutet ßbersetzt so viel wie leichten Druck mit dem Finger, Daumen oder einem
Bambusst”bchen auf eine entzßndete Schwellung ausßben, die hart und leicht empfindlich ist. |
18. |
Vipāka |
Dravyaguṇa |
Vi bedeutet spezifisch und Paka Verdauung. Dieser Begriff bezieht sich auf den Stoffwechsel und im Ayurveda
ist mit ihm die Wirkung der aufgenommenen Stoffe am Ende der drei Phasen des Verdauungs- und
Assimilationsprozesses gemeint. Die Verdauung ist die biologische Umwandlung von Stoffen, ihrer Form und ihres
Rasa und Vipāka ist die Verdauungsstufe, auf der die Umwandlung der aufgenommenen Stoffe in andere Substanzen
mit unterschiedlichen Rasa stattfindet. Auf Basis des Rasa Paka (Umwandlung von Rasas) & Bhūtāgnipāka
(Umwandlung der Eigenschaften des Bhūtā) werden drei bzw. zwei Arten von Vipāka beschrieben und zwar Madhura
(sßß), Amla (sauer), Kaṭu (bitter) Vipākas und Guru (schwer) und Laghu (leicht) Vipāka. |
19. |
Virecana |
Kāyacikitsā |
Zweite der fßnf Pañcakarma-Behandlungen, mit der das Pitta beruhigt wird. |
20. |
Viṣa |
Dravyaguṇa |
Wôrtlich ßbersetzt bedeutet dieser Begriff giftige Substanz. Alle Substanzen in unserer Nahrung und Umwelt,
die die Ojas bzw. die Lebenskr”fte dezimieren, gelten als Viṣa und Dravya besitzen pharmakodynamische
Eigenschaften, die denen der Ojas entgegenwirken. Es handelt sich um Laghu (leicht), Rukṣa
(trocken/nicht-schleimif), Āśu (schnell wirkend), Viśada (klar) Vyavāyi (schnell absorbiert), Tīkṣṇa
(scharf/aufreizend), Vikāsī (Schwermßtigkeit & Schlaffheit verursachend), Sūkṣma (durchdringend/fein),
Uṣṇa (heiß), & Avyakta Rasa (das, was kein bestimmtes Rasa hat). Zu den anderen gehôren Chedana
(ents”ttigend/reinigend), Madakārī (berauschend), Āgneya (heiß & brennend), Jīvitahara (tôdlich) und
Yogavāhī (verst”rkend/synergetisch). Siehe auch Ojas. |
21. |
Viśada |
Dravyaguṇa |
Eine der zwanzig pharmakologischen Eigenschaften, die Klarheit verkôrpert. Sie wird als Eigenschaft
beschrieben, die den Dravya ihre Schleimigkeit nimmt und sie kl”rt. Sie rßhrt her von Pṛthvī, Vāyu, Teja und
Ākāśa Mahābhūta. |
22. |
Viṣamāgni |
Kāyacikitsā/Kriyāśārīra |
Der unausgewogene Zustand des Jaṭharāgni, der durch eine Vāta-Stôung verursacht wird. Viṣama bedeutet
unregelm”ßig und dieser Zustand ist durch ein unregelm”ßiges und unbest”ndiges Agni gekennzeichnet, so dass die
Verdauung manchmal normal ist, andere Male dagegen die Nahrung unverdaut bleibt, Bl”hungen, Kr”mpfe, Verstopfung
oder Durchfall auftreten. |
23. |
Visra |
Dravyaguṇa |
Mit diesem Begriff ist der Geruch von rohem Fleisch gemeint wie auch eine der natßrlichen Eigenschaften des
Doṣa Pitta. |
24. |
Visrāvaṇa |
ŚalyaTaṁtra |
Dieser Begriff wird wôrtlich ßbersetzt mit fließen lassen. Es ist die neunte von sechzig Methoden zur
Behandlung einer Vraṇa (Wunde) und steht fßr Aderlass. Er wird bei entzßndeten und n”ssenden Wunden
(Śothayukta Vraṇa) verschrieben. Dies geschieht mittels Punkturen, Ansetzen von Blutegeln und Aderlassen. |
25. |
Vṛṁhaṇa |
Kāyacikitsā |
Bedeutet n”hren oder Zunahme der Kôrpermasse. Es ist eine der sechs grundlegenden Heilbehandlungen fßr
Erkrankungen, die durch Guruta bzw. die Schwere eines Dravya verursacht wird. Dinge, die schwer verdaulich sind
und die Eigenschaften fettig (Snigdha), sßß (Madhura) oder kalt (Śīta) besitzen, sind reich an Kalorien und
folglich anabolisch und helfen, die Kôrpermasse zu vermehren. Diese Art Behandlung wird bei Kṛśa (Kachexie)
empfohlen. Anuvāsana Basti hat eine ”hnliche Wirkung. |
26. |
Vṛṣya |
Kāyacikitsā |
Verkörpert all das, was n”hrt. Arzneimittel, Ern”hrungsvorschriften und eine Tagesroutine, die gesund ist und
die Virilit”t fôrdert ist Vṛṣya bzw. vorteilhaft fßr Vājīkaraṇa wie beispielsweise Konch-Kôrner (Mucuna
prurita). |
27. |
Vyādhi |
Kāyacikitsā |
Bedeutet erkrankter Zustand und wird als der Zustand bezeichnet, bei dem Kôrper und Geist Qualen und Schmerzen
erleiden oder ein Zustand, der die Ursache fßr Qual und Schmerz ist. Er wurde genau beschrieben und hat mehrere
Synonyme wie Āmaya (von Āma kommend), Gada (wofßr es mehrere Ursachen gibt), Ātaṁka (Peiniger), Yakṣmā
(Syndrom oder Gruppe mit Symptomen wie beispeilsweise Rājayakṣmā), Jvara (erhôht die Kôrpertemperatur und
peinigt die Psyche),Vikāra (Vikṛti bzw. ein Zustand aus dem Gleichgewicht geratener Kôrperfunktionen), Roga
(das, was Ruja bzw. Schmerz verursacht), Pāpmā (Konsequenz einer sßndhaften Handlung), Dukha (Elend) und
Abādha (bindet Kôrper und Geist). |
28. |
Vyādhisaṅkara |
Kāyacikitsā |
Bedeutet das Vorhandensein von mehr als einer Krankheit. |
29. | Vyānavāyu | Kriyāśārīra |
Einer der fßnf Subtypen von Vāta Doṣa. Es ist ßber den ganzen Kôrper verteilt, steuert alle willkßrlichen
und unwillkßrlichen Bewegungen und reguliert das Kreislaufsystem. Das Rasa Dhātu (Plasmagewebe) kreist
ununterbrochen in unserem Kôrper. Es wird von Vyāna Vāyu angetrieben und n”hrt den ganzen Kôrper. |
30. |
Vyavāyī |
Dravyaguṇa |
Substanz, die schnell absorbiert wird. Eine der pharmakodynamischen Wirkungen von Heilmitteln. Ein Heilmittel,
das sich zuerst zun”chst im Kôrper verbreitet und dann verdaut wird wird als Vyavāyī bezeichnet wie
beispielsweise Bhāṅga oder Cannabis sativa und Ahiphena (Exudate des Papaver somniferum). |
1. |
Yakṛta
|
Kāyacikitsā / Kriyāśārīra |
Saṁskṛt-Begriff fßr Leber. Eines der sechs Pratyaṅga bzw. Kôrperorgane, im Ayurveda eines der Hauptorgane
bzw. Koṣṭhāṅga. Es wird nicht nur als Hauptorgan fßr Verdauung und Stoffwechsel beschrieben, welches das
Verdauungsfeuer (Agni) anregt, sondern wird auch ganz besonders als Sitz/ Auffangort des Blutes (Raktāśaya)
bezeichnet. Zusammen mit Plīha gilt die Leber als Sitz des Raṁjaka Pitta, der Form von Pitta, die zust”ndig
ist fßr die Umwandlung von Rasa in Rakta. Sie liegt auf der rechten Bauchseite. Ihre Vergrôßerung (Yakṛta
Vṛddhi) wird als eine der acht tôdlichen Bauchhôhlenerkrankungen (Udara Roga) angefßhrt. |
2. |
Yakṛta |
Maulika Siddhānta |
Yama bezieht sich auf die gesellschaftlichen Normen bzw. Verhaltensgrunds”tze, die von einer Gesellschaft
befolgt werden sollten. Sie wurden von Pātañjali und anderen Hatha Yogīs im Aṣṭāṅga Yoga zusammengefasst.
Es handelt sich um Ahimsa (Gewaltlosigkeit bzw. keinem Verletzungen zufßgen), Satya (Wahrheitsliebe), Asteya
(Ehrlichkeit), Brahmacarya (Enthaltsamkeit) und Aparigraha (das Nicht-Anh”ufen von Dingen). |
3. |
Yaṁtra
|
Rasaśāstra/ Śalya/ Śālākya |
Mit diesem Begriff ist ein Ger”t oder Apparat gemeint. 1. Im Rasaśāstra sind damit Instrumente zum
extrahieren, reinigen, ßberprßfen und zur Potenzierung von Pārada gemeint, um sie fßr den Menschen vertr”glich
zu machen und um Metalle in Gold umzuwandeln. 2. Im Śalya und Śālākya Taṁtra werden mit diesem Begriff
chirurgische Instrumente bezeichnet, die fßr unterschiedliche operative Eingriffe verwendet werden. Siehe
Anhang-1 |
4. |
Yāpya Roga |
Kāyacikitsā |
Wird wôrtlich als Behandlung ßbersetzt, die Krankheitssymptome lindert, die Krankheit selbst aber nicht heilen
kann. Eine palliative Erkrankung mit krampfartigen Erscheinungen, die nicht vôllig heilbar ist, deren Merkmale
und Symptome aber im akuten Zustand durch Verwendung von Upaśaya abklingen. Eine solche Erkrankung ist
lebenslang und taucht in Abst”nden immer wieder auf oder wird durch eine unausgewogene Ern”hrung oder
Tagesroutine erneut ausgelôst. |
5. |
Yoga
|
Maulika Siddhānta |
Dieser Begriff leitet sich von der Wurzel Yuj ab, was wôrtlich Bindeglied bedeutet bzw. hinzufßgen oder
verbinden. Yoga ist ein modernes Mittel der Selbstverwirklichung und zur Herstellung einer Verbindung zwischen
der menschlichen Seele und der Ïberseele bzw.Paramātmā. Es ist eine der sechs theistischen Philosophien
Indiens, auch Darśana genannt. Es ist eine praxisverbundene und geistige Wissenschaft. Referenzen sind in den
Vedās, Purāṇas und anderen alten Schriften zu finden. Maharṣi Pātañjali trug die zahlreichen Referenzen
ßber Yoga zusammen und kodifizierte sie systematisch in Form der Yoga Sūtrās. Ihm zufolge ist Yoga ein Mittel,
die Aktivit”ten des Geistes oder auch Erkrankungen zu beeinflussen (Yogaścittavṛtti Nirodha). Die acht Stufen
des Yoga werden als Aṣṭāṅga Yoga zusammengefasst. Es sind: 1.Yama (gesellschaftliche Verhaltensregeln), 2.
Niyama (persônliche Verhaltensregeln/Selbstdisziplin), 3. Āsana (Kôrperhaltungen), 4. Prāṇāyāma
(Atemtechnik), 5. Pratyāhāra (Zurßckziehen der Sinne), 6. Dhāraṇa (Konzentration), 7. Dhyāna (Meditation),
8. Samādhi (hôchste Stufe des menschlichen Bewusstseins bzw. Zustand der Vereinigung der Seele eines
Individuumes mit der Ïberseele, kosmische Einheit). |
6. |
Yogavāhī |
Dravyaguṇa |
Substanz oder Tr”gersubstanz, die die Wirkung der ursprßnglichen Substanz, der sie hinzugefßgt wird, tr”gt
oder steigert ohne ihre individuellen ursprßnglichen Eigenschaften zu verlieren. Solche Substanzen werden als
Heilmittelzus”tze oder Tr”gersubstanzen verwendet und aufgrund ihrer Sūkṣma, Vyavāyī & Vikāsī Guṇa
als Anupāna bezeichnet. |
7. |
Yukti |
Kāyacikitsā |
Bedeutet logische oder geplante Methode. Ein Argument kann nur zu einer Schlussfolgerung fßhren, wenn ihm ein
rationaler Denkansatz zugrunde liegt. Dieser rationale Ansatz wird als Yukti bezeichnet und ist eine der
Untersuchungsmethoden des Ayurveda. Im Ayurveda wird es als Planung des Behandlungsverlaufs unter
Berßcksichtigung der Konstitution, Doṣa & Dūṣya (Erreger & Erregter) des Patienten bezeichnet. Im
Kāyacikitsā bezieht es sich auf ein Verst”ndnis der Grôßen, die sich auf unendlich vielf”ltige Art miteinander
verbinden, um Krankheiten zu verursachen und auf eine dementsprechende Strategie fßr ihre Bek”mpfung. |
8. |
Yoga Basti |
Kāyacikitsā |
Achtt”gige Basti-Behandlung, die sich aus fßnf Anuvāsana und drei Āsthāpana Basti in einem Verh”ltnis von
1:3:3:1 zusammensetzt, mit einer Anuvāsana zu Beginn und am Ende der Kur und sich dazwischen abwechselnden
Anuvāsana und Āsthāpana. Sie beruhigt gestôrtes Vāta. |
9. |
Yuktikṛta Bala |
Kāyaci |
Eine der drei Arten von Śārīrika Bala bzw. natßrlichen Widerstandsk”fte. Damit ist eine St”rkung der
Widerstandskr”fte des Kôrpers mittels einer gesunden Ern”hrung, kôrperlicher Bet”tigung, Aufbaubehandlungen,
Rasāyana und einem rechtschaffenem Verhalten gemeint, welche eine Person geistig st”rken. |
10 |
Yuktivyāpāśraya |
Cikitsā |
Wird wôrtlich als geplante Therapie ßbersetzt und bezieht sich auf die Planung des Behandlungsverlaufs, der
Ern”hrung, Arzneimittel und Tagesroutine unter Berßcksichtigung der Konstitution, Doṣa & Dūṣya (Erreger
& Erregter) usw. Siehe auch Yukti. |
11 |
Yūṣa Bhaiṣajya |
Kalpanā |
Aus Hülsenfrüchten, insbesondere Linsen in einem Verhältnis von 1:16 mit Wasser oder medizinischen
Flüssigkeiten und Würzmitteln oder auch ohne Würzmittel und geklärter Butter zubereitete Suppe, der Gemüse und
Fleisch hinzugefügt werden kann, nicht aber Reis und die von unterschiedlicher Dicke sein kann. |